Ein zwölfjähriger Diakon
Jeder von uns kann, als Sohn Gottes, seine Mission und Bestimmung erfüllen.
Meine geliebten Brüder im Priestertum, am Anfang möchte ich mich an jeden zwölfjährigen Diakon wenden, der an dieser Allgemeinen Priestertumsversammlung teilnimmt. Wo auch immer ihr seid, ich freue mich, dass ihr da seid, und ich möchte euch erzählen, was Präsident Gordon B. Hinckley erlebte, als er – wie ihr jetzt – ein zwölfjähriger Diakon war.
Wir lesen in seiner Biografie: „Kurz nachdem er zum Diakon ordiniert worden war, besuchte er zusammen mit seinem Vater seine erste Pfahl-Priestertumsversammlung. … Er fühlte sich ein bisschen fehl am Platz. Er suchte sich in der letzten Reihe der Kapelle der Gemeinde 10 einen Platz, während [sein Vater] (der in der Pfahlpräsidentschaft war) seinen Platz auf dem Podium einnahm. Zu Beginn der Versammlung standen die drei-, vierhundert anwesenden Männer auf und sangen William W. Phelps’ Jubellied …: ‚Preiset den Mann, der einst sprach mit Jehova, der ein Prophet war, von Christus ernannt, der, von dem Geiste erfüllt, prophezeite nahes Gericht jedem Volke und Land.‘“
Über dieses Erlebnis sagte Präsident Hinckley: „Etwas ging in mir vor, als ich diese glaubenstreuen Männer singen hörte. Es berührte mein Herz. Ich hatte ein Gefühl, das man kaum in Worte fassen kann. Ich spürte eine große, treibende Kraft, sowohl emotional als auch geistig. So etwas hatte ich in der Kirche noch nie zuvor erlebt. In mein Herz drang die Erkenntnis, dass der Mann, von dem sie sangen, tatsächlich ein Prophet Gottes war. Ich wusste damals, durch die Macht des Heiligen Geistes, dass Joseph Smith wirklich ein Prophet Gottes war.“1
So wie das, was Präsident Hinckley als zwölfjähriger Diakon erlebte, ein Erlebnis war, das er sein Leben lang nicht vergaß2, bete ich darum, dass ihr heute auch etwas erlebt, was ihr euer Leben lang nicht vergesst.
Sehen wir uns nun einmal diese bemerkenswerte, in Bronze gegossene Skulptur mit dem Titel Diakonsbank an. Für alle, die die Skulptur nicht sehen können: Hier sind fünf Diakone zu sehen. Sie sitzen auf einer Bank in der Kapelle und fühlen sich unbeobachtet.
Wenn Sie diese fünf Diakone betrachten, was sehen Sie? Wenn ich nun die Aussagen von zwei früheren Präsidenten der Kirche vorlese, formuliere ich die Frage etwas um: Was können Sie sehen?
Präsident Joseph Fielding Smith hat verkündet: „Unsere jungen Leute … sind der Adel des Himmels, eine erlesene und auserwählte Generation mit einer göttlichen Bestimmung. Diese Geister wurden für diese Zeit zurückbehalten, in der das Evangelium auf der Erde ist und der Herr tapfere Diener braucht, um sein Werk in den Letzten Tagen weiterzuführen.“3
Präsident Spencer W. Kimball sagte: „Wir ziehen eine königliche Generation heran …, die besondere Aufgaben vor sich hat.“4
Wenn wir im Lichte dieser Aussagen von Propheten unseren Blick nicht nur auf diese fünf Diakone auf der Bank richten, sondern auf alle Jungen Männer, die das Aaronische Priestertum tragen, was können Sie dann sehen?
Ich vertraue darauf und bete darum, dass wir alle ihr göttliches Potenzial sehen können, dass wir sehen können, wie sie als Träger des heiligen Priestertums vorwärtsgehen und als Missionare den Nationen der Erde5 durch den Geist6 das immerwährende Evangelium7 predigen, dass wir sie als glaubenstreue Ehemänner und Väter, als tapfere Diener und Führer der Kirche und des Reiches Gottes in diesen Letzten Tagen sehen können.
Um die göttliche Bestimmung dieser auserwählten und königlichen Generation besser begreifen zu können, müssen wir nur an den zwölfjährigen Jesus denken, der mit seinen Eltern zum Paschafest nach Jerusalem hinaufging.8
Wer war dieser zwölfjährige Junge? Was war seine Mission, seine Bestimmung? Und wie konnte er sie erfüllen?
Wir verkünden – und die heiligen Schriften bestätigen es –, dass er Jesus Christus war und ist, der Sohn des lebendigen Gottes9, dass er „in die Welt gekommen ist, … um für die Welt gekreuzigt zu werden und um die Sünden der Welt zu tragen und um die Welt zu heiligen und um sie von allem Unrecht zu säubern“10, „damit den Menschenkindern Errettung zuteilwerde, ja, durch Glauben an seinen Namen“.11 In seiner Jugend nahm „seine Weisheit“ zu „und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen“.12 Wir verkünden, dass er „mit seinen Brüdern aufwuchs und stark wurde und auf den Herrn wartete, auf dass die Zeit seines geistlichen Wirkens komme“13, und dass er „in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist“.14 Ja, er erlebte „Versuchungen jeder Art“15, „schenkte ihnen aber keine Beachtung“.16 Und als er sich Luzifer, dem „Vater aller Lügen“17, dem „Urheber aller Sünde“18 gegenübersah, wurde Jesus nicht nur durch seine Kenntnis der heiligen Schriften beschützt, sondern auch durch seinen absoluten Gehorsam gegenüber dem Wort und dem Willen seines Vaters19; und er gebot ihm: „Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.“20
Warum er nun fähig war, seine Mission und seine Bestimmung zu erfüllen, erfahren wir aus diesen Worten Jesu:
„Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat.
Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt.“21
Dass jeder von uns, als Sohn Gottes22, seine Mission und Bestimmung erfüllen kann, wird durch die Worte des Herrn an den Propheten Joseph Smith deutlich: „Wahrlich, so spricht der Herr: Es wird sich begeben: Jede Seele, die von ihren Sünden lässt und zu mir kommt und meinen Namen anruft und meiner Stimme gehorcht und meine Gebote hält, … [kann] in meinem Namen zum Vater kommen und zur gegebenen Zeit von seiner Fülle empfangen.“23
Davon gebe ich Zeugnis, wie auch davon, dass Präsident Thomas S. Monson tatsächlich ein Prophet Gottes ist und dass er und seine Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft sowie die Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel Propheten, Seher und Offenbarer sind. Im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.