Service-Missionar
3. Emotionale Resilienz entwickeln


„3. Emotionale Resilienz entwickeln“, Das Leben als Service-Missionar: Eine Eingewöhnungshilfe zum Nachschlagen, 2020

„3. Emotionale Resilienz entwickeln“, Das Leben als Service-Missionar

Eine Service-Missionarin bei der Arbeit

3. Emotionale Resilienz entwickeln

Starke Emotionen wie Angst oder Sorgen zeigen uns, dass wir überfordert sind. Lesen Sie „1. Unter Stress Resilienz entwickeln“. Dort finden Sie allgemeine Vorschläge, wie man mit Situationen umgehen kann, die einem emotional manches abverlangen. Auch die folgenden Anregungen können bei bestimmten Gefühlen hilfreich sein. Wenn negative Emotionen Sie erdrücken oder lange Zeit andauern, besprechen Sie mit Ihren Eltern oder den Leitern für Service-Missionen, ob Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollten.

A. Mich an eine neue Aufgabe gewöhnen

  • Denken Sie darüber nach, warum Sie eine Mission erfüllen wollen. Sehen Sie Ihre Mission als Geschenk der Dankbarkeit an, das Sie dem Erretter geben wollen. Schreiben Sie Ihre Segnungen auf. Überlegen Sie, was Ihnen Ihre kirchlichen Führer oder die Menschen, denen Sie viel bedeuten, über Ihren Missionsdienst sagen würden.

  • Seien Sie geduldig. In der Regel dauert es etwa sechs Wochen, bevor man sich an eine neue Situation gewöhnt hat. Schieben Sie Entscheidungen auf, bis Sie sich genug Zeit gegeben haben, sich einzugewöhnen. Gehen Sie einen Tag nach dem anderen an.

  • Hängen oder stellen Sie motivierende Bilder auf. Das können Schriftstellen, Zitate oder Bilder sein, die Sie an Ihre Werte erinnern. Das wird Ihnen helfen, sich auf Ihren Dienst und Ihre rechtschaffenen Wünsche zu konzentrieren.

  • Lesen Sie aufbauende Schriftstellen und Geschichten. Sammeln Sie Schriftstellen, persönliche Erlebnisse, Zitate und Familiengeschichten, die Sie motivieren. Wenn Sie aufbauende Schriftstellen lesen, setzen Sie Ihren Namen darin ein. Sie könnten beispielsweise Ihren Namen in Schriftstellen wie diese einsetzen: Sprichwörter 3:5,6; 2 Nephi 4:28-35; Mosia 24:13,14; Alma 36:3; Helaman 5:12; Lehre und Bündnisse, Abschnitt 4, 6 und 31 (siehe auch „Unglück“, in: Treu in dem Glauben, Seite 185–189).

  • Lesen Sie oft Ihren Patriarchalischen Segen, um Führung zu erhalten. Achten Sie auf Möglichkeiten, wie Ihre Talente und Stärken zu Ihrer Arbeit beitragen können.

Ein Service-Missionar am Computer

B. Traurigkeit und Mutlosigkeit überwinden

  • Schieben Sie nichts auf. Etwas aufzuschieben kann Stress verursachen. Teilen Sie große Aufgaben in kleinere auf. Fangen Sie mit einem Teil der Aufgabe an. Sagen Sie sich: „Das Einzige, was ich jetzt tun muss, ist .“ Oder: „Ich mache es nur ein paar Minuten lang, dann mache ich eine Pause, wenn mir danach ist.“

  • Hören Sie Musik oder singen Sie. Wenn Sie angespannt sind, wählen Sie Musik aus, die beruhigt. Fröhliche Musik, die Sie aufheitert, kann Ihnen helfen, wenn Sie betrübt sind. (Benutzen Sie bei der Arbeit nur Ohrhörer, wenn es Ihnen erlaubt wurde.)

  • Lassen Sie das los, worauf Sie keinen Einfluss haben. Sie können weder die Vergangenheit noch die Entscheidungen und Persönlichkeit Ihrer Mitmenschen beeinflussen. Auch einige Ihrer eigenen Einschränkungen können Sie nicht beeinflussen. Konzentrieren Sie sich auf das, worauf Sie Einfluss nehmen können. Überlassen Sie alles andere dem Herrn.

  • Nehmen Sie hin, dass einige alltägliche Arbeiten langweilig sind. Nicht alles im Leben ist von großer Bedeutung oder aufregend. Vermeiden Sie es, aus Langeweile heraus irgendetwas zu dramatisieren, sich künstlich aufzuregen oder Konflikte zu verursachen. Lernen Sie stattdessen, das Gute in Ihrem Umfeld zu schätzen und zu genießen. Achten Sie auf Gelegenheiten, sich zu verbessern und anderen zu dienen.

  • Gewöhnen Sie sich an, auf das Positive zu achten. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das Positive um Sie herum. Nehmen Sie sich jeden Abend einige Minuten Zeit, eine dieser Fragen schriftlich oder im Gespräch mit jemandem zu beantworten:

    • Was war heute eine schöne Überraschung? Wer hat sie ermöglicht und wie?

    • Wie hat Gott mir heute geholfen?

    • Für welche drei neuen Dinge bin ich heute dankbar?

    • Wie kann ich sie im Gedächtnis behalten und schätzen?

    • Wer hat mir heute geholfen oder wem habe ich geholfen?

    • Wann bin ich heute ein Risiko eingegangen und habe dadurch Fortschritt gemacht? Was habe ich daraus gelernt? Wie kann mir das helfen, in Zukunft sogar noch besser zu sein?

    • Wann habe ich heute etwas Schwieriges geschafft? Wie habe ich das geschafft? Wie kann ich das feiern?

  • Hinterfragen Sie Ihre Denkweise. Ängstlichkeit und Traurigkeit können Ihre Denkmuster verändern. Wenn Sie negative Emotionen verspüren, fragen Sie sich:

    • Gibt es einen guten Grund für meine Gedanken? Ist da wirklich etwas Wahres dran?

    • Würde der Heiland wollen, dass ich das denke oder fühle?

    • Sehe ich alles nur schwarz-weiß: alles oder nichts, gewinnen oder verlieren, wahr oder falsch?

    • Tun mir diese Gedanken gut?

    • Welche Gefühle löst dieser Gedanke in mir aus?

    • Was weiß ich über mich und andere, was mich erkennen lässt, dass dieser Gedanke nicht stimmt?

    • Was würde ich meinen besten Freunden sagen, wenn sie solche Gedanken hätten?

  • Suchen Sie etwas, woran Sie Freude haben. Entdecken Sie Ihren Sinn für Humor wieder, ohne Ihre Berufung herabzuwürdigen. Genießen Sie das Schöne in der Welt und nehmen Sie die Freundlichkeit Ihrer Mitmenschen wahr. Freuen Sie sich, wenn Sie den Heiligen Geist spüren.

  • Tun Sie das Grundlegende: beten, in den heiligen Schriften lesen, dem Nächsten dienen. Richten Sie sich nicht zu streng, wenn Sie in den heiligen Schriften lesen. Konzentrieren Sie sich auf die Stellen, die am ehesten auf Sie als treuen Diener oder treue Dienerin Gottes zutreffen.

  • Lesen Sie in Alma 26 nach, was Ammon tat, als er niedergeschlagen war. Lesen Sie auch Lehre und Bündnisse 127:2 und achten Sie darauf, was Joseph Smith darin bestärkte, den Mut nicht zu verlieren. Sorgen Sie sich nicht, weil Sie sich Sorgen machen. Das kann sonst zu einem Teufelskreis werden. Es ist ganz normal, Tage zu haben, an denen man sich mutlos oder einsam fühlt oder gestresst ist. Solche Gefühle gehen meistens vorüber.

  • Achten Sie auf ausreichend Bewegung und Schlaf. Bewegung ist besonders wichtig, um Ängste und Sorgen in Schach zu halten. Selbst wenn Sie Sport nicht mögen, kann es Ihnen helfen, sich besser zu fühlen und kreativer zu sein. Fangen Sie mit kurzen Einheiten an und steigern Sie sich in kleinen Schritten. Jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und ausreichend zu schlafen ist auch wichtig.

  • Sprechen Sie mit einem Angehörigen, einem Freund oder dem Leiter für Service-Missionen. Erzählen Sie jemandem, dem Sie wichtig sind, von Ihren Gefühlen. Sie werden sich besser fühlen, wenn Sie merken, dass jemand Sie kennt und Sie ihm wichtig sind. Sie werden eine neue Sichtweise gewinnen. Ihr Gesprächspartner hört Ihnen vielleicht einfach nur zu oder macht Vorschläge, die Sie ausprobieren können.

  • Sprechen Sie mit einem Therapeuten. Fühlen Sie sich schon seit einigen Wochen niedergeschlagen? Wirkt sich die Niedergeschlagenheit auf Ihren Alltag aus? Ein ausgebildeter Therapeut kann oft helfen. Manchmal verursacht auch eine Krankheit wie eine Schilddrüsenerkrankung oder Diabetes anhaltende Niedergeschlagenheit. Dies muss dann von einem Arzt behandelt werden. Manchmal helfen Medikamente gegen Depressionen.

  • Suchen Sie sich Hilfe, wenn Sie an Selbstmord denken. Fragen Sie sich manchmal, ob es sich überhaupt lohnt zu leben? Haben Sie manchmal den Gedanken, sich selbst zu verletzen? Denken Sie manchmal, es wäre besser für Sie, tot zu sein? Solche Gedanken sind nicht ungewöhnlich. Wenn Ihnen solche Gedanken Angst machen oder mehrere Tage hintereinander aufkommen, warten Sie nicht, sondern sprechen Sie sofort mit jemandem darüber und suchen Sie sich Hilfe. Das ist besonders wichtig, wenn Sie schon planen, wie Sie Ihr Leben beenden wollen. Reden Sie dann sofort mit jemandem!

    Ein Service-Missionar im Gespräch mit einem Führungsverantwortlichen

C. Selbstkritisches Denken überwinden

  • Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie richtig machen, und vermeiden Sie den Vergleich mit anderen. Menschen mit übermäßig hohen Erwartungen an sich selbst neigen dazu, sich zu sehr auf ihre Schwächen und Fehlschläge zu konzentrieren. Dies führt dazu, dass sie, anstatt sich zu verbessern, in Hoffnungslosigkeit verfallen. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit beim Schriftstudium hauptsächlich auf die Stellen, die am ehesten auf Sie zutreffen. Sie sind ein Diener oder eine Dienerin Gottes und er liebt sie. Achten Sie auf Hinweise auf Gottes Geduld, Gnade, Hoffnung und Barmherzigkeit. Diese Segnungen lässt er denen zukommen, die ihn lieben und den Wunsch haben, ihm zu dienen.

  • Sprechen Sie positiv zu sich selbst. Siehe „Wie man negativen Gedanken etwas Positives entgegensetzt“.

  • Erkennen Sie, dass Sie nicht alles überdurchschnittlich gut machen können. Sie strengen sich an, um sich zu verbessern, und Sie sind wahrscheinlich in manchen Dingen sehr gut. Aber Sie können nicht alles überdurchschnittlich gut machen. Das ist nun mal so und kein Grund zur Sorge.

  • Zollen Sie sich selbst besondere Anerkennung. Loben Sie sich, besonders wenn Sie etwas tun, was Sie nicht so gut oder nicht immer gern machen. Machen Sie sich bewusst: Auch wenn Sie es nicht perfekt gemacht haben, so haben Sie es doch geschafft. Wenn Sie nach und nach besser darin werden, fangen Sie vielleicht sogar an, diese Aufgabe zu mögen. Doch um an diesen Punkt zu kommen, braucht es Zeit, Übung, Unterstützung und Erfahrung.

  • Üben Sie, zur Ruhe zu kommen. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit weg von Ihren Gedanken. Üben Sie, zur Ruhe zu kommen. Gestehen Sie sich ein, dass Sie selbstkritische Gedanken haben. Diese Gedanken spiegeln jedoch nicht wider, wer Sie wirklich sind (siehe auch „Positiv auf Stress reagieren“).

  • Arbeiten Sie jeweils nur an ein, zwei größeren Zielen. Vermeiden Sie es, sich in zu vielen Bereichen gleichzeitig verbessern zu wollen. Das kann zu viel werden und dann dazu führen, dass Sie das Gefühl haben, an Ihren Zielen zu scheitern.

  • Vertrauen Sie auf Jesus Christus und sein Sühnopfer. Unsere Einschränkungen und Unzulänglichkeiten sind keine Sünden. Sie hindern uns in der Regel nicht daran, rein und würdig zu sein und den Heiligen Geist bei uns zu haben. Jesus Christus hat gelitten, damit wir gestärkt und aufgebaut werden und uns vergeben werden kann. Die Macht des Erretters hilft uns, unsere Schwächen und Sünden zu überwinden.

  • Schreiben Sie in ein Notizbuch oder einen Kalender, was Sie inspiriert. Das könnten sein:

    • Ihre Lieblingsschriftstellen

    • Ziele, die Sie erreichen möchten

    • Geschichten aus Ihrem Leben oder von Angehörigen, wie jemand nach einem Rückschlag oder einer schwierigen Zeit wieder auf die Beine gekommen ist

  • Hören Sie auf den Heiligen Geist anstatt auf Negatives. Wenn Sie herabsetzende Gedanken haben, kommen diese nicht vom Herrn, auch spöttische, wuterfüllte, sarkastische und kritische Gedanken nicht. Mürrische und beleidigende Gedanken kommen ebenfalls nicht vom Herrn. Wenn Sie solche Gedanken haben, versuchen Sie, sie alle aufzuschreiben. Dann zerreißen Sie das Papier. Oder Sie ersetzen sie nacheinander durch einen wahren, positiven Gedanken. Fügen Sie eine wahre, liebevolle Aussage hinzu, die beschreibt, wie der Herr Sie sieht. Sagen Sie laut zu sich: „Christus ist mein Fürsprecher. Er liebt mich immer und glaubt stets an mich.“

  • Holen Sie sich guten Rat. Bitten Sie die Leiter für Service-Missionen und andere nach einer Einschätzung, ob Sie sich genug anstrengen. Fragen Sie sie auch, ob Sie sich ihrer Meinung nach zu sehr anstrengen. Nehmen Sie Ihre Ratschläge an. Viele selbstkritische Menschen können nicht gut unterscheiden, ob Sie sich genug oder zu viel anstrengen.

    Service-Missionare am Computer

D. Ängste und Gefühle der Unzulänglichkeit überwinden

  • Freuen Sie sich darüber, dass Sie Anfänger sind, wenn Sie etwas Neues beginnen. Wenn Sie etwas neu lernen, erwartet man von Ihnen nicht, ein Experte zu sein. Es genügt, wenn Sie neugierig, interessiert, demütig und bereit sind, es zu versuchen. Haben Sie Freude daran, etwas Neues zu lernen!

  • Tun Sie frohgemut, was Sie können, und vertrauen Sie darauf, dass Gott alles andere ausgleicht. Manchmal fühlen sich Missionare nutzlos oder schämen sich, wenn andere mehr Erfolg zu haben scheinen. Der Satan versucht uns damit, dass wir an uns zweifeln oder uns mit anderen vergleichen. Denken Sie daran, dass dies Gottes Werk ist und er die Schwachen und Einfachen dafür erwählt. Er hat Sie erwählt! Vertrauen Sie ihm, denn er vertraut Ihnen.

  • Richten Sie Ihre Gedanken auf Erfolg. Wenn man darüber nachdenkt, was schiefgehen könnte, bereitet man sich unter Umständen gedanklich bereits auf einen Fehlschlag vor. Anstatt sich Sorgen zu machen, versuchen Sie, sich einen guten Ausgang vorzustellen. Machen Sie sich keine Sorgen darüber, was alles geschehen könnte. Machen Sie sich stattdessen einen Plan, wie Sie Erfolg haben können. Wenn etwas nicht wie erhofft eintritt, stellen Sie sich vor, dass Sie aus dem Fehlschlag lernen. Sehen Sie sich als jemand, der Fortschritt macht.

  • Leben Sie trotzdem nach Ihren Werten. Sie müssen Sorgen oder Angst nicht vollständig besiegen. Sie können auch mit diesen Gefühlen ein glückliches Leben führen. Sie können sich entschließen, selbst bei Sorgen und Angst nach Ihren Werten zu leben. Sie können nicht alles kontrollieren. Aber denken Sie an ein, zwei Möglichkeiten, was Sie tun können, um nach Ihren Werten zu leben. Stellen Sie einen Plan auf, wie Sie anderen etwas Gutes tun können oder wie Sie in einer Situation, in der Sie sich unwohl fühlen, Mut zeigen können.

  • Versuchen Sie nicht, etwas zu beeinflussen, worauf Sie keinen Einfluss haben. Das verstärkt nur das Gefühl, ohnmächtig zu sein. Und obendrein verstärkt es Ihre Sorgen. Konzentrieren Sie Ihre Energie auf etwas, worauf Sie Einfluss nehmen können.

  • Fragen Sie sich: „Was ist das Schlimmste, was passieren kann?“ Oft merkt man dann, dass man mit dem schlimmstmöglichen Ergebnis, das man sich vorstellen kann, leben könnte. Dann kann man weitermachen. Ganz gleich, was geschieht, der Erretter kann Ihnen helfen, damit zurechtzukommen, also brauchen Sie keine so große Angst zu haben.

  • Versuchen Sie, es langsamer anzugehen, wenn Sie dazu neigen, zu hektisch vorzugehen. Wenn Sie ruhiger sind, werden Sie wahrscheinlich mehr schaffen und glücklicher sein. Es langsamer anzugehen braucht Übung. Sie werden sich daran erinnern müssen. Hängen Sie beispielsweise eine Notiz zur Erinnerung an einen Spiegel oder die Wand. Sie könnten auch eine Erinnerung auf Ihrem Handy einrichten. Oder Sie beten jeden Morgen um Hilfe, damit Sie daran denken, bedachter vorzugehen. Werten Sie nach ein paar Wochen Ihren Fortschritt aus.

  • Seien Sie nicht besorgt, wenn Sie sich Sorgen machen. Sich Sorgen zu machen, gehört zum Leben. Sich wegen irgendwelcher Ängste Sorgen zu machen, bringt einen allerdings nicht weiter. Ja, Sorgen sind etwas Unangenehmes, aber sie gehen vorüber. Wenn Sie beunruhigt sind, setzen Sie sich still hin. Lassen Sie zu, dass Sie Ihre Ängste spüren. Oft flauen Sie bald von selbst ab.

  • Haben Sie keine Angst vor Rückschlägen, wenn Sie etwas Schwieriges in Angriff nehmen. Um ein sinnerfülltes Leben zu führen, muss man gelegentlich Risiken eingehen. Von Zeit zu Zeit muss man einen Schritt ins Ungewisse wagen. Das, was am Wichtigsten ist, kann schwierig sein, aber es kann durch Üben erlernt werden. Lassen Sie nicht zu, dass Angst Sie davon abhält, etwas Schwieriges zu tun. Und versuchen Sie, Rückschläge nicht als Scheitern zu sehen. Angst und Rückschläge können einfach bedeuten, dass Sie gerade etwas Schwieriges in Angriff nehmen und mutig sind.

  • Führen Sie eine Liste mit Erlebnissen. Rufen Sie sich Erlebnisse in Erinnerung, schreiben Sie sie auf und erzählen Sie anderen davon. Das können eigene Erlebnisse sein oder Erlebnisse von Menschen, die Sie bewundern. Es sollten Erlebnisse dazu sein, dass jemand weitergemacht hat, obwohl es schwierig war oder er Angst hatte. Sie sollten zeigen, wie Sie oder andere in beeindruckender Weise auf Rückschläge oder Ängste reagiert haben. Es sind oft kleine und einfache Dinge, die jemanden weitermachen und Mut zeigen lassen.

  • Akzeptieren Sie Ungewissheit. Manche Leute wollen nicht mit Unklarheit oder Ungewissheit leben. Sie wollen es lieber gar nicht versuchen, anstatt ein Risiko einzugehen ohne die Gewissheit, dass sie es schaffen werden. Sie können heute noch nicht wissen, ob Sie es gut schaffen werden, Ihre Ziele zu erreichen und nach Ihren Werten zu leben. Sie können nicht wissen, welche Probleme auf Sie zukommen. Aber Sie können sich heute entschließen, tapfer, dankbar, mitfühlend und demütig zu sein. Heute, in diesem Moment, können Sie Ihre Ziele und Träume verfolgen. Das ist alles, was wir alle tun können! Und das ist genug. Lenken Sie sich von der Versuchung, in Verzweiflung und Sorgen zu verfallen, ab. Konzentrieren Sie sich auf das Hier und Jetzt.

  • Dienen Sie. Wenn Sie anderen dienen, denken Sie weniger über sich selbst nach und sind glücklicher.

    Service-Missionare unterhalten sich

E. Reizbarkeit und Neigung zum Zorn überwinden

  • Geben Sie Ihrem Verstand Zeit, über Ihre Gefühle die Oberhand zu gewinnen. Ihr Verstand kann sachlich nachdenken und eine gute Einschätzung vornehmen. Wenn Sie wütend oder gereizt werden, nehmen Sie ein paar Minuten lang Abstand von der Situation. Atmen Sie ein paar Mal tief ein und geben Sie Ihrem Verstand Zeit, nachzudenken und eine logische Schlussfolgerung zu ziehen. Sie könnten dafür bis zehn zählen, sich ein wenig bewegen, an die frische Luft gehen oder sich aufbauende Gedanken in den Sinn rufen. Sie könnten beruhigende Musik hören, meditieren oder beten.

  • Steigern Sie sich nicht in Ihren Zorn hinein. Man kann seine Mitmenschen bewusst als bedrohlich, ungerecht oder respektlos wahrnehmen. Dann ist es aber wahrscheinlicher, dass man wütend wird. Bemühen Sie sich stattdessen, eine nachsichtige Erklärung für ihr Verhalten zu finden. Vielleicht sind sie müde, ahnungslos oder unsicher oder wollen einfach nur helfen. Entscheiden Sie sich dafür, den Zorn nicht noch zu nähren.

  • Versuchen Sie, andere zu verstehen. Interessieren Sie sich dafür, was andere denken oder fühlen. Stellen Sie ihnen Fragen und hören Sie dann ruhig und aufmerksam zu. Sagen Sie dem anderen, was Sie meinen, verstanden zu haben. Fragen Sie, ob Sie ihn richtig verstanden haben. Wenn das nicht der Fall ist, versuchen Sie es erneut.

  • Widerstehen Sie der Neigung, andere oder sich selbst zu beschuldigen. Wenn etwas schiefläuft, versuchen Sie herauszufinden, wo das Problem liegt. Bitten Sie andere, Ihnen bei der Lösung des Problems zu helfen, egal, wessen Schuld es ist. Versuchen Sie, niemandem die Schuld für das Problem zu geben.

  • Seien Sie bereit, sich zu entschuldigen, und fragen Sie, was Sie tun können, um alles in Ordnung zu bringen. Sich zu entschuldigen ist ein Zeichen von geistiger Stärke, nicht Schwäche. Wenn Sie etwas falsch gemacht haben, übernehmen Sie die Verantwortung dafür. Fragen Sie, wie Sie es wieder in Ordnung bringen oder den Fehler zukünftig vermeiden können. Zeigen Sie Verständnis für die Gefühle des anderen.

  • Lachen Sie auch mal über sich. Wenn man über sich selbst lachen kann, kommt man besser mit frustrierenden Situationen zurecht. Aufbauender Humor kann unsere Einstellung, unsere Beziehungen und unsere Gesundheit verbessern. Es ist zwar nicht angebracht, über jeden und alles zu lachen, aber mehr zu lachen tut jedem gut. Wenn in Ihnen Ärger aufsteigt, versuchen Sie, über sich und Ihre Wut zu lachen. Über sich zu lachen kann gut gegen Ärger wirken.

  • Tun Sie denen, über die Sie sich ärgern, etwas Gutes. Folgen Sie dem Rat des Heilands, dass wir unsere Feinde lieben sollen. Er hat gesagt: „Segnet die, die euch fluchen, tut Gutes denen, die euch hassen, und betet für die, die euch böswillig schlecht behandeln und euch verfolgen.“ (3 Nephi 12:44.) Wie können Sie jemandem, über den Sie sich ärgern, etwas Gutes tun oder für ihn beten?

  • Passen Sie gut auf sich auf. Bemühen Sie sich, sich gesund zu ernähren, ausreichend zu schlafen, Sport zu machen und zu beten. All das hilft Ihnen, die seelische Kraft aufzubringen, mit Frustration umzugehen.

  • Erfinden Sie eine neue Geschichte. Denken Sie sich die freundlichste Begründung aus, warum sich jemand so verhält, wie er es tut. Schreiben Sie sie auf.

  • Vergeben Sie. Lesen Sie Matthäus 18:23-35. Wenn möglich, schauen Sie sich dazu das Video „Siebenundsiebzigmal vergeben“ an (Videos zur Bibel auf ChurchofJesusChrist.org). Denken Sie darüber nach, was dieses Gleichnis für Sie bedeutet.

    Ein Service-Missionar zieht einen Rollwagen

F. Demotivation überwinden

  • Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken. Welche Werte, Talente, Erfahrungen und Gaben bringen Sie für Ihre Aufgabe mit? Schreiben Sie auf, wie Sie eine Ihrer Stärken diese Woche auf kreative Weise nutzen könnten. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Stärken zu erkennen, bitten Sie andere um Hilfe.

  • Machen Sie einen Schritt nach dem anderen. Schreiben Sie eine Liste mit allem, was Sie tun müssen. Tragen Sie diese Aufgaben dann in Ihren Kalender ein. Sagen Sie sich: „Das Einzige, was ich jetzt gerade tun muss, ist .“

  • Machen Sie Ihren Missionsdienst interessant! Setzen Sie sich Ziele, die Sie spannend finden, um Ihren Missionsdienst interessanter zu machen. Machen Sie ein Spiel daraus, wie Sie Ihre Ziele erreichen. Seien Sie kreativ und gratulieren Sie sich zu Erfolgen.

  • Überfordern Sie sich nicht mit zu vielen persönlichen Zielen auf einmal. Setzen Sie jeweils nur ein, zwei Ziele (zum Beispiel fröhlicher oder ordentlicher zu sein). Erwarten Sie nicht, alles perfekt zu schaffen. Planen Sie, wie Sie wieder in die Spur kommen können, wenn Sie einen schlechten Tag haben. Rufen Sie sich oft in Erinnerung, warum Sie sich ändern möchten.

  • Besprechen Sie Ihre Ziele mit Ihren Eltern oder einem Führungsverantwortlichen. Sie können Ihnen beistehen und nützliche Tipps geben.

  • Machen Sie sich bewusst, dass die Motivation mit dem Handeln kommt. Überhaupt anzufangen ist oftmals am schwersten. Sagen Sie sich: „Ich mache es nur zehn Minuten.“ Dann fangen Sie an. Oft kommt dann die Motivation.

    Eine Frau liest in den heiligen Schriften

G. Mit sexuellen oder romantischen Gefühlen umgehen

  • Entwickeln Sie Selbstbeherrschung. Sexuelle und romantische Gedanken und Gefühle sind ganz normal und von Gott gegeben. Aber wir müssen unsere Gedanken, Beziehungen und unser Verhalten auch in einem angemessenen Rahmen halten. Wenn Sie als Missionar oder Missionarin Selbstbeherrschung üben, werden Sie Kraft gewinnen und große Segnungen erlangen. Lesen Sie gebeterfüllt 1 Korinther 9:24-27, Mosia 3:19, Alma 38:12 und Lehre und Bündnisse 121:45. Schlagen Sie im Schriftenführer (scriptures.ChurchofJesusChrist.org) die Stichwörter „Tugend“ und „Keuschheit“ nach. Führen Sie Segnungen und Vorteile auf, die Sie erlangen, wenn Sie diese Eigenschaften entwickeln.

  • Denken Sie an etwas anderes. Versuchen Sie, die sexuellen oder romantischen Gedanken und Gefühle nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Lenken Sie sich ab und beschäftigen Sie sich mit etwas anderem. Versuchen Sie, sich zu entspannen. Singen Sie Kirchenlieder. Lernen Sie Schriftstellen auswendig und sagen Sie sie auf. Konzentrieren Sie sich auf das, wofür Sie dankbar sind. Denken Sie an das, was Sie für den Tag geplant haben. Treiben Sie Sport. Verpflichten Sie sich von neuem, sich Ihrer Arbeit zu widmen. Haben Sie Spaß und seien Sie kreativ.

  • Meiden Sie Versuchung. Meiden Sie Orte, Situationen, Gespräche und Menschen, die Sie in Versuchung führen. Wenn Sie ein aufreizendes Bild sehen oder Ihnen ein entsprechender Gedanke in den Sinn kommt, verweilen Sie nicht dabei. Schalten Sie mental sozusagen einen anderen Sender ein. Entfernen Sie sich so schnell wie möglich aus der Situation.

  • Gehen Sie mit Hoffnung und Glauben voran. Auch falls Sie Schwierigkeiten damit haben sollten, Ihre sexuellen Regungen im Zaum zu halten, liebt Gott Sie. Vernachlässigen Sie Ihre Beziehung zu Gott nie, weil Sie sich unwürdig fühlen. Auch wenn Sie damit kämpfen, diese Gefühle zu beherrschen, wird er Sie nicht zurückweisen. Er versteht, was Sie durchmachen. Er schätzt Ihre Bemühungen, Versuchungen zu widerstehen, aus Fehlern zu lernen und umzukehren. Bitten Sie den Leiter für Service-Missionen um Rat und streben Sie weiterhin danach, diese Herausforderung zu überwinden.

  • Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht zu hungrig, einsam, müde, gelangweilt oder gestresst sind. All dies kann es Ihnen erschweren, Versuchungen zu widerstehen. Essen Sie eine Kleinigkeit. Legen Sie eine kurze Pause ein oder machen Sie eine Zeit lang etwas anderes. Führen Sie ein gutes Gespräch oder machen Sie Übungen zur Entspannung (siehe Übung zur progressiven Muskelentspannung).

  • Achten Sie auf Ihre Sicherheit. Informieren Sie sich über die Regeln und Richtlinien, die Ihren Umgang mit anderen bestimmen. Suchen Sie Rat bei Ihrem Bischof oder Pfahlpräsidenten, wenn Sie sich zu jemandem sexuell hingezogen fühlen.

  • Fasten und beten Sie um Verständnis und Kraft. Wenn Sie fasten, beachten Sie Ihr normales, gesundes Hungergefühl nicht. Sie tun das ja für eine gewisse Zeit, um geistige Kraft zu erlangen. Beim Fasten kann man Fähigkeiten wie Selbstbeherrschung und Empfänglichkeit für den Heiligen Geist entwickeln (siehe Jesaja 58:6). Man entwickelt auch mehr Mitgefühl für Menschen, die Hunger leiden. Solche Fähigkeiten können Ihnen als Missionar auch helfen, angemessen mit normalen, gesunden sexuellen oder romantischen Regungen umzugehen. Durch das Fasten gehen die sexuellen Regungen nicht weg. Aber wenn Sie jeden Monat fasten, können Sie Kraft und Selbsterkenntnis erlangen. Es kann Sie motivieren, angemessen mit sexuellen Gefühlen umzugehen.

Eine Service-Missionarin füllt Regale auf

H. Mit Veränderungen und Umstellungen umgehen

  • Lernen Sie sich selbst kennen. Veränderungen und Umstellungen sind für manche Menschen schwieriger als für andere. Wenn Ihnen Veränderungen besonders schwerfallen, sagen Sie anderen, wie sie Ihnen helfen können.

  • Denken Sie an andere Veränderungen, die Sie erlebt haben. Was haben Sie daraus gelernt? Was hat Ihnen damals geholfen, damit umzugehen? Stellen Sie fest, was Ihnen gelungen ist und welche Fähigkeiten Sie haben. Was davon könnte Ihnen jetzt helfen? Was könnten Sie noch versuchen?

  • Schreiben Sie die Gründe auf. Schreiben Sie auf, warum diese Veränderung Ihres Wissens nach notwendig ist. Schauen Sie sich diese Liste oft an. Die Gründe für die Veränderung zu verstehen, kann Ihnen helfen, sich davon nicht so entmutigen zu lassen.

  • Denken Sie an das, was sich nicht verändert hat. Machen Sie zwei Listen: eine mit allem, was sich verändert hat, und eine mit allem, was sich nicht verändert hat. Versuchen Sie, die zweite Liste so lang wie möglich zu machen.

  • Stellen Sie einen Plan auf. Machen Sie sich einen Plan, wie Sie es sich leichter machen wollen, mit der Veränderung umzugehen. Schreiben Sie die einzelnen Schritte auf. Sprechen Sie darüber auch mit Leuten, die Sie gut kennen. Sie können Sie bei der Ausführung Ihres Plans unterstützen.

  • Überlegen Sie, was Sie beruhigen könnte. Machen Sie eine Liste mit allem, was Sie tun können, um ruhiger zu werden. Gehen Sie diese Punkte vor, während und nach der Veränderung durch.

  • Machen Sie einen Schritt nach dem anderen. Wenn Sie vor einer großen Veränderung stehen, denken Sie daran, dass man nicht alles sofort wissen und können muss. Welche Entscheidung müssen Sie zuerst treffen? Was könnte ein erster Schritt sein? Was ein weiterer Schritt?