Stimmen von Heiligen der Letzten Tage
Die haben ja ein Buch Mormon hier!
Als ich das Buch Mormon in den Händen hielt, waren meine Sorgen wie weggefegt, und die Liebe des Erretters wärmte mir das Herz.
Eines sonnigen, aber kalten Samstags im Winter wollten meine Frau und ich unsere neue Nachbarschaft ein wenig erkunden. Kurz zuvor waren wir aus beruflichen Gründen und zur Weiterbildung quer durch die Vereinigten Staaten an die Ostküste gezogen.
Um die Ecke war ein Uni-Campus, den wir noch nicht kannten und daher etwas näher in Augenschein nehmen wollten. Bald hatten wir die Uni-Bibliothek ausfindig gemacht. Wir beide sind Leseratten, und meine Frau – die ein Aufbaustudium absolviert – wollte unbedingt sehen, ob sie etwas Brauchbares für ihr Studium finden konnte. Sie studiert Religionsgeschichte, also überflogen wir, was die Bibliothek zum Thema Religion zu bieten hatte. Zwischen den Buchrücken mit interessanten Titeln fiel mir ein kleines Buch mit vertrautem blauen Einband auf.
„Die haben ja ein Buch Mormon hier!”, flüsterte ich aufgeregt.
Ich nahm das Buch aus dem Regal. Es war schon älter, und ich fragte mich, wie lange es dort wohl schon gelegen haben mochte. Als ich es aufschlug, sah ich darin einen kleinen Zettel, der auf die vordere Umschlag-innenseite geklebt war.
Darauf stand ein kurzes Zeugnis eines Ehepaars aus Blackfoot im US-Bundesstaat Idaho. In ihrem Zeugnis erläuterten die beiden, worum es sich beim Buch Mormon handelt und weshalb es wichtig ist. Ihr Zeugnis für das Buch war kurz, aber beeindruckend, und sie forderten den Leser auf, zu beten und selbst herauszufinden, ob es wahr ist.
Trotz der schlichten Worte drang mir ihre Botschaft direkt ins Herz. Vielleicht wollten die Eheleute, dass ihr Zeugnis von Andersgläubigen gelesen wird. Vielleicht hatten sie dieses Buch Bekannten gegeben. Wer weiß, wie oft es den Besitzer gewechselt oder wie viele Kilometer es irgendwo mitgereist sein mochte, um schließlich hier in der Uni-Bibliothek zu landen!
Erfüllt vom Geist, stand ich mit dem Buch in der Hand da. Einen Moment lang waren meine Sorgen wie weggefegt, und die Liebe des Erretters wärmte mir das Herz.
Jener Tag in der Bibliothek ruft mir immer wieder in Erinnerung, welche Segnungen ich empfange, wenn ich im Buch Mormon lese, und wie wichtig es ist, Zeugnis für dieses Buch abzulegen. Unser Zeugnis mag beim Leser „auf felsigen Boden“ oder „auf guten Boden“ fallen (siehe Matthäus 13:3-9). Wichtig ist jedoch allemal, dass wir den Mund auftun und Zeugnis geben. Gott wird dafür sorgen, dass es die richtigen Leute zur rechten Zeit am rechten Ort empfangen.