Teil 4: Anderen geistlich dienen – ein Gebot und ein Bund
– Bonnie L. Oscarson, Präsidentin der Jungen Damen
Das Wichtigste aus dem Artikel
- Anderen geistlich zu dienen, wie der Erretter es getan hat, bedeutet, dass wir unseren Mitmenschen Heilung bringen, Trost spenden, Mut zusprechen und Liebe entgegenbringen.
- Die Klassenpräsidentschaften der Jungen Damen sind dazu berufen, über die Mädchen in ihrer Klasse zu wachen und sich um sie zu kümmern.
- Mit der Taufe sind wir den Bund eingegangen, denen, die des Trostes bedürfen, geistlich zu dienen.
„Die Jungen Damen können auf eine Weise Herzen anrühren und Seelen zurückbringen, wie es den erwachsenen Führungsbeamten nicht möglich ist. Die Jugendlichen brauchen vielleicht Rat und müssen liebevoll an ihre Aufgaben erinnert werden, aber mit Unterstützung und Anleitung können die Jungen Damen Großartiges vollbringen.“ – Bonnie L. Oscarson, Präsidentin der Jungen Damen
Verwandte Links
- Teil 1: Berufen zu führen: Welchen Einfluss die Klassenpräsidentschaft der Jungen Damen haben kann
- Teil 2: Geistige Vorbereitung ist die Grundlage für Junge Damen mit Führungsverantwortung
- Teil 3: Sich miteinander beraten
- Teil 5: Das Evangelium Jesu Christi lehren
- Teil 6: Der Eröffnungsteil – eine Gelegenheit, Führungseigenschaften zu entwickeln und anderen Segen zu bringen
Dies ist der vierte Beitrag in einer Artikelreihe zum Thema Klassenpräsidentschaften der Jungen Damen.
Kurz nachdem ich meine derzeitige Berufung erhielt, saß ich in einer Sitzung mit mehreren Generalautoritäten, die über die Abendmahlsversammlung sprachen. Einer der Priestertumsführer wandte sich an mich und sagte in etwa: „Die Jungen Männer in unserer Kirche haben jede Woche die Gelegenheit, das Abendmahl vorzubereiten und auszuteilen. Welche wichtigen Gelegenheiten zum Dienen haben die Jungen Damen der Kirche?“
Geistlich dienen wie der Erretter
Die Frage überraschte mich, und ich hatte nicht sofort eine Antwort parat. Aber ich habe seitdem ernsthaft darüber nachgedacht und auch gebetet, und ich glaube, ich kenne die Antwort. Alle unsere Jungen Damen – doch insbesondere die Mitglieder der Klassenpräsidentschaften – haben die Möglichkeit, christliche Liebe zu zeigen und wie Christus zu dienen, und zwar dadurch, wie sie füreinander da sind.
In dieser Artikelreihe geht es darum, die Rolle der Klassenpräsidentschaften der Jungen Damen aufzuwerten. Wir haben bereits darüber gesprochen, wie wichtig es ist, sich geistig vorzubereiten und sich miteinander zu beraten. Geistlich dienen – der dritte Führungsgrundsatz – ist womöglich einer der wichtigsten.
Wir verwenden den Ausdruck geistlich dienen häufig, aber verstehen wir, was das bedeutet, und was noch wichtiger ist, machen wir den Mitgliedern der Klassenpräsidentschaften begreiflich, dass dies eine der wichtigsten Aufgaben in ihrer Berufung ist?
Der Erretter Jesus Christus war das vollkommene Beispiel dafür, wie man geistlich dient. Er ging auf den Einzelnen zu, diente einem nach dem anderen, er heilte die Menschen, schenkte ihnen Trost, machte ihnen Mut und vor allem brachte er ihnen Liebe entgegen. Nächstenliebe zeichnete das Leben des Erretters aus, und um genau diese christliche Liebe geht es, wenn man geistlich dient. Jesus Christus ist Meister darin, wie man anderen zeigt, dass sie wichtig sind, dass sie für den Vater im Himmel überaus kostbar sind und dass sie unendlich wertvoll sind. Er lehrt, dass wir die Neunundneunzig zurücklassen sollen, um das eine verlorene Schaf zu finden (siehe Lukas 15:3-7).
Was die Klassenpräsidentschaften tun können
Die Mitglieder der JD-Klassenpräsidentschaften können sich wie der Erretter anderen zuwenden. Sie können in ihren Klassen die Jungen Damen stärken, die Schwierigkeiten durchmachen und Zuspruch brauchen. Der Erretter hat gesagt: „Darum sei treu; steh in dem Amt, das ich dir bestimmt habe; steh den Schwachen bei, hebe die herabgesunkenen Hände empor, und stärke die müden Knie.“ (LuB 81:5.)
Wenn eine Klassenpräsidentschaft von jemandem eingesetzt wird, der Priestertumsschlüssel innehat, erhalten die Jungen Damen mit ihrer Berufung den Auftrag, über die anderen in ihrer Klasse zu wachen und sich um sie zu kümmern. Wir als Führungsbeamtinnen und Eltern müssen ihnen die Wichtigkeit dieser Aufgabe unbedingt klarmachen und ihnen erklären, was es heißt, geistlich zu dienen. In Handbuch 2 sind die folgenden Anregungen zu finden, die die Klassenpräsidentschaften der Jungen Damen umsetzen können, um den Mädchen in ihrer Klasse geistlich zu dienen:
• sich ihren Namen merken und sie kennenlernen
• sie vorbehaltlos lieb haben
• über sie wachen und ihren Glauben stärken, eine nach der anderen – so, wie der Erretter es getan hat
• aufrichtig Freundschaft mit ihnen schließen und sie zu Hause oder an einem anderen Ort besuchen
(siehe Handbuch 2: Die Kirche führen und verwalten, Abschnitt 3.2.3)
Wenn die Jungen Damen in einer Klassenpräsidentschaft sich um den Geist bemühen und sich miteinander beraten, wer ihre Aufmerksamkeit braucht und was zu tun ist, wird der Herr sie inspirieren und ihnen Antwort geben. Ihnen werden Möglichkeiten einfallen, wie sie auf die Jungen Damen, die ihre Liebe brauchen, zugehen und ihnen geistlich dienen können. Wenn sie dann den geistigen Eingebungen entsprechend handeln, werden Wunder geschehen – sowohl im Leben derer, denen sie geistlich dienen, als auch in ihrem eigenen Leben. Präsident Henry B. Eyring hat gesagt: „[Der Erretter] hat uns berufen, anderen zu dienen, damit wir unseren ebenso wie ihren Glauben stärken können. Er weiß, dass wir ihn kennenlernen, wenn wir ihm dienen.“ („Über sie wachen und sie stärken“, Liahona, Juli 2000, Seite 79.) Was für ein wunderbarer Grundsatz, den wir unseren Jungen Damen vermitteln sollten: Wenn wir anderen dienen, wie der Erretter es getan hat, werden wir selbst auf wunderbare Weise gesegnet.
Führungsbeamtinnen der Jungen Damen fragen uns häufig, wie sie die weniger aktiven Mädchen erreichen können. Ich sage ihnen dann immer, dass sie einflussreiche und äußerst effektive Helfer zur Hand haben, mittels derer sie dieses Ziel erreichen können. Ich sporne sie dazu an, die Klassenpräsidentschaften dafür einzusetzen, die verlorenen Schafe zurückzubringen. Ich schlage vor, dass sie diese Jungen Damen auffordern, auf ihre Altersgenossinnen zuzugehen, ihnen Liebe entgegenzubringen und sich mit ihnen anzufreunden. Die Jungen Damen können auf eine Weise Herzen anrühren und Seelen zurückbringen, wie es den erwachsenen Führungsbeamten nicht möglich ist. Die Jugendlichen brauchen vielleicht Rat und müssen liebevoll an ihre Aufgaben erinnert werden, aber mit Unterstützung und Anleitung können die Jungen Damen Großartiges vollbringen.
Allen kommt diese Aufgabe zu
Anderen geistlich zu dienen ist nicht nur die Aufgabe derer, die eine bestimmte Berufung mit Führungsverantwortung erhalten haben. Jeder, der sich in der Kirche hat taufen lassen, hat sich verpflichtet, „in die Herde Gottes zu kommen[,] sein Volk genannt zu werden“, und ist willens, „einer des anderen Last zu tragen, damit sie leicht sei, ja, und willens …, mit den Trauernden zu trauern, ja, und diejenigen zu trösten, die des Trostes bedürfen“ (Mosia 18:8,9). Wir alle sind einen Bund eingegangen, bei dem wir unter anderem versprochen haben, unseren Mitmenschen geistlich zu dienen. Berufungen mit Führungsverantwortung geben unserer Fürsorge lediglich einen konkreten Fokus und eine konkrete Richtung.
Die Klassenpräsidentschaften der Jungen Damen sind unglaublich effektiv in ihren Führungsaufgaben. Wenn sie den Grundsatz, geistlich zu dienen, wie der Erretter es getan hat, verstehen und entsprechend handeln, sorgt dies für eine Veränderung von ewiger Tragweite – sowohl im Leben derer, denen sie dienen, als auch in ihrem eigenen Leben.
Auf der Website für die Jungen Damen können Klassenpräsidentschaften unter Auf die Weise des Erretters führen auf Lektionen zu Führungsgrundsätzen zugreifen.
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