Aufruf der FHV-Präsidentschaft: Kümmern wir uns um die Bedürftigen
– Linda K. Burton, Carole M. Stephens und Linda S. Reeves
Vor drei Jahren verbrachten wir gemeinsam als FHV-Präsidentschaft viel Zeit mit Beten, Nachdenken und Beraten. Wir wollten wissen, was wir dem Willen des Herrn nach tun sollten.
Drei Begriffe tauchten bei all unseren Gesprächen immer wieder auf: Sühnopfer, Bündnisse und Einigkeit.
Wir kamen zu dem Schluss, dass wir den Zweck der Frauenhilfsvereinigung, nämlich „Frauen auf die Segnungen des ewigen Lebens vorzubereiten“, nur dann erfüllen können, wenn wir ihnen erkennen helfen, dass sie ihren Glauben an Jesus Christus und sein Sühnopfer festigen müssen. Wir wussten, dass das Schließen und Halten heiliger Bündnisse die Familie und das Zuhause stärkt, und wir erkannten auch, dass wir den Bedürftigen besser beistehen können, wenn wir ihnen gemeinsam mit Schwestern aller Altersgruppen und mit den Priestertumsträgern in Einigkeit dienen.
In einem Schreiben der Ersten Präsidentschaft der Kirche vom 27. Oktober 2015 heißt es:
„Voller Anteilnahme und Mitgefühl beobachten wir die Notlage von Millionen Menschen in aller Welt, die aufgrund von Unruhen im Land oder anderen schwierigen Umständen aus ihrer Heimat fliehen mussten. Dank der großzügigen Hilfe unserer Mitglieder unterstützt die Kirche in mehreren Ländern Migranten und Flüchtlinge.
Viele Mitglieder der Kirche haben sich erkundigt, wie sie noch mehr helfen können. Die Mitglieder können über den Spendenzettel für den Zehnten an den humanitären Hilfsfonds der Kirche spenden. Wir fordern außerdem die Einheiten der Kirche, die Familien und die einzelnen Mitglieder dazu auf, sich vor Ort an Hilfsmaßnahmen zu beteiligen, wo dies möglich ist.
Möge der Herr Sie segnen, wenn Sie Bedürftigen so dienen, wie Christus es täte.“
Wir unterstützen den Aufruf, Flüchtlingen zu helfen, voll und ganz. Ein solcher Dienst bietet den Schwestern die Gelegenheit, jeden Aspekt des Zwecks der FHV zu erfüllen.
Jesus Christus ist in allem unser Vorbild. Er zog umher und tat Gutes (siehe Apostelgeschichte 10:38). Wenn wir im Glauben zunehmen, sind wir motiviert, so zu dienen, wie Christus es täte, was uns wiederum hilft, ihm ähnlicher zu werden. Präsident Henry B. Eyring hat gesagt: „Wenn wir jemandem Hilfe anbieten, empfindet der Heiland dies so, als ob wir ihm selbst Hilfe leisteten.“ („Das ist ein Fasten, wie ich es liebe“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2015.)
Angesichts der über 61 Millionen Flüchtlinge in aller Welt gibt es vielerlei Gelegenheiten, direkt vor Ort Hilfe zu leisten, Menschen mitzubetreuen und ihnen zu dienen, je nachdem, wie unsere individuellen Umstände es erlauben. Jeder kann etwas beitragen. Dennoch mag sich der eine oder andere fragen: Wie könnte ich denn helfen?
Schwester Sharon Foster aus Bountiful hatte gehört, dass in den Flüchtlingsfamilien dringend Babydecken für neugeborene Säuglinge benötigt wurden. Trotz gesundheitlicher Probleme gingen sie und ihr Mann Richard ans Werk und schnitten Stoff für Decken und passende Spucktücher zu. Foto von Ravell Call, Deseret News
Bemühen Sie sich zunächst für sich selbst und als Familie um die Inspiration des Herrn. Was erwartet der Herr von mir? Was für Zeit und Mittel stehen mir zur Verfügung? Welche Fähigkeiten, über die ich verfüge, werden benötigt? Was können wir als Familie tun?
Präsident Dieter F. Uchtdorf hat erklärt, man solle „sich beraten, alle vorhandenen Hilfsmittel nutzen, sich um Inspiration vom Heiligen Geist bemühen, den Herrn um Bestätigung bitten und dann die Ärmel hochkrempeln und ans Werk gehen“.
Weiter sagte er: „Ich verheiße Ihnen: Wenn Sie sich an dieses Muster halten, werden Sie gezielt Führung erhalten und wissen, wem, womit, wann und wo Sie auf die Weise des Herrn dienen sollen.“ („Vorsorge auf die Weise des Herrn“, Herbst-Generalkonferenz 2011.)
Ganz gleich, wie alt wir oder was unsere Lebensumstände sein mögen: Jeder kann etwas beitragen. Wenn wir uns mit den führenden Brüdern in diesem Unterfangen zusammentun und in Einigkeit dienen, ja, den Flüchtlingen unter uns eine helfende Hand entgegenstrecken, dann können Brüder und Schwestern jeden Alters Großes vollbringen – ein jeder dort, wo er lebt, entsprechend seiner Fähigkeiten.
Man kann den Flüchtlingen schon auf ganz simple Weise helfen. Man kann zum Beispiel jemandem ein aufrichtiger Freund sein, jemanden besuchen, ihm etwas zu Essen vorbeibringen, eine neue Fertigkeit beibringen oder ihn irgendwohin bringen.
Schwester Foster verziert jede Decke und jedes Tuch mit einer hübschen gehäkelten Umrandung. Sie und ihr Mann fertigen jeden Tag zwei Sets an – jedes davon ist ein Geschenk, das mit liebevollen Händen und einem Herzen voller Nächstenliebe, der reinen Liebe Jesu Christi, gemacht wurde. Es ist ein Symbol für die Liebe des Erretters, die ein Kind in Not umhüllt. Die Fosters haben einen Weg gefunden, wie sie dem Einzelnen helfen können – dort, wo sie leben, entsprechend ihrer Fähigkeiten. Foto von Ravell Call, Deseret News