„Kapitel 12: Menschen helfen, sich auf die Taufe und die Konfirmierung vorzubereiten“, Verkündet mein Evangelium! – eine Anleitung zur Verbreitung des Evangeliums Jesu Christi, 2023
„Kapitel 12“, Verkündet mein Evangelium!
Kapitel 12
Menschen helfen, sich auf die Taufe und die Konfirmierung vorzubereiten
Die Taufe ist eine heilige Handlung, die Freude und Hoffnung schenkt und die Macht Gottes in unser Leben bringt. Diese Macht kommt durch das Empfangen der Gabe des Heiligen Geistes in unser Leben. Sie verbleibt bei uns, wenn wir unser Taufbündnis halten und bis ans Ende ausharren.
Wenn Sie das Evangelium lehren, sollen Sie Menschen helfen, Glauben an Jesus Christus aufzubauen, von ihren Sünden umzukehren und sich mit dem aufrichtigen Wunsch, Christus nachzufolgen, taufen zu lassen. Mormon hat erklärt: „Die erste Frucht der Umkehr ist die Taufe.“ (Moroni 8:25.) Wenn die Menschen, die Sie unterweisen, Aufforderungen annehmen und ihre Zusagen einhalten, machen sie sich bereit, Bündnisse mit Gott einzugehen und zu halten und sich der verheißenen Segnungen zu erfreuen.
Taufe und Konfirmierung sind nicht das endgültige Ziel. Vielmehr sind diese heiligen Handlungen das Tor, durch das Gottes Kinder den Weg der Bündnisse betreten. Dieser Weg führt zu den Verordnungen und Bündnissen und den Freude bringenden Segnungen des Tempels – und schließlich zum ewigen Leben (siehe 3 Nephi 11:20-40).
Voraussetzungen für die Taufe und die Konfirmierung
Gott lädt alle ein, durch die Taufe und die Konfirmierung zu ihm zu kommen (siehe 2 Nephi 26:33; 3 Nephi 27:20). Die Voraussetzungen für die Taufe sind für alle gleich.
Aus Lehre und Bündnisse 20:37:
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sich vor Gott demütigen
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den Wunsch haben, sich taufen zu lassen
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mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist vortreten
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von allen Sünden umkehren und im Gebet um Vergebung bitten
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bereit sein, den Namen Christi auf sich zu nehmen
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entschlossen sein, Christus bis ans Ende zu dienen
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durch seine Werke kundtun, dass man vom Geist Christi zur Vergebung der Sünden empfangen hat
Von der Ersten Präsidentschaft und dem Kollegium der Zwölf Apostel:
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die Fragen im Taufinterview entsprechend beantworten
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alle Missionarslektionen gehört haben
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den Ältestenkollegiumspräsidenten, die FHV-Präsidentin und den Bischof kennengelernt haben
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mehrere Abendmahlsversammlungen besucht haben
Diese Voraussetzungen sind Indikatoren für die Bekehrung. Wenn jemand diese Voraussetzungen erfüllt, ist er bereit für die heiligen Handlungen Taufe und Konfirmierung.
Wenn ein Tauftermin feststeht:
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Überprüfen Sie sorgfältig Ihre Aufzeichnungen zu dem Taufkandidaten in der App Verkündet mein Evangelium!, um sicherzustellen, dass Sie die notwendigen Lehren und Gebote durchgenommen haben.
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Erstellen Sie einen Zeitplan für alles, was zur Vorbereitung auf die Taufe und die Konfirmierung erforderlich ist. Besprechen Sie Ihren Plan mit dem Taufkandidaten.
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Laden Sie ihn nach Möglichkeit vor seiner Taufe zu einem anderen Taufgottesdienst ein.
Menschen helfen, sich auf ihr Taufinterview vorzubereiten
Das Taufinterview ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass der Taufkandidat die vom Herrn festgelegten Voraussetzungen für die Taufe erfüllt. Vereinbaren Sie ein Taufinterview nur, wenn jemand dafür bereit ist.
Helfen Sie dem Taufkandidaten, sich auf dieses Interview vorzubereiten, damit er sich dabei wohlfühlt. Erklären Sie, was ihn erwartet. Sagen Sie ihm, dass das Gespräch mit einem anderen Missionar stattfindet.
Erklären Sie ihm den Sinn und Zweck des Interviews. Es gibt ihm die Gelegenheit, zu bezeugen, dass er von all seinen Sünden umgekehrt ist und durch seine Werke kundtut, dass er vom Geist Christi zur Vergebung seiner Sünden empfangen hat (siehe Lehre und Bündnisse 20:37).
Zeigen Sie ihm die Fragen, die der Interviewer stellen wird (siehe unten). So kann er sich darauf vorbereiten.
Vergewissern Sie sich, dass er versteht, was Sie gelehrt haben und welches Bündnis er bei der Taufe eingeht. Dieses Bündnis umfasst:
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bereit sein, den Namen Jesu Christi auf sich zu nehmen
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die Gebote Gottes halten
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Gott und den Mitmenschen dienen
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bis ans Ende ausharren (siehe Lektion 4)
Geben Sie Zeugnis für die großen Segnungen, die man erlangt, wenn man sich taufen und konfirmieren lässt und das Taufbündnis hält. Zu diesen Segnungen gehören die Vergebung der Sünden und die Gabe des Heiligen Geistes.
Das Taufinterview
Jeder, der sich taufen lassen möchte, wird von einem bevollmächtigten Priestertumsführer interviewt. In einer Mission ist dies der Distrikts- oder Zonenleiter. Er führt das Interview mit:
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Menschen, die mindestens 9 Jahre alt sind und nie zuvor getauft und konfirmiert wurden
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Kindern ab 8 Jahren, deren Eltern nicht der Kirche angehören
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Kindern ab 8 Jahren, deren Vater oder Mutter sich ebenfalls taufen und konfirmieren lässt
Nachstehend finden Sie Richtlinien für den Interviewer.
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Führen Sie das Interview an einem angenehmen, ungestörten Ort, wo man den Heiligen Geist spüren kann.
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Bei einem Interview mit einem Kind, einem Jugendlichen oder einer Frau sollte sich der Mitarbeiter des Interviewers in einem Nebenraum oder im Foyer oder Flur in der Nähe aufhalten. Wenn derjenige, der interviewt wird, es wünscht, kann ein weiterer Erwachsener zu dem Interview hinzugebeten werden. Missionare müssen jede Situation vermeiden, die missverstanden werden könnte.
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Beginnen Sie mit einem Gebet.
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Helfen Sie dem, der interviewt wird, sich wohlzufühlen.
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Sorgen Sie dafür, dass das Interview ein geistig erbauliches Erlebnis ist.
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Vergewissern Sie sich, dass der Befragte den Sinn und Zweck des Interviews versteht.
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Stellen Sie die nachstehend aufgeführten Fragen für das Taufinterview. Passen Sie die Fragen nach Bedarf dem Alter, der Reife und den Lebensumständen des Taufkandidaten an.
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Beantworten Sie Fragen.
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Überprüfen Sie die Angaben auf dem Tauf- und Konfirmierungsschein auf ihre Richtigkeit. Wenn es sich um einen Minderjährigen handelt, muss ein gesetzlich Verantwortlicher den Schein vor der Taufe unterschreiben (siehe den Abschnitt „Taufe und Konfirmierung – Fragen und Antworten“ in diesem Kapitel).
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Bitten Sie den Taufkandidaten, Zeugnis zu geben oder über seine Gedanken und Gefühle zu sprechen.
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Bringen Sie Ihre Dankbarkeit für das Gespräch zum Ausdruck.
Die Fragen für das Taufinterview
Dies sind die Fragen für das Taufinterview:
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Glauben Sie daran, dass Gott unser ewiger Vater ist? Glauben Sie daran, dass Jesus Christus der Sohn Gottes und der Erretter und Erlöser der Welt ist?
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Glauben Sie daran, dass die Kirche und das Evangelium Jesu Christi durch den Propheten Joseph Smith wiederhergestellt worden sind? Glauben Sie daran, dass [derzeitiger Präsident der Kirche] ein Prophet Gottes ist? Was bedeutet Ihnen das?
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Was verstehen Sie unter Umkehr? Sind Sie der Ansicht, dass Sie von Ihren vergangenen Sünden umgekehrt sind?
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Sie sind darüber aufgeklärt worden, dass die Mitgliedschaft in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erfordert, dass man nach den Maßstäben des Evangeliums lebt. Was stellen Sie sich unter den folgenden Maßstäben vor? Wollen Sie sie befolgen?
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das Gesetz der Keuschheit, das jegliche sexuelle Beziehung außerhalb des gesetzmäßigen Ehebundes zwischen Mann und Frau verbietet
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das Gesetz des Zehnten
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das Wort der Weisheit
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die Sabbatheiligung, wozu die wöchentliche Teilnahme am Abendmahl und der Dienst am Nächsten gehören
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Haben Sie je ein Verbrechen begangen? Falls ja, sind Sie im Augenblick auf Bewährung oder haben Sie Hafturlaub?
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Sind Sie jemals an einer Abtreibung beteiligt gewesen? (Siehe Allgemeines Handbuch, 38.6.1.)
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Wenn Sie sich taufen lassen, schließen Sie einen Bund mit Gott, dass Sie den Namen Christi auf sich nehmen, Ihren Mitmenschen dienen, jederzeit als Zeuge Gottes auftreten und Ihr Leben lang seine Gebote halten wollen. Sind Sie bereit, diesen Bund einzugehen und sich zu bemühen, ihm treu zu bleiben?
Näheres dazu, was zu tun ist, wenn der Taufkandidat Frage 5 oder 6 bejaht, finden Sie im Allgemeinen Handbuch unter 38.2.8.7 und 38.2.8.8.
Machen Sie sich mit den Richtlinien und Bestimmungen zur Taufe und zur Konfirmierung im Allgemeinen Handbuch, 38.2.8, vertraut. Manche Richtlinien betreffen Sonderfälle, die auftreten könnten.
Nach dem Gespräch kommen der Missionar und der Taufkandidat wieder mit dem anderen Missionaren zusammen. Wenn der Kandidat für die Taufe bereit ist, erklären die Missionare, wie der Taufgottesdienst ablaufen wird. Sie erklären auch, dass die Konfirmierung in der Regel in einer Abendmahlsversammlung der Gemeinde stattfindet, in deren Grenzen der Kandidat wohnt.
Wenn eine Taufe verschoben werden muss
Manchmal muss eine Taufe wegen Problemen, was das Zeugnis oder die Würdigkeit anbelangt, verschoben werden. Ist dies der Fall, gehen Sie einfühlsam vor und behandeln Sie die Situation vertraulich. Erklären Sie dem Betreffenden, wie er sich auf die Taufe zu einem späteren Zeitpunkt vorbereiten kann.
Machen Sie ihm Mut und schenken Sie ihm Hoffnung in Christus und seinem Sühnopfer. Bitten Sie Mitglieder der Gemeinde, ihm unterstützend zur Seite zu stehen. Unterweisen Sie ihn weiter in den Grundprinzipien des Evangeliums, bis er dafür bereit ist, sich taufen und konfirmieren zu lassen. Setzen Sie erst dann einen neuen Tauftermin an.
Taufe und Konfirmierung – Fragen und Antworten
Brauche ich eine Erlaubnis, ehe sich ein Minderjähriger taufen lassen kann? Der Kirche ist das Wohlergehen von Kindern und die Harmonie in ihrem häuslichen Umfeld überaus wichtig. Wer im Sinne der vor Ort geltenden Gesetze minderjährig ist, darf getauft werden, wenn die folgenden beiden Bedingungen erfüllt sind:
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Die Eltern oder die gesetzlich Verantwortlichen erteilen schriftlich die Erlaubnis. Sie sollten ein allgemeines Verständnis der Lehre haben, die dem Kind oder Jugendlichen als Mitglied der Kirche vermittelt wird. Auch sollen sie das Kind bereitwillig dabei unterstützen, das Taufbündnis einzugehen und zu halten.
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Derjenige, der das Taufinterview führt, stellt fest, ob klar erkennbar ist, dass das Kind das Taufbündnis versteht und keine Mühen scheuen wird, ihn einzuhalten, indem es die Gebote hält. Dazu gehört auch, dass es die Versammlungen der Kirche besucht.
Brauche ich die Einwilligung des Ehepartners, ehe sich jemand taufen lassen kann? Ja. Wer verheiratet ist, darf sich nur taufen lassen, wenn der Ehepartner damit einverstanden ist.
Wenn ein Elternteil in einer Familie nicht bereit für die Taufe ist, dürfen sich dann andere Familienmitglieder dennoch taufen lassen oder sollte man damit warten, bis der Elternteil bereit ist? Vorzugsweise lassen sich alle Familienmitglieder gemeinsam taufen. Wenn jedoch einige Familienmitglieder nicht dafür bereit sind, können andere sich taufen lassen, sofern das eventuell notwendige Einverständnis erteilt wird.
Ist die Taufe von Angehörigen aufzuschieben, bis der Vater das Aaronische Priestertum empfangen hat und die Taufe selbst vollziehen kann? Nein. Ein neu getaufter Bruder erhält das Aaronische Priestertum nicht am Tag seiner Taufe. Es findet erst noch ein Interview mit dem Bischof statt, und sein Name wird den Mitgliedern der Gemeinde zur Bestätigung vorgelegt.
Darf ich jemanden unterweisen und taufen, der seine Mitgliedschaft in der Kirche hat streichen lassen oder dem die Mitgliedschaft entzogen wurde? Wurde jemandem die Mitgliedschaft in der Kirche entzogen oder hat er sie streichen lassen, so kann er durch Taufe und Konfirmierung wieder aufgenommen werden. Wenn er im Evangelium unterwiesen werden möchte, besprechen Sie sich mit den örtlichen Priestertumsführern und Ihrem Missionspräsidenten, welche Rolle Sie dabei spielen könnten.
In einem Pfahl erfolgt die Wiederaufnahme durch die Taufe auf Weisung des Bischofs oder Pfahlpräsidenten. In einer Mission erfolgt die Wiederaufnahme auf Weisung des Missionspräsidenten. Diese Führungsverantwortlichen erhalten bei Bedarf Anweisungen von der Ersten Präsidentschaft. Missionare führen weder das Taufinterview noch füllen sie den Tauf- und Konfirmierungsschein aus. Jedoch kann ein Missionar gebeten werden, die Taufe zu vollziehen.
Ehemalige Mitglieder der Kirche, die sich erneut der Kirche anschließen, gelten nicht als Bekehrte. Dennoch können Missionare manchmal eine wichtige Rolle dabei spielen, ihnen zu helfen, sich wieder der Segnungen der Mitgliedschaft in der Kirche zu erfreuen.
Was ist zu tun, wenn jemand einen Tauftermin hat, aber nicht alle Zusagen einhält? Warten Sie mit der Vereinbarung des Taufinterviews, bis der Taufkandidat die Zusagen einhält und die Voraussetzungen für die Taufe erfüllt (siehe den Abschnitt „Wenn eine Taufe verschoben werden muss“ in diesem Kapitel).
Was ist zu tun, wenn ein Paar, das unverheiratet zusammenlebt, sich taufen lassen möchte? Ein Paar, das zusammenlebt und dessen Partnerschaft nicht einer rechtmäßig geschlossenen Ehe zwischen Mann und Frau entspricht, kann sich nicht taufen lassen, solange es nicht nach dem Gesetz der Keuschheit lebt. Bei heterosexuellen wie gleichgeschlechtlichen Paaren bedeutet das, dass das Paar nicht mehr zusammenlebt, und bei einem Mann und einer Frau, die zusammenleben, bedeutet das, dass sie heiraten. Dazu gehört auch, dass man Glauben zur Umkehr ausübt, wie es in Lehre und Bündnisse 20:37 erklärt wird. Die Ehe zwischen Mann und Frau ist ein wesentlicher Bestandteil von Gottes Plan.
In Frage 5 und 6 des Taufinterviews wird gefragt, ob der Taufkandidat jemals ein Verbrechen begangen hat oder an einer Abtreibung beteiligt gewesen ist. Was soll ich tun, wenn jemand eine dieser Fragen mit Ja beantwortet? Wenn Sie bei einem Taufinterview von einem solchen Umstand erfahren, fragen Sie nicht nach den Einzelheiten. Versprechen Sie dem Taufkandidaten nicht, dass er zur Taufe zugelassen wird. Erklären Sie ihm liebevoll und freundlich, dass jemand mit mehr Reife und Erfahrung mit ihm sprechen und ihm weiterhelfen wird.
Senden Sie Ihrem Missionspräsidenten einen Antrag auf ein Taufinterview. Er oder einer seiner Ratgeber wird sich mit dem Betreffenden treffen (siehe Allgemeines Handbuch, 38.2.8.7 und 38.2.8.8).
Was ist zu tun, wenn ein Mitgliedsschein angelegt wurde, bevor ich den Tauf- und Konfirmierungsschein einreiche? Wenden Sie sich an Ihren Missionspräsidenten, um Anweisungen zu erhalten.
Der Taufgottesdienst
Der Taufgottesdienst und die Konfirmierung sollen für ein neues Mitglied geistige Höhepunkte sein. Der Taufgottesdienst sollte angesetzt werden, sobald der Taufkandidat die Voraussetzungen für die Taufe erfüllt hat. Erläutern Sie, was warum geplant ist. Besprechen Sie die richtige Kleidung, einschließlich der Frage, wie der Täufling weiße Kleidung für die Taufe erhalten wird.
Taufgottesdienste für Bekehrte werden unter der Leitung der Bischofschaft geplant. Der Gemeindemissionsleiter (falls einer berufen wurde) oder das Mitglied der Ältestenkollegiumspräsidentschaft, das für die Missionsarbeit zuständig ist, plant und leitet diesen Gottesdienst. Dabei stimmt er sich mit den Vollzeitmissionaren ab. Ein Taufgottesdienst soll einfach, kurz und geistig erbaulich sein.
Bitten Sie ein Mitglied der Bischofschaft, ein Mitglied der FHV-Präsidentschaft und ein Mitglied der Ältestenkollegiumspräsidentschaft (falls es nicht die Versammlung leitet), am Taufgottesdienst teilzunehmen. Bitten Sie gegebenenfalls weitere Führungsverantwortliche von Organisationen, Jugendführer und betreuende Brüder und Schwestern (falls zugewiesen), teilzunehmen. Stimmen Sie sich mit dem Täufling ab, um Freunde, Bekannte und Verwandte zum Taufgottesdienst und zur Konfirmierung einzuladen.
Sie könnten auch andere Menschen, die Sie unterweisen, einladen. Solche Erlebnisse tragen dazu bei, dass sie den Heiligen Geist spüren und mehr über das Evangelium erfahren. Fassen Sie nach dem Gottesdienst nach und sprechen Sie mit ihnen darüber, wie sie die Taufe erlebt haben. Fragen Sie sie, ob sie mehr über das Evangelium erfahren möchten.
Der Ablauf des Taufgottesdienstes kann wie folgt aussehen:
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ein musikalisches Vorspiel
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eine kurze Begrüßung durch den Priestertumsführer, der den Gottesdienst leitet (nach Möglichkeit führt ein Mitglied der Bischofschaft den Vorsitz)
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ein Anfangslied und -gebet
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ein, zwei kurze Ansprachen über Evangeliumsthemen wie etwa die Taufe oder die Gabe des Heiligen Geistes
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ein Musikstück
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die Taufe
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eine Zeit der Andacht, in der die an der Taufe Beteiligten sich trockene Kleidung anziehen können (in dieser Zeit können Kirchenlieder oder PV-Lieder gespielt oder gesungen werden; oder die Missionare können eine kurze Präsentation über das Evangelium halten)
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Zeugnisse von neuen Mitgliedern, wenn es gewünscht wird
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ein Schlusslied und -gebet
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ein musikalisches Nachspiel
Soll der Gottesdienst am Sonntag stattfinden, ist der Termin so zu legen, dass er die regulären Sonntagsversammlungen möglichst nicht beeinträchtigt.
Die Konfirmierung
Die Konfirmierung ist eine heilige Handlung, die man nach der Taufe empfängt (siehe Lehre und Bündnisse 20:41). Ein Neubekehrter gilt als Mitglied der Kirche, nachdem beide heiligen Handlungen – Taufe und Konfirmierung – durchgeführt und ordnungsgemäß aufgezeichnet wurden.
Die Konfirmierung erfolgt auf Weisung des Bischofs. Für die Konfirmierung führt er jedoch kein zusätzliches Interview.
Arbeiten Sie eng mit dem Bischof und dem Gemeindemissionsleiter (falls einer berufen wurde) zusammen, um sicherzustellen, dass Neubekehrte konfirmiert werden. Die Konfirmierung sollte so bald wie möglich nach der Taufe erfolgen, vorzugsweise am nächsten Sonntag. Der Bischof kann jedoch als Ausnahme gestatten, dass die Konfirmierung beim Taufgottesdienst vorgenommen wird (siehe Allgemeines Handbuch, 18.8).
Ein Bekehrter wird üblicherweise in einer Abendmahlsversammlung der Gemeinde, zu der er gehört, konfirmiert. Der Bischof bittet in der Regel die Missionare, die in der Gemeinde tätig sind, an der Konfirmierung teilzunehmen. Wenn ein Missionar die Konfirmierung vollzieht, braucht er auch die Genehmigung des Missionspräsidenten (siehe Allgemeines Handbuch, 18.8.1). Mindestens ein Mitglied der Bischofschaft nimmt teil.
Den Tauf- und Konfirmierungsschein ausfüllen
Es ist wichtig, dass nach der Taufe und der Konfirmierung umgehend ein Mitgliedsschein angelegt wird. In Bezug auf solche Aufzeichnungen in seiner Zeit schrieb Moroni: Die neuen Mitglieder wurden „dem Volk der Kirche Christi zugezählt; und ihr Name wurde aufgenommen, damit ihrer gedacht werde und sie durch das gute Wort Gottes genährt würden, um sie auf dem rechten Weg zu halten“ (Moroni 6:4).
Wenn Sie jemanden unterweisen, der sich auf die Taufe vorbereitet, beginnen Sie, in der App Verkündet mein Evangelium! den Tauf- und Konfirmierungsschein auszufüllen. Erklären Sie, dass dieser Schein dazu verwendet wird, einen Mitgliedsschein anzulegen. Der Mitgliedsschein enthält wichtige Angaben zu den heiligen Handlungen, die man empfängt. Wenn ein Mitglied der Kirche umzieht, wird sein Mitgliedsschein an seine neue Gemeinde weitergeleitet, damit es von den dortigen Führungsverantwortlichen und Mitgliedern unterstützt werden kann.
Sobald das neue Mitglied getauft und konfirmiert ist, aktualisieren Sie den Schein mit Angaben zu jeder der heiligen Handlungen, einschließlich der Angabe, wer die jeweilige heilige Handlung vollzogen hat. Wenn Sie den Schein ausgefüllt haben, erfassen Sie die Angaben in der App Verkündet mein Evangelium! und reichen Sie sie elektronisch beim Gemeindesekretär ein. Sobald der Sekretär den Schein erhalten hat, überprüft er ihn und legt einen Mitgliedsschein an.
Nach Erstellung des Mitgliedsscheins stellt ein Sekretär eine Tauf- und Konfirmierungsbescheinigung aus. Der Bischof unterschreibt diese Bescheinigung und überreicht sie dem Konfirmierten.
Der Name und das Geschlecht auf dem Mitgliedsschein und auf der Bescheinigung müssen mit dem Namen und dem Geschlecht in der Geburtsurkunde oder im standesamtlichen Geburtenregister oder mit dem aktuellen gesetzlichen Namen übereinstimmen.
Nach Taufe und Konfirmierung
Weiterhin geistlich dienen
Pflegen Sie Ihre Beziehung zu den neuen Mitgliedern auch nach deren Taufe und Konfirmierung und unterstützen Sie sie weiterhin. Helfen Sie ihnen, zur Kirche zu gehen und Beziehungen zu Mitgliedern aufzubauen. Lesen Sie mit ihnen im Buch Mormon und helfen Sie ihnen, ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten vom Evangelium zu erzählen. Zeigen Sie ihnen das Heft Mein Weg der Bündnisse. Halten Sie weiterhin in der App Verkündet mein Evangelium! ihren Fortschritt fest, zum Beispiel den Besuch der Abendmahlsversammlung und die Lektionen, die sie erhalten haben.
Nehmen Sie die Missionarslektionen nach der Konfirmierung erneut mit ihnen durch. Sie übernehmen bei der Unterweisung die Führung. Stimmen Sie sich jedoch mit den Führungsverantwortlichen der Gemeinde ab, damit Gemeindemissionare oder andere Mitglieder daran teilnehmen können. Halten Sie die neuen Mitglieder bei der Unterweisung dazu an, alle Zusagen aus den Lektionen einzuhalten.
Beraten Sie in der wöchentlichen Koordinierungssitzung darüber, wie Mitglieder Neubekehrte unterstützen und ihnen helfen können, sich aktiv in der Kirche einzubringen. Planen Sie, wer sie den Führungsverantwortlichen der Kollegien und Organisationen vorstellt. Koordinieren Sie die Teilnahme anderer Mitglieder, wenn Sie die Lektionen erneut durchnehmen. Erbitten Sie die Zuweisung betreuender Brüder (und bei einer Frau auch betreuender Schwestern).
Wurde ein Mann oder Junge konfirmiert, kann er das Aaronische Priestertum empfangen, wenn er am Jahresende mindestens 12 Jahre alt ist. Die Ordinierung zum Aaronischen Priestertum erfolgt auf Weisung des Bischofs (siehe Allgemeines Handbuch, 38.2.9.1).
Halten Sie, wenn angebracht, Ihr Leben lang Kontakt mit den Menschen, die Sie unterwiesen haben. Unterstützen Sie sie dabei, alle Segnungen des Evangeliums Jesu Christi zu empfangen.
„Wenn wir mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist zu Jesus Christus kommen, finden wir in ihm eine Stimme und er umschließt uns verständnisvoll mit den Armen der Sicherheit. Heilige Handlungen bieten uns Zugehörigkeit durch Bündnisse und öffnen den Weg zur ‚Macht des Göttlichen‘ [Lehre und Bündnisse 84:20], wodurch sowohl die innere Absicht als auch das äußere Handeln geheiligt werden. Mit der liebevollen Güte und der Langmut des Erretters wird seine Kirche zu unserer Herberge.“ (Gerrit W. Gong, „Platz in der Herberge“, Liahona, Mai 2021, Seite 27.)
Neuen Mitgliedern helfen, an den Segnungen des Tempels teilzuhaben
Neue Mitglieder im entsprechenden Alter können einen Tempelschein erhalten, der es ihnen ermöglicht, sich für verstorbene Angehörige taufen zu lassen (siehe Allgemeines Handbuch, 26.4.2). Sie erhalten diesen Tempelschein vom Bischof. Ermuntern Sie neue Mitglieder, sich so bald wie möglich einen Tempelschein ausstellen zu lassen, und unterstützen Sie sie entsprechend. Ist ein Tempel in der Nähe, können Sie die neuen Mitglieder zu einem bestimmten Termin einladen, bei dem sie Taufen für verstorbene Vorfahren durchführen können.
Planen Sie in der wöchentlichen Koordinierungssitzung, wer ein neues Mitglied dem Gemeindeleiter für Tempel und Familiengeschichte vorstellt. Er kann neuen Mitgliedern helfen, sich darauf vorzubereiten, die Segnungen des Tempels zu empfangen, indem sie selbst Tempelbündnisse eingehen.
Anregungen für das Studium und die praktische Anwendung
Persönliches Studium
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Führen Sie Schwierigkeiten, die sich einem Taufkandidaten in den Weg stellen könnten, in einer Liste auf. Warum ist es wichtig, dass er sich von den Mitgliedern der Kirche herzlich aufgenommen und mit ihnen freundschaftlich verbunden fühlt?
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Lesen Sie Moroni 6 und Lehre und Bündnisse 20:68,69. Was erfahren Sie in diesen Versen darüber, wie man Menschen hilft, sich auf die Taufe und die Konfirmierung vorzubereiten? Schreiben Sie auf, was Sie darin erfahren. Tauschen Sie sich während des gemeinsamen Studiums mit Ihrem Mitarbeiter aus.
Studium mit dem Mitarbeiter und Mitarbeiteraustausch
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Präsident Henry B. Eyring hat erklärt, warum die Maßstäbe des Evangeliums wichtig sind. Besprechen Sie den nachfolgenden Rat. Wie können Sie jemanden in dem Wunsch bestärken, diesen Maßstäben gerecht zu werden?
„Der Herr legt seine Maßstäbe fest, damit er uns segnen kann. Denken Sie einmal über diese Segnungen nach: Er verheißt denen, die den Maßstäben gerecht werden, die Hilfe des Heiligen Geistes. Er verheißt inneren Frieden. Er verheißt die Gelegenheit, in seinem Haus heilige Handlungen zu empfangen. Und er verheißt denen, die beständig nach seinen Maßstäben leben, dass sie ewiges Leben haben werden. …
Weil wir die Menschen, denen wir dienen, lieben, wollen wir alle uns darin verbessern, den Kindern des Vaters im Himmel zu der Treue und Reinheit zu verhelfen, die sie brauchen, um alle Segnungen des Herrn zu erlangen. …
Das beginnt damit, dass man die Maßstäbe des Herrn hochhält – unmissverständlich und ohne sich dafür zu entschuldigen. Je mehr sich die Welt von ihnen entfernt und sie verspottet, desto unerschrockener müssen wir sie hochhalten.“ („Standards of Worthiness“, Erste weltweite Führerschaftsschulung, Januar 2003, Seite 10f.)
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Gehen Sie die Fragen durch, die beim Taufinterview gestellt werden. Überlegen Sie, wie Sie mit Situationen wie den folgenden umgehen würden:
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Der Taufkandidat hatte Ihnen nicht gesagt, dass er wegen einer Straftat auf Bewährung ist.
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Der Kandidat hat keine Antwort auf seine im Gebet gestellte Frage bekommen, ob Joseph Smith ein Prophet war.
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Der Kandidat hat vor zwei Tagen eine Zigarette geraucht.
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Die Kandidatin ist sich nicht sicher, ob sie auf ihre Gebete eine Antwort erhalten hat.
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Die Familie fühlt sich von Freunden unter Druck gesetzt und ist sich nicht sicher, ob sie für die Taufe bereit ist.
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Überprüfen Sie den Tauf- und Konfirmierungsschein. Warum müssen Ihre Angaben richtig und vollständig sein?
Distriktsrat, Zonenkonferenzen und Missionsrat
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Sprechen Sie über die Bedeutung des Taufinterviews. Gehen Sie darauf ein, wie die Missionare den Taufkandidaten helfen können, sich auf das Interview vorzubereiten.
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Besprechen Sie, wie man durch Taufgottesdienste und Konfirmierungen interessierte Menschen finden kann.
Missionsführer und Ratgeber
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Arbeiten Sie mit den örtlichen Priestertumsführern und Führungsverantwortlichen der Organisationen zusammen, um sicherzustellen, dass sie den Bericht „Fortschritt auf dem Weg der Bündnisse“ effektiv nutzen.
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Bringen Sie den Distriktsleitern, Zonenleitern und für Schulungen zuständigen Missionarinnen bei, wie sie Taufkandidaten auf das Taufinterview vorbereiten können. Bitten Sie sie, andere Missionare darin zu schulen, wie man Taufkandidaten auf dieses Interview vorbereitet.
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Bringen Sie den Distrikts- und Zonenleitern bei, wie man ein Taufinterview führt.
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Gehen Sie auch darauf ein, wie man bei einem Taufinterview reagiert, wenn einem jemand mitteilt, dass er eine schwerwiegende Sünde begangen hat.
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Nehmen Sie nach Möglichkeit an Taufgottesdiensten für neue Mitglieder teil. Sprechen Sie mit den neuen Mitgliedern und erfahren Sie, was sie im Verlauf der Bekehrung erlebt haben. Sprechen Sie mit den Missionaren über solche Einsichten.