2022
Silvias lange Fahrt zum Tempel
Oktober 2022


Pioniere aus aller Welt

Silvias lange Fahrt zum Tempel

Silvia wusste, dass sich die lange Fahrt lohnen würde!

Family driving away from the temple

Vergnügt hüpfte Silvia in die PV und setzte sich. In der PV fühlte sie sich immer gut.

Schwester Rioja hielt ein Bild vom Tempel hoch. „Im Tempel können wir an unsere Familie gesiegelt werden“, erklärte sie. „Das bedeutet, dass wir für immer mit ihr zusammen sein können, wenn wir Gottes Gebote befolgen.“

Silvia meldete sich. „In ein paar Tagen fahren meine Familie und ich zum Tempel und lassen uns siegeln!“, rief sie. „Ich freu mich schon so!“

Schwester Rioja lächelte. „Das wird eine lange Fahrt! Aber sie wird sich lohnen.“

Damals gab es in Spanien, wo Silvias Familie wohnte, noch keinen Tempel. Sie mussten also den ganzen Weg in die Schweiz zum Tempel fahren. Die Fahrt würde zwei Tage dauern!

Am Dienstagmorgen wachte Silvia früh auf. Sie half ihren Eltern, das Auto zu packen. Dann war es Zeit für die Abfahrt!

Silvia versuchte, sich auf der Rückbank mit ihrer Schwester und ihrem kleinen Bruder zu vertragen. Sie spielten Spiele und sangen Lieder. Papá spielte klassische spanische Musik ab. Als Silvia müde wurde, schaute sie aus dem Fenster. Sie blickte auf die vorbeiziehenden grünen Hügel, bis sie schließlich einschlief.

Der erste Tag war geschafft. Es schien so, als würde die Fahrt nie enden! Dann erinnerte sich Silvia aber an das, was Schwester Rioja gesagt hatte. Es wird sich lohnen!, dachte sie.

Nach einem weiteren Tag im Auto konnte Silvia endlich die weiße Turmspitze des Tempels sehen. „Schaut nur, da!“ Sie zeigte aus dem Fenster. „Da ist der Tempel!“

Silvias kleiner Bruder klatschte in die Hände. Mamá wischte sich Freudentränen aus dem Gesicht.

„Wir haben es geschafft!“, rief Papá.

Im Tempel zogen sich Silvia und ihre Familie weiße Kleidung an. Eine freundliche Tempelarbeiterin saß bei Silvia und ihren Geschwistern. Dann brachte sie sie in den Siegelungsraum.

Ein funkelnder Kronleuchter erfüllte den Raum mit Licht. Mamá und Papá knieten am Altar nieder, auf dem eine weiche Spitzendecke lag. Sie lächelten.

Silvia, ihr Bruder und ihre Schwester knieten sich neben Mamá und Papá. Silvia schaute in die großen Spiegel an der Wand. Das Spiegelbild ging unendlich weiter. Ein warmes Gefühl überkam sie. Nun konnte ihre Familie für immer aneinander gesiegelt werden.

Als es Zeit für die Rückfahrt war, stiegen Silvia und ihre Familie wieder ins Auto. Sie gehörten zu den ersten Mitgliedern der Kirche aus Spanien, die in den Tempel gingen, und das machte sie zu Pionieren!

Bei der Abfahrt schaute Silvia ein letztes Mal aus dem Fenster. Unter dem blauen Sommerhimmel strahlte der weiße Tempel förmlich. Silvia konnte es kaum erwarten, eines Tages wieder in den Tempel zu gehen!

Spanien istein spanischsprachiges Land in Westeuropa.

In der Hauptstadt Madrid gibt es mittlerweile einen Tempel.

In keinem Land wachsen mehr Oliven als inSpanien!

Silvia war sechs Jahre alt, als ihre Eltern sich taufen ließen.

Sie half in der PV mit und begrüßte die anderen Kinder, wenn sie ankamen.

Heute ist Silvia an ihren Mann und ihre drei Kinder gesiegelt.

Page from the October 2022 Friend Magazine.

Illustrationen von Sammie Francis