Vertrau auf den Herrn

Nach einem Gespräch mit Elaine S. Dalton, Präsidentin der Jungen Damen; das Gespräch führte Megan Withers Roxas

„Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn.“ (Sprichwörter 3:5)

Als kleines Mädchen folgte ich meinem Vater überallhin. Ich bewunderte sehr, wie eifrig er dem Herrn diente. Er setzte einen hohen Maßstab für mich, was selbstloser Dienst bedeutet. Jedes Jahr nahm er sich eine Woche frei. Doch anstatt zu verreisen, bat er uns etwa, mit ihm gemeinsam das Haus einer Witwe in der Nachbarschaft zu streichen. Das ist nur ein Beispiel von vielen, wie er seinen Mitmenschen diente. Er dachte immer an andere.

Als ich noch in die Schule ging, wurde mein Vater schwer krank. Ich betete unablässig und bat den Vater im Himmel, meinen Vater zu segnen, damit er wieder gesund werde. Mein Vater war einen Monat lang im Krankenhaus, dann starb er.

Das war ein großes Unglück für unsere Familie. Es ergab überhaupt keinen Sinn. Wir brauchten doch unseren Vater! Ich betete, um zu begreifen, warum dies geschehen war und warum der Vater im Himmel meine Gebete nicht erhört hatte. Mir kam es so vor, als schweige der Himmel. Ich erhielt keine Antwort auf meine Gebete. Ich hatte das Gefühl, der Vater im Himmel hätte mich ganz allein gelassen. Aber ich hörte nicht auf zu beten.

Ein Jahr später las ein Sprecher in der Abendmahlsversammlung einen Vers aus den Sprichwörtern vor:

„Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn, bau nicht auf eigene Klugheit;

such ihn zu erkennen auf all deinen Wegen, dann ebnet er selbst deine Pfade.“ (Sprichwörter 3:5,6.)

Der Heilige Geist gab mir Zeugnis, dass dies die Antwort auf mein Gebet war! Ich musste auf den Herrn vertrauen. Es dauerte lange, bis ich diese Antwort erhielt, und es war nicht die, die ich mir wünschte, doch es war die wundervollste Antwort auf mein Gebet. Ich musste gar nicht verstehen, warum es geschehen war. Ich sollte einfach dem Herrn vertrauen.

Wenn ihr auf den Herrn vertraut, könnt ihr alles schaffen – auch wenn es wirklich schwer ist –, weil er euren Weg ebnet. Er geht an eurer Seite. Er hält euch an der Hand. Er sendet seine Engel, die um euch sind. Das ist mein Zeugnis. Es gilt für uns alle.

Mein Vater gab mir in dem Jahr vor seinem Tod ein besonderes Geschenk zu Weihnachten. Es war eine Kette mit einem silbernen Glöckchen. Sie erinnerte mich daran, immer auf den Heiligen Geist zu hören und immer rein zu bleiben. Sie ist ein kostbarer Schatz.

Foto von Schwester Dalton von Busath Photography; Foto der Kette von Robert Casey; Abdruck der Familienfotos mit freundlicher Genehmigung von Schwester Dalton