7 mögliche Wege aus der Einsamkeit

Julianne Holt-Lunstad

Professorin für Psychologie an der Brigham-Young-Universität

Einsamkeit ist ein Problem, das sich mit einigem Bemühen, emotionaler Energie und der Hilfe des Erretters überwinden lässt.

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Zwei Menschen gehen nebeneinander her

Jeder Mensch fühlt sich wohl zuweilen einsam. Das gelegentliche Gefühl der Einsamkeit kann sogar gesund und produktiv sein, denn es ist ein biologisches Signal, dass wir stärkere Beziehungen aufbauen müssen. Dauerhafte Einsamkeit verhindert jedoch oft, dass wir uns glücklich fühlen.

Der Plan des Glücklichseins, den der Vater im Himmel für uns aufgestellt hat, sieht vor, dass wir uns in Familien und in Gemeinden zusammenschließen. Dies hilft uns nicht nur beim ewigen Fortschritt, sondern stillt auch das menschliche Grundbedürfnis, Teil einer Gemeinschaft zu sein, sich zugehörig zu fühlen, seelische Unterstützung zu bieten und zu erhalten. Die Wissenschaft beginnt, zwischenmenschliche Beziehungen als biologisches Bedürfnis zu sehen, das sich direkt auf unsere Gesundheit und unser Überleben auswirkt.

Beziehungen erfüllen darüber hinaus auch geistige Bedürfnisse. Wir brauchen einander für unser geistiges Wohlbefinden und für unsere geistige Entwicklung. Und ein Himmel voller Beziehungen für die Ewigkeit ist ein besonders erfreulicher Gedanke (siehe Lehre und Bündnisse 130:2).

Vielleicht möchten Sie die folgenden Anregungen nutzen, um die Einsamkeit aus Ihrem Leben zu verbannen:

Stützen Sie sich auf den Erretter. Ihr Vater im Himmel und Jesus Christus wissen von Ihrer Einsamkeit und wollen Ihnen helfen. Der Erretter kennt selbst den Schmerz der Einsamkeit. Diese Erkenntnis führt Ihnen vor Augen, dass er Ihre Gefühle versteht. Wenn Sie sich dem Vater im Himmel und dem Erretter im Gebet, beim Studium der heiligen Schriften, durch den sonntäglichen Gottesdienst und im Tempel nähern, stellen Sie fest, dass Sie nie alleine sind. Präsident Russell M. Nelson hat gesagt: „Wenn wir … Jesus Christus und sein Evangelium in unserem Leben in den Mittelpunkt stellen, … können wir Freude verspüren – ganz gleich, was in unserem Leben geschieht oder nicht geschieht.“
Seien Sie freundlich. Einsamkeit kann uns manchmal daran zweifeln lassen, dass unsere Bemühungen um Kontaktaufnahme den Schmerz lindern können. Hinterfragen Sie sich: „Sehe ich das vielleicht nicht zu pessimistisch?“ Wenn Sie versuchen, Freundschaften aufzubauen, sollten Sie daran denken, dass es notwendig ist, anderen mit Freundlichkeit zu begegnen. Einen Nachbarn mit freundlichen Worten zu grüßen, kann schon viel bewirken. Die wirksamste aller Maßnahmen könnte sein, nach Gelegenheiten Ausschau zu halten, wie Sie anderen Gutes tun können, die ebenfalls unter Einsamkeit leiden.
Knüpfen Sie an Gemeinsamkeiten an. Suchen Sie nach Menschen oder Gruppen, deren Interessen, Sichtweisen und Werte den Ihren ähnlich sind. Wie wäre es mit einem Buchclub, einem Wohltätigkeitsverein, einem Wanderclub, einem Chor, einer Familienabend-Gruppe oder einer Gruppe für Eltern, deren Kinder aus dem Haus sind? Oder Sie gründen einfach selbst eine Ihren Interessen entsprechende Gruppe!
Stärken Sie bestehende Beziehungen. Die meisten Menschen haben bereits ein Netzwerk – die Beziehung zu Familie, Freunden, Nachbarn und Mitgliedern ihrer Gemeinde. Die Pflege dieser bestehenden Beziehungen ist ein guter Ansatzpunkt, um Einsamkeit zu verbannen. Freundschaften brauchen Zeit, wenn sie sich auf natürliche Weise entwickeln – haben Sie also Geduld bei der Pflege von Beziehungen. Denken Sie daran, dass die Qualität Ihrer Beziehungen wichtiger ist als die Anzahl der Beziehungen, die Sie haben.
Suchen Sie nach Möglichkeiten, Ihrem Nächsten zu dienen und Ihre Talente und geistigen Gaben weiterzugeben. Es gibt nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, sich in der Kirche, der Familie und der Gemeinschaft um andere zu kümmern und gute Werke zu tun. Wenn wir merken, dass unsere Bemühungen eine positive Wirkung auf andere haben, kann dies dem Leben Sinn und Zweck verleihen. Das Gefühl, dass unser Leben für andere Sinn hat, ist ein starkes Mittel gegen Einsamkeit.
Haben Sie einen Plan für schwierige Zeiten parat. Feiertage oder Gedenktage – wie der Todestag eines geliebten Menschen – können problematisch sein. Versuchen Sie, an solchen Tagen etwas mit Freunden oder der Familie zu unternehmen, damit Sie nicht der Beziehung nachtrauern, die Sie sich herbeiwünschen.
Beteiligen Sie sich an Tempelarbeit und Familienforschung. Das vermittelt Ihnen sehr stark Geborgenheit und ein Zugehörigkeitsgefühl. Elder Dale G. Renlund vom Kollegium der Zwölf Apostel hat zahlreiche Segnungen aufgezählt, die sich daraus ergeben, etwa „mehr Liebe und Wertschätzung für Vorfahren und lebende Verwandte, sodass wir uns nicht mehr allein fühlen“.

Für die meisten Menschen ist Einsamkeit ein Problem, das sich mit einigem Bemühen, emotionaler Energie und der Hilfe des Erretters überwinden lässt.