Schwester Aburto sprach am internationalen Tag der „Frauen im diplomatischen Korps“ darüber, wie Frauen eine größere Rolle spielen können
– Aubrey Eyre, Mitarbeiterin der Church News
Das Wichtigste aus dem Artikel
- Frauen können in ihrem Umfeld viel erreichen und tun dies auch.
- Frauen sind vor allem wegen ihres weitreichenden Einflusses in allen gesellschaftspolitischen Fragen bei der Lösungsfindung unentbehrlich.
- Frauen und Männer müssen Probleme Seite an Seite lösen.
„Was können wir tun, um Frauen und Männer in unserem Umfeld zu motivieren, sodass sie nicht nur imstande sind, im eigenen Wirkungsbereich tätig zu werden, sondern auch andere dazu anspornen, es ihnen gleichzutun?“ – Schwester Reyna Isabel Aburto von der Präsidentschaft der Frauenhilfsvereinigung
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Mitglieder des diplomatischen Korps, Professorinnen, Vorstandsvorsitzende und weitere Frauen in Führungspositionen waren zusammengekommen, um den internationalen Frauentag mit einem Bankett anlässlich des vierten internationalen Jahrestages der „Frauen im diplomatischen Korps“ zu begehen. Schwester Reyna Isabel Aburto bat die Teilnehmerinnen, sich eine einfache Frage zu stellen: „Was kann ich in meinem Umfeld tun, um Frauen zu motivieren, sodass sie nicht nur imstande sind, im eigenen Wirkungsbereich tätig zu werden, sondern auch andere Frauen dazu anspornen, es ihnen gleichzutun?“
Als Hauptrednerin bei der Veranstaltung, die am 9. März im Besucherzentrum des Los-Angeles-Kalifornien-Tempels abgehalten wurde, sprach Schwester Aburto neben Mame T. Mbaye, der senegalesischen Honorarkonsulin, von der die Veranstaltung ausgerichtet wurde, und elf Podiumsgästen sowie weiteren Frauen in Führungspositionen darüber, wie Frauen in ihrem Umfeld etwas erreichen können.
Schwester Aburto, Zweite Ratgeberin in der Präsidentschaft der Frauenhilfsvereinigung, merkte eingangs an, dass es in jeder Gesellschaft große Probleme zu meistern gebe. „Ich weiß aber“, führte sie aus, „dass große Wunder geschehen können, wenn wir ein Problem Schritt für Schritt mit kleinen, einfachen Lösungsansätzen angehen und einen Menschen nach dem anderen einbeziehen.“
Arbeiten Mann und Frau Seite an Seite, um Probleme aufzuspüren, zu benennen und zu meistern, können sie gemeinsam und jeder für sich Lösungsansätze finden oder selbst zur Lösung der Probleme werden, die ihnen auffallen, so Schwester Aburto.
In Anlehnung an ein Zitat von Dwight L. Moody dazu, wie man eine Arbeit erledigt, stellte sie fest: „Groß ist nicht die Frau, die die Arbeit von zehn Frauen leistet, sondern diejenige, die zehn Frauen dazu bewegen kann, im eigenen Wirkungsbereich tätig zu werden.“
Die Frage laute also nicht nur „Was kann ich tun?“, sondern vielmehr „Was können wir tun, um Frauen und Männer in unserem Umfeld zu motivieren, sodass sie nicht nur imstande sind, im eigenen Wirkungsbereich tätig zu werden, sondern auch andere dazu anspornen, es ihnen gleichzutun?“, erklärte Schwester Aburto.
Als Beispiel dafür, wie Frauen und Männer gemeinsam Probleme in ihrem Umfeld bewältigen können, berichtete Schwester Aburto davon, was die Heiligen der Letzten Tage in den Philippinen vor kurzem unternommen hatten, um das Problem der Mangelernährung unter Kindern anzugehen.
Ein wichtiger Faktor im Rahmen des Pilotprojekts der Kirche zur Ernährung in den Philippinen bestand darin, dass jede Familie selbst nachhaltige Lösungsansätze ausarbeiten durfte.
Anstatt das Problem lediglich zu erkennen und ihm mit Nahrungsergänzungsmitteln und einem festgelegten Hilfsprogramm zu begegnen, bat die Kirche die Familien und Gemeinden vor Ort, es bei der Wurzel zu packen und dafür Hilfsmittel und Anleitungen der philippinischen Behörden und der UNICEF zu verwenden.
Bald stellte sich heraus, dass die Wurzel des Problems der Mangelernährung bei Kindern darin lag, dass deren Speiseplan nicht genügend Proteine, Vitamine und Mineralstoffe enthielt, wie sie üblicherweise in Fleisch, Obst und Gemüse zu finden sind.
„Die Kinder litten im Grunde genommen unter einer äußerst einseitigen Ernährung. Die Eltern merkten gar nicht, dass ihre Kinder nicht ausreichend ernährt wurden“, so Schwester Aburto. „Sie hatten sie ja regelmäßig und ordentlich gefüttert, aber ihnen war nicht bewusst gewesen, dass die Kleinen nicht alle Nährstoffe erhielten, die sie für ein gesundes Wachstum brauchten. Außerdem waren ihnen die Folgen dieser Mangelernährung nicht klar.“
Gruppenbild der Teilnehmerinnen am vierten internationalen Jahrestag der „Frauen im diplomatischen Korps“. Die Veranstaltung fand am 9. März 2020 in Los Angeles statt.
Man machte vor Ort Mitglieder mit einschlägigen Erfahrungen als Krankenschwester, Arzt, Beamter im Gesundheitswesen, Agrarfachberater und so weiter ausfindig, die Führungsaufgaben übernehmen und ihre Gemeinden und Nachbarn zu Lösungsansätzen führen konnten.
An einigen Orten wurden Gärten angelegt, wo zusätzliches Gemüse für die Kinder angebaut wurde. Und fast alle Kirchengemeinden griffen auf das Netz der betreuenden Schwestern und Brüder zurück, die dann Familien mit mangelernährten Kindern aufsuchten, ihnen Anleitung gaben und sich vergewisserten, ob der Speiseplan auch eingehalten wurde und es den Kindern besser ging.
„Die ganze Gemeinschaft packte an. Jeder trug etwas zur Problemlösung bei“, erklärte Schwester Aburto.
Das Ernährungsprogramm in den Philippinen sei ein Beispiel dafür, wie einfache, regionale Lösungsansätze oft am nachhaltigsten und brauchbarsten seien.
„Es ist durchaus möglich, Menschen dazu zu bewegen, ihre Probleme mit ein wenig Hilfe von außen selbst zu lösen“, betonte Schwester Aburto. „Natürlich ist der Lösungsansatz dann nicht überall der gleiche, aber grundsätzlich bietet sich diese Vorgehensweise an.“
Wenn jemand erst einmal erkennt, dass er in seiner Familie und in seinem Umfeld der Auslöser eines Umschwungs sein kann, dann motiviert ihn das, seine Sichtweise und seine Umwelt zu verändern und positive Änderungen vorzunehmen, fuhr sie fort. „Uns allen wohnt die Fähigkeit inne, für uns selbst zu handeln, statt auf uns einwirken zu lassen. Die Erkenntnis, dass wir als Einzelne wie als Gemeinschaft etwas erreichen können, verleiht uns die Kraft und die Fähigkeit, eigene Lösungsansätze zu erarbeiten.“
Laut Schwester Aburto kommt den Frauen beim Schutz der nächsten Generation eine Schlüsselrolle zu. „Frauen sind vor allem wegen ihres weitreichenden Einflusses in ihrer Familie, an ihrem Wohnort und in der Gesellschaft in allen gesellschaftspolitischen Fragen bei der Lösungsfindung unentbehrlich.“
Doch um die kommende Generation zu schützen und „unseren Kindern und Jugendlichen die Einsichten, die Mittel, die Motivation, das Umfeld und die Fertigkeiten mitzugeben, die sie brauchen, um diese Welt zu einem besseren Ort zu machen“, sei es, so ihre Schlussworte, von entscheidender Bedeutung, dass Frauen und Männer Seite an Seite zusammenarbeiten.
„Wunder geschehen, wenn man zum Wohl der nächsten Generation gemeinsam Vernunft, Herz, Glauben und Hände einsetzt“, bekräftigte Schwester Aburto. „In jeder Gemeinschaft gibt es unzählige Probleme, aber wir können der Lösungsansatz sein – wenn wir uns auf ein Problem konzentrieren, unsere Mitmenschen motivieren, es in kleinen und einfachen Schritten anzugehen, und einen Menschen nach dem anderen einbeziehen.“
Schwester Reyna I. Aburto, Zweite Ratgeberin in der Präsidentschaft der Frauenhilfsvereinigung, erhält von Mame Toucouleur Mbaye, der Ehrenkonsulin der Republik Senegal und Sponsorin der Veranstaltung anlässlich des internationalen Tages der „Frauen im diplomatischen Korps“ eine Urkunde. Darin wird Schwester Aburto für ihre führende Rolle unter den Frauen und ihre Teilnahme an der Veranstaltung vom 9. März 2020 in Los Angeles gewürdigt.
Gruppenfoto der Teilnehmerinnen am vierten internationalen Jahrestag der „Frauen im diplomatischen Korps“ am Schluss der Tagung in Los Angeles am 9. März 2020.