Acht Tipps für einen gelungenen Familienabend

– Marianne Holman Prescott, Nachrichten der Kirche

  • 13. Oktober 2014

Eltern haben die wichtige Pflicht, ihre Kinder beim Studium der heiligen Schriften und Lernen des Evangeliums anzuleiten. Beim Familienabend haben Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder zu unterweisen und die Beziehungen in der Familie zu stärken.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Eignen Sie sich Wissen an und unterweisen Sie Ihre Kinder, indem Sie viele der Hilfsmittel, die Mitgliedern der Kirche zur Verfügung stehen, heranziehen.
  • Obwohl es wichtig für die Familie ist, Spaß miteinander zu haben, ist es doch am wichtigsten, sich auch mit den Kindern mit den heiligen Schriften zu befassen und Christus in den Mittelpunkt zu stellen.
  • Beständigkeit ist entscheidend für den Familienabend. Eine Kombination aus Qualität und Quantität führt am ehesten zum Erfolg.

„Eltern führen zur Quelle reinsten Wassers.“ – Darren E. Schmidt, Seminarlehrer

Provo, Utah

Seit vielen Jahren haben Propheten den Familien geraten, einen Abend pro Woche freizuhalten, um gemeinsam zu lernen und Spaß zu haben. Viele Familien auf der ganzen Welt befolgen diesen Rat und reservieren in ihrem vollen Terminkalender Zeit für den Familienabend.

In dem Bemühen, ihre Familie und das Zeugnis der einzelnen Familienmitglieder zu stärken, leiten Eltern ihre Kinder bei den Lektionen, Liedern und im Gebet an und sprechen mit ihnen über das, was die Familie ihrer Meinung nach derzeit braucht.

„Kinder zu erziehen, ist harte Arbeit“, sagte Darren E. Schmidt in einem Kurs während der Bildungswoche der BYU. Deshalb ist die gemeinsame Zeit als Familie entscheidend, um ein Zeugnis zu entwickeln und Beziehungen zu festigen.

Bruder Schmidt, ein Seminarlehrer, sprach über Grundsätze und Anregungen zur Verbesserung des Familienabends und des Schriftstudiums, wobei er sich auf einfache, praktische Hinweise konzentrierte, mit denen eine Familie die Zeit, die sie gemeinsam verbringt, sinnvoller gestalten kann.

1. Seien Sie beständig

„Es muss nicht perfekt sein; seien Sie einfach nur beständig“, sagte er.

Für viele Eltern gelte der Gedanke „Qualität vor Quantität“ für den Familienabend, aber darin liege eine Gefahr, fügte Bruder Schmidt hinzu. Eine Kombination aus Qualität und Quantität führt in der Familie am ehesten zum Erfolg. Obwohl es wichtig ist, den Familienabend zu planen und vorzubereiten, ist es entscheidend, dass man beständig ist.

„Der Familienabend ist ein Prozess, kein Produkt“, erklärte er.

Wenn der Familienabend einfach dazugehört, rechnen die Kinder damit, dass sie Aufgaben und Pflichten übernehmen, und sie freuen sich auf die gemeinsame Zeit.

2. Seien Sie einig

„Satan wird einen Weg finden, sich hineinzudrängen. Wir bereiten uns also darauf vor“, so Bruder Schmidt.

Eine Möglichkeit, mit Ablenkungen und anderen Zwischenfällen fertigzuwerden, ist Einigkeit. Wenn Mann und Frau einig sind, werden beide Ehepartner eine aktive Rolle beim Familienabend übernehmen.

Bruder Schmidt erklärte, wie man die Rollen aufteilen und obsiegen kann: Ein Ehepartner ist verantwortlich für das Verhalten und der andere hält den Familienabend am Laufen. In einer Familie mit nur einem Elternteil können die älteren Kinder gebeten werden, eine Führungsaufgabe zu übernehmen.

3. Sorgen Sie dafür, dass der Familienabend inspiriert und zielgerichtet ist

Eine Familie soll das Ziel haben, konsequent sinnvolle Familienabende durchzuführen, bei denen Christus im Mittelpunkt steht.

Beim Familienabend können Kinder die Grundsätze des Evangeliums lernen, nicht nur in der Kirche. Manchmal seien die Gesprächsthemen ganz klar, wenn die Eltern mit ihren Kindern über bestimmte Grundsätze sprechen wollen. Manchmal müssten sie sich jedoch einfach für das Beste entscheiden, so Bruder Schmidt. Wenn die Familie bereit ist, kann sie vom Geist unterwiesen werden. In diesen Augenblicken wird der Herr die Eltern oft inspirieren, etwas anzusprechen, wozu ihr Kind Fragen hat oder worüber es gern mehr erfahren würde. Wenn die Eltern den Familienabend zielgerichtet vorbereiten, kann der Herr das Herz der Lernenden bereit machen.

4. Im Voraus planen

Eine Voraussetzung für einen gelungenen Familienabend ist, dass man ihn plant. Durch gute Planung können Eltern ihre Kinder einbeziehen und ihnen bei der Vorbereitung helfen.

Bruder Schmidt sprach darüber, wie wichtig es sei, dass jeder Teilnehmer – ungeachtet seines Alters – jede Woche eine Aufgabe hat. Wenn die Kinder beteiligt sind, können sie eine Lektion vorbereiten und lernen, wie man sich um Inspiration bemüht. Wenn man den Kindern ein paar Tage vor dem Familienabend eine Aufgabe überträgt, können sie bei der Vorbereitung mit ihren Eltern zusammenarbeiten.

Eine einfache Tabelle auf Papier ist eine tolle Möglichkeit, Aufträge abwechselnd zu vergeben und den Überblick zu behalten.

5. Seien Sie kein Schafhüter sondern ein Hirte

Zwischen einem Hirten und einem Schafhüter besteht ein Unterschied, erklärte Bruder Schmidt.

„Ein Hirte kennt seine Schafe, und die Schafe kennen ihn“, sagte er. „Sie können die Stimme des Hirten hören und sind auf ihn angewiesen. Sie kommen, wenn sie ihn rufen hören.“

Ein Schafhüter mag vielleicht schreien, damit die Schafe folgen, aber es wird schwer für ihn sein, sie zum Hören zu bewegen. Das Familienleben kann hektisch sein. Es gibt so viel zu tun – Hausaufgaben, Fußballtraining, Klavierunterricht und üben. Deshalb ist man oft in Eile. Ein einfacher Hinweis fünf bis zehn Minuten vor dem Familienabend ist besser als durchʼs Haus zu brüllen und hilft den Kindern, das zu beenden, womit sie gerade beschäftigt sind, sodass sie zum Familienabend kommen und mit ganzem Herzen daran teilnehmen können.

„Ein Hinweis fünf Minuten vor Beginn zeigt ihnen, dass Sie ihre Zeit respektieren“, sagte er. „Das erfolgt nicht so sehr mit Nachdruck und schafft eine geistige Stimmung.“

6. Jeder muss eine Aufgabe haben

Wenn jeder in der Familie eine Aufgabe hat – selbst die kleineren Kinder, denen die Eltern helfen müssen –, macht auch am ehesten jeder mit. Wenn Sie gemeinsam in den heiligen Schriften lesen, geben Sie jedem ein Exemplar der Schriften – ob in Druckform oder auf einem mobilen Endgerät –, sodass jeder selbst etwas in den Händen halten und lesen kann.

„Für kleine Kinder eignen sich Ausgaben mit Bildergeschichten“, meinte Bruder Schmidt. Wenn jeder etwas zum Lesen hat, erwartet man von ihm, dass er mitmacht und mitliest.

Auf diese Weise kann man inspiriert Fragen stellen, sich intensiver über das Gelesene austauschen und den Lernerfolg vertiefen. Wenn Eltern vorbereitet sind, können sie dem Geist folgen und ihre Kinder zum Handeln ermutigen. Genauso wichtig wie inspirierte Aufforderungen ist das Nachfassen nach Gesprächen und Aufforderungen.

„Gehen Sie mit Zeit und Geld zielgerichtet um“, mahnte Bruder Schmidt. Manchmal kann ein einfaches Gespräch viel bewirken.

Beim Familienabend kann die Familie gemeinsam Ziele setzen – die für jeden mit zunehmendem Alter geändert und angepasst werden – und man kann sehr gut über diese Ziele nachdenken und über Fortschritte berichten.

7. Eignen Sie sich Wissen an

Den Mitgliedern der Kirche stehen heute unzählige Hilfsmittel zur Verfügung. Eltern können darin nach Ideen für die Unterweisung und auch nach Antworten auf Fragen suchen. Es gibt Internetseiten wie ChurchofJesusChrist.org, Material der Kirche, darunter auch die BroschüreFür eine starke Jugend, und Mormon Messages, die wir beim Unterweisen verwenden können und die Eltern nutzen können, um sich Wissen anzueignen. Hilfsmittel zu oft angesprochenen Themen stehen bereit, damit man sich in der Familie darüber unterhalten und mitunter schwierige Fragen in einer sicheren Umgebung, in der das Evangelium im Mittelpunkt steht, erörtern kann. Kinder können Fragen stellen und in der Familie lernen statt durch Informationen von außen.

8. Beziehen Sie sich beständig auf „das Wort“

Es ist nicht nur wichtig, den Familienabend abzuhalten. Es ist ebenso wichtig, sich in die heiligen Schriften zu vertiefen und Christus in den Mittelpunkt zu stellen. Spiel und Spaß sind für eine Familie wichtig. Die wichtigste Aufgabe der Eltern ist es jedoch, ihren Kinder, solange sie klein sind, beizubringen, wie man eine Beziehung zum himmlischen Vater aufbaut. Wenn Eltern Wert darauf legen, gemeinsam als Familie in den heiligen Schriften zu lesen, können sie lehren und Zeugnis geben, während sie zusammen lernen.

„Eltern führen zur Quelle reinsten Wassers“, so Bruder Schmidt.