Missionsberufungen
2 Organisationsstruktur der Mission und Tätigkeiten eines Missionars


Brote und Fische, Darstellung von Rose Dall

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Organisationsstruktur der Mission und Tätigkeiten eines Missionars

2.0

Einleitung

Der Herr hat gesagt: „Ich [gebe] euch das Gebot, euch zu organisieren und einem jeden seine Treuhandschaft zu bestimmen.“ (Lehre und Bündnisse 104:11.) In diesem Abschnitt des Handbuchs wird die Organisationsstruktur der Mission dargelegt und erklärt, wie Sie am besten mit Ihrem Mitarbeiter zusammenarbeiten und zurechtkommen, die Tätigkeiten eines Missionars ausführen, Ihren Tagesplan aufstellen und anderen Menschen mit reiner Christusliebe dienen (siehe Moroni 7:44-47).

Zur besseren Übersicht sind in diesem Handbuch mit dem Begriff leitende Missionare solche mit Führungsaufgaben gemeint, wie etwa der Seniormitarbeiter, die für Schulungen zuständigen Missionarinnen oder die Zonenleiter. Der Begriff Führer der Mission bezieht sich auf Ihren Missionspräsidenten, der Priestertumsschlüssel innehat, und seine Frau.

In diesem Handbuch werden auch die Begriffe Bischof, Pfahlpräsident, Gemeinde und Pfahl verwendet. Die entsprechenden Richtlinien beziehen sich, soweit zutreffend, auch auf Zweig- und Distriktspräsidenten, Zweige und Distrikte.

2.1

Führung der Mission

Ganz gleich, welche Führungsaufgaben Sie erhalten – Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, ein treuer und eifriger Missionar zu sein. Der folgende Rat des Herrn, der im Buch Lehre und Bündnisse steht, gilt auch für Sie: „Was für dich von größtem Wert sein wird, das ist, [dieser Generation] Umkehr zu verkünden, damit du Seelen zu mir bringst.“ (Lehre und Bündnisse 15:6.)

2.1.1

Führer der Mission: Ihr Missionspräsident und seine Frau

Ihr Missionspräsident und seine Frau sind die Führer Ihrer Mission. Sie sind von Gott berufen und anschließend eingesetzt worden, die Mission zu leiten. Beide haben Sie gern, stehen Ihnen zu Diensten und helfen Ihnen, Ihr Ziel als Missionar zu erreichen und sicher und glücklich zu sein.

Die Führer der Mission haben viele Aufgaben gemeinsam. Zusammen unterstützen und ermutigen sie Sie, hören sich Ihre Sorgen an, beantworten Ihre Fragen, schätzen Ihren Fortschritt ein und erteilen Ihnen Rat. Weil Ihr Missionspräsident bestimmte Priestertumsschlüssel innehat, ist er auch allgemeiner Richter in der Mission. Wenn Sie sexuelle Übertretungen oder andere schwerwiegende Sünden begangen haben, bekennen Sie diese Ihrem Missionspräsidenten (siehe Mosia 26:29,30). Seien Sie ihm gegenüber ganz ehrlich. Er wird Ihnen bei der Umkehr helfen (siehe Für eine starke Jugend – ein Wegweiser für Entscheidungen, 2022, „Jesus Christus hilft dir“, Seite 6–9).

Sie können die Frau des Missionspräsidenten, einen Senior-Missionar oder eine Senior-Missionarin oder Ihren Mitarbeiter zu jedem Gespräch mit dem Missionspräsidenten hinzubitten. Ihr Wunsch, sich von jemandem begleiten zu lassen, soll für die Führer der Mission kein Anlass sein, Sie weniger gern zu haben, sich weniger um Sie zu sorgen oder Sie weniger zu schätzen.

2.1.2

Missionspräsidentschaft

Der Missionspräsident präsidiert mit Priestertumsschlüsseln über die Mission. Er gehört einer Missionspräsidentschaft an und hat zwei Ratgeber.

Wie die Ratgeber in einer Pfahlpräsidentschaft oder Bischofschaft helfen die Ratgeber in der Missionspräsidentschaft, die Arbeit zu organisieren, und wirken bei der Ausführung mit. Die Ratgeber in der Missionspräsidentschaft befassen sich nicht mit Fragen zur Würdigkeit eines Missionars.

2.1.3

Führungsorganisation der Mission

Der Missionspräsident organisiert die Missionsarbeit mithilfe von Offenbarung und den Priestertumsschlüsseln, die er innehat. Er teilt junge Missionare als Trainer, Seniormitarbeiter, Distriktsleiter, für Schulungen zuständige Missionarinnen, Zonenleiter und Assistenten ein. Assistenten, im Missionsbüro tätige Missionare und andere Missionare vergeben keine Führungsaufgaben und entscheiden auch nicht, in welchem Gebiet Sie arbeiten. Der Missionspräsident kann sich bei diesen Entscheidungen jedoch mit seiner Frau und seinen Assistenten beraten.

Der Missionspräsident, seine Assistenten, die Zonenleiter und die für Schulungen zuständigen Missionarinnen gehören dem Missionsrat an. In diesem Rat wird besprochen, wie man den Bedürfnissen der Missionare gerecht werden kann, und es werden Pläne gemacht, wie die Mission Fortschritt machen und die Arbeit vorangebracht werden kann.

2.1.4

Führungsaufgaben junger Missionare

Wie jeder Missionar folgen die leitenden Missionare der Aufforderung Jesu Christi, Gott mit „[ganzem] Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft [zu dienen]“ und „immer an Glauben, Tugend, Erkenntnis, Mäßigung, Geduld, brüderliches Wohlwollen, Gottesfurcht, Nächstenliebe, Demut [und] Eifer [zu denken]“ (Lehre und Bündnisse 4:2,6). Die Zuweisung einer Führungsaufgabe stellt keine besondere Anerkennung dar, ist keine Beförderung und sagt auch nichts über den Wert eines Missionars aus.

Leitende Missionare sollen:

  • Menschen finden, unterweisen, taufen und eingliedern

  • die Verhaltensmaßstäbe für Missionare vorbildlich vorleben (siehe 3.0)

  • andere Missionare schulen und den Mitarbeiteraustausch organisieren (siehe 2.3.1)

  • Mitteilungen und Anweisungen des Missionsrats an die Missionare, für die sie zuständig sind, weitergeben

  • sich liebevoll und freundschaftlich um andere Missionare kümmern ihnen den Wert ihrer Bemühungen vor Augen führen

  • sich die Sorgen anderer Missionare anhören ihnen beistehen und ihnen Rat geben

  • andere Missionare freundlich und diskret korrigieren, wenn es nötig ist, und ihnen danach „vermehrte Liebe“ erweisen (Lehre und Bündnisse 121:41-43)

  • eng mit den örtlichen Führern und Mitgliedern zusammenarbeiten

Wie alle Missionare sollen die Missionare und Missionarinnen mit Führungsaufgaben auf christliche Art und Weise führen. Wenn das Verhalten eines Missionars – auch das eines leitenden Missionars – mit den Geboten und den Verhaltensmaßstäben für Missionare unvereinbar scheint, sprechen Sie mit dem Betreffenden darüber. Lässt sich das Problem so nicht beheben, wenden Sie sich an die leitenden Missionare oder an Ihren Missionspräsidenten – nicht an andere Missionare, Mitglieder oder Freunde.

Näheres zu den besonderen Aufgaben und Pflichten eines leitenden Missionars (Trainer, Seniormitarbeiter, Distriktsleiter, für Schulungen zuständige Missionarinnen, Zonenleiter und Assistenten des Präsidenten) finden Sie in Abschnitt 7.1, „Führungsaufgaben junger Missionare“.

2.1.5

Persönliche Aufgaben

Machen Sie „[Ihr] Amt vor dem Herrn groß“ (Jakob 1:19), werden Sie in geistiger Hinsicht eigenständig und handeln Sie „für sich selbst“ (2 Nephi 2:16), indem Sie auf den Herrn vertrauen und dem Heiligen Geist folgen. Wenn Sie Fragen oder Bedenken haben:

  • arbeiten Sie es „mit [Ihrem] Verstand durch“ und fragen Sie Gott, „ob es recht ist“ (Lehre und Bündnisse 9:8)

  • trachten Sie nach Führung durch persönliche Offenbarung und indem Sie beten und sich mit den heiligen Schriften (besonders dem Buch Mormon), der Anleitung Verkündet mein Evangelium!, den Worten der lebenden Propheten und diesen Maßstäben befassen

Falls Sie weitere Hilfe brauchen, nachdem Sie diese Regeln angewandt haben, wenden Sie sich an Ihren Mitarbeiter oder die leitenden Missionare. Diese sind oft in der Lage, Antworten auf Ihre Fragen zu finden und Ihre Sorgen zu beheben. Ist dies nicht der Fall, wenden Sie sich an einen der Führer der Mission, Ihre Eltern oder Ihre Priestertumsführer zuhause. Setzen Sie sich bitte nicht mit dem Hauptsitz der Kirche in Verbindung. Falls Sie es doch tun, wird man Sie an Ihren Missionspräsidenten zurückverweisen.

Wenden Sie sich bei Fragen zur Würdigkeit an Ihren Missionspräsidenten. Besprechen Sie Anliegen, die Ihre unmittelbare Sicherheit betreffen – wozu auch tätliche Angriffe oder Misshandlungen zählen –, und andere Probleme, die nicht mit der Hilfe anderer Missionare behoben werden können, mit einem der beiden Führer Ihrer Mission.

Es kann während Ihrer Mission vorkommen, dass es Ihnen wegen momentaner Schwierigkeiten, persönlicher oder familiärer Angelegenheiten oder sogar vergangener Erfahrungen schwerfällt, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Das ist verständlich. Zögern Sie nicht, Ihre Sorgen Ihrem Mitarbeiter, den leitenden Missionaren oder einem der beiden Führer Ihrer Mission mitzuteilen und um Hilfe zu bitten.

Denken Sie an diese Aufforderung des Erretters: „Blickt in jedem Gedanken auf mich; zweifelt nicht, fürchtet euch nicht. Seht die Wunden, die meine Seite durchbohrten, und auch die Nägelmale in meinen Händen und Füßen; seid treu, haltet meine Gebote, dann werdet ihr das Himmelreich ererben. Amen.“ (Lehre und Bündnisse 6:36,37.)

2.2

Mitarbeiter

Der Herr beruft Missionare dazu, sein Evangelium gemeinsam mit einem Mitarbeiter zu verkünden. Sie sollen zu zweit gehen, „und so sollen sie unterwegs in jeder Zusammenkunft predigen und taufen im Wasser und durch Händeauflegen“ (Lehre und Bündnisse 52:10). Im Verlauf Ihrer Mission arbeiten Sie mit unterschiedlichen Mitarbeitern zusammen. Die Mitarbeiter:

  • arbeiten bei der Missionsarbeit in Einigkeit zusammen und legen gemeinsam Zeugnis für Jesus Christus ab

  • unterstützen einander bei der Erhaltung der geistigen, seelischen und körperlichen Gesundheit

  • bemühen sich um die Sicherheit des jeweils anderen

  • sind einander rechenschaftspflichtig, was das Befolgen der Maßstäbe für die Missionsarbeit angeht

2.2.1

Gegenseitiger Beistand

Mitarbeiter helfen einander zu lernen, zu wachsen und christliche Eigenschaften zu entwickeln (siehe Lehre und Bündnisse 4 und den Abschnitt „Wie entwickle ich Eigenschaften, die Christus besitzt?“ in der Anleitung Verkündet mein Evangelium!, Kapitel 6). Wenn Sie Geduld und Nächstenliebe entwickeln, bereitwillig vergeben und Persönlichkeitsunterschiede akzeptieren, profitieren Sie Ihr Leben lang davon.

In Ihrer Mitarbeiterschaft:

  • haben Sie einander gern und respektieren und unterstützen Sie einander

  • studieren Sie jeden Tag gemeinsam und beten im Laufe des Tages oft miteinander

  • sind Sie demütig und erkennen die Stärken des anderen an

  • behandeln Sie einander so, wie Sie selbst behandelt werden möchten

  • vermeiden Sie Kritik und Streit

  • machen Sie gegenüber anderen Missionaren, Mitgliedern der Kirche und Angehörigen und Freunden zuhause keine negativen Bemerkungen über den anderen Mitarbeiter

Falls Ihnen eine Situation oder ein Verhalten unschicklich vorkommt, sprechen Sie mit Ihrem Mitarbeiter darüber. Lässt sich die Angelegenheit nicht klären oder wird Ihr Mitarbeiter ausfallend, fassen Sie sich Ihrem Mitarbeiter zuliebe ein Herz und bitten Sie den Missionspräsidenten um Hilfe (siehe 3.9.2).

2.2.2

Zusammenbleiben

Wenn Sie mit Ihrem Mitarbeiter zusammenbleiben, sind Sie besser vor körperlichen und geistigen Gefahren, falschen Anschuldigungen und Einsamkeit geschützt. Halten Sie sich an diesen Maßstab immerzu und überall. Seien Sie niemals allein.

  • Sie sollen Ihren Mitarbeiter jederzeit sehen und hören können, außer wenn Sie im Badezimmer sind, ein Gespräch mit einem der Führer der Mission haben oder ein Taufinterview führen (siehe 2.3.6).

  • Sie sollen im selben Zimmer schlafen, nicht aber im selben Bett.

  • Wenn Sie in Ihrer Unterkunft unterschiedlichen Tätigkeiten nachgehen, benutzen Sie beide Ihren gesunden Menschenverstand, um sich zu schützen, und halten Sie sich an die Verhaltensmaßstäbe für Missionare (siehe 3.0).

  • Verschaffen Sie sich keine Gelegenheiten, allein zu sein. Bleiben Sie zum Beispiel nicht länger wach und stehen Sie nicht eher auf als Ihr Mitarbeiter.

  • Sollten Sie und Ihr Mitarbeiter voneinander getrennt werden, benachrichtigen Sie unverzüglich den Missionspräsidenten.

2.2.3

Die Arbeit in Ihrem Gebiet

Gehen Sie hin, arbeiten Sie mit allen Kräften (siehe Jakob 5:72) und konzentrieren Sie sich dabei auf das Ihnen zugewiesene Arbeitsgebiet. Gehen Sie Ihrer Arbeit vornehmlich in Gegenden nach, wo Sie den Menschen eher helfen können, Bündnisse einzugehen und zu halten. Nehmen Sie sich zum Beispiel die Umgebung eines Gemeindehauses vor oder eine Gegend, wo engagierte Mitglieder wohnen. Denken Sie an die Verheißung des Herrn: „Wo euch jemand empfängt, da werde ich auch sein.“ (Lehre und Bündnisse 84:88.)

Sie dürfen Ihr Arbeitsgebiet bei einem Mitarbeiteraustausch (siehe 2.3.1) oder bei einer Versetzung (siehe 2.3.2) verlassen. Sollten Sie Ihr Gebiet aus einem anderen Grund verlassen müssen, jedoch innerhalb des Distrikts bleiben, bitten Sie Ihren Distriktsleiter um Erlaubnis. Falls Sie Ihren Distrikt verlassen müssen, bitten Sie die Zonenleiter um Erlaubnis. Ihre Zone dürfen Sie nur mit Erlaubnis des Missionspräsidenten oder einer Person verlassen, die von ihm die Befugnis zu dieser Entscheidung erhalten hat.

Falls Sie Ihr Arbeitsgebiet wegen eines Notfalls – beispielsweise einer Naturkatastrophe, eines tätlichen Angriffs oder weil Sie einen Notarzt brauchen – verlassen müssen, begeben Sie sich zuerst in Sicherheit oder in ärztliche Behandlung und setzen Sie sich dann so bald wie möglich mit dem Missionspräsidenten oder den leitenden Missionaren in Verbindung.

2.2.4

Die Arbeit mit Menschen außerhalb Ihres Gebiets

Im Laufe Ihrer Mission lernen Sie wahrscheinlich auch Menschen kennen, die außerhalb Ihres Arbeitsgebiets wohnen. Wenn jemand mehr über das Evangelium Jesu Christi erfahren möchte, dürfen Sie:

  • ihm eine Botschaft zukommen lassen

  • über genehmigte soziale Medien mit ihm in Kontakt treten (siehe 7.5.6)

  • ihn an die Missionare an seinem Wohnort verweisen und diesen Missionaren Näheres zu dem Betreffenden mitteilen (siehe 2.3.4)

  • mit Erlaubnis des Missionspräsidenten digitale Medien benutzen (siehe 7.5.4), um die Missionare am Wohnort des Betreffenden zu unterstützen und bei dessen Unterweisung mitzuhelfen; Sie können auch Ihre eigenen Angehörigen und Freunde um Hilfe bei der Unterweisung bitten, wenn es Ihnen genehmigt wird (siehe 3.9.5)

Halten Sie sich bei der Zusammenarbeit mit anderen Missionaren oder Mitgliedern – ob innerhalb oder außerhalb Ihres Gebiets oder Ihrer Mission – an folgende Regeln:

  • Beraten Sie sich miteinander, um herauszufinden, wie Sie jemandem am besten helfen können, dem Vater im Himmel und Jesus Christus näherzukommen.

  • Überbeanspruchen Sie die Mitglieder und andere Missionare zeitlich nicht.

  • Überlassen Sie den Missionaren am Wohnort eines Interessenten die Führung bei dessen Unterweisung, sobald dies vernünftig erscheint.

2.3

Tätigkeiten bei der Missionsarbeit

Missionare gehen verschiedenen Tätigkeiten nach, um das Gebot des Herrn zu befolgen, alles vorzubereiten, was zur Verrichtung seines Werkes nötig ist (siehe Lehre und Bündnisse 88:119). Zu diesen Tätigkeiten zählen unter anderem der Mitarbeiteraustausch, Versetzungen, die Arbeit mit Mitgliedern, die Bearbeitung von Empfehlungen, das Unterweisen, die Teilnahme an Ratssitzungen und Zusammenkünften sowie Dienstprojekte. Männliche Missionare können außerdem im Rahmen ihrer Missionsarbeit Taufinterviews führen.

2.3.1

Mitarbeiteraustausch

Bei einem Mitarbeiteraustausch arbeitet ein leitender Missionar – wie etwa eine für Schulungen zuständige Missionarin oder ein Assistent des Präsidenten – mit einem anderen Missionar zusammen. Während des Austauschs unterweist und schult der leitende Missionar den anderen Missionar und lernt von ihm. Der leitende Missionar befolgt den Rat des Herrn im Buch Lehre und Bündnisse, den anderen Missionar „in all [seinem] Umgang, in all [seinen] Gebeten, in all [seinen] Ermahnungen und in all [seinem] Tun [zu stärken]“ (Lehre und Bündnisse 108:7).

Leitende Missionare haben die Aufgabe, den Austausch mit den Missionaren, für die sie verantwortlich sind, zu planen. Missionarinnen führen einen Austausch mit anderen Missionarinnen durch und Missionare einen Austausch mit Missionaren.

In den meisten Missionen ist es üblich, dass die leitenden Missionare einen Mitarbeiteraustausch pro Versetzung durchführen.

  • Der Distriktsleiter führt mit jedem Missionar in seinem Distrikt einen Austausch durch.

  • Die Zonenleiter führen mit jedem Distriktsleiter und bei Bedarf auch mit anderen Missionaren in ihrer Zone einen Austausch durch.

  • Die für Schulungen zuständigen Missionarinnen führen mit jeder Missionarin in ihrer Zone oder ihren Zonen einen Mitarbeiteraustausch durch.

  • Die Assistenten des Präsidenten führen auf Weisung des Missionspräsidenten mit den Zonenleitern oder auch mit anderen Missionaren einen Mitarbeiteraustausch durch.

  • In der Regel dauert ein Mitarbeiteraustausch etwa 24 Stunden. Der leitende Missionar hält sich bei jedem Mitarbeiteraustausch an Folgendes:

    • Er führt den Mitarbeiteraustausch in seinem eigenen Gebiet durch. Gelegentlich kann ein Austausch auch in dem Gebiet des anderen Missionars durchgeführt werden, wenn es zweckdienlich ist.

    • Er plant den Mitarbeiteraustausch im Voraus.

    • Er setzt zusammen mit dem anderen Missionar Ziele, was bei dem Austausch erreicht werden soll. Er beteiligt sich an allen Bereichen der Missionsarbeit, wie etwa Menschen finden und unterweisen, Sprachstudium (falls zutreffend), einen Tagesplan aufstellen oder Bekehrte eingliedern.

    • Er schult anhand der heiligen Schriften und der Grundsätze in der Anleitung Verkündet mein Evangelium!

    • Er geht die Liste der Interessenten durch, mit denen die Missionare gerade arbeiten oder die sie gerade unterweisen, und spricht über sie.

    • Er gibt dem anderen Missionar konkrete und hilfreiche Rückmeldung und erklärt ihm, was er gut macht und was er noch besser machen kann.

    • Er ist auch für Verbesserungsvorschläge seitens des anderen Missionars empfänglich.

    • Er hält noch einmal Rückschau und bespricht, was jeder Missionar bei dem Mitarbeiteraustausch gelernt hat.

    • Er berichtet in seinem wöchentlichen Brief an den Missionspräsidenten über den Austausch.

2.3.2

Versetzungen

Bei Versetzungen richtet das Missionsbüro Ihren Reiseplan so ein, dass Sie niemals allein sind. In seltenen Fällen kann es geschehen, dass der Missionspräsident wegen der Entfernung oder aus sonstigen Gründen andere Anweisungen gibt. Seien Sie in einer solchen Situation besonders vorsichtig, benutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand und hören Sie auf den Heiligen Geist.

Wenn Sie versetzt werden:

  • begeben Sie sich direkt in Ihr neues Gebiet zu Ihrem neuen Mitarbeiter

  • essen oder trinken Sie nichts, was Sie auf Ihrer Reise unbeaufsichtigt stehen lassen haben

  • achten Sie darauf, dass Ihr Handy für die Reise genügend geladen ist; falls Sie über drei Stunden lang allein unterwegs sind, melden Sie sich regelmäßig beim Missionsbüro

Wenn Ihr Mitarbeiter versetzt wurde, Sie jedoch nicht, arbeiten Sie auf Weisung der leitenden Missionare mit anderen Missionaren zusammen, bis Ihr neuer Mitarbeiter ankommt.

2.3.3

Unterweisung mit Mitgliedern

Laden Sie Mitglieder ein, Sie auf natürliche und ungezwungene Weise zu begleiten, wenn Sie Menschen finden, unterweisen, taufen und eingliedern. Ermuntern Sie die Mitglieder, mit den Menschen, die Sie unterweisen, Freundschaft zu schließen und sie zu Aktivitäten in der Gemeinde und mit ihrer Familie einzuladen, und helfen Sie ihnen dabei. Bitten Sie die Mitglieder, von persönlichen Erlebnissen zu erzählen, die etwas mit dem Thema zu tun haben, und Zeugnis zu geben.

Missionare müssen als Mitarbeiterschaft stets zusammenbleiben; daher wird mit Mitgliedern kein Mitarbeiteraustausch durchgeführt. Weibliche Mitglieder der Kirche (die mindestens 16 Jahre alt sind oder auch älter, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist) dürfen jedoch zwei oder mehr Missionarinnen begleiten und mit ihnen gemeinsam unterweisen. Männliche Mitglieder der Kirche (die mindestens 16 Jahre alt sind oder auch älter, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist) dürfen zwei oder mehr Missionare begleiten und mit ihnen gemeinsam unterweisen. Ehepaare dürfen sowohl mit Missionaren als auch mit Missionarinnen unterweisen.

2.3.4

Empfehlungen

Von einer Empfehlung spricht man, wenn jemand den Wunsch geäußert hat, dass die Missionare mit ihm Kontakt aufnehmen.

Wenn Sie mit Menschen arbeiten, die Ihnen empfohlen wurden:

  • wenden Sie sich möglichst an die Missionare, die Mitglieder oder die Personen, die die Empfehlung abgegeben haben, und besprechen Sie mit ihnen, wie Sie dem Betreffenden helfen können

  • versuchen Sie, schnellstmöglich mit dem empfohlenen Interessenten Kontakt aufzunehmen, in der Regel innerhalb von 24 Stunden

  • hören Sie dem Betreffenden zu und finden Sie heraus, wie Sie ihm helfen können

  • bringen Sie ihm eventuell von ihm angefordertes Material

  • unterweisen Sie so, wie es seinen Bedürfnissen und Interessen entspricht

  • arbeiten Sie auch weiterhin mit den Missionaren, Mitgliedern oder Personen zusammen, die die Empfehlung abgegeben haben (siehe 2.2.4)

Näheres zu Empfehlungen finden Sie in dem Absatz „Empfehlungen über Medien und vom Hauptsitz der Kirche“ unter „Menschen finden“ in der Anleitung Verkündet mein Evangelium!, Kapitel 9.

2.3.5

Zusammenkünfte und Ratsgremien

Missionare beraten sich miteinander, während sie geschult werden oder andere schulen sowie bei der Planung und Besprechung der Missionsarbeit. Zusammenkünfte und Ratssitzungen sollen den Geist des Herrn einladen und zu einer Zeit werden, in der Offenbarung empfangen wird (siehe Lehre und Bündnisse 6:32). Wenn Sie als Missionare zusammenkommen, haben Sie außerdem die Gelegenheit, einander zu erbauen und sich miteinander über Ihre Arbeit zu freuen (siehe Lehre und Bündnisse 43:8; 50:22).

Zu den Zusammenkünften, die von Mitarbeitern, leitenden Missionaren und den Führern der Mission organisiert werden, gehören unter anderem:

  • die tägliche und die wöchentliche Planungsbesprechung

  • Sitzungen des Distriktsrats

  • Zonenkonferenzen

  • Sitzungen des Missionsrats

Zu den Zusammenkünften, die von örtlichen Führern organisiert werden, gehören unter anderem:

  • die Koordinierungssitzung

  • Sitzungen des Gemeinderats

2.3.6

Taufinterviews

Wenn ein Missionar ein Taufinterview führt, soll er:

  • nochmals durchsehen, was der Herr in Lehre und Bündnisse 20:37 gesagt hat

  • sich vom Heiligen Geist leiten lassen

  • die Fragen für das Taufinterview stellen, wie sie im Abschnitt „Fragen für das Taufinterview“ in Kapitel 12 der Anleitung Verkündet mein Evangelium! zu finden sind

  • die Fragen dem Alter und der Reife des Kandidaten anpassen

  • vorher unbedingt den Ältestenkollegiumspräsidenten oder den Gemeindemissionsleiter von dem Taufinterview in Kenntnis setzen

Wenn der Kandidat möchte, kann er seinen Vater oder seine Mutter, seinen Ehepartner oder einen anderen Erwachsenen zu dem Taufinterview hinzubitten. Nehmen Sie Rücksicht auf die Gefühle von Personen, deren Ehepartner oder deren minderjähriges Kind interviewt wird. Halten Sie sich an die Richtlinien in der Anleitung Verkündet mein Evangelium!, wenn Sie mit einer verheirateten Person oder einem Minderjährigen ein Interview führen oder ein Taufdatum festsetzen möchten, da in diesen Fällen eine Erlaubnis erforderlich ist (siehe den Abschnitt „Wie das Interview geführt wird“ unter „Wie bereite ich jemanden auf die Taufe und die Konfirmierung vor?“ in der Anleitung Verkündet mein Evangelium!, Kapitel 12).

Der Distriktsleiter führt das Taufinterview mit Kandidaten, die in seinem Distrikt unterwiesen wurden, wozu auch diejenigen zählen, die von den Assistenten des Präsidenten, den Zonenleitern oder den für Schulungen zuständigen Missionarinnen in seinem Distrikt unterwiesen wurden.

Der Zonenleiter führt das Taufinterview mit Kandidaten, die von einem Distriktsleiter in seiner Zone unterwiesen wurden.

Steht der zuständige Distrikts- oder Zonenleiter nicht zur Verfügung, kann der Missionspräsident einen anderen Missionar beauftragen, das Interview zu führen.

2.3.7

Taufen

Legen Sie den Termin für den Taufgottesdienst gemeinsam mit dem Ältestenkollegiumspräsidenten oder dem Gemeindemissionsleiter fest (siehe den Abschnitt „Der Taufgottesdienst“ unter „Wie bereite ich jemanden auf die Taufe und die Konfirmierung vor?“ in der Anleitung Verkündet mein Evangelium!, Kapitel 12). Beginnen Sie mit den Vorbereitungen für den Taufgottesdienst so früh wie möglich.

2.4

Tägliche Aktivitäten und Tagesplan

Planen Sie Ihren Tag, damit Sie Ihr Ziel als Missionar erreichen und sich auf die Bedürfnisse anderer konzentrieren können. Denken Sie daran, was der Herr denen verheißen hat, die zur Verkündigung des Evangeliums berufen sind: „Und wenn es so ist, dass ihr alle eure Tage arbeitet, um dieses Volk zur Umkehr zu rufen, und auch nur eine einzige Seele zu mir führt, wie groß wird eure Freude mit ihr im Reich meines Vaters sein!“ (Lehre und Bündnisse 18:15.)

2.4.1

Tägliche Aktivitäten

Nehmen Sie die folgenden Aufgaben in Ihren Tagesplan auf:

  • sich persönliche Ziele und gemeinsame Ziele mit dem Mitarbeiter setzen und diese und die Ziele der Mission durchgehen

  • den Tagesablauf planen

  • sich auf das Unterweisen vorbereiten

  • die heiligen Schriften, die Anleitung Verkündet mein Evangelium!, die Worte der lebenden Propheten und Apostel und andere genehmigte Quellen studieren (siehe 2.4.4)

  • sich mit einem Punkt aus den Themen „Gesundheit“ oder „Sicherheit“ oder einer der Vorsichtsmaßnahmen für den Umgang mit digitalen Medien befassen (siehe 4.0 bis 4.7)

  • Menschen finden, die man unterweisen kann

  • mit den örtlichen Führern und Mitgliedern zusammenarbeiten

  • spontan oder bei einem Dienstprojekt Dienst am Nächsten leisten

  • sich um persönliche Belange kümmern, wie zum Beispiel etwas essen oder sich für den Tag fertigmachen

2.4.2

Beispiel für einen Tagesplan

Der Tagesplan Ihrer Mission könnte ungefähr so aussehen wie unten abgebildet. Der Missionspräsident kann den Tagesplan anpassen, um Feiertage oder besondere Ereignisse in Ihrer Mission und dergleichen zu berücksichtigen.

06:30 Uhr

Tagesbeginn

06:30–10:00 Uhr

Beten

Sport (30 Minuten)

Duschen, frühstücken und sich für den Tag fertigmachen

Persönliches Studium (60 Minuten)

Planen (30 Minuten)

10:00–21:00 Uhr

Menschen finden, unterweisen und ihnen dienen*

Digital oder handschriftlich geführte Berichte den ganzen Tag über auf dem Laufenden halten

Kurz einen Punkt aus den Themen „Gesundheit“ oder „Sicherheit“ oder eine der Vorsichtsmaßnahmen für den Umgang mit digitalen Medien durchgehen

Studium mit dem Mitarbeiter und Lektionsvorbereitung (30 Minuten)

In den ersten zwölf Wochen auf Mission auch das Zusatzmaterial für neue Missionare und Trainer durchgehen (30–60 Minuten, falls zutreffend)

Falls Sie eine neue Sprache erlernen: Sprachstudium (30–60 Minuten); wir empfehlen Ihnen, Englisch zu lernen, falls Sie noch kein Englisch sprechen

Mittagessen und Abendessen (nicht mehr als insgesamt zwei Stunden)

21:00 Uhr

Rückkehr in die Unterkunft; falls es noch einen Unterweisungstermin gibt, spätestens um 21:30 Uhr

21:00–21:30 Uhr

Tagebuch schreiben, bettfertig machen und beten

21:30–22:30 Uhr

Schlafen gehen

* Ihre täglichen Aktivitäten sollen auf den Kontakt zu anderen Leuten ausgerichtet sein. Verteilen Sie alles Planen und Lesen über den ganzen Tag, damit Sie sich nicht längere Zeit in Ihrer Wohnung aufhalten müssen. Wenn es sich zeitlich und von der Entfernung her einrichten lässt, können Sie Ihre Wohnung mehrfach am Tag aufsuchen und wieder verlassen, um diesen Aufgaben nachzugehen.

Der für Ihre Mission genehmigte Tagesplan lässt Ihnen genügend Zeit, zu arbeiten, sich auszuruhen und sich wieder neu zu besinnen. Für Ihre geistige, seelische und körperliche Gesundheit ist es wichtig, dass Sie angemessen Ruhe und Nahrung bekommen.

2.4.3

Zielsetzung und Planungsbesprechung

Führen Sie täglich und wöchentlich eine Planungsbesprechung mit Ihrem Mitarbeiter durch. Schätzen Sie Ihre Fortschritte ein, setzen Sie sich Ziele und planen Sie Ihren Tag und Ihre Woche. Überlegen Sie dabei, was die Menschen, die Sie unterweisen, brauchen, und wie Sie mit den Mitgliedern zusammenarbeiten können (siehe die Abschnitte „Wie setzt man Ziele?“, „Die wöchentliche Planungsbesprechung“ und „Tägliche Planungsbesprechung“ unter „Wie teile ich meine Zeit gut ein?“ in der Anleitung Verkündet mein Evangelium!, Kapitel 8).

2.4.4

Studierstunden

Konzentrieren Sie sich beim persönlichen Studium und beim Studium mit Ihrem Mitarbeiter auf die heiligen Schriften (besonders das Buch Mormon), die Anleitung Verkündet mein Evangelium!, die Worte der lebenden Propheten (im Archiv Kirchenliteratur) und diese Maßstäbe. Diese genehmigten Quellen können Ihre Kenntnis und Ihr Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium Jesu Christi erweitern und Ihnen helfen, den Bedürfnissen derjenigen, die Sie unterweisen, gerecht zu werden.

Wenn Ihnen aufgetragen wurde, eine neue Sprache zu erlernen, befassen Sie sich jeden Tag damit und üben Sie.

Falls Sie noch neu auf Mission sind, soll Ihr tägliches Studium mit dem Mitarbeiter während der ersten zwölf Wochen 30 bis 60 Minuten länger dauern.

2.4.5

Mahlzeiten mit anderen

Unter Umständen erhalten Sie von Ihrem Missionspräsidenten oder vom örtlichen Pfahlpräsidenten Richtlinien für Essenstermine. Wenn Mitglieder oder andere Leute Sie zum Essen einladen:

  • nehmen Sie Rücksicht auf deren Lebensumstände und beanspruchen Sie ihre Zeit nicht übermäßig

  • bedanken Sie sich für das Essen, das Ihnen angeboten wird

  • bitten Sie Ihre Gastgeber um Erlaubnis, vor oder nach der Mahlzeit eine 15- bis 20-minütige Botschaft zu ihrer Erbauung zu überbringen; auf diese Weise können Sie auch Ihre Fähigkeit verbessern, mit dem Geist zu unterweisen

Wenn Sie und Ihr Mitarbeiter mit jemandem vom anderen Geschlecht eine Mahlzeit einnehmen, muss ein weiterer Erwachsener zugegen sein, der das gleiche Geschlecht hat wie Sie.

2.5

Vorbereitungstag

Der Missionspräsident legt fest, welcher Tag wöchentlich als Vorbereitungstag genutzt wird. Am Vorbereitungstag haben Sie Zeit, sich in körperlicher, geistiger und seelischer Hinsicht zu erholen, wobei Sie „allzeit und in allem und überall, wo auch immer [Sie sich befinden mögen,] als Zeugen Gottes [auftreten]“ (Mosia 18:9). An diesem Tag können Sie und Ihr Mitarbeiter auch mit den anderen Missionaren in Ihrem Distrikt Zeit verbringen und gemeinsam an sinnvollen Freizeitaktivitäten teilnehmen (siehe 3.6).

Bitte denken Sie an die folgenden, zeitgemäßen Ermahnungen des Herrn: „Laufe nicht schneller und verrichte nicht mehr Arbeit, als du Kraft hast.“ (Lehre und Bündnisse 10:4.) „Hört auf, länger als nötig zu schlafen; geht früh zu Bett, damit ihr nicht müde seiet; steht früh auf, damit ihr an Körper und Verstand gestärkt seiet.“ (Lehre und Bündnisse 88:124.)

2.5.1

Aktivitäten am Vorbereitungstag

Zu den Aktivitäten am Vorbereitungstag zählen unter anderem:

  • Kommunikation mit Angehörigen, dem Missionspräsidenten und Freunden (siehe 3.9)

  • Wäsche waschen

  • Friseurbesuch und anderes, was zur Körperpflege nötig ist

  • putzen

  • einkaufen

  • ausruhen

  • an genehmigten Freizeitaktivitäten teilnehmen (siehe 3.6)

2.5.2

Beispiel für einen Tagesablauf am Vorbereitungstag

Der Tagesablauf am Vorbereitungstag könnte in etwa folgendermaßen aussehen:

06:30 Uhr

Tagesbeginn

06:30–8:00 Uhr

Beten

Duschen, frühstücken und sich für den Tag fertigmachen

Planen (30 Minuten)

Persönliches Studium (30 Minuten)

08:00–18:00 Uhr

Tätigkeiten nachgehen, die am Vorbereitungstag erledigt werden sollen (siehe 2.5.1)

Hinweis: Mit allen am Vorbereitungstag zu erledigenden Tätigkeiten sollen Sie um 18:00 Uhr fertig sein.

18:00–21:00 Uhr

Menschen finden, unterweisen und ihnen dienen*

21:00 Uhr

Rückkehr in die Unterkunft; falls es noch einen Unterweisungstermin gibt, spätestens um 21:30 Uhr

21:00–21:30 Uhr

Tagebuch schreiben, bettfertig machen und beten

21:30–22:30 Uhr

Schlafen gehen

2.6

Aktivitäten am Sonntag

Planen Sie für den Sonntag Tätigkeiten, die Ihnen helfen, Ihr Ziel als Missionar zu erreichen – nämlich Menschen finden, unterweisen, taufen und ihnen ermöglichen, mehr über den Vater im Himmel und Jesus Christus zu erfahren und mehr wie sie zu werden. Denken Sie daran, was der Herr in Lehre und Bündnisse 59:13-19 über den Sonntag gesagt hat. Achten Sie auf die Wörter und Formulierungen, aus denen hervorgeht, was Anzeichen der richtigen Sabbatheiligung sind: Freude, Sichfreuen, ein frohes Herz und ein fröhliches Angesicht.

Sonntags gehen Sie in die Kirche und nehmen an zusätzlichen Versammlungen teil, zu denen Sie eingeladen werden, wie etwa dem Gemeinderat. Oder Sie schauen sich die Generalkonferenz an oder besuchen die Hauptversammlung der Pfahlkonferenz. Sie sollen sich auch am monatlichen Fasten beteiligen.

Abgesehen davon hat der Herr Sie aber nicht darum gebeten, bei der Missionsarbeit auf Nahrung zu verzichten. Sie sollen auch nicht Ihren Schlaf opfern, weil Sie ein besserer Missionar sein möchten. Gelegentlich können Sie für etwas ganz Bestimmtes fasten, aber nie länger als 24 Stunden am Stück.

2.7

Dienst am Gemeinwesen

Sie können lernen, ein Jünger Jesu Christi zu sein, indem Sie anderen so dienen, wie er es getan hat. Halten Sie nach Möglichkeiten Ausschau, wie Sie Ihrem Mitarbeiter, denjenigen, die Sie unterweisen, und anderen Menschen in Ihrem Umfeld helfen können, damit Sie lernen, dass Sie Ihrem Gott dienen, wenn Sie Ihren Mitmenschen dienen (siehe Mosia 2:17).

Dienen Sie mit dem aufrichtigen Wunsch, anderen zu helfen, ohne sich etwas Bestimmtes davon zu versprechen. Halten Sie sich an alle Richtlinien für Dienstprojekte (siehe 7.2) und achten Sie ganz besonders darauf, dass Sie bei einem Dienstprojekt nicht missionieren und auch nicht mit Kindern allein sind. Falls jemand Interesse am Evangelium bekundet, fassen Sie sich kurz und machen Sie einen Termin und einen Treffpunkt aus, wo Sie ihm mehr erzählen können.

Näheres dazu finden Sie in Abschnitt 7.2, „Richtlinien für Dienstprojekte“.