Einheit 31: Tag 2
Moroni 1 bis 5
Einleitung
Nachdem Moroni die Platten Ethers abgekürzt hat, erwähnt er, er habe „angenommen, nichts mehr zu schreiben“ (Moroni 1:1). Doch er bleibt verschont und schreibt „noch etwas mehr, damit es vielleicht für [die Menschen in den Letzten Tagen] von Wert sei“ (Moroni 1:4). In Moroni 1 bis 5 wird sehr deutlich, dass Moroni treu zu Jesus Christus steht. In diesen Kapiteln sind außerdem Anweisungen zu wichtigen heiligen Handlungen des Evangeliums zu finden, unter anderem zum Abendmahl.
Moroni 1
Moroni zieht um seiner Sicherheit willen umher und fährt mit dem Schreiben fort
Elder David E. Sorenson, ein emeritiertes Mitglied der Siebziger, hat die folgende Geschichte über eine junge Dame erzählt, die den Mut besaß, für ihren Glauben einzustehen:
„Meine Enkelin Jennifer wurde vor kurzem eingeladen, mit ein paar Schulfreundinnen essen und anschließend ins Kino zu gehen. Die Mädchen hatten vereinbart, welchen Film sie anschauen wollten, und Jennifer ging gern mit. Doch das Mädchen, das die Karten für alle besorgte, während die anderen beim Essen waren, kam mit Karten für einen ganz anderen Film zurück! Sie sagte: ‚Das ist ein toller Film, und er ist ab 18.‘
Jennifer fühlte sich überrumpelt und konnte kaum glauben, dass sich die Situation so schnell geändert hatte. Glücklicherweise hatte sie jedoch, noch ehe sie in diese Situation geraten war, schon längst den Beschluss gefasst, dass sie keinen Film ansehen wollte, der erst ab 18 freigegeben war. Sie blieb unerschütterlich und sagte zu ihren Freundinnen: ‚Ich kann mir keinen Film ab 18 ansehen. Meine Eltern würden es nicht erlauben.‘ Darauf antworteten die Mädchen: ‚Komm schon! Deine Eltern erfahren es doch gar nicht!‘ Doch Jennifer sagte: ‚Eigentlich ist es egal, ob meine Eltern es erfahren oder nicht. Ich sehe mir einfach keinen Film ab 18 an!‘
Ihre Freundinnen waren verärgert und versuchten, sie zum Nachgeben zu bewegen. Sie warfen ihr vor, sie verderbe ihnen alles. Als sie nicht nachgab, warfen sie ihr die Kinokarte und das Wechselgeld ins Gesicht und ließen sie stehen, um sich den Film anzusehen. Es wurde ein einsamer Abend und sie hatte viel Ablehnung von ihren Freundinnen erfahren. Aber für Jennifer und unsere Familie war es auch ein großer Augenblick: Sie gewann an Selbstvertrauen und Selbstachtung und sie erhielt geistige Kraft.“ („Eine Klapperschlange darf man nicht streicheln“, Liahona, Juli 2001, Seite 49.)
Lies Moroni 1:1-3 und finde heraus, inwiefern Moroni wegen seines Glaubens allein dastand. Moroni und Elder Sorensens Enkelin zeigen beide durch ihr Beispiel, wie man sich entscheiden kann, für das einzutreten, von dem man weiß, dass es wahr ist. Auch du kannst jeden Tag scheinbar unwichtige Entscheidungen treffen, an denen man deinen Glauben, deinen Gehorsam und deinen Wunsch, Christus nachzufolgen, erkennt.
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Berichte in deinem Studientagebuch von einem Erlebnis, bei dem du für deinen Glauben eingestanden bist oder ihn bewiesen hast, indem du gehorsam warst.
Denke darüber nach, wie du noch besser für deinen Glauben an Jesus Christus eintreten kannst. Lies Moroni 1:4. Weshalb entschied Moroni sich demzufolge, noch mehr zu schreiben? Was können wir daraus lernen, dass Moroni in beispielhafter Weise gewillt war, mehr für die Nachkommen derjenigen zu schreiben, die ihm gerade nach dem Leben trachteten? Was würdest du deinen eigenen Nachkommen schreiben, was für sie von großem Nutzen wäre? Wenn du Moroni 2 bis 5 liest, überlege, inwiefern das, was Moroni niedergeschrieben hat, auch für dich „von Wert“ ist (Moroni 1:4).
Moroni 2
Moroni berichtet von den Anweisungen zur Spendung der Gabe des Heiligen Geistes
Denke darüber nach, wie du dich gefühlt hast, als du als Mitglied der Kirche bestätigt wurdest und dir die Hände aufgelegt wurden, sodass du den Heiligen Geist empfangen konntest. Woran erinnerst du Dich noch, wenn du an diese heilige Handlung zurückdenkst? Lies Moroni 2:1-3 und überlege, inwiefern die Gabe des Heiligen Geistes bisher schon eine Segnung für dich gewesen ist.
Aus diesen Versen geht unter anderem diese Evangeliumswahrheit hervor: Ein würdiges Mitglied, das die entsprechende Priestertumsvollmacht innehat, kann einem getauften Mitglied durch Händeauflegen die Gabe des Heiligen Geistes übertragen.
Moroni 3
Moroni schreibt nieder, wie jemand zu einem Amt im Priestertum ordiniert werden soll
Hast du schon einmal die Vollmachtslinie eines Priestertumsträgers gesehen? Darin ist aufgezeichnet, wer denjenigen zum Priestertum ordiniert hat, von wem dieser Bruder seinerseits ordiniert worden ist und so weiter – bis zurück zu Jesus Christus. Vielleicht hast du ja auch eine Kopie deiner eigenen Vollmachtslinie oder du hast die deines Bruders oder deines Vaters gesehen. Lies die folgende Aussage von Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel und denke dabei darüber nach, welche Tragweite es hat, die Vollmachtslinie bis hin zu Jesus Christus zurückverfolgen zu können:
„Mit Vollmacht von Gott handeln erfordert gewiss mehr als ein Abkommen zwischen Menschen. Diese Vollmacht kann nicht im Zuge einer theologischen Ausbildung erworben oder durch Zustimmung einer Gemeinde übertragen werden. Nein, im bevollmächtigten Werk Gottes muss es eine Macht geben, die größer ist als die der Gemeindemitglieder und der Menschen auf der Straße und in den Priesterseminaren – diese Tatsache war vielen aufrichtig Gott Suchenden bekannt und wurde schon vor der Wiederherstellung über Generationen hinweg offen zugegeben. …
In Erwiderung dieser provokativen Frage können wir in der wiederhergestellten Kirche Jesu Christi auf die Linie der Priestertumsvollmacht verweisen, wie sie der jüngste Diakon der Gemeinde, der Bischof, der ihn anleitet, und der Prophet, der uns alle führt, ausübt. Diese Linie lässt sich in ununterbrochener Folge auf dienende Engel zurückführen, die vom Sohn Gottes selbst gekommen waren und denen diese unvergleichliche Himmelsgabe mitgegeben war.“ („Was uns von den anderen am meisten unterscheidet“, Liahona, Mai 2005, Seite 44.)
Ein jeder, der das Aaronische oder Melchisedekische Priestertum empfängt, wird gleichzeitig zu einem Amt im Priestertum ordiniert, das gewisse Pflichten mit sich bringt. Lies Moroni 3:1-4 und finde heraus, wie man zu einem Amt im Priestertum ordiniert wird, beispielsweise zum Amt eines Priesters oder Lehrers.
Diese Wahrheit könntest du dir in den heiligen Schriften neben diesen Versen notieren: Zu einem Amt im Priestertum wird man durch Händeauflagen derer ordiniert, die Vollmacht dazu haben.
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Beantworte die folgenden Fragen in deinem Studientagebuch:
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Warum ist es wohl notwendig, von jemandem zu einem Amt im Priestertum ordiniert zu werden, der bereits das Priestertum trägt?
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Inwiefern ist es von Wert für dich, die Vollmacht des Priestertums in der Kirche und in der Familie zu haben?
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Moroni 4 und 5
Moroni erläutert, wie das Abendmahl vollzogen werden soll
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Ruf dir die Symbole des Abendmahls in Erinnerung und überlege, was du schon erlebt hast, als du vom Abendmahl genommen hast. Erledige danach Folgendes in deinem Studientagebuch:
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Schreib eines der Abendmahlsgebete, entweder für das Brot oder für das Wasser, aus dem Gedächtnis nieder, so gut du es kannst.
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Schau dir diese heiligen Gebete (siehe Moroni 4:3; 5:2) jetzt an und überprüfe das, was du gerade aufgeschrieben hast. Halte danach einen Teil eines der beiden Abendmahlsgebete, der dich schon besonders beschäftigt hat, schriftlich fest und erkläre auch, was ihn so besonders für dich macht.
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Moroni nahm die Abendmahlsgebete in seinen Bericht auf, da er meinte, sie könnten „eines Tages in der Zukunft von Wert“ für jemanden sein (Moroni 1:4). Lies Moroni 4:1-3 und 5:1,2 und suche Formulierungen heraus, aus denen hervorgeht, was Brot und Wasser beim Abendmahl darstellen. Wenn du diese Verse liest, mag es dir helfen, daran zu denken, dass in der Kirche heute aufgrund einer Offenbarung, die dem Propheten Joseph Smith gegeben wurde, Wasser anstelle von Wein verwendet wird (siehe LuB 27:2).
Fasse den Zweck des Abendmahls zusammen, indem du diese Aussage vervollständigst: Die Symbole des Abendmahls helfen uns, an zu denken.
Denke eingehend darüber nach, weshalb der Körper und das Blut des Heilands so bedeutend für dich sind.
Dank des körperlichen Leids, des Todes und der Auferstehung des Erlösers und seines intensiven geistigen Leidens – deutlich erkennbar daran, dass er Blut vergoss, – wurde es möglich, dass all denen, die Glauben an ihn ausüben und umkehren, die Sünden vergeben werden. Die Symbole des Abendmahls helfen uns, an das Sühnopfer Jesu Christi zu denken.
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Beantworte eine oder beide der nachstehenden Fragen in deinem Studientagebuch:
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Inwiefern hat es dir schon geholfen oder dich geistig gestärkt, während des Abendmahls aufrichtig über das Sühnopfer des Erretters nachzudenken?
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Was kannst du tun, um dich während des Abendmahls noch besser auf das Sühnopfer des Erlösers zu konzentrieren?
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Schau dir Moroni 4:3 noch einmal an, insbesondere, was du versprichst, wenn du vom Abendmahl nimmst, und fülle dann diese Übersicht aus:
Was ich zu tun verspreche |
Was es meiner Meinung nach bedeutet, diesen Aspekt des Bundes zu halten |
Was ich tun kann, um diesen Aspekt des Bundes besser zu halten |
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1. | ||
2. | ||
3. |
Außerdem lernen wir aus Moroni 4:3: Wenn wir unseren Teil des Abendmahlbundes treu einhalten, können wir immer den Geist des Herrn bei uns haben.
Wenn du nun die folgende Aussage von Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel liest, denke darüber nach, inwiefern du die Gabe des Heiligen Geistes schon so erlebt hast, wie er es schildert: „Der Geist des Herrn kann unser Führer sein und wird uns mit Führung, Leitung und geistigem Schutz auf unserer Reise durch das Erdenleben segnen.“ („Damit sein Geist immer mit uns sei“, Liahona, Mai 2006, Seite 31.)
Denk über das Sühnopfer des Erretters nach, wenn du am Sonntag vom Abendmahl nimmst. Bemühe dich, die Aspekte des Bundes zu halten, die du in die Übersicht eingetragen hast, damit du den Geist des Herrn immer bei dir haben kannst.
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Schreibe in dein Studientagebuch zu den heutigen Aufgaben abschließend:
Ich habe Moroni 1 bis 5 studiert und diese Lektion abgeschlossen am (Datum).
Weitere Fragen, Gedanken und Erkenntnisse, die ich gern mit meinem Lehrer besprechen würde: