„Wie kann ich eine Veränderung fördern?“, Beratungshilfen, 2020
„Wie kann ich eine Veränderung fördern?“, Beratungshilfen
Beratungshilfen
Wie kann ich eine Veränderung fördern?
Der Bischof hat die heilige Aufgabe, Richter in Israel zu sein, den Mitgliedern zu helfen, ihre Beziehung zu Gott zu stärken, und sich als geistlicher Lehrer zu betätigen. Jeder Einzelne ist dafür verantwortlich, durch Umkehr und Vergebung seine Beziehung zu Gott zu stärken. Auch obliegt es jedem Einzelnen – und nicht etwa den Führungsverantwortlichen –, selbst zu erkennen, was erforderlich sein mag, um unerwünschtes Verhalten abzulegen (siehe „Identifying and Understanding Influences“ unter „Addressing Pornography“, in englischer Sprache auf ChurchofJesusChrist.org). Hierfür braucht man vielleicht persönliche Offenbarung, die man empfängt, wenn man sich mit den heiligen Schriften befasst und betet. Darüber hinaus soll der Betreffende einsehen, welchen Schmerz sein Pornografiekonsum bei sich selbst und anderen verursacht hat, und diesen Schmerz angehen.
Helfen Sie den Mitgliedern, sich um Vergebung zu bemühen, indem Sie vor allem auf Folgendes eingehen:
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die Lehre
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Entscheidungsfreiheit und Rechenschaftspflicht
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beständiges Ausüben von Glauben
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Beharrlichkeit
Die Lehre
Die Lehre vom Sühnopfer Jesu Christi ist von zentraler Bedeutung, wenn man verstehen will, wie man umkehren und Vergebung erlangen kann. Um eine Veränderung zu erzielen, ist es unverzichtbar, den Mitgliedern Jesus Christus und seine Rolle in ihrem Leben näherzubringen. Auf dem Weg dahin, wie Sie diese und andere Wahrheiten am besten vermitteln können, werden Sie geführt. Die gleichen Ansätze sind auch für den Ehepartner und für diejenigen wichtig, die durch das Fehlverhalten verletzt wurden. Lesen Sie vielleicht folgende Artikel in den Evangeliumsthemen nochmals nach:
Entscheidungsfreiheit und Rechenschaftspflicht
Ermutigen Sie den Betreffenden, für seine Entscheidungen die Verantwortung zu übernehmen. Er muss erkennen, wann ein Bekenntnis notwendig ist. Wer seine Verfehlung dem Ehepartner, den Eltern (falls jemand minderjährig ist und zuhause wohnt) oder dem Bischof gegenüber bekennt, kommt oftmals besser voran. Er braucht vielleicht mehrere Anläufe, bis er bereit ist, völlig offen und wahrheitsgemäß über sein Fehlverhalten in der Vergangenheit zu sprechen. Seien Sie unterdessen geduldig, beweisen Sie Feingefühl, zeigen Sie Zuneigung und menschliche Wärme. So wird der Betreffende darin bestärkt, vollkommen ehrlich zu sein. Beschämen sie ihn nicht und zwingen Sie ihn niemals zu einem Bekenntnis, wenn er dazu noch nicht bereit ist.
Weitere Ratschläge kann der Bischof oder Zweigpräsident dem Allgemeinen Handbuch, 32.8.2, entnehmen. Vermitteln Sie dem Betreffenden, dass Pornografiekonsum nicht mit seiner göttlichen Identität als Kind Gottes in Einklang zu bringen ist.
Glauben ausüben
Um Glauben an den Vater im Himmel und an Jesus Christus zu entwickeln, sind regelmäßiges Gebet und Schriftstudium unerlässlich. Eine mächtige Wandlung im Herzen erlebt nur, wer Glauben an Jesus Christus ausübt. Aufrichtige Gebete können dazu führen, dass man Gott und all jene, die man verletzt hat, um Vergebung bittet. Man kann auch große Kraft schöpfen, indem man sich mit zu diesem Thema passenden Konferenzansprachen und Artikeln in den Zeitschriften der Kirche befasst.
Der Betreffende muss Glauben daran haben, dass er in der Lage ist, sich zu ändern. Seien Sie positiv und besprechen Sie Grundsätze wie den Glauben an den Vater im Himmel und an Jesus Christus. Halten Sie den Betreffenden dazu an, die Sonntagsversammlungen zu besuchen, Dienst am Nächsten zu leisten und andere Verhaltensweisen zu pflegen, die mit dem Wesen Christi in Einklang stehen.
Beharrlichkeit
Der Betreffende soll für seinen Kampf gegen den Pornografiekonsum einen Plan aufstellen und sich hierbei um persönliche Offenbarung bemühen. Er soll überlegen, welche individuellen Bedürfnisse er hat, um Lösungswege festlegen und die Umsetzung planen zu können. Vom Pornografiekonsum loszukommen ist natürlich ein wichtiges Ziel. Raten Sie dem Betreffenden aber auch, sich um eine christliche Einstellung zu bemühen und ein bekehrter Jünger Jesu Christi zu werden. Die folgenden Seiten auf der Website Addressing Pornography (in englischer Sprache) sind für jemanden, der sich auf diesen Weg begeben hat, vielleicht nützlich:
Erinnern Sie den Betreffenden immer wieder daran, dass tiefgreifender Wandel Zeit benötigt. Vielleicht müssen Sie auch darauf hinweisen, dass der Ehepartner, die Eltern und weitere Angehörige ihm erst wieder vertrauen können, wenn er für sich Verantwortung übernimmt, sich konsequent bemüht und erkennt, dass der Pornografiekonsum bei allen Beteiligten Schmerz verursacht hat. Rückschläge sind nichts Ungewöhnliches. Raten Sie dem Betreffenden, Rückschläge dem Ehepartner oder den Eltern gegenüber zuzugeben, aus ihnen zu lernen und schnell zu einer gesunden Verhaltensweise zurückzukehren.