Andachten 2020
Wählt rechtschaffene Wünsche


Wählt rechtschaffene Wünsche

Andacht für junge Erwachsene in aller Welt

Sonntag, 3. Mai 2020

Meine lieben Brüder und Schwestern, zunächst einmal möchte ich mich bei meiner lieben Frau für ihre guten Worte und Ratschläge bedanken. Lynette, ich danke dir!

Es ist ein großer Segen und eine wunderbare Gelegenheit, heute Abend bei euch zu sein. Wir leben wirklich in einer ungewöhnlichen Zeit, und ich bin wahrhaft überzeugt, dass ihr für diese Zeit herangezogen wurdet. Vor nicht allzu langer Zeit hat Präsident M. Russell Ballard gesagt: „Ich finde, dass dies die großartigste Generation von jungen Erwachsenen in der Geschichte der Kirche ist. Ich glaube wirklich, dass dies so ist.“1 Ihr seid eine besondere Generation, die dazu erweckt wurde, turbulente Zeiten zu überstehen und dazu beizutragen, die Welt auf das Zweite Kommen Jesu Christi vorzubereiten. Er kennt euch in- und auswendig und liebt euch.

Unsere Zeit

Als wir heute Abend zu dieser Übertragung kamen, teilte man uns mit, das zehntausende Tweets mit Fragen zum Geist und zu persönlicher Offenbarung bei uns eingegangen sind. Ich hoffe, dass meine Frau und ich diese Fragen beantworten können, wenn ihr uns jetzt zuhört. Ich bete dafür, dass der Heilige Geist, der unser Lehrer ist, sowohl dem Einzelnen als auch den Vielen antworten kann.

Seit ein paar Tagen und Monaten erlebt die Welt gemeinschaftlich Leid, Unsicherheit, Unruhe und Herausforderungen ungewöhnlicher Natur. Diese Zeit ist schon lange vorausgesagt worden und wird im herrlichen Zweiten Kommen unseres Erretters gipfeln. Über diese Tage hat Jesus selbst prophezeit: „Ihr werdet auch von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; seht zu, dass ihr euch nicht beunruhigt; denn alles, was ich euch gesagt habe, muss sich begeben. … Siehe, ich spreche um meiner Auserwählten willen, denn es wird sich Nation gegen Nation erheben …; es werden Hungersnöte und Seuchen und Erdbeben an verschiedenen Orten sein. … Die Liebe der Menschen [wird] erkalten. [Alles wird] sich erfüllen.“2 Ich möchte euch dazu einen Erfahrungsbericht aus der Geschichte der Kirche erzählen.

Amanda Barnes Smith, ihr Mann Warren und ihre fünf Kinder hatten sich gerade erst der Kirche angeschlossen, als sie nach Missouri zogen. Sie schlossen sich den Heiligen in Haun’s Mill an, nur ein paar Tage, bevor der Pöbel dort viele umbrachte. Zu den Opfern gehörten auch Amandas Mann und ihr zehnjähriger Sohn. Ein anderer, jüngerer Sohn wurde schwer verletzt. Amanda empfing eine machtvolle Offenbarung, wie sie ihren verwundeten Sohn retten konnte. In dieser Zeit großer Not schrieb sie:

„Was blieb uns Frauen in unserer äußersten Trostlosigkeit anderes übrig als zu beten? Das Gebet war unsere einzige Quelle des Trostes, der Vater im Himmel unser einziger Helfer. Nur er allein konnte uns retten und befreien.

Eines Tages ließ der Pöbel einen Mann mit einem Befehl des Hauptmanns aus der Mühle kommen. [Er brüllte und fluchte]: ‚Der Hauptmann lässt euch sagen, dass er, wenn ihr Frauen nicht aufhört … zu beten, einen Trupp schickt und jede … von euch umbringt!‘

Das hätte er auch genauso gut tun können wie uns arme Frauen in dieser Stunde großen Unglücks vom Beten abzuhalten.

In großer Angst ließen wir unsere Gebete verstummen. Wir wagten es nicht, in unserer Hütte laut zu beten. Man durfte uns ja nicht hören. Ich konnte in meinem Bett oder still beten, aber so konnte ich nicht lange weiterleben. Die gottlose Stille war unerträglicher als der Abend des Massakers.

Ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich sehnte mich danach, meine Stimme zu hören, wenn ich den Vater im Himmel anflehte.

Also schlich ich mich in ein Maisfeld und kroch in einen [Stapel] Maisstängel. Er kam mir in diesem Moment wie ein Tempel des Herrn vor. Ich betete laut und innig.

Als ich aus dem Mais herauskam, vernahm ich eine Stimme. Sie sprach klar und deutlich. Es war keine stille, eindringliche Eingebung des Geistes, sondern eine Stimme, die eine Strophe aus einem Kirchenlied zitierte:

Mein Herz, das an Jesus sich lehnt mit Vertraun,

kann sicher auf deine Verheißungen baun;

und mag alle Hölle auch gegen mich sein:

du lässest mich nimmer, o nimmer allein.3

Von diesem Augenblick an hatte ich keine Angst mehr. Es war, als könne mir nichts mehr etwas anhaben.“4

Zeiten wie diese können uns beunruhigen, aber seid euch bewusst: Was für Amanda Barnes Smith galt, gilt auch für euch. Was auch um euch herum geschieht, welche Prüfung ihr auch ertragen müsst – Gott steht am Ruder. Er verlässt euch nicht, und wenn ihr treu seid und zu ihm eure Stimme erhebt, braucht ihr keine Angst zu haben. Genau hierüber möchte ich heute Abend zu euch sprechen.

Die Brille meiner Frau

Wie gesagt: Ich bin froh, dass meine Frau mich heute Abend begleitet. Sie ist mein Ein und Alles. Wir haben uns vor Jahren in der Schule kennengelernt. Nach dem Schulabschluss ging sie ans Ricks College in Rexburg in Idaho und ich an die BYU in Provo in Utah. Während unseres ersten Studienjahrs fuhr ich an einem Wochenende spontan nach Rexburg, um sie zu besuchen. Dort erteilte sie mir eine unschätzbar wertvolle Lektion.

Sie hatte kein Auto, und es war eine Weile her, seitdem sie zuletzt gefahren war. Als wir ihre Wohnung verließen, fragte sie mich, ob sie mein Auto fahren dürfe. „Na klar“, erwiderte ich. Kurz darauf fuhren wir in der Nähe ihrer Wohnung eine Anhöhe hinunter. Etwa auf halber Höhe fragte sie mich: „Unten ist ein Stoppschild, oder?“ Das Schild war klar zu sehen, also antwortete ich sogleich: „Ja, da steht ein Stoppschild.“ „Wusste ich’s doch“, sagte sie. „Ich kann es einfach nur nicht sehen.“ „Wieso kannst du es nicht sehen?“, fragte ich. „Ich hab meine Brille nicht auf, und ohne die sehe ich kaum etwas“, erwiderte sie. Ich sagte etwas wie: „Und warum genau trägst du deine Brille nicht?“ „Ich sehe mit Brille nicht gut aus, aber ich habe nicht daran gedacht, dass ich ohne sie nicht gut sehen kann.“ „Dann ist es wohl besser, wenn ich fahre“, sagte ich. Die Lektion war einfach: Solange man nicht klar sieht, ist man immer in Gefahr.

Nun frage ich euch: Wie kommt ihr in eurem Leben voran? Führt ihr euer Leben mithilfe einer Brille, die euch die Wirklichkeit klar erkennen lässt? In der Stadt Laodizea sündigten die Heiligen einst zwar nicht auf offensichtliche, auffallende Weise, aber der Herr rügte sie trotzdem, weil sie als Jünger nur lauwarm waren. Sie waren stolz auf ihre weltlichen Errungenschaften und ihr Wissen. Sie wurden zunehmend selbstgefällig und meinten, Gott nicht mehr zu brauchen. Die Stadt war zwar für ihre fortschrittliche Augenpflege bekannt, aber der Herr sagte ihnen: „Kaufe Salbe, um deine Augen zu salben, damit du sehen kannst!“5 Die entscheidenden Fragen, die wir uns alle stellen sollten, lauten: „Sehe ich mein Leben durch die Augen von Gottes Wahrheiten, Geboten und Bündnissen oder durch meine eigenen Augen? Höre ich jeden Tag durchs Gebet und durch persönliche Offenbarung vom Geist auf die Stimme des Herrn oder höre ich auf meine eigene Stimme oder die Stimme der Weisen dieser Welt, die uns zubrüllen, Gottes Wege und sogar seine Propheten seien deplatziert, langweilig, unnötig, gleichgültig oder – im Jargon der Welt – sogar betrügerisch und abscheulich?“

Joseph Smith hat einmal gesagt: „Der Teufel lässt nichts unversucht, die Heiligen in die Falle zu locken. … Er wandelt alles so um, dass man diejenigen angafft, die den Willen Gottes tun.“ Ohne Gottes Hilfe und Offenbarung erkennt man einfach nicht, „wie [etwas] wirklich ist [und] wirklich sein wird“6. Der Widersacher möchte erreichen, dass ihr diejenigen angafft, die den Willen Gottes tun. Er ist ganz darauf versessen, dass ihr die Wirklichkeit nicht erkennt und nicht versteht; dass ihr nicht erkennt, dass ihr ein Sohn oder eine Tochter Gottes seid, der euch inniglich liebt. Er hat den Wunsch, die Welt zu legitimieren; er will, dass ihr Gott ablehnt oder ihm nur halbherzig zugewandt seid, und vor allem, dass ihr euch und eurer Leben an politischen, kulturellen oder anderen weltlichen Belangen festmacht oder schlichtweg gleichgültig seid.

Ich habe mich oft gefragt, weshalb wohl Nephi Glauben hatte, Laman oder Lemuel aber nicht. Alle drei Brüder hatten dieselben guten Eltern. Eines Abends bekam ich eine Antwort auf diese Frage. Präsident M. Russell Ballard und ich führten einen Auftrag in Bangkok aus. Dort las er diese Schriftstelle vor:

„Und es begab sich: Ich, Nephi, … hatte auch großes Verlangen, von den Geheimnissen Gottes zu wissen; darum rief ich den Herrn an; und siehe, er besuchte mich und erweichte mir das Herz, sodass ich alle die Worte glaubte, die mein Vater gesprochen hatte; darum lehnte ich mich nicht wie meine Brüder gegen ihn auf.“7

Das war meine Antwort. Gott tut sich uns gemäß unseren Wünschen kund. Mehr als alles andere wünschte sich Nephi, die Wahrheiten und Geheimnisse Gottes zu kennen, und erfuhr Gottes Gegenwart, Freude, Macht und Wahrheit. Laman und Lemuel wünschten sich die Äußerlichkeiten der Welt und empfingen deren Lohn. Wenn ihr Gott bei euch haben wollt, dann müsst ihr eure Wünsche mit seinem Willen vereinen.

Wohin und worauf ihr euren Herzenswunsch legt, bestimmt, inwieweit ihr imstande seid, durchs Leben zu kommen und es erfolgreich zu gestalten. Deshalb fordere ich euch heute Abend auf, euer Leben in den alles überragenden Wunsch einzubetten, euch zu bekehren und andere zu stärken. Ihr wisst, dass das genau das ist, was der Erretter von seinem obersten Apostel, Petrus, verlangte, als er sagte: „Simon, Simon, … der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf. Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du wieder umgekehrt bist, dann stärke deine Brüder!“8

Der Wunsch, sich zu bekehren und andere zu stärken

Ich werde nie vergessen, wie ein erfahrener Angehöriger des Kollegiums der Zwölf Apostel mit meiner Frau und mir ein Interview führte und fragte, ob ich bereit wäre, eine Berufung als Missionspräsident anzunehmen. Meine Frau und ich hatten damals einiges zu tun. Zum Zeitpunkt des Interviews gab es ein paar heftige Turbulenzen in der Familie, wir waren mit weitreichenden humanitären Vorhaben in aller Welt beschäftigt, die erhebliche Aufmerksamkeit und Mittel in Anspruch nahmen, und ich war geschäftsführender Teilhaber einer weltweit tätigen Kapitalanlagegesellschaft – von all den Berufungen in der Kirche, mit denen wir beschäftigt waren, ganz zu schweigen. Ich war überzeugt, dass wir bereits so viel taten, wie wir nur konnten. Als wir nun also an dem Tag mit diesem lieben Apostel zusammensaßen und daran denken mussten, was wir alles zu tun hatten, sagten wir beide höflich, momentan sei wohl nicht der beste Zeitpunkt, eine Mission zu erfüllen. Ohne zu zögern wandte sich dieser Angehörige des Kollegiums der Zwölf Apostel an meine Frau und sagte: „Lynette, Sie werden eine wunderbare Missionarin und Ihrem Mann eine großartige Gefährtin sein.“ Dann wandte er sich mir zu und sagte: „Ich glaube, Sie begreifen es nicht. Der Herr beruft Sie, um Ihr Leben zu retten. Sie richten Ihr Leben entweder an Bündnissen oder an Ihrer Bequemlichkeit aus. Für eine Berufung gibt es nie einen günstigen Zeitpunkt. Es ist eine Frage des Glaubens. Entweder glauben Sie daran, dass der Herr Sie mit allem segnet, was Sie brauchen, wenn Sie das tun, worauf es ihm ankommt, oder Sie glauben nicht daran.“

Ich saß ganz ruhig da und war verblüfft. Mir war gerade gesagt worden, der Herr wolle mein Leben retten. Ich führte zwar ein gutes Leben, war aber damals völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Lynette und ich verließen nachmittags das Büro des Apostels und fuhren heim, um gebeterfüllt darüber nachzudenken, was wir nun mit unserem Leben anfangen wollten. Schnell beschlossen wir, die Mission anzutreten, unser Leben an unseren Bündnissen auszurichten und alles zu tun, wozu der Herr uns auffordern würde. Bündnissen treu zu sein bringt mehr Ausgewogenheit ins Leben. Man lebt nach Gottes Prioritäten und folgt nicht den eigenen Plänen. Seitdem hat sich unser Leben geändert. Gottes Liebe und die Schulung, die wir durch ihn erfahren, waren in jeder Hinsicht ein Segen für uns. Ich weiß gewiss, dass auch ihr diesen Segen genießen werdet, wenn ihr treu auf dem Weg der Bündnisse bleibt, den er vorgezeichnet hat. Gott möchte euer Leben retten.

Was bedeutet es, sich zu bekehren und sein Leben an Bündnissen auszurichten statt an der eigenen Bequemlichkeit? Jesus hat gesagt: „Blickt in jedem Gedanken auf mich.“9 Ein kluger Lehrer sagte mir einmal: „Er hat nicht gesagt: ,Denkt ab und zu an mich, dann wird mein Geist mit euch sein.‘ Er hat gesagt: ,Wenn ihr wahrhaftig immer an mich denkt, wird mein Geist mit euch sein.‘“10 Das bedeutet: Wenn ihr an ihn denkt, ist die Macht des Himmels stets bei euch und hilft euch jeden Tag in jeder noch so kleinen oder beängstigenden Herausforderung – wie sehr diese euch auch im Griff haben mag. Dazu gehören jegliche Angst, Sucht, Unsicherheit, jedes scheinbar unüberwindliche Hindernis. Überlegt also jetzt: Was wäre wohl das Wichtigste, was ihr tun müsst, um mehr an den Herrn zu denken? Und dann handelt entsprechend!

Mit meiner Frau hat mich mein bester Freund aus Kindertagen bekanntgemacht. Zu Schulzeiten taufte ich ihn, aber er hatte stets Mühe, sich dem Evangelium voll und ganz zu verschreiben und es zu leben. Stets rechtfertigte er sich damit, er würde ja nichts richtig Schlimmes tun. Dem war auch so. Aber eines Abends trank er bei einer Party zu viel, stürzte versehentlich von einer Klippe und kam ums Leben. Er war im gleichen Alter wie viele von euch. Es hätte nie zu dieser Tragödie kommen dürfen. Es wäre auch nicht dazu gekommen, wenn sich mein Freund von Bündnissen und nicht von seiner Bequemlichkeit hätte leiten lassen.

Wo zieht ihr in eurem Leben die Grenze, was die Gebote Gottes betrifft? Vielleicht seht ihr euer Leben so, wie die meisten beim Autofahren Geschwindigkeitsbegrenzungen sehen. Hält sich irgendwer überhaupt jemals an die tatsächliche Geschwindigkeitsbegrenzung? Nein. Stattdessen wollen wir wissen, wie viel schneller wir wohl fahren können, ohne einen Strafzettel zu erhalten. Genauso führte mein bester Freund sein Leben. Im Evangelium dürfen wir aber niemals darüber nachdenken, wie sehr wir uns auf die Welt einlassen können, ohne die Grenze zu überschreiten. Wir müssen der Welt schlichtweg entsagen.

Nur wenn ihr Gottes Bündnisse auf euch nehmt, habt ihr in dem Durcheinander dieser Welt eine klare Sicht. In der Bibel steht: „Denn darin besteht die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten.“11 Wer sein Leben an Bündnissen ausrichtet, führt keineswegs ein vollkommenes Leben, läutert es aber durch tägliche Umkehr. Eine solche Läuterung öffnet ihn für die üppigsten Segnungen Gottes und die Mächte des Himmels. Ist etwa einer unter euch Zuhörern am heutigen Abend, der in diesen turbulenten Zeiten nicht Gottes Führung und Macht braucht?

Vor vielen Jahren berichtete mir ein Geschäftspartner, der krank gewesen war, dass ihn Präsident Boyd K. Packer besucht und ihm einen Segen gegeben hatte. Er sagte: „Als ich ihn zum Auto brachte, sagte Präsident Packer: ,Verlassen Sie Getsemani nicht zu schnell. Lernen Sie dort erst etwas.‘“ Mein Bekannter fragte mich: „Wissen Sie, was er damit meinte?“ Noch ehe ich antworten konnte, setzte er schlicht hinzu: „Ich denke, er meinte, dass wir einfach Gottes Willen tun müssen. Genau das will ich tun!“

Als mein Geschäftspartner dies aussprach, wusste ich, dass er Recht hatte. Eine entscheidende Prüfung im Leben besteht darin, ob wir uns Gottes Willen unterwerfen oder uns nach unserem eigenen richten. Elder Neal A. Maxwell sagte vor langer Zeit: „Das einzige wirklich Persönliche, das wir auf Gottes Altar legen können, ist, dass wir unseren Willen ihm unterwerfen.“12

Was bedeutet aber Bereitschaft, Gottes Willen zu tun? Denken wir einmal an den Erretter im Garten Getsemani. Ein Teil dessen, was wir aus dieser Begebenheit lernen müssen, ist doch wohl, was es bedeutet, sich Gottes Willen zu unterwerfen: dass wir nämlich bereit sind, zu leiden und bis ans Ende auszuharren, was auch immer Gott von uns verlangen mag – selbst wenn wir etwas ertragen müssen, was wir nicht verschuldet haben. Dazu gehören körperliche Behinderungen oder Neigungen sowie falsche Anschuldigungen und Fehlurteile oder die Schikanierung durch fehlgeleitete Freunde, Führer oder sogar Angehörige.

Der Vater im Himmel bat den Erretter im Garten Getsemani, den bitteren Kelch voller Sünden und Bedrängnisse, die nicht die seinen waren, zu trinken. Dabei ergriffen Jesus „Furcht und Angst“ vor dem, was noch vor ihm lag. Seine „Seele [war] zu Tode betrübt“ und er betete, „dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe“. Er sagte zum Vater: „Alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir!“ Doch dann fügte er hinzu: „Aber nicht, was ich will, sondern was du willst.“13 In jüngerer Zeit sagte der Erretter in einer Offenbarung an Joseph Smith: „Ich wollte den bitteren Kelch nicht trinken und zurückschrecken – doch Ehre sei dem Vater, und ich trank davon und vollendete meine Vorbereitungen für die Menschenkinder.“14

Dass wir das trinken und vollenden, was der Vater für uns vorgesehen hat, wie bitter es auch sein mag, gehört zu seinem Plan, uns immerwährende Freude zu bringen. Glaubt oder meint ihr denn, dass der Vater im Himmel euch vor schmerzhaften, qualvollen Augenblicken schützen wird, die ihr brauchen werdet, um mehr so wie er zu werden? Präsident John Taylor hörte den Propheten Joseph Smith einmal sagen: „Ihr werdet allerlei Prüfungen durchstehen müssen. … Gott wird euch erproben, euch ergreifen und euer Herz bis ins Innerste ausloten.“ Ein Jünger Jesu Christi zu sein bedeutet, „fügsam, sanftmütig, demütig, geduldig, voller Liebe und willig [zu sein], sich allem zu fügen, was der Herr für richtig hält, [uns] aufzuerlegen“15.

Unser Prophet, Präsident Russell M. Nelson, hat vor kurzem gesagt: „Schwere Tage [liegen] vor uns[.] In Zukunft wird es nur selten leicht oder beliebt sein, ein glaubenstreuer Heiliger der Letzten Tage zu sein. Jeder von uns wird geprüft werden. … Diejenigen …, die dem Herrn eifrig nachfolgen, [werden] verfolgt.16 Genau diese Verfolgung kann Sie entweder so bedrängen, dass Sie schwach werden und verstummen, oder Sie anspornen, im täglichen Leben vorbildlicher und mutiger zu sein. Wie Sie mit den Prüfungen des Lebens umgehen, beeinflusst mit, wie Ihr Glaube sich entwickelt.“17

Der Apostel Paulus stellte diese Frage: „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert?“18 Mit heute gebräuchlichen Worten könnten wir es so ausdrücken: „Lasse ich zu, dass die schwierige Suche nach einem Ehepartner oder der Wunsch, in einer unzulässigen Beziehung zu leben, oder ein Ereignis in der Geschichte der Kirche oder das Fehlverhalten eines Führers oder Lehrers oder meine weltlichen Wünsche oder der Verlust der Arbeitsstelle oder eine schwere Krankheit oder eine erdrückende Notlage mich davon abhalten, dem Erretter eifrig nachzufolgen und mich voll und ganz in seiner Kirche einzubringen?“

All eure Sünden, Schmerzen und Bedrängnisse gehören zu dem, was Elder Maxwell als „die schreckliche Arithmetik“19 des Sühnopfers Jesu Christi bezeichnete, die man wohl nur mit der Formel „Unermesslichkeit mal Unendlichkeit20 erfassen kann. Die Beschwerden und Herausforderungen, die die Prüfungen in eurem Leben mit sich bringen, werden niemals größer sein als seine. Daher möchte Gott von euch wissen, ob ihr bereit seid, in die Fußstapfen des Erretters zu treten und wie er zu sagen: „Aber nicht, was ich will, sondern was du willst.“21

Man könnte es auch so ausdrücken: „Vertraue ich auf Gott und auf die Pläne, die er für mein Leben gemacht hat?“

Seid euch in Schwierigkeiten und Prüfungen bewusst, dass Gott alle Macht besitzt, euch aufrechtzuerhalten, selbst wenn sich die Umstände nicht ändern. Selbst inmitten von herzzerreißenden Bedrängnissen verheißt er uns: „Ich werde auch die Lasten … leicht machen, sodass ihr sie nicht mehr auf eurem Rücken spüren könnt, … damit ihr mit Bestimmtheit wisst, dass ich, Gott, der Herr, mich meines Volkes in seinen Bedrängnissen annehme.“22 Zweifelt nie daran, dass der Herr jede wirksame Tür öffnen kann, euch in Glaubensfragen Ruhe verschafft und euch hilft, Arbeit, Bildung und Kraft für ein rechtschaffenes Leben zu erlangen oder was ihr sonst noch brauchen mögt, um eurer Potenzial voll und ganz auszuschöpfen. Der Erretter hat verheißen, einen Weg zu bereiten.23 Kann euch dies sonst irgendjemand oder irgendetwas verheißen? Unterwerft euch demütig seinem Willen und vertraut darauf, dass er euch schult und aufrechterhält.

Vor Jahren machte Präsident Henry B. Eyring diese schmerzhafte Beobachtung:„Wenn dieses Fundament des Glaubens nicht fest in unserem Herzen verankert ist, schwindet die Kraft auszuharren.“24 Glaube ist ein Grundsatz, der zum Handeln anregt. Glaube ist eine Entscheidung. Glaube wird nicht daran gemessen, an wie vielen Sitzungen man teilnimmt oder wie viele Rituale man befolgt. Glaube ist nicht einmal das Bekenntnis, dass Gott und Jesus Christus leben. Euer Glaube zeigt sich darin, inwieweit ihr Gott und dem Erretter, Jesus Christus, vertraut und euch ganz und gar auf sie verlasst. Je nachdem, in welchem Ausmaß wir ihnen vertrauen und uns auf sie verlassen, halten wir durch oder schwinden wir dahin.

Um diesen Glauben an sie aufzubauen, müsst ihr jedwede Neigung, für euer Verhalten Ausreden zu finden, aus eurem Leben verbannen. Ihr müsst euer Leben in die Hand nehmen und dürft eure Taten und Entscheidungen nicht von anderen bestimmen lassen. Eure Sichtweise, eure Einstellung, eure Reaktionen, Gefühle, Gedanken und Ansichten sind allesamt Dinge, die ihr steuert. Wenn man Anstoß nimmt und sich abwendet, kommt das nicht von Gott. Seine Stimme ermuntert uns stets, ihm nachzufolgen. Gott ist bereit, jede Frage zu beantworten, jeden Konflikt zu schlichten und jeden einzelnen Menschen zu erlösen. Es gibt keinen Fehler und keinen Konflikt, der nicht durch ihn behoben werden könnte. Alle Internetsuchen dieser Welt quer durch die fast anderthalb Milliarden Websites, die es gibt, können euch nicht sagen, ob diese Kirche wahr ist und ob Jesus Christus lebt; dies kann nur Gott euch offenbaren. Letztlich läuft es darauf hinaus: Gott wird euch nicht eine Wahrheit sagen und mir eine andere. Wir bekommen alle die gleichen Antworten, sofern wir aufrichtig, voll Glauben und mit wirklichem Vorsatz fragen und ihn suchen. Und dazu gehört auch, dass man sich aller Geschichten entledigt, die nur eine Ausrede sind.

Als ich vor Jahren einen Auftrag in Afrika hatte, hörte ich von einem Mann, der mit seinem Lastwagen zwei Giraffen transportierte. Die eine war ein ganzes Stück größer als die andere. Unterwegs fuhr er unter einer Autobahnbrücke hindurch, die jedoch nicht hoch genug für die größere Giraffe war. Als der Laster die Brücke erreichte, stieß sich die größere Giraffe den Kopf und starb sofort. Später fragte man den Fahrer, weshalb er nicht besser darauf geachtet habe, die Giraffe vor dem Tod zu bewahren. „Es ist nicht meine Schuld“, erwiderte er. „Die Brücke wurde zu niedrig gebaut.“

Die Ausrede dieses Mannes klingt lächerlich, aber habt ihr nicht auch schon einmal falsch gehandelt und eine ebenso abwegige Ausrede vorgebracht? Gebt einer niedrigen Brücke nicht die Schuld, dass sie ist, wie sie ist. Bemüht euch stattdessen darum, euer Potenzial voll zu entfalten und alle Mächte, Segnungen und Wunder des Himmels zu erlangen, die ihr braucht und die euch verheißen sind, wenn ihr nur euren anhaltenden Glauben und euer Vertrauen auf den Herrn weiter steigert. Der Herr hat zu Joseph Smith gesagt: „Wie oft hast du [dich] von Menschen überreden lassen. … Du hättest die Menschen nicht mehr fürchten sollen als Gott. Wenn auch die Menschen die Ratschläge Gottes für nichts achten und seine Worte geringschätzen, so hättest du doch treu sein sollen; dann hätte er seinen Arm ausgestreckt und dich gegen all die feurigen Pfeile des Widersachers gestärkt; und er hätte dir in allen Zeiten der Beunruhigung beigestanden.“25

Ich möchte nun über den Punkt Selbsteinschätzung noch etwas hinausgehen und euch mein Zeugnis mitgeben, dass seine Bündnisse zu leben und sich Gottes Willen zu unterwerfen auch mit der Bereitschaft verknüpft ist, aus sich herauszukommen und, wie Petrus vom Herrn aufgetragen wurde, seine Brüder zu stärken. Präsident Nelson hat vor kurzem gesagt: „Wir müssen Glauben … an den Herrn Jesus Christus und Glauben an seine Kirche entwickeln. … Wir müssen die Kirche und das Reich Gottes auf der Erde errichten.“26 Er hat ferner bezeugt: „Nichts, was im Moment auf der Erde geschieht, ist wichtiger [als die Sammlung Israels]. Nichts hat weitreichendere Folgen – gar nichts. … Diese Sammlung sollte euch alles bedeuten. Dies ist die Mission, für die ihr auf die Erde gesandt wurdet.“27 Ebenso fragte der Erretter den Petrus: „Liebst du mich?“, und setzte dann hinzu: „Weide meine Schafe!“28

Im Johannes-Evangelium lesen wir, dass Maria und Marta den Erretter holen ließen, als ihr Bruder Lazarus schwer erkrankte. Seine Jünger flehten ihn an, nicht zu gehen, da die Juden ihm nach dem Leben trachteten, aber Jesus begab sich dennoch zum Grab des Lazarus. Dort weinte der Erretter und trauerte mit seinen Freunden. Dann befahl er Lazarus mit der Macht Gottes, von den Toten aufzustehen. Er sagte: „Lazarus, komm heraus!“ Daraufhin wird berichtet: „Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt. [Und] Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen!“29

Meine lieben Freunde, nichts schenkt mehr Leben, als das Licht Christi und das Licht seines Evangeliums weiterzuverbreiten. Allein das Evangelium Christi bringt den Ländern Frieden, rettet die Welt aus Armut oder erhebt einen anderen Menschen zu anhaltendem Glück. Eine Organisation, die nach anderen Grundsätzen vorgeht, wird scheitern. Allein das Evangelium kann die „Binden“ lösen, mit denen eure Mitmenschen umwickelt sind. Ladet andere ein, in Gottes Licht zu kommen. Wenn ihr dies tut, verheißt er, dass ihr eurer „Seele die Errettung bringt“,30 dass eure Sünden euch vergeben werden31 und dass er seine Engel senden wird, die „rings um euch sein [werden], um euch zu stützen“32.

Hoffnung

Ich bin mir freilich sehr wohl bewusst, dass ihr, ich oder sonst jemand zwar gute Absichten haben mögt, jedoch der Druck, sich den Ansichten der Welt und nicht den Geboten des Herrn anzupassen, enorm sein kann. Fest entschlossen sagte Petrus zu Jesus: „Und wenn alle an dir Anstoß nehmen – ich werde niemals an dir Anstoß nehmen! … Und wenn ich mit dir sterben müsste – ich werde dich nie verleugnen.“33 Kurze Zeit später jedoch geriet Petrus ins Straucheln und verleugnete den Erretter dreimal. Was sollt ihr daraus lernen?

Ich glaube, der Herr möchte euch zum Teil auch bewusst machen, dass er sehr wohl weiß, dass es kein einmaliges Ereignis, sondern ein Vorgang ist, sich seinem Willen zu unterwerfen, die Bündnisse zu leben und sich vollständig zu bekehren. Jesus gab sein Leben, damit wir unser Leben nicht an Schwächen und Unzulänglichkeiten messen müssen, sondern jeden Tag umkehren können und dadurch stärker werden, bis unser Glaube unerschütterlich geworden ist. Nehmt euch doch einmal diese aufschlussreiche Aussage von Elder Jeffrey R. Holland bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2016 zu Herzen:

„Wir können uns ein wenig mit diesem Gedanken trösten: Wenn Gott nur diejenigen belohnen würde, die vollkommen treu gewesen sind, dann wäre seine Liste eher kurz. Bitte denken Sie deshalb morgen und alle künftigen Tage daran, dass der Herr diejenigen segnet, die sich verbessern wollen, die seine Gebote als notwendig annehmen und sich bemühen, sie zu halten, die christliche Eigenschaften schätzen und nach besten Kräften danach trachten, sich diese anzueignen. Wenn Sie in Ihrem Bemühen stolpern, dann denken Sie daran, dass es uns allen so geht. Der Erlöser hilft Ihnen dabei, weiterzumachen. Wenn Sie fallen, dann flehen Sie ihn um Kraft an.“34

In Johannesburg hören Lynette und ich einmal gemeinsam mit Elder Holland eine junge zurückgekehrte Missionarin dieses Zeugnis geben: „Ich bin nicht so weit gekommen, um jetzt stehenzubleiben.“ Denkt daran: „Ganz gleich, worin eure Herausforderungen derzeit bestehen: Macht weiter. Bemüht euch weiterhin. Vertraut weiterhin. Glaubt weiterhin. Macht weiterhin Fortschritt. … Im Himmel spornt man euch an – heute, morgen und immerzu.“35 Ihr seid in Gottes Hand, und er kann euch aus jedem Feuerofen befreien.

Elder Holland sprach auch von einer weiteren liebevollen, barmherzigen Zusicherung vom Herrn, an der ihr tief im Herzen festhalten solltet:

„Der Geist lässt sich nicht von einem Virus oder Landesgrenzen oder ärztlichen Prognosen stoppen. [Es gibt] Gaben vom Himmel, die sich nicht davon bremsen lassen, dass ein Land Probleme hat oder eine Krankheit in der Luft liegt. … Der Schöpfer dieser wunderbaren Welt, in der wir leben, kann jedem Element darin befehlen: ,Bis hierher und nicht weiter!‘ Das wird er auch zu dem Unheil sagen, dem wir gerade ausgesetzt sind. In der Gegenwart seiner Erhabenheit müssen sogar subatomare Schöpfungen, wenn auch nur im übertragenen Sinne, auf ihre Weise ,bekennen‘, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, der große Erlöser aller. Auf Weisung des Vaters bestimmt der Erretter das Schicksal dieser Welt. Wir befinden uns in sehr sicheren, liebevollen Händen.“36

Zum Abschluss

Ich möchte dort schließen, wo ich begonnen habe. Ich bin überzeugt, dass ihr die großartigste Generation von jungen Erwachsenen in der Geschichte der Kirche seid. Ihr seid wohl auch die Generation mit den größten Herausforderungen. Wenn ihr überlegt, welche Schwierigkeiten euch umgeben, denkt an diese Worte Gottes: „Denn ich, der Herr, werde alle Menschen gemäß ihren Werken richten, gemäß den Wünschen ihres Herzens.“37 Der Geist kann euch helfen, eure Wünsche weiterzuentwickeln, aber ihr allein entscheidet, was ihr euch wünscht, und ihr allein müsst vor Gott für diese Entscheidung Rechenschaft ablegen. Er hat auch verkündet, dass euch gemäß euren Wünschen geschehen wird.38 Das heißt, am besten wollt ihr auch die Folgen „dessen …, was [ihr euch] wünsch[t]“39.

Ich schließe mit einer persönlichen Erfahrung und mit meinem Zeugnis. Vor vielen Jahren bereitete ich mich im zweiten Jahr an der Uni allein in meiner Wohnung auf die Abschlussprüfungen vor. Es war ein warmer Tag, und als ich meine Unterlagen durchging, summte mir plötzlich eine Mücke vor der Nase herum. Sie belästigte mich wirklich hartnäckig. Schließlich hatte ich genug. Ich hob die Hände, klatschte und tötete die Mücke. Noch immer kann ich mir nicht erklären, was dann geschah, aber ich sah auf die tote Mücke in meiner Hand und empfand großes Mitleid. „Die Mücke hätte nicht sterben müssen“, sagte ich mir. „Sie ist bloß tot, weil ich schlecht gelaunt und ungeduldig war.“ Ich kniete nieder und bat Gott um Vergebung und darum, diese Mücke wieder zum Leben zu erwecken. Als ich das Gebet schloss, flog mir die Mücke aus der Hand.

Jahrelang habe ich mich gefragt, weshalb Gott das für mich getan hatte. Ich habe viele Antworten bekommen, aber keine war wichtiger als diese: Er wollte mir im Innersten begreiflich machen, dass er alle Macht hat, mich und jeden anderen zu erheben, sogar den Geringsten. Er wollte mich wissen lassen, dass er angesichts unserer Schwächen vollkommenes Mitgefühl hat. Für ihn sind sogar die Haare auf unserem Kopf gezählt. Wenn er selbst einer Mücke ein neues Leben schenkt, lässt er auch euch niemals im Stich, an welchem Punkt ihr auch gerade sein mögt.

Seid nicht wie die Heiligen aus Laodizea und lasst euch von Gleichgültigkeit leiten. Das bezeuge ich euch. Wenn ihr eure Ausflüchte und euren Stolz ablegt, wenn ihr nachfragt und auf die Stimme des Herrn hört, nicht auf eure eigene, und wenn ihr auf seine Weise handelt, erkennt ihr, wie etwas wirklich ist. Wenn ihr euch aufrichtig darum bemüht, euch zu bekehren, euer Leben an Bündnissen ausrichtet und nicht an eurer Bequemlichkeit und euch Gottes Willen unterwerft und dabei andere stärkt, werden euch alle Segnungen und Wunder zuteil, die ihr braucht, um im Leben erfolgreich zu sein und zum Vater im Himmel heimkehren und ewige Freude empfangen zu können.

Jesus Christus ist unser Erretter. Er lebt. Dies ist seine Kirche, und dies wird die Kirche sein, die der Erretter bei seinem Zweiten Kommen in Empfang nimmt. Der Vater im Himmel ist nicht abwesend. Sein Plan ist der einzige Plan des Glücklichseins. Mögt ihr durch den Heiligen Geist von allem wissen, ob es wahr ist, und alles erkennen, was ihr tun sollt. Ich bete dafür, dass ihr den Mut habt, von unredlichen Wünschen umzukehren und sie durch den göttlichen Wunsch zu ersetzen, euer Leben an Bündnissen auszurichten, euch Gott zu unterwerfen und seine Läuterungen zu ertragen. Ich bezeuge euch, die ihr in eurer Jugend steht, so wie Alma seinem Sohn Helaman bezeugte, der in seiner Jugend stand: „Ich weiß sicher, wer auch immer sein Vertrauen in Gott setzt, der wird in seinen Prüfungen und seinen Mühen und seinen Bedrängnissen gestärkt und wird am letzten Tag emporgehoben werden.“40

Möge Gott euch alle segnen. Darum bitte ich im Namen Jesu Christi. Amen.

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