„Gleichgeschlechtliche Neigungen und dein Platz in der Kirche“, Für eine starke Jugend, Oktober 2021
Gleichgeschlechtliche Neigungen und dein Platz in der Kirche
Auch wenn du gleichgeschlechtliche Neigungen hast, kannst du dir sicher sein, dass Gott dich liebt. In seinem Reich ist Platz für jeden.
Wenn du gleichgeschlechtliche Neigungen hast, stellst du dir vielleicht die Frage, ob du überhaupt einen Platz in der Kirche hast oder ob Gottes Plan des Glücklichseins auch für dich gilt.
Deine Gefühle stehen anscheinend im Widerspruch zu vielen Erwartungen. Vielleicht fragst du dich auch: „Warum geht mir das so? Liebt Gott mich wirklich? Gibt es in seinem Reich einen Platz für mich?“
1. Gott liebt dich
Als Erstes solltest du wissen, dass der Vater im Himmel dich liebt. Gottes Liebe ist vollkommen und beständig und erfüllt uns mit Ehrfurcht. Und er liebt dich ganz persönlich. Er kennt deinen Namen.
Präsident Dieter F. Uchtdorf, damals Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, hat gesagt:
„Gott sieht nicht auf das Äußere. Ich glaube, es kümmert ihn kein bisschen, ob wir in einem Schloss oder einer Hütte wohnen, ob wir gut aussehend oder wenig attraktiv sind, berühmt oder unbeachtet. Obwohl wir unvollständig sind, liebt Gott uns voll und ganz. Obwohl wir unvollkommen sind, liebt Gott uns mit vollkommener Liebe. Auch wenn wir uns verloren und ohne Kompass wähnen, sind wir doch gänzlich umfangen von Gottes Liebe.
Er liebt uns, weil er von einer unermesslichen und unbeschreiblich heiligen und reinen Liebe erfüllt ist. Wir sind Gott nicht wegen unseres Lebenslaufs wichtig, sondern weil wir seine Kinder sind. Er liebt einen jeden von uns.“ („Die Liebe Gottes“, Herbst-Generalkonferenz 2009, Liahona, November 2009, Seite 23.)
„Gott liebt uns alle. Er liebt die Andersgläubigen und auch die ohne Glauben. Er liebt alle, die Leid tragen. Er liebt Reiche und Arme gleichermaßen. Er liebt die Menschen jeder ethnischen Herkunft und jeder Kultur, Verheiratete und Alleinstehende und diejenigen, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen.“ (www.churchofjesuschrist.org/study/manual/same-sex-attraction-individuals/does-god-love-me?lang=deu.)
2. Du gehörst dazu
Auf die eine oder andere Weise sind wir alle unterschiedlich. Hautfarbe, Herkunft, Lebensumstände, Kultur – so manches ist bei jedem von uns ein wenig oder völlig anders. Einige sind mit der Kirche groß geworden, andere haben sich erst vor kurzem bekehrt. Einige haben gleichgeschlechtliche Neigungen, andere nicht.
Doch wir alle haben in der Kirche unseren Platz. Der Apostel Petrus hat bereits gesagt, „dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist“ (Apostelgeschichte 10:34,35). Damit meinte Petrus, dass jeder, der bestrebt ist, die Gebote zu halten, von Gott gesegnet wird – und zwar unabhängig von seinen Lebensumständen.
Elder L. Whitney Clayton, emeritiertes Mitglied der Siebziger, hat gesagt: „Ich spreche nun direkt zu Mitgliedern der Kirche, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen … Ich möchte Ihnen sagen, dass Sie uns sehr am Herzen liegen. Sie sind willkommen. Wir möchten, dass Sie zu unseren Gemeinden gehören. Sie haben viele Talente und Fähigkeiten, die Sie im Gottesreich auf Erden einbringen können, und wir schätzen Ihren wertvollen Beitrag.“ (www.churchofjesuschrist.org/study/manual/same-sex-attraction-individuals/do-i-belong-as-a-member-of-the-church?lang=deu.)
3. Wende dich an Gott – er wird dir helfen
Auch wenn wir nicht immer eine Antwort darauf haben, warum etwas geschieht, wissen wir doch, dass der Vater im Himmel weiß, was wir durchmachen. Und durch das Sühnopfer seines Sohnes Jesus Christus können alle Kinder Gottes Gnade finden, gesegnet werden und zu ihm zurückkehren.
Wenn du also gleichgeschlechtliche Neigungen hast, was kannst du dann tun?
Eine junge Frau erzählt, wie sie damit umgegangen ist, als sie merkte, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt:
„Ich habe von Anfang an die Entscheidung getroffen, Gott in jeden Schritt meines Lebenswegs einzubeziehen. Das ist nach wie vor eine geistige Erfahrung für mich.
Ich kann nicht vorhersagen, wie mein Leben in 20 Jahren aussehen wird. Ich kann mein ewiges Potenzial nicht im vollen Umfang erfassen, und ich weiß nur selten, welchen Beistand und welche Anweisungen ich brauche, aber Gott weiß das alles. Keine Ahnung, wie ich die letzten Jahre ohne seine Hilfe überstanden hätte.
All das Kleine und Einfache – Gebet, Schriftstudium, in den Tempel und in die Kirche gehen – hilft mir ganz enorm. Mehr denn je ist all das für mich zum Anker geworden. Der Vater im Himmel kennt mich besser, als ich mich selbst kenne, also gibt es keinen Grund, mich vor ihm zu verstecken. Ich bitte ihn um Hilfe und vertraue darauf, dass ihm an meinem Glücklichsein noch mehr liegt als mir selbst. Ich versuche auch, es andere wissen zu lassen, wann ich eine Umarmung oder Zuwendung brauche. Ich habe gelernt, dass ich meine Lasten nie ganz alleine schultern muss.“
Laura F., Utah
4. Du kannst Frieden finden
Der Vater im Himmel möchte, dass du Frieden findest und glücklich bist. Er möchte, dass du dich selbst liebst und Freude an deinem Lebensweg hast. Auf diesem Weg steht er dir bei jedem Schritt bei – auch in Zeiten, in denen du das Gefühl hast, nicht dazuzugehören. Du gehörst zu ihm, und das wird immer so bleiben.