Netzwerk über die Stromleitung – Überblick

Zuletzt aktualisiert: 22. September 2017 09:18

Übersicht

Ein Netzwerk über die Stromleitung überträgt Daten über die in einem Gebäude bereits verlegten elektrischen Leitungen. Trotz gewisser Einschränkungen kann diese Lösung für ältere Gemeindehäuser oder Häuser, die sehr massiv gebaut sind oder sich über eine größere Fläche erstrecken, sinnvoll sein. Selbst dort, wo es bereits eine drahtlose Internetverbindung gibt, funktionieren manche Anwendungen, wie etwa HD-Video, über Kabelverbindung besser. Wo konventionelle Netzwerkanschlüsse nicht realisierbar sind, kann ein Netzwerk über die Stromleitung eine geeignete und preiswerte Alternative darstellen.

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So funktioniert es

Zum Aufbau eines Netzwerks über die Stromleitung benötigt man zwei Powerline-Netzwerkadapter. Ein Adapter wird über ein Netzwerkkabel (oder auch über einen Netzwerkschalter, ein Steckfeld, einen Netzwerkanschluss oder Ähnliches) mit der Firewall des Gemeindehauses sowie direkt mit einer Steckdose verbunden. Die Steckdose darf nicht mit Überspannungsschutz ausgerüstet sein. Danach schließt man einen oder mehrere weitere Powerline-Netzwerkadapter an andere Steckdosen an, die sich im selben Abschnitt der Elektroleitung befinden. Ein weiteres Netzwerkkabel wird dann von diesem Adapter zu einem netzwerkfähigen Endgerät, etwa einem Computer, geführt.

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Einschränkungen

Eine Netzwerklösung auf Powerline-Basis ist oftmals günstiger in der Anschaffung und leichter einzurichten als ein herkömmliches kabelgebundenes oder drahtloses Netzwerk. Man muss allerdings mit Einschränkungen rechnen:

  • Störsignale: Manche Stromnetze weisen zu viele Störsignale auf. In diesem Fall funktioniert die Powerline-Netzwerktechnik nicht zufriedenstellend.
  • Elektroleitung mit mehreren Abschnitten: In den meisten Fällen wird ein einzelner Powerline-Adapter, der in der Nähe der Firewall des Gemeindehauses angebracht ist, nicht zu jeder Steckdose im Haus eine Verbindung herstellen können. Dann ist ein weiterer Adapter erforderlich. Manche Powerline-Geräte (üblicherweise die teureren) kommen hiermit besser zurecht.
  • Eine Vielzahl von Herstellern: Es sind viele unterschiedliche Powerline-Produkte am Markt, sodass es schwierig sein kann, die richtige Gerätewahl zu treffen. Manche Geräte können untereinander kombiniert werden, andere wiederum nicht. Sie unterscheiden sich im Preis, in der Übertragungsgeschwindigkeit, in der Einrichtung, in der Sicherheit, in der Vorgehensweise im Fehlerfall und dürfen oft nur in bestimmten Ländern eingesetzt werden.
  • Diebstahl: Powerline-Adapter sind klein und werden oft an frei zugänglichen Stellen in die Steckdose gesteckt. Daher können sie leicht entwendet werden.
  • LED-Anzeigen: Bei den meisten Powerline-Adaptern zeigen LEDs an, ob Spannung anliegt, ob das Gerät mit anderen Geräten kommuniziert, ob Netzverkehr weitergereicht wird oder ob die Sicherheitsfunktion aktiv ist. Man muss die Bedeutung dieser Statusanzeigen kennen. Die LED-Anzeigen der Powerline-Geräte unterscheiden sich je nach Hersteller in der Qualität.

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Häufige Anwendungsfälle

  1. Ersatz für ein fest verlegtes Netzwerkkabel: Wenn in einem Gemeindehaus eine fest verdrahtete Verbindung – etwa zu einem fest installierten Computer – benötigt wird, und das Verlegen eines herkömmlichen Netzwerkkabels zu aufwändig oder zu teuer wäre, kann der Aufbau einer Powerline-Netzwerkverbindung die beste Lösung sein. In diesem Fall kommen zwei Powerline-Adapter zum Einsatz, die eingerichtet werden und dann fest installiert bleiben.
  2. Temporäre Verbindung auf Leihbasis: Wenn eine Powerline-Netzwerkverbindung nur temporär benötigt wird, können über die B&I-Gruppe, den Pfahlberater für Technik oder die Gemeindehausbibliothek zwei oder mehr Adapter beschafft und diese leihweise zur Verfügung gestellt werden. In diesem Fall müssen die Beteiligten wissen, wo die Adapter platziert werden müssen, um die gewünschte Verbindung herzustellen.
  3. Im Gemeindehaus fest installierte Adapter für Verbindungen im Bedarfsfall: Manche Regionalleiter B&I entscheiden sich vielleicht dafür, die Gemeindehäuser, für die sie zuständig sind, ganz oder teilweise mit einem Powerline-Netzwerk auszurüsten. In diesem Fall werden an strategisch günstigen Stellen ein oder zwei Adapter fest installiert, um im gesamten Gemeindehaus oder in Teilbereichen des Hauses Netzwerkempfang zu ermöglichen. Zusätzliche Adapter werden dann von der zuständigen B&I-Gruppe, vom Pfahlberater für Technik oder der Gemeindehausbibliothek leihweise zur Verfügung gestellt, um das Netzwerk vorübergehend nach Bedarf zu erweitern.

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