„Mögen wir stets mutig sein und bereit, für unsere Ansichten einzutreten, und wenn wir dabei allein dastehen müssen, mögen wir auch dann mutig sein – bestärkt durch die Erkenntnis, dass wir eigentlich niemals allein sind, wenn wir auf der Seite unseres Vaters im Himmel stehen“, erklärte Präsident Thomas S. Monson bei der Priestertumsversammlung der Herbst-Generalkonferenz 2011.
„Wir haben die Gesetze Gottes gelernt und lernen sie weiter“, so Präsident Monson. „Trotz allem, was Sie anderswo sehen oder hören mögen, sind diese Gesetze unwandelbar.“ Er forderte uns alle dazu auf, eine feste geistige Grundlage zu legen und Stärke zu entwickeln, damit wir bereit seien, wenn es an der Zeit sei, für unsere Ansichten einzustehen.
„Um stark zu sein und all den Kräften zu widerstehen, die uns in die falsche Richtung fortzerren wollen, und all den Stimmen, die uns auf den falschen Weg locken wollen, müssen wir ein eigenes Zeugnis haben“, so Präsident Monson. „Ob man 12 oder 112 ist oder irgendwo dazwischen: Man kann für sich selbst wissen, dass das Evangelium Jesu Christi wahr ist.“
Ein Zeugnis verleiht Mut
Präsident Monson erzählte von seiner Grundausbildung bei der Marine, bei der er zum ersten Mal bewusst den Mut aufbrachte, für seinen Glauben einzutreten. Am ersten Sonntag befahl der Obermaat den Rekruten, Gottesdienste zu besuchen. Die verschiedenen Glaubensrichtungen wurden aufgerufen und fortgeschickt. Präsident Monson sah seine Kameraden langsam entschwinden, bis er sicher war, dass der Obermaat nur noch ihn anstarrte.
„Ich kann Ihnen versichern, dass ich mich völlig allein gelassen fühlte“, sagte Präsident Monson. „Mutig und entschlossen, ja – aber allein gelassen. Und dann hörte ich die schönsten Worte, die ich diesen Obermaat jemals sagen hörte. Er blickte in meine Richtung und fragte: ‚Und als was bezeichnet ihr euch?‘
Bis zu diesem Augenblick war mir nicht bewusst gewesen, dass neben und hinter mir auf dem Exerzierplatz noch andere standen. Fast wie mit einer Stimme riefen wir alle: ‚Mormonen!‘ Es fällt mir schwer, die Freude zu beschreiben, die mein Herz erfüllte, als ich mich umdrehte und eine Handvoll weitere Matrosen erblickte. …
Seit diesem Tag ist es durchaus schon vorgekommen, dass niemand hinter mir stand und ich tatsächlich allein dastand. Wie dankbar bin ich doch, dass ich mich schon vor so langer Zeit entschieden habe, stark und ehrlich zu bleiben, immer vorbereitet und darauf gefasst zu sein, meine Religion zu verteidigen, wenn es erforderlich werden sollte.“
Sich voll Glauben ins Ungewisse wagen
Neuzeitliche Propheten und Apostel haben den Heiligen der Letzten Tage immer wieder den Rat gegeben, mit Entschlossenheit für ihren Glauben einzustehen und diesen aktiv zu verteidigen. Präsident Dieter F. Uchtdorf forderte uns auf, uns ganz der Verbreitung des Evangeliums zu widmen, indem wir entschlossen handeln.
„Sich selbst zu verpflichten ist ein wenig wie ein Sprung ins Wasser“, so Präsident Uchtdorf. „Entweder man verpflichtet sich oder man verpflichtet sich nicht. Entweder bewegt man sich vorwärts oder man steht still. Es gibt nichts dazwischen. Wir alle stehen manchmal vor einer Entscheidung, die sich auf unser ganzes weiteres Leben auswirken wird. Als Mitglieder der Kirche müssen wir uns fragen: ‚Tauche ich ein, oder bleibe ich am Rand stehen? Mache ich den Schritt nach vorn, oder prüfe ich nur mit den Zehen die Wassertemperatur?‘ …
Als Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage haben wir uns verpflichtet, den Weg eines Jüngers zu gehen. Wir haben uns verpflichtet, dem Beispiel unseres Erlösers nachzueifern. Stellen Sie sich vor, wie die Welt gesegnet und zum Guten verändert werden würde, wenn alle Mitglieder der Kirche des Herrn ihr ganzes Potenzial entfalteten – wenn sie in der Tiefe ihrer Seele bekehrt wären und sich dem Aufbau des Reiches Gottes verschrieben hätten. …
Auf die eine oder andere Weise steht jeder von uns vor einer Entscheidung und blickt auf das Wasser. Ich bete darum, dass wir Glauben haben, nach vorn gehen, uns mutig unseren Ängsten und Zweifeln stellen und uns sagen: ‚Ich bin fest entschlossen!‘“
Die Kraft, dafür einzustehen
Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel hat uns aufgefordert, unsere Bündnisse zu halten, damit wir die Kraft haben, anderen ein rechtschaffenes Vorbild zu sein.
„Jeder Mensch muss Entscheidungen treffen“, sagte Elder Cook. „Kennen wir die Lehren und Grundsätze des Evangeliums, können wir uns weise entscheiden. Ist unser Leben rein, führt uns der Geist. Dann sind wir sozusagen in der Lage, unsere Zelte aufzuschlagen bis hin zum Tempel (siehe Genesis 13:18) und zu den Bündnissen, die wir mit dem Herrn geschlossen haben; und dann sind wir in der Welt, aber nicht von der Welt.“
Uns obliege die heilige Pflicht, anderen ein Vorbild zu sein und ihnen zu sagen, wer wir sind und wofür wir eintreten, so Elder Cook. Er erzählte von einer Begebenheit, als er nach dem Jurastudium bei einem Bewerbungsgespräch für seinen Glauben eintrat. Nachdem er zweimal alkoholische Getränke ablehnte, die man ihm anbot, erklärte Elder Cook seinem Gegenüber, dass er der Kirche angehöre.
„Ein paar Monate später erzählte mir der Hauptteilhaber, dass das Anbieten des alkoholischen Getränks ein Test gewesen sei. In meinem Lebenslauf hatte er gelesen, dass ich für die Kirche auf Mission gewesen war. Er hatte also beschlossen, mich nur einzustellen, wenn ich den Lehren meiner Kirche treu war. Er hielt das für eine wichtige Frage, was den Charakter und die Integrität betrifft.“