2008
Schulabbrecherquote bei Mitgliedern geringer
Juli 2008


Schulabbrecherquote bei Mitgliedern geringer

Immer mehr Jugendliche in den USA brechen die Schule ab, doch nach einem Bericht einer Interessengemeinschaft für Jugendliche in den Vereinigten Staaten beenden viele junge Mitglieder der Kirche die Schule nicht nur, sondern belegen sogar noch zusätzliche Kurse.

Sowohl die weltliche als auch die religiöse Bildung hat bei den Heiligen der Letzten Tage einen hohen Stellenwert, seit der Prophet Joseph Smith im 19. Jahrhundert die Offenbarung niederschrieb: „Die Herrlichkeit Gottes ist Intelligenz.“ (LuB 93:36.)

Präsident Henry B. Eyring, der Erste Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, betonte 2001 in einer Ansprache vor Lehrern in der Kirche den Zusammenhang zwischen religiöser und weltlicher Bildung:

„Vergessen Sie nicht: Sie sind an Bildung interessiert, nicht nur für das irdische, sondern auch für das ewige Leben. Wenn Sie diese Tatsache aus einer geistigen Perspektive betrachten, stellen Sie die religiöse Bildung an die erste Stelle, doch Sie vernachlässigen auch nicht die weltliche Bildung. Sie strengen sich bei der weltlichen Bildung sogar noch mehr an, als wenn Sie diese Einsicht nicht hätten“, erklärte er.

Diese Begeisterung für die religiöse Bildung bei den jungen Heiligen der Letzten Tage wurde in einem weiteren Bericht untersucht, einer Umfrage in den USA über Jugendliche und Religion. Darin heißt es, dass die Jugendlichen unserer Kirche über herausragende Kenntnisse in Religion verfügen und aktiv mitmachen, und das in einer Zeit, in der Kirchenbesuch und die Beschäftigung mit Religion bei Teenagern den absoluten Tiefpunkt erreicht hat.

Die Ergebnisse der Studie warfen bei manchen die Frage auf, was an der Kultur und der Lehre der Heiligen der Letzten Tage den Eltern wohl helfen mag, zuverlässige, gebildete und ausgeglichene junge Menschen heranzuziehen. Zum Teil liegt die Antwort darin, dass in der Kirche viel Wert auf Bildung gelegt wird, zum anderen liegt es auch an einem wichtigen Ereignis im Leben eines Mitglieds zwischen 14 und 18 Jahren: dem Seminarabschluss.

Die meisten Jugendlichen in der Kirche müssen dafür fünfmal in der Woche am Seminarunterricht teilnehmen, üblicherweise von 6:00 Uhr bis 7:00 Uhr, sie müssen vier Jahre lang die heiligen Schriften studieren und darlegen können, wie man einen Grundsatz aus den Schriften im Alltag anwenden kann. All dies findet neben dem regulären Schulunterricht statt, und im Westen der USA dürfen viele auch während der Schulzeit am Seminar teilnehmen. Das Seminarprogramm umfasst etwa 1056 Stunden Religionsunterricht.

Wer in einer Gegend am Seminar teilnimmt, wo nicht so viele Mitglieer wohnen, muss sehr viel Eifer an den Tag legen und Opfer bringen. Doch wenn man ständig Selbstdisziplin übt, entsteht daraus Selbstvertrauen und Charakter, und dies macht sich auch in anderen Lebensbereichen eines jungen Menschen bemerkbar.

Ein Grund für diese Begeisterung am frühen Morgen liegt in den Lehren der Kirche. Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008), der 15. Präsident der Kirche, hat gesagt: „Diese Kirche ist aus geistiger Wissbegier entstanden. Bildung ist uns sehr wichtig, und wir verwenden einen großen Teil unseres Budgets für die Bildung unserer jungen Mitglieder. Wir erwarten von ihnen, dass sie nachdenken. Wir erwarten von ihnen, dass sie nachforschen. Wir erwarten von ihnen, dass sie ihren Verstand benutzen und in alle Wissensgebiete tief eindringen. Wenn wir ein Motto haben, dann dieses: ‚Die Herrlichkeit Gottes ist Intelligenz.‘“ (Teachings of Gordon B. Hinckley, 1997, Seite 127.)

Über 360 000 Highschool-Schüler sind für das Seminar eingeschrieben, 211 000 davon haben morgens Unterricht.