Präsident Eyring zufolge besteht das größte Weihnachtsgeschenk darin, anderen den Weg zu Christus zu weisen


Präsident Eyring spricht bei der Weihnachtsandacht 2010

Das kleine Kind, das in einem Stall geboren und in eine Krippe gelegt wurde, sei ein Geschenk eines liebevollen Vaters an die Welt gewesen, erklärte Präsident Henry B. Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, bei der Weihnachtsandacht am 5. Dezember 2010.

„Es war der verheißene Erlöser der Welt, der Erretter der Menschheit, der Sohn des lebendigen Gottes. Er lebte bei seinem Vater, bevor er als sterblicher Mensch auf die Welt kam, und erschuf die Erde, auf der wir wohnen.“

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Die Weihnachtsandacht der Ersten Präsidentschaft gibt dem Präsidenten der Kirche und seinen Ratgebern jedes Jahr die Gelegenheit, vom Erretter Zeugnis zu geben und den Mitgliedern der Kirche und anderen, die dem Herrn Jesus Christus folgen möchten, eine Weihnachtsbotschaft zu überbringen. Hunderttausende können in aller Welt dieses Ereignis verfolgen, weil es sowohl über das Satellitensystem der Kirche als auch über die der Brigham-Young-Universität angeschlossenen Rundfunkstationen ausgestrahlt wird.

„Viele von Ihnen nutzen in der Weihnachtszeit bestimmt die Gelegenheit, die Hungrigen zu speisen“, meinte Präsident Eyring. „Wenn Sie das tun, bereiten Sie dem Herrn Freude. Er hat uns jedoch auch gelehrt, dass es eine Möglichkeit gibt, ein wahrhaft unbezahlbares, dauerhaftes Geschenk zu machen. Er sagte: ,Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.‘ (Johannes 6:35.)“

Präsident Eyring verwies darauf, dass der Erlöser zwei Anregungen gegeben habe, wie die Mitglieder der Kirche dem Herrn eine Freude machen könnten. Zuerst solle man ihm ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist darbringen, Glauben an ihn haben und sein Sühnopfer annehmen. „Wir können umkehren und heilige Bündnisse mit ihm schließen“, erklärte Präsident Eyring. Im Anschluss daran solle man für andere tun, was der Herr für sie tun würde. „Viele von Ihnen handeln bereits so und spüren, dass er diese guten Werke anerkennt“, sagte er.

Präsident Eyring erklärte, jede gütige Tat für einen anderen sei auch eine gütige Tat für den Erlöser, der alle Kinder seines Vaters liebt. „Weil ihm dies solche Freude schenkt, erfreut es auch seinen Vater, dem wir unermesslichen Dank schulden“, stellte er fest.

Mit dem Hinweis darauf, dass der Heiland unter bescheidenen Umständen zur Welt gekommen sei und in der Zimmermannswerkstatt seines irdischen Vaters gearbeitet habe, sagte Präsident Eyring: „Während seines irdischen Wirkens wandelte er auf den staubigen Straßen Palästinas, heilte Kranke, erweckte Tote und lehrte diejenigen sein Evangelium, die ihn verwarfen. Er gab sein Leben auf Golgota hin und erstand am dritten Tag wieder auf. Damit wurde die Auferstehung eingeleitet, um die Bande des Todes für uns alle zu zerreißen.“

Christus habe den Preis für unsere Sünden bezahlt, erklärte Präsident Eyring und merkte an, dass das Herz derer, die vom Erretter Frieden und Heilung empfangen hätten, von Dankbarkeit erfüllt sei. Das gelte auch für alle, die ihnen in Liebe verbunden seien, sagte er. 

„Als Heilige der Letzten Tage empfinden wir tiefe Dankbarkeit gegebenüber unserem liebevollen Vater und dessen geliebtem Sohn. Wir freuen uns über diese Segnung, die der Glaube eines 14 Jahre alten Jungen, Joseph Smith, zuwege gebracht hat“, meinte Präsident Eyring. Joseph Smiths Gebet an einem Frühlingsmorgen im Jahre 1820 habe ein festes Zeugnis davon ermöglicht, dass der Vater im Himmel und sein Sohn leben und uns lieben.

„Das Geschenk dieser herrlichen Gewissheit, dass sie uns kennen und lieben, kann uns in den Prüfungen des Lebens zweifellos eine Stütze sein. Wir müssen uns nie allein fühlen. Wir brauchen nie die Hoffnung aufzugeben.“

Präsident Eyring erzählte, dass er vor einigen Jahren seine Tante in einem Altenheim besucht habe. Sie war in fortgeschrittenem Alter, verwitwet und nicht mehr imstande, sich selbst zu versorgen. Sie erkannte Präsident Eyring und die anderen Anwesenden in ihrem Zimmer nicht mehr. Aber aus ihrem Gesicht strahlten Liebe und Freude, und alle paar Minuten wiederholte sie die Worte eines bekannten Kirchenlieds: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“

„Zwar war ihr im Laufe der Jahre vieles von dem entrissen worden, was ihr einmal Freude gemacht hatte, aber die Himmelsgaben, die uns zu Weihnachten bewusst werden, hatte sie sich bewahrt“, berichtete Präsident Eyring. „Sie erinnerte sich an ihren Erlöser. Sie wusste, dass er lebt. Sie verspürte seine Liebe. Und sie konnte spüren, dass er alle Kinder des himmlischen Vaters liebt, wo auch immer sie sind oder in welchen Umständen sie auch leben.“

Ihm wurde bewusst, dass seine Tante die Gabe, die sie selbst erhalten hatte, an ihn weitergegeben hatte. „Sie kannte die Quelle des Friedens, den sie empfand. Aus Dankbarkeit und Liebe zum Erlöser wollte sie uns an dieser Segnung teilhaben lassen“, erzählte er.

Dieses Gefühl sollte immer zu Weihnachten gehören, fand Präsident Eyring. „Wir möchten etwas geben und sind dankbar für das, was uns gegeben wurde“, sagte er. „Weihnachten zu feiern, hilft uns, unser Versprechen zu halten, immer an ihn und an die Geschenke zu denken, die er uns gemacht hat. Der Gedanke daran erweckt in uns den Wunsch, ihm Geschenke zu machen.“