Teil 5: Das Evangelium Jesu Christi lehren
– Carol F. McConkie von der JD-Präsidentschaft
Das Wichtigste aus dem Artikel
- Guter Unterricht ist der Wesenskern der Führung in der Kirche.
- Die Klassenpräsidentschaften erhalten viele Gelegenheiten, das Evangelium zu lehren.
- Die Klassenpräsidentin kann „im Herzen Begeisterung für die Sache der Wahrheit wecken“.
„Wenn sich Junge Damen in der Klassenpräsidentschaft fortlaufend um den Geist bemühen und auf die Eingebungen achten, die sie in Herz und Sinn verspüren, dann können sie den Mut aufbringen, ihre Stimme zu erheben, zu lehren und anderen Jungen Damen, Freunden und Familienmitgliedern Zeugnis zu geben.“ – Carol F. McConkie von der JD-Präsidentschaft
Verwandte Links
- Teil 1: Berufen zu führen: Welchen Einfluss die Klassenpräsidentschaft der Jungen Damen haben kann
- Teil 2: Geistige Vorbereitung ist die Grundlage für Junge Damen mit Führungsverantwortung
- Teil 3: Sich miteinander beraten
- Teil 4: Anderen geistlich dienen – ein Gebot und ein Bund
- Teil 6: Der Eröffnungsteil – eine Gelegenheit, Führungseigenschaften zu entwickeln und anderen Segen zu bringen
Dies ist der fünfte Beitrag in einer Artikelreihe zum Thema Klassenpräsidentschaften der Jungen Damen.
Die Sitzung der Klassenpräsidentschaft der Jungen Damen bietet die Gelegenheit, die Mitglieder der Klassenpräsidentschaft darauf vorzubereiten, den Führungsgrundsatz „Das Evangelium lehren“ anzuwenden.
Vor einigen Jahren schon erklärte Präsident Gordon B. Hinckley den allgemeinen Führern der Kirche: „Guter Unterricht ist der Wesenskern der Führung in der Kirche.“ („How to Be a Teacher When Your Role as Leader Requires You to Teach“, Sitzung des Priestertumsausschusses der Generalautoritäten vom 5. Februar 1969.)
Im Kapitel 3 in Handbuch 2: Die Kirche führen und verwalten lesen wir, dass alle Führer auch Lehrer sind, weil sie dazu berufen sind, anderen dabei zu helfen, ihr Zeugnis vom Vater im Himmel und von Jesus Christus zu stärken und den Grundsätzen des Evangeliums entsprechend zu leben. Präsident Thomas S. Monson hat erklärt: „Den größten Einfluss haben meist diejenigen, die im Herzen Begeisterung für die Sache der Wahrheit wecken, … die eine alltägliche Aufgabe in etwas verwandeln, was einem zeigt, welche Sorte Mensch man sein möchte.“ („Ein Vorbild an Rechtschaffenheit“, Liahona, Mai 2008, Seite 66f.)
Die JD-Führungsbeamtinnen können den Mitgliedern der Klassenpräsidentschaft erklären, dass ihre Führungsaufgabe ihnen viele Gelegenheiten bietet, das Evangelium zu lehren, sei es in einem formellen Rahmen oder in alltäglichen Situationen. Im Alltag vermitteln Jugendliche „einander ständig etwas – sie erzählen, was sie erlebt haben, erklären einem Freund einen Evangeliumsgrundsatz oder geben durch ihr Verhalten ein Beispiel“ (Auf die Weise des Erretters lehren, Seite 28).
Wir als Präsidentschaft der Jungen Damen werden oft gefragt: „Wie oft dürfen die Jungen Damen den Unterricht am Sonntag gestalten?“ Wir halten uns dabei an die Vorgaben in Handbuch 2, Abschnitt 10.6.2: „Auch die Jungen Damen können hin und wieder den Unterricht halten. Wenn eine Junge Dame den Unterricht hält, hilft ihr ein Mitglied der JD-Leitung oder eine Beraterin bei der Vorbereitung.“ Wo oder wann eine Junge Dame auch den Unterricht hält: Das ist immer eine Gelegenheit, andere aufzurichten, zu inspirieren und zu stärken.
Die Lektionen für die JD-Klassenpräsidentschaften zu dem Thema „Das Evangelium lehren“ helfen den Mädchen, die vier unten genannten Grundsätze des Lehrens anzuwenden. Dadurch sind sie besser darauf vorbereitet, andere durch ihr Beispiel und in verschiedenen Situationen, in denen es ums Lehren geht, zum Guten zu beeinflussen.
Die Schüler lieben
Wenn sich die Mitglieder der Klassenpräsidentschaft um den Geist bemühen, erlangen sie göttliche Führung und erfahren, wie sie gemäß dem Willen des Herrn aufrichtige christliche Liebe zeigen. Diese Liebe erweicht das Herz eines jeden Mädchens und bereitet dessen Sinn darauf vor, das Wort des Herrn zu empfangen. Vielleicht begrüßen sie jedes Mädchen persönlich, wenn es den Klassenraum betritt, kümmern sich aufrichtig um diejenigen, die mit Schwierigkeiten kämpfen, und helfen allen dabei, sich willkommen und wohlzufühlen. Sie können sich um diejenigen, die nicht anwesend waren, kümmern, indem sie ihnen eine Textnachricht schicken, sie anrufen oder besuchen. Durch ihre Bemühungen kann das Klassenzimmer der Jungen Damen ein sicherer und heiliger Ort werden, wo man durch den Geist lehren und lernen kann.
Durch den Geist lehren und Zeugnis geben
„Durch den Geist zu lehren und Zeugnis zu geben setzt voraus, dass man würdig lebt, inbrünstig betet und lernt, die Führung des Geistes zu erkennen und ihr mutig zu folgen.“ (Siehe LuB 43:15,16 und „Das Evangelium lehren“, Lektionen für die JD-Klassenpräsidentschaften.) Wenn sich Junge Damen in der Klassenpräsidentschaft fortlaufend um den Geist bemühen und auf die Eingebungen achten, die sie in Herz und Sinn verspüren, dann können sie den Mut aufbringen, ihre Stimme zu erheben, zu lehren und anderen Jungen Damen, Freunden und Familienmitgliedern Zeugnis zu geben.
Ich war einmal dabei, als eine Klassenpräsidentin der Lorbeermädchen aufstand, um für die Macht der heiligen Schriften Zeugnis abzulegen. Sie erzählte, dass ihre Familie gerade eine sehr schwere Zeit durchgemacht hatte. Sie hatte etwas gesucht, das ihr die Kraft geben würde, gläubig vorwärtszustreben. Als sie betete, fühlte sie sich inspiriert, jeden Tag in den heiligen Schriften zu lesen, also nahm sie es sich fest vor. Seit Januar hat sie keinen Tag ausgelassen. Sie bezeugte, dass sie in den heiligen Schriften Kraft vom Himmel gefunden hat. Durch den Geist kann sie die Macht des Sühnopfers Jesu Christi in ihrem Leben spüren. Sie spürt, dass der Vater im Himmel sie und ihre Familie liebt. Das tägliche Lesen in den Schriften hat sie geistig und seelisch gestärkt. Diese Junge Dame sprach durch den Geist und mit solch tiefer Überzeugung, dass alle Jungen Damen inspiriert und angespornt wurden, sich um die Segnungen des Schriftstudiums zu bemühen.
Die heiligen Schriften als Unterrichtsgrundlage verwenden
Die Führungsbeamtinnen helfen den Klassenpräsidentschaften, auf die Kraft des Gotteswortes und seine machtvolle Wirkung auf Herz und Sinn zu vertrauen (siehe Alma 31:5). Sie lehren aus dem genehmigten Unterrichtsmaterial, den heiligen Schriften, den Worten der neuzeitlichen Propheten und weiterem von der Kirche genehmigtem Material. Sie vermischen die Lehre von Christus nicht mit menschlicher Philosophie (siehe Kolosser 2:8). Sie scheuen sich nicht vor schwierigen Fragen, sondern weiden sich bei ihrem persönlichen Schriftstudium an den Worten von Christus. Sie betrachten die Worte der Propheten als einen Schatz und sind bereit, etwas zu sagen, wenn sie dazu inspiriert werden oder man sie darum bittet.
Wenn eine Klassenpräsidentin oder eine Ratgeberin darüber spricht, was ihr eine Schriftstelle oder eine Ansprache aus der Generalkonferenz bedeutet, sind ihre Worte für die anderen Mädchen von großer Bedeutung und Wirkung. Durch den Geist können ihre Worte andere aufrichten und inspirieren und sie dazu ermutigen, sich der Quelle der Wahrheit zuzuwenden, den Geist zu spüren, Antworten auf ihre Fragen zu finden und voller Liebe im Einklang mit dem Herrn und miteinander zu sein.
Die Teilnehmer zu eifrigem Lernen anregen
Die Klassenpräsidentschaften motivieren jedes Mädchen in der Klasse, sich am Unterricht zu beteiligen. Sie bringen ihre heiligen Schriften zum Unterricht mit, lesen daraus vor und sprechen über ihre Lieblingsschriftstellen. Sie nehmen am Unterrichtsgespräch teil und berichten von Erlebnissen, die ihr Zeugnis gestärkt haben, oder lesen ihre Lieblingszitate aus Generalkonferenzansprachen vor. Ein Mitglied der Klassenpräsidentschaft könnte den Unterricht eröffnen und erzählen, wie es einen Grundsatz des Evangeliums umgesetzt hat. Am Ende des Unterrichts könnte die Klassenpräsidentin das Gespräch über den Abschnitt „Das Gelernte in die Tat umsetzen“ leiten. Dabei könnten die Mädchen besprechen, wie sie aufgrund dessen, was sie im Unterricht gelernt oder empfunden haben, für sich allein oder gemeinsam einen Evangeliumsgrundsatz umsetzen oder sich an einen bestimmten Maßstab des Evangeliums halten wollen. Die Führungsbeamtinnen stellen der Klassenpräsidentschaft während des Unterrichts genügend Zeit zur Verfügung, damit diese die Gelegenheit bekommt, die anderen Jungen Damen zum Handeln aufzufordern.
Wenn die JD-Führungsbeamtinnen einer Jungen Dame in einer Klassenpräsidentschaft dabei helfen, vorbereitet zu sein, ist diese in der Lage, Präsident Monsons Prophezeiung zu erfüllen. Dann kann sie die Führerin sein, die „im Herzen Begeisterung für die Sache der Wahrheit“ weckt. Sie ist eine von Gott berufene Dienerin und kann anderen Jungen Damen helfen, die Sorte Mensch zu werden, die sie sein möchten.