Das Buch Abraham wird von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als heilige Schrift anerkannt. In diesem Buch, das Aufzeichnungen des biblischen Propheten und Patriarchen Abraham enthält, wird beschrieben, wie Abraham nach den Segnungen des Priestertums strebt, den Götzendienst seines Vaters verwirft, einen Bund mit Jehova schließt, Sarai heiratet, nach Kanaan und Ägypten zieht und Wissen über die Schöpfung erlangt. Das Buch Abraham entspricht im Großen und Ganzen dem Bericht in der Bibel; es enthält jedoch wesentliche, weitergehende Angaben zum Leben und zur Lehre Abrahams.
Das Buch Abraham wurde erstmals 1842 veröffentlicht und 1880 als Teil der Köstlichen Perle in den Schriftkanon aufgenommen. Das Buch stammt ursprünglich von ägyptischen Papyri, die Joseph Smith ab 1835 übersetzt hat. Viele Leute haben zwar die Papyri gesehen, jedoch ist uns kein Augenzeugenbericht über die Übersetzungsarbeit an sich erhalten, sodass es nicht möglich ist, diese genau zu rekonstruieren. Heutzutage sind nur noch kleine Fragmente der langen Papyrusrollen erhalten, die sich einstmals in Joseph Smiths Besitz befunden haben. Was diese Fragmente mit dem Text in der vorliegenden Fassung zu tun haben, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.
Über den Vorgang des Übersetzens an sich ist jedoch einiges bekannt. Der Begriff Übersetzung setzt üblicherweise voraus, dass der Übersetzer mehr als nur eine Sprache beherrscht. Joseph Smith nahm jedoch nicht für sich in Anspruch, in irgendeiner Fremdsprache kompetent zu sein. Er sagte von sich, dass er zu dem „Schwache[n] der Welt“ gehöre, das dazu berufen ist, Worte zu sprechen, die „aus dem Himmel“ gesandt wurden1. Hinsichtlich der Übersetzung des Buches Mormon sagte der Herr Jesus Christus: „Darum kannst du das, was heilig ist, nicht schreiben, außer es werde dir von mir gegeben.“2 Derselbe Grundsatz gilt auch für das Buch Abraham. Der Herr verlangte also nicht, dass Joseph Smith im Altägyptischen bewandert sei. Joseph Smith erhielt vielmehr durch die Gabe und Macht Gottes Kenntnis vom Leben und von den Lehren Abrahams.
In vielen Details stimmt das Buch Abraham mit historischen Erkenntnissen über die damalige Zeit überein.3 Einige dieser Erkenntnisse, von denen in diesem Artikel später noch die Rede sein wird, lagen im Jahr 1842 noch nicht vor oder waren kaum bekannt. Auch wenn diese Belege für die historische Echtheit des Buches noch so überzeugend sein mögen – sie können den Wahrheitsgehalt des Buches Abraham ebenso wenig beweisen wie archäologische Funde den Auszug der Israeliten aus Ägypten oder die Auferstehung des Gottessohnes zu beweisen vermögen. Dass das Buch Abraham heilige Schrift ist, beruht letztendlich auf dem Glauben an die errettenden Wahrheiten, die in dem Buch zum Ausdruck kommen und von denen der Heilige Geist Zeugnis ablegt.
Das Buch Abraham als heilige Schrift
Vor Tausenden von Jahren erfuhr der Prophet Nephi, dass ein Zweck des Buches Mormon darin bestehe, „die Wahrheit [der Bibel zu] bestätigen“4. In ganz ähnlicher Weise erhärtet, erweitert und verdeutlicht das Buch Abraham den biblischen Bericht über Abraham und dessen Leben.
Der Bibel zufolge schließt Gott mit Abraham einen Bund, wonach er ihn „zu einem großen Volk machen“5 werde. Im Buch Abraham werden die Begleitumstände dieses Bundesschlusses näher erläutert. Aus diesem Buch geht hervor, dass Abraham jemand sein wollte, „der viel Erkenntnis besaß“ und ein „Nachfolger der Rechtschaffenheit“ war. Trotz großer Schwierigkeiten wählte er den rechten Weg. Obwohl man ihm deswegen nach dem Leben trachtete, lehnte er die Schlechtigkeit des Hauses seines Vaters und die Götzen in der ihn umgebenden Kultur ab.6
In der Bibel nimmt Gottes Bund mit Abraham offenbar zu dessen Lebzeiten seinen Anfang. Gemäß dem Buch Abraham nimmt der Bund bereits vor Grundlegung der Welt seinen Anfang und wird durch Adam, Noach und andere Propheten weitergegeben.7 Abraham nimmt somit seinen Platz in einer langen Reihe von Propheten und Patriarchen ein, deren Aufgabe darin bestand, den Bund Gottes auf Erden zu bewahren und weiterzugeben. Im Zentrum dieses Bundes steht das Priestertum, durch das dem Menschen „die Segnungen der Errettung, ja, des ewigen Lebens“ zuteilwerden8.
Das Buch Abraham verdeutlicht auch einige Lehren, die in der Bibel vage bleiben. Das Leben fängt nicht, wie viele meinen, mit der Geburt an. Schon vor dem Erdenleben haben die Menschen als Geistwesen existiert. In einer Vision sah Abraham, dass einer der Geister „wie Gott“ war9. Dieses göttliche Wesen, Jesus Christus, übernahm es, andere Geistwesen bei der Erschaffung der Erde aus „diesen Stoffen“ oder aus bereits bestehender Materie anzuleiten, also nicht ex nihilo oder aus dem Nichts, wie das später gemeinhin ausgelegt wurde10. Abraham erfuhr außerdem, dass das Erdenleben von entscheidender Bedeutung im Plan des Glücklichseins ist, den Gott für seine Kinder aufstellen würde: „Wir wollen sie hierdurch prüfen“‚ sagte Gott, „und sehen, ob sie alles tun werden, was auch immer der Herr, ihr Gott, ihnen gebietet.“ Dies ist verknüpft mit der Verheißung, dass den Glaubenstreuen Herrlichkeit für immer hinzugefügt werden wird.11 Nirgendwo in der Bibel sind dieser Zweck und die Möglichkeiten des Erdenleben so deutlich dargelegt wie im Buch Abraham.
Ursprung des Buches Abraham
Die machtvollen Wahrheiten des Buches Abraham kamen durch die Verknüpfung einiger historischer Ereignisse ans Licht. Im Sommer 1835 kam ein Geschäftsmann namens Michael Chandler zum Hauptsitz der Kirche in Kirtland im US-Bundesstaat Ohio. Er brachte vier Mumien und mehrere Papyrusrollen mit.12 Chandler stieß mit diesen Gegenständen auf großes Interesse. Unter anderem auch durch die Ausgrabungen Napoleons bedingt, faszinierten antike Fundstücke aus den Katakomben Ägyptens damals die gesamte westliche Welt.13 Chandler schlug Kapital aus diesem Interesse. Er reiste mit den archäologischen Funden aus dem alten Ägypten umher und verlangte für deren Besichtigung Eintrittsgeld.
Die hier erwähnten Funde waren von Antonio Lebolo, einem ehemaligen Kavalleristen der italienischen Armee, ausgegraben worden. Lebolo beaufsichtigte einige Ausgrabungen des französischen Generalkonsuls und entnahm einem Grab unweit der antiken Stadt Theben elf Mumien. Dann brachte er seine Funde per Schiff nach Italien. Nach seinem Tod gelangten sie schließlich nach New York. Irgendwann gerieten die Mumien und die Schriftrollen in Chandlers Besitz.14
Als die Sammlung nach Kirtland kam, war bis auf vier Mumien und mehrere Papyrusrollen bereits alles verkauft worden. Eine Gruppe Heiliger der Letzten Tage in Kirtland erwarb die verbliebenen archäologischen Funde für die Kirche. Nachdem Joseph Smith die Papyri untersucht und damit begonnen hatte, „einige Zeichen oder Hieroglyphen zu übersetzen“, so heißt es in den von ihm verfassten Aufzeichnungen, „bemerkten [wir] hocherfreut, dass eine der Rollen die Schriften Abrahams enthielt“15.
Die Übersetzungsarbeit am Buch Abraham
Im Sommer und Herbst des Jahres 1835 arbeitete Joseph Smith an der Übersetzung des Buches Abraham. Damals stellte er zumindest das erste Kapitel und einen Teil des zweiten Kapitels fertig.16 Der nächste Eintrag in seinem Tagebuch, in dem die Übersetzung der Papyri erwähnt wird, stammt aus dem Frühjahr 1842, nachdem die Heiligen bereits nach Nauvoo in Illinois gezogen waren. Alle fünf Kapitel des Buches Abraham wurden zusammen mit den drei Illustrationen (heute bekannt als Faksimile 1, 2 und 3) zwischen März und Mai 1842 in Times and Seasons, der Zeitung der Kirche in Nauvoo, veröffentlicht.17
Das Buch Abraham war die letzte Übersetzungsarbeit Joseph Smiths. Joseph Smith erhob in Zusammenhang mit den inspirierten Übersetzungen nie den Anspruch, all die alten Sprachen zu beherrschen, in denen die von ihm übersetzten Aufzeichnungen verfasst waren. Ähnlich wie beim Buch Mormon wurde auch die Übersetzung des Buches Abraham in der Sprache der King-James-Bibel abgefasst. Dies war die Sprache der heiligen Schriften, mit der die frühen Heiligen der Letzten Tage vertraut waren. Dass diese Ausdrucksweise gewählt wurde, entsprach der üblichen Herangehensweise, wonach der Herr Jesus Christus seine Wahrheiten seinen Knechten „nach der Weise ihrer Sprache [offenbart], damit sie Verständnis erlangen können“18.
Wenn Joseph Smith übersetzte, ging das auf ganz unterschiedliche Weise vor sich: Einige Übersetzungen, etwa die des Buches Mormon, stützten sich auf Unterlagen aus alter Zeit, die sich in seinem Besitz befanden. Für andere wiederum nahm er, soweit wir wissen, gar keine greifbaren Aufzeichnungen zu Hilfe. So bestand seine auszugsweise Übersetzung der Bibel darin, dass er an manchen Stellen den Originaltext wiederherstellte, in der Bibel enthaltene Ungereimtheiten klarstellte oder inspirierte Anmerkungen hinzufügte.19
Einiges spricht dafür, dass sich Joseph Smith mit den Zeichen auf den ägyptischen Papyri befasst und den Versuch unternommen hat, die ägyptische Sprache zu erlernen. In der von ihm verfassten Geschichte heißt es, dass er im Juli 1835 „ständig damit beschäftigt war, ein Alphabet für das Buch Abraham zu übersetzen und eine Grammatik der ägyptischen Sprache zu erstellen, wie sie im Altertum in Gebrauch gewesen war“20. Diese „Grammatik“, wie sie genannt wurde, bestand aus Spalten mit Hieroglyphen, gefolgt von einer Übersetzung ins Englische. Dies alles wurde von William W. Phelps, dem Schreiber Joseph Smiths, in ein großes Heft eingetragen. In einem weiteren von Joseph Smith und Oliver Cowdery verfassten Manuskript finden sich ägyptische Zeichen, gefolgt von Erläuterungen.21
In welcher Beziehung diese Unterlagen jedoch zum Buch Abraham stehen, ist unklar. Weder die Regeln noch die Übersetzung in dem Heft entsprechen dem, was von heutigen Ägyptologen allgemein anerkannt wird. Welche Rolle diese Grammatik auch gespielt haben mag – offenbar hat Joseph Smith fast unmittelbar nach dem Erwerb der Papyri mit der Übersetzung von Teilen des Buches Abraham begonnen.22 Phelps ging offenbar davon aus, dass Joseph Smith die einzigartige Fähigkeit besaß, ägyptische Zeichen zu verstehen: „Da niemand diese Schriften übersetzen konnte“, sagte er zu seiner Frau, „wurden sie Präsident Smith vorgelegt. Er wusste alsbald, was sie bedeuten.“23
Die Papyri
Als die Heiligen der Letzten Tage Nauvoo verließen, blieben die ägyptischen Artefakte zurück. 1856 verkaufte Joseph Smiths Familie die Papyri und die Mumien. Die Papyri wurden aufgeteilt und an verschiedene Interessenten verkauft. Historiker gehen davon aus, dass die meisten 1871 beim großen Brand von Chicago zerstört wurden. Zehn Fragmente, die sich einst in Joseph Smiths Besitz befunden hatten, gelangten schließlich ins Metropolitan Museum of Art in New York.24 1967 übergab das Museum diese Fragmente an die Kirche, die sie anschließend in der Kirchenzeitschrift Improvement Era veröffentlichte.25
Die Entdeckung der Papyrusfragmente entfachte die Diskussion um die Übersetzung durch Joseph Smith erneut. Zu den Fragmenten zählte auch eine Vignette oder Zeichnung, die im Buch Abraham als Faksimile 1 erscheint. Lange vor der Veröffentlichung der Fragmente durch die Kirche hatten Ägyptologen bereits angemerkt, dass Joseph Smiths Erläuterungen der verschiedenen Elemente dieser Faksimiles nicht mit ihrer eigenen Interpretation dieser Zeichnungen übereinstimmen. Joseph Smith hatte die Faksimiles als separate Zeichnungen veröffentlicht, losgelöst von den Hieroglyphen oder hieratischen Zeichen, die die Vignetten ursprünglich umgeben hatten. Die Entdeckung der Fragmente brachte es mit sich, dass die Leser nun die Hieroglyphen und Zeichen sehen konnten, die jene Vignette unmittelbar umgaben, aus der dann das Faksimile 1 wurde.26
Keines der Zeichen auf den Papyrus-Fragmenten bezieht sich auf Abraham oder eines der im Buch Abraham festgehaltenen Ereignisse. Ägyptologen innerhalb und außerhalb der Kirche Jesu Christi sind sich darin einig, dass die Zeichen auf den Fragmenten nicht mit der Übersetzung übereinstimmen, die im Buch Abraham steht. Über die korrekte Interpretation der Vignetten auf den Fragmenten besteht jedoch auch unter Wissenschaftlern, die nicht der Kirche angehören, Uneinigkeit.27 Die Papyrus-Fragmente wurden als Teil der üblichen Beerdigungstexte identifiziert, die man einem mumifizierten Körper beigab. Die Fragmente stammen aus der Zeit zwischen dem dritten Jahrhundert vor Christus und dem ersten Jahrhundert nach Christus, also lange nach Abrahams Lebzeiten.
Natürlich könnten auch Fragmente jüngeren Datums als Beweis dafür gelten, dass das Buch Abraham und seine Illustrationen authentisch sind, da Aufzeichnungen aus alter Zeit oftmals nur als Abschrift oder Abschrift einer Abschrift erhalten geblieben sind. Die Aufzeichnungen Abrahams könnten also von späteren Schreibern aufgezeichnet worden sein, in etwa so, wie auch die Propheten und Geschichtsschreiber Mormon und Moroni die Schriften früherer Völker überarbeitet haben.28 Außerdem könnten ursprünglich zu einem bestimmten Zweck verfasste Texte für einen anderen Zweck verfremdet oder an diesen neuen Zweck angepasst worden sein.29 Illustrationen, die sich einstmals auf Abraham bezogen haben, könnten abgeändert oder aus diesem Bezug losgelöst worden und Hunderte Jahre später in einer nachfolgenden Epoche der ägyptischen Geschichte in Zusammenhang mit Beerdigungspraktiken gestellt worden sein. Auch das Gegenteil könnte der Fall sein: Illustrationen, die in der Antike keine eindeutige Verbindung zu Abraham hatten, könnten durch Offenbarung das Leben und die Lehren dieser prophetischen Gestalt erhellen.
Üblicherweise würde man davon ausgehen, dass die Hieroglyphen neben und um Faksimile 1 die Quelle des Textes im Buch Abraham darstellen. Diese Annahme geht allerdings davon aus, dass der daneben stehende Text etwas mit der Vignette zu tun haben müsste. Es war jedoch nicht ungewöhnlich, dass ägyptische Vignetten in einiger Entfernung von der Erläuterung platziert wurden, die sich auf sie bezieht.30
Weder vom Herrn Jesus Christus noch von Joseph Smith gibt es eine Erklärung, wie bei der Übersetzung des Buches Abraham vorgegangen wurde. Einen gewissen Einblick gewinnt man jedoch aus den Anweisungen des Herrn an Joseph Smith bezüglich der Übersetzung. Im April 1829 empfing Joseph Smith eine Offenbarung für Oliver Cowdery, aus der hervorgeht, dass bei der Übersetzung heiliger Aufzeichnungen sowohl die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Thema als auch Offenbarung vonnöten sind. Man muss es „mit [s]einem Verstand durcharbeiten“ und sich dann um geistige Bestätigung bemühen. Joseph Smith und auch andere mit den Papyri befasste Beobachter, die nahe am Geschehen waren, haben sich dahingehend geäußert, dass die Übersetzung durch Offenbarung erfolgt sei. John Whitmer etwa hat angemerkt: „Joseph der Seher sah die Aufzeichnungen und konnte diese durch Offenbarung von Jesus Christus übersetzen.“31
Es bringt wohl nichts, einschätzen zu wollen, inwieweit Joseph Smith fähig war, die Papyri zu übersetzen, wenn uns heute nur noch ein Bruchteil der Papyri zur Verfügung steht, die er damals in seinem Besitz hatte. Augenzeugen sprachen von einer „langen Rolle“ beziehungsweise von mehreren „Rollen“ aus Papyrus.32 Da nur noch Fragmente existieren, gehört höchstwahrscheinlich der größere Teil der Papyri, auf die Joseph Smith für die Übersetzung des Buches Abraham Zugriff hatte, nicht zu diesen Fragmenten. Da also ein beträchtlicher Teil der Papyri verlorengegangen ist, lässt sich die Beziehung zwischen den Papyri und dem veröffentlichen Text nicht mehr schlüssig dadurch feststellen, dass wir uns auf sie beziehen.
Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass Joseph Smiths Beschäftigung mit den Papyri zu einer Offenbarung über zentrale Ereignisse und Lehren im Leben Abrahams geführt hat – ebenso wie er bereits zuvor, als er sich mit der Bibel befasste, eine Offenbarung über das Leben des Mose erhalten hatte. Diese Sicht der Dinge setzt eine breiter gefasste Definition der Begriffe Übersetzer und Übersetzung voraus.33 So betrachtet, bestand die Übersetzung Joseph Smiths nicht in der wörtlichen Wiedergabe der Texte der Papyri, wie das bei einer herkömmlichen Übersetzung der Fall gewesen wäre. Vielmehr boten die Artefakte Anlass zu Meditation, Reflexion und Offenbarung. Sie lösten einen Vorgang aus, der darin bestand, dass Joseph Smith von Gott eine Offenbarung über das Leben Abrahams empfing, auch wenn diese Offenbarung nicht direkt den Zeichen auf den Papyri entsprach.34
Das Buch Abraham und seine Einbettung in die antike Welt
Ein sorgfältiges Studium des Buches Abraham lässt den Wert des Buches besser erkennen als jegliche Hypothese, die in dem Text eine herkömmliche Übersetzung sieht. Es gibt Belege dafür, dass sich einige Angaben aus dem Buch Abraham problemlos in die antike Welt einfügen und somit die Behauptung stützen, dass es sich bei dem Buch Abraham um einen wahren Bericht handelt.
Im Buch Abraham werden Menschenopfer auf einem Altar in Chaldäa angeprangert. Einige Menschen wurden auf dem Altar geopfert, weil sie sich weigerten, die Götzen zu verehren, die von der damals führenden Schicht angebetet wurden.35 Forschungsergebnisse aus heutiger Zeit bestätigen, dass es zu Abrahams Zeiten tatsächlich solche Strafmaßnahmen gab. Wer sich – ob in Ägypten selbst oder in einer der Regionen, die unter ägyptischem Einfluss standen (wie etwa Chaldäa) – der herrschenden religiösen Ordnung entgegenstellte, konnte für dieses Vergehen hingerichtet werden. Einige verloren tatsächlich ihr Leben.36 Die Auseinandersetzungen in Bezug auf die Religion des Pharao, wie in Abraham 1:11,12 geschildert, sind ein Beispiel für eine Strafmaßnahme, wie sie nach heutigem Kenntnisstand zu Abrahams Zeiten allgemein üblich war.
Das Buch Abraham enthält weitere Angaben, die sich mit heutigen Erkenntnissen über die antike Welt decken. In dem Buch ist die Rede von der „Ebene von Olischem“, eine Ortsbezeichnung, die in der Bibel nicht vorkommt. In einer antiken Inschrift, die erst im 20. Jahrhundert entdeckt und übersetzt wurde, wird jedoch eine Stadt namens „Ulisum“ im Nordwesten Syriens erwähnt.37 Abraham 3:22,23 weist zudem eine poetische Form auf, die weit mehr dem Stil der Sprachen des Vorderen Orients entspricht als dem frühen amerikanischen Schreibstil.38
Joseph Smiths Erläuterungen zu den Faksimiles im Buch Abraham enthalten weitere Hinweise auf Merkmale aus dem Altertum. In Faksimile 1 und in Abraham 1:17 kommt der Götzengott Elkena vor. Diese Gottheit wird in der Bibel nicht erwähnt, doch man weiß heute, dass dies eine der Gottheiten war, die im antiken Mesopotamien verehrt wurden.39 Joseph Smith sagt über die vier Gestalten in Abbildung 6 in Faksimile 2, sie stellten „unsere Erde mit ihren vier Enden dar“. Es gibt ähnliche Interpretationen von Wissenschaftlern, die sich mit identischen Gestalten in anderen ägyptischen Texten befassen.40 Faksimile 1 enthält eine Krokodilsgottheit, die in etwas schwimmt, was Joseph Smith als „Gewölbe hoch über unserem Haupt“ bezeichnet. Diese Interpretation ergibt im Lichte von Forschungsergebnissen, wonach die Ägypter den Himmel als „himmlischen Ozean“ betrachteten, Sinn.41
Im Buch Abraham finden sich Angaben, die auch in außerbiblischen Geschichten über Abraham auftauchen und die um die Zeit, als die Papyri wahrscheinlich erstellt wurden, in der antiken Welt kursierten. Im Buch Abraham spricht Gott zu Abraham über Sonne, Mond und Sterne. „Ich zeige dir diese Dinge, ehe ihr nach Ägypten geht“, spricht der Herr, „damit ihr alle diese Worte verkünden möget.“42 Etlichen alten Texten kann man entnehmen, dass Abraham den Ägyptern Wissen über die himmlischen Gefilde vermittelt hat. Zum Beispiel erwähnt Eupolemos, der im zweiten Jahrhundert v. Chr. unter ägyptischer Herrschaft lebte, dass Abraham die ägyptischen Priester in Astronomie und anderen Wissenschaften unterwiesen hat.43 Ein Papyrus aus dem dritten Jahrhundert, der aus einer ägyptischen Tempelbibliothek stammt, stellt eine Verbindung her zwischen Abraham und einer Illustration, die Faksimile 1 im Buch Abraham ähnelt.44 In einem ägyptischen Text aus späterer Zeit, der im 20. Jahrhundert entdeckt wurde, wird davon berichtet, wie der Pharao versucht, Abraham zu opfern, und wie dieses Vorhaben dadurch vereitelt wird, dass Abraham von einem Engel befreit wird. In diesem Text steht auch, dass Abraham später die Mitglieder des Hofstaates des Pharao in Astronomie unterweist.45 All diese Berichte finden sich auch im Buch Abraham.
Weitere Textstellen aus dem Buch Abraham finden ihren Niederschlag in antiken Überlieferungen aus dem gesamten Vorderen Orient. So ist etwa überliefert, dass Abrahams Vater Terach ein Götzenanbeter war, dass in Abrahams Heimat eine Hungersnot ausbrach, dass Abrahams Kenntnis von den ägyptischen Götzen hatte und dass er, entgegen der Aussage in der Bibel, noch keine 75 Jahre alt war, als er Haran verließ. Einige dieser außerbiblischen Angaben waren zu Joseph Smiths Lebzeiten in apokryphen Büchern oder Kommentaren zur Bibel nachzulesen, andere jedoch fanden sich ausschließlich in außerbiblischen Überlieferungen, die einem Amerikaner im 19. Jahrhundert entweder nicht zugänglich waren oder die damals noch gänzlich unbekannt waren.46
Schlussfolgerung
Der Wahrheitsgehalt und der Wert des Buches Abraham lassen sich durch wissenschaftliche Diskussionen um die Übersetzung und die historische Echtheit nicht klären. Dass das Buch Abraham heilige Schrift ist, geht aus den ewigen Wahrheiten hervor, die es enthält, und aus dem machtvollen Geist, der aus ihm spricht. Das Buch Abraham gewährt Einblick in tiefschürfende Wahrheiten über das Wesen Gottes, seine Beziehung zu uns als seinen Kindern und den Sinn des Erdenlebens. Die Wahrheit des Buches Abraham lässt sich schließlich nur durch eingehendes Studium seiner Lehren, aufrichtiges Gebet und die Bestätigung durch den Heiligen Geist erkennen.
Quellen
- Lehre und Bündnisse 1:17,19,24
- Lehre und Bündnisse 9:9
- Siehe beispielsweise Daniel C. Peterson, „News from Antiquity“, Ensign, Januar 1994, und John Gee, „Research and Perspectives: Abraham in Ancient Egyptian Texts“, Ensign, Juli 1992
- 1 Nephi 13:40; siehe auch Mormon 7:8,9
- Genesis 12:2
- Abraham 1:1,2,5-12
- Abraham 1:2,3,19
- Abraham 2:11; siehe auch Lehre und Bündnisse 84:19-21
- Abraham 3:24
- Abraham 3:24; 4:1,12,14-16
- Abraham 3:25,26
- Joseph Smith History, 1838–1856, Band B-1, Seite 596, verfügbar unter josephsmithpapers.org
- Siehe S. J. Wolfe mit Robert Singerman, Mummies in Nineteenth Century America: Ancient Egyptians as Artifacts; McFarland, Jefferson/NC 2009; und John T. Irwin, American Hieroglyphics: The Symbol of the Egyptian Hieroglyphics in the American Renaissance; Yale University Press, New Haven 1980
- Die umfangreichste Arbeit über Lebolo und seine Ausgrabungen, die allerdings in Einzelheiten veraltet ist, ist H. Donl Peterson, The Story of the Book of Abraham: Mummies, Manuscripts, and Mormonism; Deseret Book, Salt Lake City 1995, Seite 36–85 Zu dem Verbleib der Mumien nach deren Ankunft in den Vereinigten Staaten siehe das Interview mit Brian L. Smith in: Philip R. Webb, „Mystery of the Mummies: An Update on the Joseph Smith Collection“, Religious Studies Center Newsletter 20, Nr. 2, 2005, Seite 1–5
- Joseph Smith History, 1838–1856, Band B-1, Seite 596, verfügbar unter josephsmithpapers.org
- Brian M. Hauglid, A Textual History of the Book of Abraham: Manuscripts and Editions; Maxwell Institute, Provo/Utah 2010, Seite 6, 84, 110
- Joseph Smith, Tagebuch, 8./9. März 1842, verfügbar unter josephsmithpapers.org; „A Fac-Simile from the Book of Abraham“ und „A Translation“, Times and Seasons, 1. März 1842, Seite 703–706, verfügbar unter josephsmithpapers.org; „The Book of Abraham“, Times and Seasons, 15. März 1842, Seite 719–722, verfügbar unter josephsmithpapers.org; und „A Fac-Simile from the Book of Abraham“ sowie „Explanation of Cut on First Page“, Times and Seasons, 16. Mai 1842, Seite 783f.
- Lehre und Bündnisse 1:24
- Robert J. Matthews, „A Plainer Translation“: Joseph Smith‘s Translation of the Bible: A History and Commentary; Brigham Young University Press, Provo/Utah 1985, Seite 253 Zu Joseph Smiths Zeiten hatte das Wort übersetzen auch die Bedeutung von „interpretieren; in einer anderen Sprache wiedergeben“. Das Wort interpretieren konnte auch bedeuten, „jemandem, der die Worte nicht versteht, die Bedeutung dieser Worte erklären“, oder auch „Vorhersagen, Visionen, Träumen oder Rätsel deuten; etwas darlegen oder offenlegen, was dem Verständnis verborgen ist“. (Noah Webster, An American Dictionary of the English Language; S. Converse, New York 1828, unter „Translate“, „Interpret“)
- Joseph Smith History, 1838–1856, Band B-1, Seite 597, verfügbar unter josephsmithpapers.org
- Transkripte und digitale Abbildungen dieser Manuskripte, die in ihrer Gesamtheit als „Kirtland Egyptian Papers“ bekannt sind, findet man unter „Book of Abraham and Egyptian Material“, josephsmithpapers.org
- Joseph Smith History, 1838–1856, Band B-1, Seite 596, verfügbar unter josephsmithpapers.org
- W. W. Phelps an Sally Phelps, 19./20. Juli 1835, in: Bruce A. Van Orden, „Writing to Zion: The William W. Phelps Kirtland Letters (1835–1836)“, BYU Studies 33, Nr. 3, 1993, Seite 555, verfügbar unter byustudies.byu.edu
- John Gee, A Guide to the Joseph Smith Papyri; Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, Provo/Utah 2000, Seite 2 Dass die Fragmente Teil der Papyri aus dem Besitz der Kirche Jesu Christi waren, lässt sich daran erkennen, dass sie auf Papierbogen mit Aufzeichnungen von frühen Mitgliedern befestigt waren, was den Aussagen der Zeitzeugen über die ausgestellten Papyri entspricht.
- Jay M. Todd, „New Light on Joseph Smith‘s Egyptian Papyri“, Improvement Era, Februar 1968, Seite 40f. Ein weiteres Fragment kam etwa zur gleichen Zeit, als die Fragmente im Metropolitan Museum entdeckt wurden, im Büro des Kirchenhistorikers zutage. Insgesamt existieren demnach also elf Fragmente.
- Michael D. Rhodes, „Why Doesn‘t the Translation of the Egyptian Papyri found in 1967 Match the Text of the Book of Abraham in the Pearl of Great Price?“, Ensign, Juli 1988, Seite 51ff.
- Kerry Muhlestein, „Egyptian Papyri and the Book of Abraham: A Faithful, Egyptological Point of View“, und Brian M. Hauglid, „Thoughts on the Book of Abraham“, beides in: No Weapon Shall Prosper: New Light on Sensitive Issues, Hg. Robert L. Millet; Religious Studies Center, Brigham Young University, und Deseret Book, Provo und Salt Lake City/Utah 2011, Seite 217–258 Zu den unterschiedlichen Meinungen unter Ägyptologen siehe etwa John Gee, „A Method for Studying the Facsimiles“, FARMS Review 19, Nr. 1, 2007, Seite 348–351; und Hugh Nibley, The Message of the Joseph Smith Papyri: An Egyptian Endowment, 2. Ausgabe; Deseret Book und Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, Provo und Salt Lake City/Utah 2005, Seite 51ff. Übersetzung und Anmerkungen zu den Fragmenten siehe Michael D. Rhodes, Books of the Dead Belonging to Tschemmin and Neferirnub: A Translation and Commentary; Maxwell Institute, Provo/Utah 2010; Michael D. Rhodes, The Hor Book of Breathings: A Translation and Commentary; Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, Provo/Utah 2002; und Nibley, Message of the Joseph Smith Papyri, Seite 34–50
- Joseph Smith oder eventuell einer seiner Mitarbeiter stellte die veröffentlichte Übersetzung mit den Worten vor, die Aufzeichnungen Abrahams seien von „seiner eigenen Hand auf Papyrus geschrieben“ worden. Das kann allerdings auch so verstanden werden, dass Abraham zwar der Autor, aber nicht derjenige war, der die Abschrift erstellt hat. Hugh Nibley und Michael Rhodes, One Eternal Round; Deseret Book, Salt Lake City/Utah 2010, Seite 20ff.; Michael D. Rhodes, „Teaching the Book of Abraham Facsimiles“, Religious Educator 4, Nr. 2, 2003, Seite 117f.
- Kevin L. Barney, „The Facsimiles and Semitic Adaptation of Existing Sources“, in: John Gee und Brian M. Hauglid, Hg., Astronomy, Papyrus, and Covenant; Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, Provo/Utah 2005, Seite 107–130
- Henk Milde, „Vignetten-Forschung“, in: Burkhard Backes et al., Hg., Totenbuch-Forschungen; Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden 2006, Seite 221–231; Holger Kockelmann, Untersuchungen zu den späten Totenbuch-Handschriften auf Mumienbinden; Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden 2008, Band 2, Seite 212ff.; Valérie Angenot, „Discordance entre texte et image. Deux exemples de l’Ancien et du Nouvel Empires“, Göttinger Miszellen 187, 2002, Seite 11–21
- John Whitmer, History, 1831–ca. 1837, Seite 76, in: Karen Lynn Davidson, Richard L. Jensen, und David J. Whittaker, Hg., Histories, Volume 2: Assigned Historical Writings, 1831–1847, Band 2 der Histories-Reihe The Joseph Smith Papers, herausgegeben von Dean C. Jessee, Ronald K. Esplin und Richard Lyman Bushman; Church Historian‘s Press, Salt Lake City 2012, Seite 86 „Ich saß an seiner Seite und schrieb die Übersetzung der ägyptischen Hieroglyphen nieder, während er, wie er angab, sie durch direkte Inspiration vom Himmel erhielt“, schrieb Warren Parrish, Joseph Smiths Schreiber. (Warren Parrish, 5. Februar 1838, Leserbrief, Painesville Republican, 15. Februar 1838, Seite 3.)
- Hauglid, Textual History of the Book of Abraham, Seite 213f., 222
- „Joseph Smith as Translator“, in: Richard Lyman Bushman, Believing History: Latter-day Saint Essays, Reid L. Neilson und Jed Woodworth, Hg.; Columbia University Press, New York 2004, Seite 233–247; Nibley, Message of the Joseph Smith Papyri, Seite 51–59 Siehe auch Fußnote 19
- Gleichermaßen scheint auch die Bibel häufig zu einer Offenbarung Joseph Smiths darüber, wie Gott mit seinem Bundesvolk vor alters umgegangen ist, den Anstoß gegeben zu haben, So führte die Beschäftigung mit dem Buch Genesis etwa zu Offenbarungen über das Leben und die Lehren Adams und Evas, Moses und Henochs, die wir heute im Buch Mose finden.
- Abraham 1:8,10,11; Die meisten Wissenschaftler siedeln heute „Chaldäa“ (bzw. Ur) im südlichen Mesopotamien an, also außerhalb des ägyptischen Einflussbereichs, doch überzeugende Argumente sprechen für eine nördlichere Lage innerhalb des ägyptischen Einflussbereichs. (Paul Y. Hoskisson, „Where Was Ur of the Chaldees?“ in: H. Donl Peterson und Charles D. Tate Jr., Hg., The Pearl of Great Price: Revelations from God; Brigham Young University Religious Studies Center, Provo/Utah 1989, Seite 119–136; und Nibley, Abraham in Egypt, Seite 84f., 234ff.)
- Kerry Muhlestein, Violence in the Service of Order: The Religious Framework for Sanctioned Killing in Ancient Egypt; Archaeopress, Oxford 2001, Seite 37–44, 92–101; Kerry Muhlestein, „Royal Executions: Evidence Bearing on the Subject of Sanctioned Killing in the Middle Kingdom“, Journal of the Economic and Social History of the Orient 51, Nr. 2, 2008, Seite 181–208; Anthony Leahy, „Death by Fire in Ancient Egypt“, Journal of the Economic and Social History of the Orient 27, Nr. 2, 1984, Seite 199–206; Harco Willems, „Crime, Cult and Capital Punishment (Mo’alla Inscription 8)”, Journal of Egyptian Archeology, Band 76, 1990, Seite 27–54
- Abraham 1:10; John Gee, „Has Olishem Been Discovered?”, Journal of the Book of Mormon and Other Restoration Scriptures, Band 22, Nr. 2, 2013, Seite 104–107, verfügbar unter maxwellinstitute.byu.edu
- Julie M. Smith, „A Note on Chiasmus in Abraham 3:22–23“, Interpreter: A Journal of Mormon Scripture, Band 8, 2014, Seite 187–190, verfügbar unter mormoninterpreter.com; Boyd F. Edwards und W. Farrell Edwards, „When Are Chiasms Admissible as Evidence?” BYU Studies, Band 49, Nr. 4, 2010, Seite 131–154, verfügbar unter byustudies.byu.edu
- Kevin L. Barney, „On Elkenah as Canaanite El“, in: Journal of the Book of Mormon and Other Restoration Scripture, Band 19, Nr. 1, 2010, Seite 22–35, verfügbar unter maxwellinstitute.byu.edu; John Gee und Stephen D. Ricks, „Historical Plausibility: The Historicity of the Book of Abraham as a Case Study“, in: Historicity and the Latter-day Saint Scriptures, Hg. Paul Y. Hoskisson, Religious Studies Center, Brigham Young University, Provo/Utah 2001, Seite 75
- Martin J. Raven, „Egyptian Concepts of the Orientation of the Human Body“, in: Proceedings of the Ninth International Congress of Egyptologists, 2007, Band 2, Seite 1569f.
- Erik Hornung, „Himmelsvorstellungen“, Lexikon der Ägyptologie, 7 Bände, Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden 1977–1989, Band 2, Seite 1216 Zu diesem und anderen Beispielen siehe Peterson, „News from Antiquity“; Hugh Nibley, An Approach to the Book of Abraham; Deseret Book and Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, Salt Lake City und Provo/Utah 2009, Seite 115–178; Nibley und Rhodes, One Eternal Round, Seite 236–245; John Gee, „A New Look at the Conception of the Human Being in Ancient Egypt“, in: „Being in Ancient Egypt“: Thoughts on Agency, Materiality and Cognition, Hg. Rune Nyord und Annette Kjølby; Archaeopress, Oxford 2009, Seite 6f., 12f.
- Abraham 3:2-15
- Excerpts from Eupolemus, in: John A. Tvedtnes, Brian M. Hauglid und John Gee, Hg., Traditions about the Early Life of Abraham, Studies in the Book of Abraham, Hg. John Gee, Band 1; Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, Provo/Utah 2001, Seite 8f. Weitere Hinweise auf Abraham als Lehrer der Astronomie finden sich etwa bei Tvedtnes, Hauglid und Gee, Traditions about the Early Life of Abraham, Band 7, Seite 35–43
- Auszüge aus P. Leiden I 384 (PGM XII), in: Tvedtnes, Hauglid und Gee, Traditions about the Early Life of Abraham, Seite 501f., 523
- John Gee, „An Egyptian View of Abraham“, in: Andrew C. Skinner, D. Morgan Davis und Carl Griffin, Hg., Bountiful Harvest: Essays in Honor of S. Kent Brown; Maxwell Institute, Provo/Utah 2011, Seite 137-156
- Siehe E. Douglas Clark, Rezension von Michael E. Stone, Armenian Apocrypha Relating to Abraham, 2012, in: BYU Studies Quarterly 53:2, 2014, Seite 173-179; Tvedtnes, Hauglid und Gee, Traditions about the Early Life of Abraham; Hugh Nibley, Abraham in Egypt, 2. Ausgabe; Deseret Book and Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, Salt Lake City und Provo/Utah 2000, Seite 1–73 Einige außerbiblische Angaben waren für Joseph Smith über das „Buch des Aufrechten“ und das Buch des Flavius Josephus wohl verfügbar, denn Joseph Smith wusste um die Existenz dieser Bücher. Es ist jedoch nicht bekannt, ob er auf diese auch zurückgegriffen hat.
Die Kirche ist den Wissenschaftlern, auf deren Arbeit in diesem Artikel Bezug genommen wird, sehr dankbar; ihre Arbeit wird mit Erlaubnis verwendet.