Weltweite Andachten
Israel, der Herr ruft alle


Israel, der Herr ruft alle

Willkommen zur Übertragung dieser Andacht, wo Sie in dieser großen, wunderbaren Kirche auch sein mögen. Ich danke Ihnen allen, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, herzukommen. Danke auch Ihnen hier auf dem Campus des Dixie State College in meiner Heimatstadt.

Es hat viele Aufrufe gegeben, Babylon zu verlassen

Damit der Geist des Herrn bei uns ist, habe ich um das Lied gebeten, das wir anfangs gesungen haben: „Israel, der Herr ruft alle“. Es gehört zu den Klassikern der Wiederherstellung und bildet den Rahmen für einen Großteil dessen, was ich Ihnen heute Abend sagen möchte. Auch das Lied „Ihr Ältesten Israels“ hätte diesen Zweck erfüllt. Nur zu gern höre ich die Missionare in aller Welt lauthals singen: „Aus Babylon, aus Babylon wir ziehen nun aus, zu wohnen für immer in Ephraims Haus.“1 Die Botschaft dieser beiden Lieder ist im Grunde die gleiche: Gott ruft die Kinder Israels immer hin zu einem Ort, wo letzten Endes alles wohl sein wird.

Israel, der Herr ruft alle

seine Kinder, nah und fern;

auf, denn Babylon wird fallen,

schon versinket Stern um Stern. …

Kommt nach Zion, kommt nach Zion,

freut euch an der Wahrheit Licht! …

Kommt nach Zion, kommt nach Zion,

preist den Herrn mit frohem Schall!2

Eigentlich war dies durch alle Zeitalter hindurch Israels Geschichte. Wenn die Sünde oder die Säkularisierung in der Gesellschaft überhandnahm oder das Leben unter den Andern die moralischen Gesetze und die Gebote, die von Gott kamen, zerstörte, wurde den Kindern des Bundes geboten, in die Wildnis zu fliehen, um Zion noch einmal aufzurichten und wieder von vorn zu beginnen.

Zur Zeit des Alten Testaments musste Abraham, der Vater eines solchen Bundes, aus Chaldäa – buchstäblich Babylonien – fliehen, um sein Leben zu retten und in Kanaan (was wir heute als das Heilige Land bezeichnen würden) ein gottgeweihtes Leben führen zu können.3 Nicht viele Generationen vergingen, da verloren die Nachkommen Abrahams (sowie Isaaks und Jakobs) – inzwischen zum Volk Israel angewachsen – ihr Zion und gerieten im fernen, heidnischen Ägypten in Knechtschaft.4 Also musste Mose berufen werden, um die Kinder der Verheißung abermals in die Wildnis zu führen, dieses Mal mitten in der Nacht, noch ehe der Brotteig aufgehen konnte. „Gott vom Himmel hat gesprochen.“ Zweifellos haben sie das auf ihre Weise gesungen. Hört „der hehren Stimme Schall“!5

Nur wenige Jahrhunderte später nahm eine Geschichte ihren Lauf, die für uns von besonderem Interesse ist: Einer israelitischen Familie, angeführt von einem Propheten namens Lehi, wurde geboten, sogar aus dem geliebten Jerusalem zu fliehen, da Babylon schon wieder vor der Tür stand!6 Das Ganze wieder von vorn! Sie ahnten nicht, dass ihr Ziel ein ganz neuer Kontinent war, wo sie Zion auf ganz neue Weise aufbauen sollten7, doch so geschah es, und sie wussten auch nicht, dass dies schon einmal genauso stattgefunden hatte mit einer Gruppe ihrer Vorfahren, Jarediten genannt.8

Wie schon erwähnt, wird diese Andacht in einer zunehmend internationalen Kirche in alle Welt übertragen, doch für alle, die die Wiederherstellung des Evangeliums preisen, ist es von Interesse, dass die Kolonisierung Amerikas ihren Anfang nahm, als eine Gruppe Menschen aus ihrer früheren Heimat floh, um Gott so zu verehren, wie sie es wollte. Ein namhafter Gelehrter, der sich mit der Ansiedlung der Puritaner in Amerika beschäftigte, beschrieb dies als den „Gang [der Christenheit] in die Wildnis“, den Versuch des heutigen Volkes Israel, sich von der Gottlosigkeit der Alten Welt zu befreien und in einem neuen Land noch einmal ein Leben nach der Weise des Himmels anzustreben.9

Heute Abend möchte ich Ihnen eine letzte Flucht in Erinnerung rufen, die Flucht, für die das Lied, das wir gesungen haben, geschrieben wurde. Es geht um unsere Kirche, geleitet von unseren Propheten, von denen unsere frommen Vorfahren angeführt wurden. Nachdem Joseph Smith durch die Bundesstaaten New York, Pennsylvania, Ohio und Missouri gejagt und schließlich in Illinois ermordet worden war, wiederholte sich in diesen Letzten Tagen das Schauspiel, wie die Kinder Israel abermals einen Zufluchtsort suchten. Brigham Young, von manchen bewundernd als amerikanischer Mose bezeichnet, führte die Heiligen in die Täler dieser Berge. So sangen die erschöpften Heiligen:

Es liegt der Ort, den Gott für uns bestimmt,

westwärts dort, in der Fern,

wo nichts uns stört, nichts uns den Frieden nimmt,

da winkt Ruh in dem Herrn.10

Zion. Das verheißene Land. Das Neue Jerusalem. Wo liegt es? Nun, wir wissen es nicht sicher, aber wir werden es finden. Über 4000 Jahre lang folgte die Geschichte des Bundesvolkes diesem Muster: Fliehen und suchen. Fortlaufen und sich niederlassen. Babylon entfliehen. Zions schützende Mauern errichten.

Bis jetzt. Bis heute Abend. Bis in unsere Zeit.

Unser Auftrag besteht darin, Zion dort aufzubauen, wo wir sind

Eines der vielen charakteristischen Merkmale unserer Evangeliumszeit, der Fülle der Zeiten, der letzten und größten Evangeliumszeit, ist Veränderung – und zwar in der Art und Weise, wie das Reich Gottes auf Erden aufgerichtet wird. Diese Evangeliumszeit ist unter anderem deshalb so faszinierend, weil es eine Zeit mächtiger, beschleunigter Veränderungen ist. Und dazu gehört, dass die Kirche Gottes niemals wieder fliehen wird, niemals wieder Ur verlassen wird, um dann Haran zu verlassen, um dann Kanaan zu verlassen, um dann Jerusalem zu verlassen, um dann England zu verlassen, um dann Kirtland zu verlassen, um dann Nauvoo zu verlassen, um dann wer weiß wohin zu gehen. Nein, für uns alle gilt, was Brigham Young gesagt hat: „Wir sind vom Regen in die Traufe geraten und haben jetzt wieder trockenen Boden unter den Füßen, und hier werden wir bleiben.“11

Natürlich bezog sich diese Äußerung nicht nur auf das Salzseetal oder ganz allgemein das Wasatch-Gebirge; sie richtete sich vielmehr an die Mitglieder der Kirche auf der ganzen Welt. Wir sollten in diesen Letzten Tagen, in dieser unserer Evangeliumszeit, reif genug sein, nicht mehr fortzulaufen. Wir sollten reif genug sein, mit beiden Füßen, mit unseren Familien und unserem Fundament in jeder Nation, jedem Geschlecht, jeder Sprache und jedem Volk dauerhaft Halt zu finden. Zion sollte überall dort sein, wo die Kirche ist. Wegen dieser Veränderung – einer der bedeutsamen Veränderungen in den Letzten Tagen – fragen wir uns im Hinblick auf Zion nicht länger, wo wir leben, sondern wie wir leben.

Aus drei Ereignissen ergeben sich drei Lektionen

Um diesen neuen Auftrag ein wenig zu erläutern, möchte ich heute Abend drei Ereignisse anführen, die meine Frau und ich in jüngerer Vergangenheit erlebt haben. Wenn die Zeit es zuließe, könnte ich viele weitere anführen, und Sie sicherlich auch.

Erstens:Vor ein paar Jahren spielte ein junger Freund von mir – ein zurückgekehrter Missionar – in einer College-Basketballmannschaft in Utah. Er war ein wunderbarer junger Mann und ein sehr guter Spieler, doch er kam nicht so oft zum Einsatz, wie er es sich erhofft hatte. Seine Talente und Fähigkeiten entsprachen nicht genau dem, was die Mannschaft oder er in ihrer damaligen Entwicklungsphase brauchten. So etwas kommt im Sport vor. Daher wechselte mein junger Freund mit der vollen Unterstützung und den besten Wünschen seiner Trainer und Mannschaftskameraden an eine andere Schule, wo er, wie er hoffte, einen größeren Beitrag leisten konnte.

Wie es das Schicksal wollte, passte an der neuen Schule alles zusammen, und mein Freund gehörte zur ersten Riege der Mannschaft. Und was geschah dann? Der Spielplan (der Jahre vor diesen Ereignissen festgelegt worden war) wollte es, dass der junge Mann gegen seine frühere Mannschaft in Salt Lake City im damaligen Delta Center antrat.

Was bei diesem Spiel geschah, macht mir bis heute zu schaffen, und ich ergreife diese Gelegenheit, um es mir von der Seele zu reden. Die gehässigen Beschimpfungen aus den Reihen der Zuschauer, denen der junge Mann an diesem Abend ausgesetzt war – ein Heiliger der Letzten Tage, ein zurückgekehrter Missionar, jungverheiratet, der den Zehnten zahlte, im Ältestenkollegium diente, ehrenamtliche Jugendarbeit in der Stadt leistete und sich auf das Baby freute, das er mit seiner Frau erwartete –, all das, was an diesem Abend gesagt und getan wurde, was auf ihn, seine Frau und seine Familie niederprasselte, hätte kein Mensch jemals irgendwo erleben dürfen, ganz gleich, welche Sportart er betreiben, an welcher Universität er studieren oder was für Entscheidungen er diesbezüglich getroffen haben mochte.

Das Schlimmste kommt noch. Sein Trainer, fast eine Legende in seinem Beruf, wandte sich nach dem spektakulären Spiel an ihn und fragte: „Was ist denn hier los? Du kommst doch von hier, und du bist erfolgreich. Das sind doch deine Leute, deine Freunde.“ Und schließlich, was am schlimmsten war, fragte er völlig verwundert: „Sind die meisten hier nicht Mitglieder deiner Kirche?“

Zweite Begebenheit: Ich wurde eingeladen, in einem Pfahl zu den Alleinstehenden zu sprechen. Es war eine dieser Veranstaltungen mit offenem Ende für junge Erwachsene ab 18. Als ich durch die Hintertür ins Pfahlzentrum kam, betrat etwa zur gleichen Zeit eine junge Frau Anfang dreißig das Gebäude. Trotz der großen Menge, die sich auf die Kapelle zubewegte, fiel sie einem gleich ins Auge. Soweit ich mich erinnere, hatte sie mehrere Tätowierungen, etliche Ringe in Ohren und Nase, stachelige Haare in allen Regenbogenfarben, und der Rock war zu kurz und die Bluse zu tief ausgeschnitten.

Drei Fragen kamen mir in den Sinn: War diese Frau eine gequälte Seele, die nicht unserer Kirche angehörte und vom Herrn geleitet zu dieser Andacht gefunden hatte oder, besser noch, von jemandem mitgebracht worden war, um vielleicht durch das Evangelium den Frieden und die Führung zu finden, die sie im Leben brauchte? Möglich war auch, dass sie der Kirche angehörte, aber vielleicht von einigen Hoffnungen und Grundsätzen, zu denen die Kirche ihre Mitglieder anhält, ein wenig abgekommen war und dennoch – dem Himmel sei Dank – Verbindung hielt und beschlossen hatte, an diesem Abend diese Veranstaltung der Kirche zu besuchen. Die dritte Möglichkeit war, dass sie die FHV-Leiterin war. (Aber nein, das konnte man wohl ausschließen.)

Nun mein drittes Beispiel: Als wir vor ein paar Monaten an der Weihung des Kansas-City-Missouri-Tempels teilnahmen, waren meine Frau und ich zu Gast bei Bruder Isaac Freestone, von Beruf Polizist, einem treuen Hohen Priester im Pfahl Liberty in Missouri. In einem Gespräch erzählte er uns, dass er eines Abends gebeten wurde, einer Beschwerde in einem besonders üblen Viertel der Stadt nachzugehen. Bei dröhnender Musik und im Dunst von Marihuana fand er eine Frau und mehrere Männer vor, die tranken und fluchten. Sie alle nahmen offenbar keinerlei Notiz von den fünf kleinen Kindern im Alter von etwa zwei bis acht Jahren, die in einem Zimmer zusammenkauerten und versuchten, auf dem schmutzigen Boden zu schlafen – ohne Bett, ohne Matratze, ohne Kissen, ohne alles. Bruder Freestone schaute in die Küchenschränke und den Kühlschrank, um irgendwelche Dosen, Packungen, überhaupt etwas Essbares zu finden, aber er fand buchstäblich nichts. Er sagte, der Hund, der im Hinterhof bellte, habe mehr zu essen gehabt als diese Kinder.

Im Schlafzimmer der Mutter stieß er auf eine blanke Matratze, die einzige im Haus. Er suchte weiter, bis er ein paar Bettlaken entdeckte (falls man sie so bezeichnen konnte), legte sie auf die Matratze und steckte alle fünf Kinder in das provisorische Bett. Mit Tränen in den Augen kniete er nieder, bat den Vater im Himmel, diese Kinder zu beschützen, und sagte ihnen Gutenacht.

Als er sich erhob und auf die Tür zuging, sprang eines der Kinder, etwa sechs Jahre alt, aus dem Bett, rannte zu ihm hin, hielt seine Hand fest und bettelte: „Kannst du mich adoptieren? Bitte!“ Mit noch mehr Tränen in den Augen brachte er das Kind ins Bett zurück, suchte die Mutter auf, die völlig berauscht war (die Männer hatten schon längst das Weite gesucht), und sagte zu ihr: „Morgen bin ich wieder da, und der Himmel stehe Ihnen bei, wenn sich nicht einiges verändert hat, bis ich hier durch die Tür komme. Und danach wird sich noch mehr verändern. Darauf können Sie sich verlassen.“12

Was haben diese drei Begebenheiten gemeinsam? Eigentlich nicht viel, außer dass meine Frau und ich das erst vor kurzem erlebt haben. Und dass es drei kleine, ganz unterschiedliche, mitten aus dem Leben gegriffene Beispiele für Babylon sind: einmal etwas ganz Persönliches und Törichtes wie das erbärmliche Verhalten bei einem Basketballspiel, dann eine eher kulturelle Frage, wie man sich gegenüber jemandem verhält, der anders lebt als wir, und schließlich ein sehr umfassendes und sehr ernstes Thema mit rechtlichen Auswirkungen und einer so komplexen Vorgeschichte, dass es unmöglich erscheint, es könne auch nur einer von uns damit zurechtkommen.

Zur Schilderung dieser drei Probleme habe ich bewusst nicht auf irgendwelche Aufsehen erregenden Fälle von sexueller Übertretung, Gewalt oder Pornografiesucht zurückgegriffen, obwohl manche damit vielleicht mehr anfangen könnten als mit den genannten Beispielen. Doch Sie sind klug genug, in Gedanken den richtigen Bezug herzustellen.

Lektion 1: Lassen Sie nie Ihre „Religion draußen vor der Tür“!

Bringen wir zunächst den Vorfall beim Basketball zu einem Abschluss. Am Tag nach dem Spiel wurde öffentlich darüber debattiert, und man forderte eine Entschuldigung. Dabei sagte ein junger Mann sinngemäß: „Also hört mal, wir reden hier über Basketball, nicht über die Sonntagsschule. Wer keine Hitze verträgt, hat in der Küche nichts verloren! Wir zahlen ordentlich Geld, um diese Spiele zu sehen. Wir können uns benehmen, wie wir wollen. Unsere Religion lassen wir draußen vor der Tür.“

Unsere Religion lassen wir draußen vor der Tür? Lektion Nummer 1 für die Errichtung Zions im 21. Jahrhundert: Man lässt nie seine Religion „draußen vor der Tür“. Niemals.

Meine jungen Freunde, so etwas darf es nicht geben – so verhält sich kein Jünger Christi. Die Jungen Damen in der Kirche verkünden jede Woche in ihrem Leitgedanken mit Almas Worten, dass wir „allzeit und in allem und überall“, wo auch immer wir uns befinden mögen, „als Zeugen Gottes“ auftreten sollen13, nicht nur gelegentlich, an manchen Orten oder wenn unsere Mannschaft gerade in Führung liegt.

„Lasst die Religion draußen vor der Tür!“ Ich war wirklich aufgebracht.

Lektion 2: Zeigen Sie Mitgefühl, aber halten Sie treu an den Geboten fest

Bleiben wir einen Moment dabei, weil wir eine zweite Lektion daraus ziehen können. Lektion Nummer 2 bei unserem Streben nach Zion ist, dass ich in meiner rechtschaffenen Empörung (zumindest hält man sie immer für rechtschaffen) achtgeben muss, dass ich am Ende nicht genau das gleiche Verhalten an den Tag lege, das ich dem jungen Fan ankreide, nämlich wütend werde, mich töricht verhalte, die Fassung verliere, loswettere, ihn zu fassen bekommen will – vorzugsweise an der Gurgel – bis ich, ehe ich mich versehe, meine Religion draußen vor der Tür gelassen habe! Nein, irgendjemand muss im Alltag, in diesem 21. Jahrhundert, in all solchen Situationen nach seiner Religion leben, sonst bleibt nichts anderes übrig als ein Haufen Idioten, die sich eine zwergenhafte Moral zur Schau tragen.

Es ist einfach, rechtschaffen zu sein, wenn alles ruhig ist, das Leben gut ist und alles glatt läuft. Die Bewährung kommt erst in echten Prüfungen und Versuchungen, wenn man unter Druck steht oder erschöpft ist, Wut oder Furcht empfindet oder wirklich kurz vor einer Übertretung steht. Sind wir dannimmer noch unserem Glauben treu? Das ist die Frage, denn: Israel, der Herr ruft alle. Solcher Redlichkeit entspringen die hehren Worte „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“14 – und zwar genau dann, wenn Vergebung und Verständnis und Großmut gegenüber den Peinigern das Letzte ist, was einer, der weniger vollkommen ist als der Erretter der Welt, aufbringen wollte. Aber wir müssen es versuchen; wir müssen uns wünschen, stark zu sein. Wie die Situation, die Provokation oder das Problem auch aussehen mag – kein wahrer Jünger Christi kann seine Religion „draußen vor der Tür“ lassen.

Das führt mich zu der Frau mit dem schillernden Haar und der Vielzahl prächtiger Ringe. Welches Verhalten man auch gegenüber dieser jungen Frau an den Tag legen mag, so gilt doch unausweichlich die Regel, dass es unsere religiöse Überzeugung und unsere Verbundenheit zum Evangelium widerspiegeln muss. Daher muss unsere Reaktion in jeder Lage zu einer Verbesserung führen und nicht alles noch schlimmer machen. Wir dürfen nicht so handeln, nicht so reagieren, dass wir uns eines größeren Vergehens schuldig machen als beispielsweise diese Frau. Das bedeutet nicht, dass wir keinen Standpunkt, keine Grundsätze haben dürfen, dass wir irgendwie völlig außer Acht lassen, was Gott uns geboten oder verboten hat. Es bedeutet aber, dass wir auf rechtschaffene Weise nach diesen Grundsätzen leben und Gottes Gebote und Verbote verteidigen, auf rechte Art, nach besten Kräften und so, wie der Erlöser nach ihnen gelebt und sie verteidigt hat. Er tat stets das, was er tun sollte, um eine Verbesserung herbeizuführen – ob er nun die Wahrheit lehrte, dem Sünder vergab oder den Tempel reinigte. Es ist keine geringe Gabe, zu wissen, wie man all dies richtig macht!

Wir beginnen also bei unserer neuen Bekannten mit ihrem ungewöhnlichen Kleidungsstil und Aussehen vor allem damit, dass wir uns bewusst machen, dass sie eine Tochter Gottes ist, von ewigem Wert. Wir halten uns zunächst einmal vor Augen, dass sie auch hier auf der Erde die Tochter von jemandem ist und, unter anderen Umständen, genauso gut meine Tochter sein könnte. Wir sind zunächst einmal dankbar, dass sie zu einer Veranstaltung der Kirche gekommen ist, statt fortzubleiben. Kurz gesagt möchten wir in dieser Situation in unserer besten Verfassung sein und wollen ihr helfen, in ihrer besten Verfassung zu sein. Wir beten im Stillen: Wie verhalte ich mich jetzt richtig? Was wären wohl die richtigen Worte? Was wird auf lange Sicht diese Situation verbessern und zu ihrem Besten sein? Dass wir uns solche Fragen stellen und uns wirklich bemühen, so zu handeln, wie der Heiland handeln würde, hatte er wohl im Sinn, als er sagte: „Urteilt nicht nach dem Augenschein, sondern urteilt gerecht!“15

Diesen Worten möchte ich eines hinzufügen: Wenn wir die Hand ausstrecken, um ein verirrtes Lamm auf den Weg zurückzuführen, sind wir auch den 99 zutiefst verpflichtet, die nicht abgeirrt sind – und obendrein den Wünschen und dem Willen des Hirten. Es gibt eine Herde, und wir alle sollen dazugehören, ganz zu schweigen von dem Schutz und den Segnungen, die sich einstellen, wenn wir bei ihr sind. Meine jungen Brüder und Schwestern, diese Kirche kann niemals Abstriche an ihrer Lehre machen, um mehr Wohlwollen zu wecken, politisch opportun zu sein oder aus sonst einem Grund. Nur auf der höheren Ebene offenbarter Wahrheit finden wir genügend Halt, um jemanden aufzurichten, der sich bedrückt oder verlassen fühlen mag. Unser Mitgefühl und unsere Liebe – elementare Merkmale und Voraussetzungen für unser Christsein – dürfen niemals als Missachtung der Gebote gedeutet werden. Der wunderbare George MacDonald hat es einmal so ausgedrückt: In solchen Situationen „brauchen wir nicht alles zu sagen, was wir glauben, aber wir dürfen nicht einmal den Anschein erwecken, wir würden etwas tun, was unserem Glauben widerspricht“16.

Urteilen Sie gerecht

In diesem Zusammenhang – dem Auftrag, Mitgefühl zu haben und doch treu an den Geboten festzuhalten – kommt es gelegentlich zu einem Missverständnis, vor allem bei jungen Menschen, die vielleicht meinen, man solle über gar nichts urteilen, man dürfe nie etwas in irgendeiner Form bewerten. Hier müssen wir einander helfen, denn der Erlöser macht deutlich, dass wir in manchen Situationen urteilen müssen, ja, dazu verpflichtet sind. Er sagt beispielsweise: „Gebt das Heilige nicht den Hunden, und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor.“17 Das klingt für mich nach einem Urteil. Die Alternative wäre, sich dem moralischen Relativismus einer dekonstruktivistischen, postmodernen Welt zu beugen, der, auf die Spitze getrieben, davon ausgeht, dass letzten Endes nichts auf ewig wahr oder besonders heilig sei, und daher kein Standpunkt in irgendeiner Frage mehr Bedeutung habe als ein anderer. Das stimmt einfach nicht.

Bei unserer Bewertung sollen wir andere nicht verurteilen, aber wir müssen jeden Tag Entscheidungen treffen, die von Urteilsvermögen zeugen – und zwar hoffentlich gutem Urteilsvermögen. Elder Dallin H. Oaks hat diese Entscheidungen einmal als „vorläufiges Urteil“ bezeichnet, das wir oft zu unserem Schutz und zum Schutz anderer treffen müssen, im Gegensatz zu dem von ihm so genannten „endgültigen Urteil“, das nur Gott fällen kann, der alle Fakten kennt.18 (Bedenken Sie, dass der Erretter uns in der zuvor zitierten Schriftstelle auffordert, gerecht zu urteilen und nicht etwa selbstgerecht. Hierin liegt ein großer Unterschied.)

Beispielsweise müssen Eltern jeden Tag ein gutes Urteilsvermögen beweisen, was die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Kinder angeht. Niemand würde Eltern einen Vorwurf machen, wenn sie ihre Kinder dazu anhalten, ihr Gemüse zu essen, oder ein Kind davon abhalten, auf eine verkehrsreiche Straße zu laufen. Wieso sollte man also Eltern einen Vorwurf machen, wenn sie sich bei den etwas älteren Kindern darum Gedanken machen, wann diese abends nach Hause kommen, welche sittlichen Werte und Verhaltensweisen ihre Freunde haben, ab wann sie miteinander ausgehen, ob sie Experimente mit Drogen oder Pornografie machen oder sich auf sexuelle Übertretungen einlassen? Nein, wir treffen stets Entscheidungen und beziehen Stellung und bekräftigen unsere Werte, kurz, wir treffen ein „vorläufiges Urteil“ – zumindest sollten wir dies tun.

Manche Fragen und Gesetze haben Folgen in der Ewigkeit

Wenn wir bei komplexen sozialen Fragen in einer demokratischen Gesellschaft vor dieser Situation stehen, ist das nicht unbedingt leicht und für manch einen auch verwirrend. Junge Menschen haben vielleicht Fragen zu den einen oder anderen Standpunkten und Richtlinien der Kirche, zum Beispiel: „Auch wenn wir der Ansicht sind, dass wir dies oder jenes nicht tun sollen, warum müssen wir andere dazu bringen, sich ebenso zu verhalten? Haben sie nicht ihre Entscheidungsfreiheit? Sind wir nicht selbstgerecht und voreingenommen, zwingen wir nicht anderen unsere Ansichten auf, wenn wir verlangen, dass sie sich in einer bestimmten Weise verhalten?“ In diesem Fall werden Sie einfühlsam erklären müssen, warum manche Grundsätze verteidigt werden und man sich manchen Sünden entgegenstellt, wo sie auch auftreten, weil die damit verbundenen Fragen und Gesetze nicht nur gesellschaftliche oder politische Folgen nach sich ziehen, sondern sich auf die Ewigkeit auswirken. Auch wenn wir niemanden beleidigen wollen, der anderer Ansicht ist als wir, liegt uns doch noch mehr daran, Gott nicht zu beleidigen, wie es in einer Schriftstelle heißt – „den nicht zu beleidigen, der euer Gesetzgeber ist“19; und ich spreche hier von schwerwiegenden sittlichen Gesetzen.

Zur Verdeutlichung möchte ich ein geringeres Gesetz als Beispiel anführen. Es ist ein wenig so, als würde ein Jugendlicher sagen: „Jetzt darf ich Auto fahren, und ich weiß, dass ich bei Rot anhalten soll, müssen wir aber wirklich über andere richten und versuchen, sie alle dazu zu bringen, an der roten Ampel anzuhalten? Müssen alle tun, was wir tun? Haben sie nicht ihre Entscheidungsfreiheit? Müssen sie sich denn so verhalten wie wir?“ Sie werden dann wohl erklären müssen, warum wir selbstverständlich hoffen, dass alle bei Rot anhalten. Und Sie müssen das erklären, ohne abschätzig über diejenigen zu reden, die das Gesetz übertreten oder andere Ansichten haben, weil sie selbstverständlich ihre sittliche Entscheidungsfreiheit haben.

Meine jungen Freunde, es gibt heute in der Welt die unterschiedlichsten Ansichten, und jeder besitzt sittlich Entscheidungsfreiheit, aber niemand hat das Recht, so zu handeln, als hätte Gott zu diesen Themen nichts zu sagen oder als ob Gebote nur von Belang wären, wenn sich alle darüber einig sind. Im 21. Jahrhundert können wir nicht mehr fliehen. Wir müssen für Gesetze und Verhältnisse und eine Umgebung kämpfen, in der die freie Ausübung der Religion zulässig ist und wir darin geschützt sind. Auf diese Weise können wir es ertragen, in Babylon, aber nicht von Babylon zu sein.

Ich kenne keine wichtigere Fähigkeit, keine größere Redlichkeit, als in einer Welt, der wir nicht entfliehen können, Stellung zu beziehen. Dabei bewegen wir uns auf einem schmalen Grat: Wir vertreten unseren moralischen Standpunkt gemäß Gottes Wort und Gesetz, tun dies aber mitfühlend, verständnisvoll und mit viel Nächstenliebe. Das ist zweifellos sehr schwierig: einwandfrei zu unterschieden zwischen der Sünde und dem Sünder. Kaum eine Grenze ist schwerer zu ziehen – oder zumindest schwerer in Worte zu fassen –, und doch müssen wir uns liebevoll genau darum bemühen. Glauben Sie mir, Brüder und Schwestern, in der Welt, in der wir uns bewegen, haben wir viel Gelegenheit, solche Stärke zu entwickeln, solchen Mut zu zeigen und solches Mitgefühl aufzubringen – möglichst alles gleichzeitig. Und ich spreche hier nicht über wilde Frisuren oder Ringe in der Nase.

Lektion 3: Nutzen Sie die Werte des Evangeliums zum Wohl der Gesellschaft und des Landes

Zum Schluss nun die schwierige Geschichte aus Kansas City. Nur wenige von uns werden Polizist oder Sozialarbeiter oder Richter, doch sollten wir uns alle um das Wohlergehen unseres Nächsten sorgen und auch um die moralische Sicherheit unserer weiteren Umgebung. Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel hat genau diesem Thema vor zwei Jahren eine komplette Generalkonferenzansprache gewidmet. Er sprach darüber, wie notwendig es ist, dass wir über unsere eigenen vier Wände hinaus auf die Gesellschaft Einfluss nehmen:

„Wir müssen nicht nur unsere eigene Familie schützen, sondern auch eine Quelle des Lichts sein, wenn es darum geht, unsere Gesellschaft zu schützen. Der Erretter hat gesagt: ‚[Euer Licht soll] vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.‘ …

In unserer zunehmend schlechten Welt ist es sehr wichtig, dass Werte, die auf religiöser Anschauung beruhen … in der Öffentlichkeit vertreten [sind]. …

Religiöser Glaube stellt eine Quelle des Lichts, der Erkenntnis und der Weisheit dar [und die] Gesellschaft profitiert ungemein davon.“20

Wenn wir die Segnungen des Evangeliums nicht in unsere Gesellschaft und unser Land tragen, werden wir schlichtweg niemals genügend Polizisten haben – niemals genügend Männer vom Schlag eines Isaac Freestone – um moralisches Handeln zu erzwingen, falls man es überhaupt erzwingen kann. Man kann es nicht. Diese Kinder in diesem Haus, denen es an Nahrung und Kleidung fehlt, sind Söhne und Töchter Gottes. Die Mutter, die mehr Schuld trifft, weil sie älter ist und mehr Verantwortung übernehmen sollte, ist ebenfalls eine Tochter Gottes. In solchen Fällen muss sich unsere Liebe vielleicht etwas unpersönlich zeigen, unter Umständen in der Anwendung von Gesetzen, aber wir müssen versuchen zu helfen, wann und wo wir können, weil wir unsere Religion nicht draußen vor der Tür lassen, selbst wenn sich jemand bedauernswert und verantwortungslos verhält.

Wir werden heute Abend nicht jedes persönliche oder gesellschaftliche Problem aus der Welt schaffen. Wenn wir nach Hause gehen, wird es immer noch Armut, Unwissenheit und Übertretung geben, Arbeitslosigkeit und Missbrauch, Gewalt und Kummer – in unserer Umgebung, unserer Stadt, unserem Land. Nein, wir können nicht alles tun, aber – wie es so schön heißt – etwas kann man immer tun. Die Kinder Israels sind es, die dem Aufruf Gottes folgen und es tun, nämlich dieses Mal nicht aus Babylon fliehen, sondern es angreifen. Ohne naiv oder unverbesserlich optimistisch zu sein, können wir so umfassend und verlässlich nach unserer Religion leben, dass wir vielerlei Gelegenheit erhalten, Familien beizustehen, Nachbarn Gutes zu tun und andere zu schützen, auch die heranwachsende Generation.

Leben Sie so, dass sich darin Ihre Liebe zu Jesus Christus widerspiegelt

Ich habe das Wort Missionar in diesem Zusammenhang nicht in den Mund genommen, weil ich befürchte, dass Sie es sofort mit einem weißen Hemd und einem Namensschild verbinden. Beschränken Sie mich nicht darauf. Behalten Sie mit mir das große Bild im Auge – die große Notwendigkeit, das Evangelium zu verkünden, ob man Vollzeitmissionar ist oder nicht. Die Heiligen der Letzten Tage sind dazu aufgerufen, der Sauerteig im Brot zu sein, das Salz, das nie den Geschmack verliert, das Licht, das auf dem Berg leuchtet und nie unter den Scheffel gestellt werden darf. Ihre Altersgruppe – größtenteils 18 bis 30 – ist diejenige, in der der eigene Bekanntenkreis das Evangelium am ehesten annimmt, wenn man es ihm vorstellt. Das wissen wir. Zahlreiche Studien, die von der Kirche durchgeführt wurden, haben das belegt.

Also beginnen Sie damit, es vorzustellen! Wenn wir uns richtig verhalten und das Richtige sagen und in Wort und Tat großzügig auf andere zugehen, wird der Erlöser, der sein Werk in Rechtschaffenheit abkürzen, das Ende dieser letzten großen Evangeliumszeit ankündigen und dann in Herrlichkeit kommen wird, uns dabei antreffen, wie wir – Sie und ich und wir alle – unser Bestes geben, um nach dem Evangelium zu leben und um unser Leben und unsere Kirche und unsere Gesellschaft nach besten Kräften zu verbessern. Wenn er kommt, möchte ich unbedingt dabei angetroffen werden, dass ich nach dem Evangelium lebe. Ich möchte dabei überrascht werden, wie ich gerade den Glauben verbreite und etwas Gutes tue. Ich wünsche mir, dass der Heiland zu mir sagt: „Jeffrey“ – denn er kennt unsere Namen – „ich erkenne dich nicht an deinem Titel, sondern an deinem Leben, wie du zu leben versuchst und wie du die Grundsätze zu verteidigen suchst. Ich erkenne die Lauterkeit deines Herzens. Ich weiß, dass du dich bemüht hast, die Verhältnisse zuallererst dadurch zu verbessern, dass du selbst zu einem besseren Menschen geworden bist, und dann dadurch, dass du mein Wort verkündet und mein Evangelium so mitfühlend wie möglich verteidigt hast.

Ich weiß, dass es dir nicht immer gelungen ist“, wird er sicherlich sagen, „ob bei deinen eigenen Sünden oder den Lebensumständen anderer, aber ich glaube, dass du es aufrichtig versucht hast. Ich glaube, dass du mich von Herzen geliebt hast.“

Dass eines Tages eine solche Begegnung stattfindet, wünsche ich mir mehr als alles andere in diesem irdischen Leben. Und ich wünsche es mir für Sie. Ich wünsche es mir für uns alle. Israel, der Herr ruft alle – er ruft uns auf, nach dem Evangelium Jesu Christi zu leben, im Kleinen wie im Großen, und dann denen die Hand zu reichen, die vielleicht anders aussehen, sich anders kleiden oder verhalten wie wir, und uns dann darüber hinaus (wo es möglich ist) so vielen Menschen zuzuwenden, wie wir nur erreichen können.

Um Sie darin zu unterstützen, gebe ich Ihnen allen heute Abend zusammen mit meinem Zeugnis einen apostolischen Segen. Kraft des Priestertums und des Auftrags, den ich empfangen habe, segne ich Sie mit der Erkenntnis, dass Gott Sie liebt und dass er Sie braucht in dieser letzten großen Evangeliumszeit, in der alles beschleunigt und immer mehr erwartet wird. Ich segne Sie mit apostolischer Vollmacht, dass Ihre aufrichtig gesprochenen Gebete Gehör finden, dass Ihnen Ängste genommen werden, dass Ihr Rücken, Ihre Schultern und Ihr Herz gestärkt werden für die Lasten, die ihnen auferlegt werden. Ich segne Sie in Ihrem Bemühen, im Herzen rein zu bleiben und sich als Werkzeug in Gottes Hand zu geben, um Zion in diesen Letzten Tagen aufzurichten, wo Sie sich auch befinden mögen. Ich segne Sie, dass Sie einander treu sind und ebenso denen, die nicht zu Ihrem Kreis gehören und auf die wir zugehen sollen. Vor allem segne ich Sie, dass Sie Freunde des Erlösers der Welt sind, ihn persönlich kennen und darauf vertrauen, dass er mit Ihnen ist.

Ich liebe den Herrn Jesus Christus, dem zu dienen ich bestrebt bin. Und ich liebe unseren Vater im Himmel, dem wir so viel bedeuten, dass er uns seinen Sohn gegeben hat. Ich weiß, dass Gott im Hinblick auf dieses Geschenk Israel in diesen Letzten Tagen ruft und erwartet, dass wir seinem Ruf folgen und christlicher werden, heiliger als bisher in unserer Entschlossenheit, nach dem Evangelium zu leben und Zion aufzurichten. Ich weiß auch, dass er uns die Kraft und die Heiligkeit geben wird, wahre Jünger zu sein, wenn wir darum bitten. Ich gebe Zeugnis von der Göttlichkeit dieses Werkes, von der Liebe und Erhabenheit des allmächtigen Gottes und vom unbegrenzten Sühnopfer des Herrn Jesus Christus, das hinunterreicht selbst bis zum Geringsten von uns. Ich segne Sie mit dieser Hoffnung auf Glück und Heiligkeit, heute Abend und morgen und für immer. Im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.

Anmerkungen

  1. „Ihr Ältesten Israels“, Gesangbuch, Nr. 209

  2. „Israel, der Herr ruft alle“, Gesangbuch, Nr. 6

  3. Siehe Abraham 2:3

  4. Siehe Exodus 1:7–14

  5. „Israel, der Herr ruft alle“, Gesangbuch, Nr. 6

  6. Siehe 1 Nephi 2:2

  7. Siehe 1 Nephi 8:19,20

  8. Siehe Ether 6:5–13

  9. Siehe Perry Miller, Errand into the Wilderness, 1984, Seite 2f.

  10. „Kommt, Heilge, kommt!“, Gesangbuch, Nr. 19

  11. Brigham Young, zitiert von James S. Brown in Life of a Pioneer, 1971, Seite 121

  12. Isaac Freestone, wie er es dem Verfasser am 5. Mai 2012 erzählt hat

  13. Mosia 18:9

  14. Lukas 23:34

  15. Johannes 7:24

  16. George MacDonald, The Unspoken Sermons, 2011, Seite 264

  17. Matthäus 7:6

  18. Siehe Dallin H. Oaks, „‚Judge Notʼ and Judging“, Ensign, August 1999, Seite 6–13

  19. Lehre und Bündnisse 64:13

  20. Quentin L. Cook, „Es werde Licht!“, Ensign und Liahona, November 2010, Seite 28f.

© 2012 Intellectual Reserve, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Genehmigung: Englisch 5/12, Übersetzung 5/12. Das Original trägt den Titel: Israel, Israel, God Is Calling. German. PD50039052 150

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