Hilfsmaßnahmen der Kirche bei der Hungersnot in Ostafrika
– Heather Whittle Wrigley, Nachrichten und Veranstaltungen der Kirche
Das Wichtigste aus dem Artikel
- Aufgrund der Dürre und Hungersnot benötigen schätzungsweise 13 Millionen Menschen in Ostafrika Lebensmittel und andere Unterstützung.
- Die Kirche stellt Opfern der Dürre in Äthiopien, Kenia, Somalia und Uganda Hilfsgüter in Form von Lebensmitteln, Wasser, Hygienepäckchen und Sanitärbedarf zur Verfügung.
- Laufende humanitäre Hilfsprojekte zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Förderung der Selbständigkeit des Einzelnen werden weiterhin fortgeführt.
„Wir haben von den Heiligen hier den Eindruck, dass sie sehr großen Glauben haben.“ – Dick und Janet Tuttle, Missionare im humanitären Dienst in Kenia
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In Ostafrika benötigen schätzungsweise 13 Millionen Menschen Unterstützung aufgrund der schlimmsten Dürre in den letzten 50 Jahren. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage arbeitet mit verschiedenen anderen Organisationen zusammen, um Verteilung der Hilfsgüter in Äthiopien, Kenia, Somalia und Uganda zu koordinieren.
In den letzten beiden Jahren gab es am Horn von Afrika zwei aufeinanderfolgende Dürreperioden. Deshalb mangelt es in der Region extrem an Lebensmitteln. In Somalia verschlimmern politische Unruhen die Lage noch.
Dürre, Hungersnot und Hürden bei der Verteilung der Hilfsgüter
Nate Leishman, ein leitender Mitarbeiter beim Humanitären Dienst der Kirche, führt Zahlen an, die aufzeigen, dass am Horn von Afrika seit zwei Jahren die Regenmenge unter dem Durchschnitt liegt.
„Die Menschen fliehen buchstäblich aus ihren Regionen, weil es dort nichts zu essen gibt“, sagt er.
Somalia ist am schlimmsten von der Dürre betroffen. In sechs Regionen des Landes wurde offiziell eine Hungersnot ausgerufen. Ein Viertel der Bevölkerung des Landes hat kein Zuhause mehr. Sie sind entweder in andere Teile des Landes oder in Lager im nahegelegenen Äthiopien und Kenia gezogen.
In Dadaab in Kenia ist der weltweit größte Komplex von Flüchtlingslagern bereits überfüllt. Laut Schätzungen leben dort eine halbe Million Menschen. Zehntausende leben außerhalb des Komplexes aufgrund von Platz- und Versorgungsmangel. Im September kamen durchschnittlich 1000 Menschen pro Tag an.
In Dollo Ado in Äthiopien, einem weiteren Komplex von Flüchtlingslagern, kommen täglich 1000 bis 1500 Flüchtlinge aus Somalia an. Im Januar diesen Jahres war schon ein Lager mit 38.000 Menschen überfüllt. In vier Lagern gibt es inzwischen ungefähr 125.000 Menschen.
Dana und Robin O’Crowley, Landesdirektoren des Humanitären Dienstes der Kirche in Äthiopien, schätzen, dass Dollo Ado bis Ende des Jahres 200.000 Flüchtlinge in fünf Lagern beherbergen wird.
In den Lagern – sie ähneln Städten – haben die Flüchtlinge Zugang zu Wasser, Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln, aber diejenigen, die nach tagelanger, manchmal wochenlanger Reise ankommen, merken, dass es lange dauern kann, bis man angemeldet ist und ins Lager aufgenommen wird.
„Menschen kommen mit ausreichend Lebensmitteln für vier, fünf Tage bei den Lagern an und müssen manchmal drei Wochen warten, um sich anzumelden“, so Schwester O’Crowley.
In Kenia beschreiben Dick und Janet Tuttle, Missionare der Kirche im humanitären Dienst, die Hürden, die sie täglich nehmen müssen, um Hilfe zu leisten und die Selbständigkeit des Einzelnen zu fördern. Jegliche Hilfeleistung für die Lager muss mit einer der Hilfsorganisationen, die das Lager verwalten, wie zum Beispiel den Vereinten Nationen, UNICEF oder der Welthungerhilfe, abgestimmt sein. Zusätzlich bemüht sich die Kirche sicherzustellen, dass jeder Cent dieser heiligen, für Hilfsprojekte gedachten Gelder dazu genutzt wird, notwendige Hilfe für die Notleidenden zu gewährleisten.
Sicherheitsfragen der Hilfsarbeiter stellen auch weiterhin große Herausforderungen in jedem dieser Länder dar.
Hilfsaktionen der Kirche
Als Teil der Katastrophenhilfe stellt die Kirche ein humanitäres Hilfspaket zusammen und arbeitet mit mehreren Gruppen zusammen, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen.
Äthiopien
In Äthiopien sind Projekte im Gange, die 100.000 Flüchtlingen helfen sollen. Diese umfassen die Bereitstellung von Wassertanks und Transporthilfe, Sanitärbedarf und Hygieneschulungen für 15 Dörfer, Zusatznahrung für 8700 unterernährte Kinder, Ernährungszentren und sanitäre Einrichtungen für Flüchtlinge aus Somalia in Dollo Ado und 5000 Hygienepäckchen.
Die Kirche hat auch Pläne für Wasserauffang- und -aufbewahrungsanlagen sowie Seife und Waschschüsseln für zehntausende weitere Anwohner in den Ortschaften um die Lager in Dollo Ado.
Kenia
Zu den Plänen der Kirche für die humanitäre Hilfe in Kenia gehört ein Abkommen, Medikamente, medizinischen Bedarf und Gesundheitsposten zur Verfügung zu stellen, damit Partnerorganisationen die medizinische Versorgung und Ernährung von geschätzten 90.000 Flüchtlingen im Lagerkomplex in Dadaab sicherstellen können.
Die Kirche verhandelt auch mit dem kenianischen Ministerium für spezielle Programme, um die Bedürfnisse in den von der Dürre betroffenen Gebieten im Norden zu evaluieren und Hilfe zu leisten.
Somalia
In Somalia arbeitet die Kirche über Partnerorganisationen, um den Kauf und die Verteilung von Grundnahrungsmitteln an 3000 Familien, die ihr Zuhause verlassen mussten und im Gebiet um Mogadishu in Lagern leben, zu finanzieren.
In Zukunft soll es eine Partnerschaft geben, die Notfallwasserversorgung für sieben Dörfer (14.000 Menschen) und Medikamente für 15 Krankenhäuser und Kliniken in der an Äthiopien grenzenden Region um Gedo vorsieht.
Uganda
Ungefähr 20.000 Opfer der Dürre in Uganda werden mit fünf Containern Atmit – einem Nahrungsergänzungsmittel, dass zur Ernährung stark Unterernährter eingesetzt wird – versorgt, das von der Kirche in Zusammenarbeit mit dem Minister für humanitäre Angelegenheiten, Katastrophenschutz und Flüchtlinge verteilt werden.
Hoffnung in schweren Zeiten
Thabo Lebethoa ist der Leiter des Wohlfahrtsdienstes der Kirche im Gebiet Afrika Südost. Er arbeitet von Johannesburg in Südafrika aus mit anderen Angestellten und Führungsbeamten der Kirche sowie Nichtregierungsorganisationen vor Ort zusammen, um die Lage in den Ländern, die zu diesem Gebiet gehören, zu bewerten.
Mitglieder können am besten helfen, so Bruder Lebethoa, indem sie an den humanitären Fonds der Kirche spenden.
Zusätzlich zu den Hilfsgütern, die die Kirche in diese Länder schickt, werden laufende humanitäre Hilfsprojekte zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Förderung der Selbständigkeit des Einzelnen weiterhin fortgeführt. Es sind Pläne in Arbeit, durch Wohlfahrtsinitiativen in Form von sauberem Wasser, Augenbehandlungen und Rollstühlen Unterstützung zu leisten.
„Menschen beizubringen, wie sie sich selbst helfen können – darauf konzentrieren wir uns vor allem“, so Elder Tuttle.
In Äthiopien konzentriert sich das Missionarsehepaar O'Crowley derzeit auf Wasserprojekte – Brunnen bohren, Pumpen installieren und Wasseraufbereitung. Dieses Jahr haben sie bereits 6 Brunnenprojekte fertiggestellt, die 350.000 Menschen zugute kommen, sie haben für 250 Menschen Rollstühle zur Verfügung gestellt und 1800 Menschen in der Wiederbelebung von Neugeborenen geschult.
In einigen der am schlimmsten betroffenen Länder äußern sich humanitäre Helfer zur Stärke der Heiligen, wenn diese auf die Bedingungen reagieren.
„Wir haben von den Heiligen hier den Eindruck, dass sie sehr großen Glauben haben. … Das Evangelium steht im Mittelpunkt ihres Lebens. Sie strengen sich so an, gehorsam und rechtschaffen zu sein“, schrieb das Missionarsehepaar Tuttle im März in ihrem Blog.