Die wahre Freude am Weihnachtsfest
Meine lieben Brüder und Schwestern, es ist mir eine Freude, an diesem Abend bei Ihnen zu sein und mit Worten und Liedern die Geburt unseres Erretters und Erlösers zu feiern – ja, Jesu Christi, des Herrn.
Weihnachten ist eine wunderschöne Zeit im Jahr. Die meisten von uns haben da aber auch sehr viel zu tun. Ich hoffe und bete, dass wir uns von dem Druck, der in dieser Zeit herrscht, nicht so sehr vereinnahmen lassen, dass wir die falschen Sachen ins Auge fassen und uns die schlichte Freude entgeht, der Geburt des Heiligen aus Israel zu gedenken.
Die wahre Freude am Weihnachtsfest findet man nicht, wenn man sich abhetzt, um immer noch mehr zu erledigen. Die wahre Freude am Weihnachtsfest finden wir, wenn wir den Heiland in dieser Zeit in den Mittelpunkt rücken.
Er wurde in einem Stall geboren und in eine Krippe gelegt, aber er war aus dem Himmel gekommen, um als sterblicher Mensch auf der Erde zu leben und das Gottesreich zu errichten. Sein herrliches Evangelium veränderte das Denken der Welt. Er hat für uns gelebt und ist für uns gestorben. Was können wir ihm im Gegenzug dafür geben?
Mir gefallen die Worte der englischen Dichterin Christina Rossetti:
Was kann ich ihm geben,
arm, wie ich bin?
Wär ich ein Schafhirt,
ein Lamm brächt ich hin.
Als einer der Könige –
Kostbares, rar.
Doch was soll ich geben?
Mein Herz bring ich dar!1
Wie wir Weihnachten feiern, sollte die Liebe und die Selbstlosigkeit widerspiegeln, zu der uns der Heiland angehalten hat. Wer gibt, führt den Geist der Weihnacht zu voller Blüte – nicht, wer nur empfängt. Wir hegen freundlichere Gefühle füreinander. Wir wenden uns liebevoll denjenigen zu, denen es weniger gut geht. Unser Herz wird weicher. Wir verzeihen unseren Feinden, denken an unsere Freunde und gehorchen Gott. Der Geist der Weihnacht erhellt das Fenster der Seele. Wir schauen hinaus auf das hektische Treiben der Welt und machen uns mehr Gedanken um Menschen als um irgendwelche Dinge. Wenn wir die wahre Bedeutung des Geistes der Weihnacht begreifen wollen, müssen wir uns den Geist Christi vor Augen führen.
Präsident David O. McKay hat gesagt: „Wirklich glücklich wird man nur, indem man andere glücklich macht – das ist die praktische Anwendung der Lehre des Erretters, dass man sein Leben verlieren muss, um es zu gewinnen. Kurz gesagt ist der Geist der Weihnacht der Geist Christi, der unser Herz in brüderlicher Liebe und Freundschaft erglühen lässt und uns dazu bewegt, Gutes zu tun.
Wenn wir dem Geist des Evangeliums Jesu Christi folgen, schaffen wir ‚Frieden auf Erden‘, denn er bedeutet guten Willen gegenüber allen Menschen.“2
Mögen wir geben, wie der Heiland gegeben hat. Wer von sich gibt, gibt eine heilige Gabe. Wir geben, weil wir uns daran erinnern, was der Erretter alles gegeben hat. Mögen wir neben den Geschenken, die vielleicht eines Tages kaputtgehen oder vergessen werden, auch Geschenke von ewigem Wert machen. Um wie viel wäre die Welt doch besser, wenn wir alle Verständnis und Mitgefühl schenken würden, Hilfsbereitschaft und Freundschaft, Freundlichkeit und Güte.
Mögen wir nun, da uns die Weihnachtszeit mit all ihrer Pracht umfängt, wie die Könige aus dem Morgenland einem strahlend hellen Stern folgen, der uns darin leitet, wie wir die Geburt des Erlösers feiern. Mögen wir alle im Geiste eine Reise nach Betlehem unternehmen und dem Erlöser als Geschenk ein sanftes, mitfühlendes Herz mitbringen.
Meine Brüder und Schwestern, möge ein jeder von uns ein Weihnachtsfest voller Freude erleben. Das hoffe ich und darum bete ich im heiligen Namen des Erretters, Jesus Christus. Amen.