Bei seiner ersten Generalkonferenz als Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gab Präsident Russell M. Nelson ein Muster vor, wie wir in unserem Leben beständig persönliche Offenbarung empfangen können.
„Das Vorrecht, Offenbarung zu empfangen, ist eines der größten Geschenke Gottes an seine Kinder“, sagte Präsident Nelson.
Weiter sagte er, dass wir nicht darüber rätseln müssen, was richtig ist und wem wir sicher vertrauen können, wenn wir zu unserem Vater im Himmel beten und in unserem Leben Führung empfangen.
– Russell M. Nelson
Sich würdig machen
Um persönliche Offenbarung zu empfangen, müssen wir uns zunächst dafür würdig machen, so Präsident Nelson.
„Nichts öffnet den Himmel schneller“, erklärte er, „als eine Kombination aus vermehrter Reinheit, treuem Gehorsam, ernsthaftem Streben, täglichem Weiden an den Worten von Christus im Buch Mormon und einem regelmäßigen Termin, der für Tempelarbeit und Familienforschung reserviert ist.“
Wie man Offenbarung empfängt
Präsident Nelson riet uns, dem Beispiel von Joseph Smith zu folgen, wenn wir Antworten oder ein tieferes Verständnis erlangen möchten. Wir sollen uns einen ruhigen Ort suchen, den wir regelmäßig aufsuchen können, demütig sein und unserem Vater im Himmel unser Herz ausschütten.
Weiter riet er uns: „Beten Sie im Namen Jesu Christi über Ihre Sorgen, Ihre Ängste, Ihre Schwächen, ja, auch die Sehnsüchte Ihres Herzens. Und dann hören Sie zu! Notieren Sie die Gedanken, die Ihnen in den Sinn kommen. Schreiben Sie Ihre Gefühle auf und setzen Sie das, was Ihnen eingegeben wird, in die Tat um.“
Was persönliche Offenbarung für uns zuwege bringt
„Wenn Sie weiterhin gehorsam sind“, erklärte er, „Ihre Dankbarkeit für jede Segnung, die der Herr Ihnen schenkt, ausdrücken und geduldig den Zeitplan des Herrn anerkennen, werden Ihnen das Wissen und Verständnis, nach denen Sie streben, zuteil. Jede Segnung, die der Herr für Sie bereithält, ja, auch Wunder, werden folgen. Das nämlich bringt persönliche Offenbarung für Sie zuwege.“
Betreuen
In der Versammlung am Sonntagnachmittag sprach Präsident Nelson darüber, dass ein neues Kapitel in der Geschichte der Kirche aufgeschlagen wird.
„Wir haben beschlossen, uns vom ‚Heimlehren‘ und ‚Besuchslehren‘, wie wir es kannten, zu verabschieden. Stattdessen verfolgen wir nun einen neuen, heiligeren Ansatz, sich anderer anzunehmen und für sie zu sorgen. Wir sprechen künftig einfach von ‚Betreuung‘.“
Präsident Nelson erinnerte jeden von uns daran, dass wir Mitglieder der Kirche Christi uns des Einzelnen annehmen müssen, so wie der Erretter es getan hat. Weiter erklärte er: „Ein Merkmal der wahren und lebendigen Kirche des Herrn wird immer sein, dass es eine Struktur und Anleitung dafür gibt, wie man sich um die einzelnen Kinder Gottes und deren Familie kümmern soll.“
Präsident Nelson gab bekannt, dass die Hohen Priester und die Ältesten jetzt in jeder Gemeinde zu einem gemeinsamen Ältestenkollegium zusammengefasst werden.
„Über diese Änderungen ist viele Monate lang intensiv nachgedacht worden“, sagte Präsident Nelson. „Wie haben erkannt, dass ein dringender Bedarf besteht, die Art und Weise, wie wir uns unserer Mitglieder annehmen und über unseren Kontakt mit ihnen berichten, zu verbessern. Damit uns dies besser gelingt, müssen wir unsere Priestertumskollegien stärken, um deutlicher aufzuzeigen, wie man den Heiligen des Herrn die Liebe und Unterstützung angedeihen lassen kann, die er für sie im Sinn hat.
Diese Anpassungen sind vom Herrn inspiriert. Wenn wir sie verwirklichen, werden wir sogar noch mehr erreichen als je zuvor.“
Präsident Nelson brachte seine Dankbarkeit für glaubenstreue Frauen zum Ausdruck, die die Macht des Priestertums verstehen, und dafür, wie sie diese Macht in Anspruch nehmen, um ihre Familie und andere geliebte Menschen zu beschützen und zu stärken.
„Es sind geistig starke Frauen“, sagte er, „die in ihren Berufungen mit der Macht und Vollmacht Gottes furchtlos führen, lehren und anderen dienen.“
Ebenso brachte Präsident Nelson seine Dankbarkeit für die glaubenstreuen Männer zum Ausdruck, die würdig das Priestertum anwenden. „Brüder“, sagte er, „es gibt Türen, die wir öffnen können, Priestertumssegen, die wir spenden können, Herzen, die wir heilen können, Lasten, die wir heben können, Zeugnisse, die wir stärken können, Leben, die wir retten können, und Freude, die wir den Heiligen der Letzten Tage ins Haus bringen können – und all das, weil wir das Priestertum Gottes tragen.“
Sorgenvolle Worte
Präsident Nelson sprach auch darüber, was ihm in Hinblick auf die Mitglieder der Kirche und das Priestertum Sorge bereitet: „Zu viele unserer Brüder und Schwestern“, erklärte er, verstehen „das Konzept der Macht und Vollmacht des Priestertums nicht voll und ganz[.] Sie handeln so, als wollten sie lieber ihre eigenen egoistischen Wünsche und Gelüste befriedigen, als die Macht Gottes zum Segen seiner Kinder einzusetzen. Ich fürchte, dass zu viele unserer Brüder und Schwestern nicht erfassen, welche Vorzüge sie genießen könnten.“
Er sagte, dass die Ehre, im Namen Jesu Christi zu handeln, nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Weiter sagte er, dass sich die Priestertumsträger geistig vorbereiten und würdig leben müssen, damit sie die Macht Gottes voll und ganz in Anspruch nehmen können, wenn sie einem Kind Gottes einen Segen geben.
Eine Einladung, zum Erretter zu kommen
Am Sonntagnachmittag, am Ende der Generalkonferenz, gab Präsident Nelson bekannt, dass der Bau von sieben neuen Tempeln geplant ist. Er sagte: „Der Bau dieser Tempel mag in Ihrem Leben keine Veränderung bewirken, aber die Zeit, die Sie im Tempel verbringen, wird es ganz gewiss.“
Er forderte jeden von uns auf, sich mit den Botschaften, die wir vernommen haben, wiederholt auseinanderzusetzen und mit der Familie, Freunden und Menschen, die nicht unserem Glauben angehören, über das zu sprechen, was wir gelernt haben.
Präsident Nelson schloss mit einer einfachen und aufrichtigen Botschaft an die Welt: „Wir laden alle Kinder Gottes auf beiden Seiten des Schleiers dazu ein, zu ihrem Erretter zu kommen, die Segnungen des heiligen Tempels zu empfangen, dauerhafte Freude zu haben und sich für das ewige Leben bereitzumachen.“