„Maddies Gabe“, Unser Freund, August 2024, Seite 18f.
Maddies Gabe
„Kann ich auch einen Segen bekommen?“, fragte Maddie.
Diese Geschichte spielt in den USA.
Klopf, klopf!
Maddie rannte zur Haustür und öffnete sie. Sie lächelte, als sie sah, dass Bruder Clayton vor ihr stand. Er war der betreuende Bruder der Familie.
„Hallo Maddie“, sagte Bruder Clayton. „Ich bin hier, um deine Eltern zu besuchen!“
Mutti kam ebenfalls zur Tür. „Danke, dass Sie hier sind. Kommen Sie doch herein.“
Bruder Clayton folgte Mutti und Maddie ins Wohnzimmer.
Vati stellte einen Stuhl in die Mitte des Zimmers. „Bruder Clayton ist hier, um Mutti und mir einen Priestertumssegen zu geben“, erklärte er Maddie.
„Aber warum?“, fragte Maddie. Sie wusste, dass man um einen Priestertumssegen bitten konnte, wenn man krank vor oder ein neues Schuljahr begann. Warum also brauchten Mutti und Vati einen Segen?
„Du weißt ja, dass wir im Moment ein paar Schwierigkeiten haben“, sagte Mutti. „Vati und ich möchten die Hilfe und Führung des himmlischen Vaters.“
Maddie wusste, dass Mutti oft gestresst war. Und Vati machte sich Sorgen ums Geld. Es war eine sehr schwierige Zeit für die ganze Familie.
„Man kann nicht nur einen Priestertumssegen bekommen, wenn man krank ist“, sagte Vati. „Man kann ihn auch bekommen, wenn man Trost oder Kraft braucht.“
„Darf ich bleiben und zuhören?“, fragte Maddie.
Mutti lächelte. „Natürlich. Schaffst du es, stillzusitzen? Wir wollen andächtig sein, damit wir den Heiligen Geist verspüren können.“
Maddie nickte und setzte sich aufs Sofa. Sie verschränkte die Arme und schloss die Augen. Dann hörte sie zu, wie Bruder Clayton zuerst Vati und danach Mutti einen Segen gab. Bruder Clayton sprach liebevolle Worte vom Vater im Himmel aus, und Maddie überkam ein warmes, hoffnungsvolles Gefühl.
Nach den beiden Segen stand Maddie auf. „Kann ich auch einen Segen bekommen?“
„Aber natürlich“, sagte Vati.
Maddie setzte sich auf den Stuhl, und Bruder Clayton legte ihr die Hände auf. Sie hatte ein gutes Gefühl. Dennoch fragte sie sich, was der Vater im Himmel ihr wohl sagen wollte. Sie wusste, dass ihre Familie große Probleme hatte. Maddie wusste auch, dass sie selbst sie nicht lösen konnte.
„Maddie, der Vater im Himmel möchte dich wissen lassen, dass du die Gabe der Freude besitzt“, sagte Bruder Clayton. „Er hat dich lieb und möchte, dass du fröhlich bist. Und er möchte, dass du andere an deiner Freude teilhaben lässt.“
Maddie hörte aufmerksam zu. Sie verspürte Frieden. Vielleicht konnte sie nicht die schwierigen Probleme lösen, die ihre Familie hatte. Aber sie konnte ihrer Familie helfen, fröhlich zu sein!
Als Bruder Clayton den Segen beendet hatte, sprang Maddie vom Stuhl und umarmte Mutti und Vati fest. Dann gab sie Bruder Clayton die Hand. „Vielen Dank!“, sagte sie.
Später am Abend saß Maddie auf dem Bett. Sie dachte an ihren Priestertumssegen. Was konnte sie tun, damit ihre Familie fröhlich war? Sie schaute sich um, und ihr Blick fiel auf ihre Bilderbücher, ihre Kuscheltiere und ihre Bastelsachen.
Da hatte sie eine Idee. Sie holte Papier, Schere und Stifte hervor. Dann schnitt sie das Papier zu kleinen Quadraten.
Maddie nahm einen roten Stift in die Hand. „Du schaffst das!“, schrieb sie auf den ersten Zettel. „Du wirst geliebt!“, schrieb sie auf den nächsten. Maddie überlegte sich, welche weiteren freundlichen Worte sie schreiben konnte. Sie machte weiter, bis auf jedem Zettel eine liebe Botschaft stand.
Anschließend verteilte sie die Zettel überall im Haus – einen an der Haustür, einen neben der Seife am Waschbecken, einen auf der Waschmaschine.
Wann immer sie in den nächsten Tagen mitbekam, dass jemand ein Zettelchen las, musste sie lächeln.
„Danke für diese Briefchen“, sagte Mutti lächelnd. „Ich freue mich so darüber. Und ich freue mich so über dich!“
Maddie umarmte Mutti. Der Vater im Himmel half ihr, mit ihrer Gabe der Familie zu helfen.
Du wirst geliebt!