Ich machte mir um ihre Zukunft große Sorgen
Wo ich aufwuchs, rauchten und tranken viele Männer und führten ein unkeusches Leben. Das kam auch in meiner Familie und bei den meisten Männern in der Nachbarschaft vor. Daher glaubte ich, das sei normal. Als ich 20 Jahre alt war, heiratete ich. Vier Jahre später wurden wir geschieden. Wir hatten drei Kinder. Aber dann lernte ich eine wunderbare Frau kennen, die nicht nur mich mit meinen drei Kindern akzeptierte, sondern uns auch noch weitere fünf Kinder schenkte. Wir sind nun schon über 30 Jahre lang verheiratet.
Vor etwa 22 Jahren begann ich, mir um die Zukunft meiner acht Kinder große Sorgen zu machen. Ich wollte nicht, dass sie in so gefährliche Situationen gerieten, wie ich einmal, und fürchtete, sie könnten in der Schlechtigkeit der Welt untergehen. Ich wusste zwar nicht, wie ich ihnen helfen konnte, wurde aber für alles, was mit Gott zu tun hat, sehr empfänglich. Immer, wenn jemand mit einer religiösen Botschaft an unsere Tür klopfte, öffnete ich die Tür und mein Herz. Ich hörte aufmerksam zu, nahm alle möglichen Broschüren an und ging mit zu Gottesdiensten. Doch ich hatte immer noch keinen inneren Frieden; ich fand nicht das, was ich suchte.
So vergingen einige Jahre, bis zwei junge Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu uns kamen. Gemeinsam mit meiner Frau und unseren fünf Kindern (die anderen drei wohnten bei ihrer Mutter) hörte ich mir die Lektionen an, besuchte die Kirche und lernte die Mitglieder und ihren Glauben kennen. Nach ein paar Monaten trafen wir die weise Entscheidung, uns der Kirche anzuschließen. Seither sind 17 Jahre vergangen.
Ich begriff, dass ich manches in meinem Leben ändern musste, wenn ich meinen Kindern den rechten Weg zeigen wollte. Beispielsweise konnte ich sie nicht lehren, das Wort der Weisheit zu halten oder keusch zu leben, wenn ich diese Gebote selbst nicht hielt. Ich bemühte mich, nach den Lehren des Evangeliums zu leben. So konnte ich mein Leben ändern und meine Kinder belehren. Ich konnte auch die drei Kinder aus erster Ehe taufen und sie aus der Welt zurückholen. Nun gehören alle acht Kinder der Kirche an. Vier haben eine Mission erfüllt. Ein Sohn war schon zu alt, um eine Mission zu erfüllen, aber er ist Pfahlpräsident geworden. Sechs Kinder haben geheiratet, und zwar alle im Tempel.
Anfang 1999 hatten wir eine Regionskonferenz in Südflorida. Ich erledigte den Auftrag, den ich bekommen hatte, und teilte die Kopfhörer für die Übersetzung aus. Danach ging ich in die Halle, in der tausende Mitglieder saßen. Ich blieb hinten in der Halle stehen und konnte so einen meiner Söhne mit seinem Baby beobachten. Ich schaute auf die andere Seite und sah einen weiteren Sohn mit seiner Frau und den Kindern.
Da überkam mich ein herrliches Glücksgefühl und ich konnte die Tränen nicht zurückhalten. Ich dachte an die schreckliche Zeit zurück, als ich mir um die Zukunft meiner Kinder so große Sorgen gemacht hatte. Und nun weinte ich vor Freude, weil ich diese Sorgen nicht mehr hatte.
Das Evangelium und die wahre Kirche Jesu Christi haben uns die richtige Art und Weise gezeigt, unseren Kindern zu helfen, und uns Freude und Glück gebracht. Jesus ist das Licht, das uns im Leben führt. Seine Lehren bewegen uns dazu, Gutes zu tun.
Adalberto S. Sánchez gehört zur spanischsprachigen Gemeinde Miami Lakes im Pfahl Hialeah Gardens in Florida.