Auf dein Beispiel kommt es an
Wer nach dem Evangelium lebt, stärkt nicht nur sich selbst, sondern auch andere.
Ich bewundere und achte die Jungen Männer, die das Aaronische Priestertum ehren, sehr. Ich möchte euch von drei Jungen Männern aus dem Pfahl Nairobi in Kenia erzählen.
Martin wird immer stärker
Mit vierzehn wohnte Martin aus dem Zweig Westlands nicht mehr bei seiner Familie in Nairobi, sondern besuchte ein Internat, wo er als Einziger der Kirche angehörte. An bestimmten Wochentagen gab es dort zum Frühstück nur Tee und Brot. Bei 700 Schülern konnte man für einen einzelnen keine Ausnahme machen, deshalb trank Martin zu dem Brot einfach nur Wasser.
Sonntags musste er mit seinen Mitschülern den Gottesdienst besuchen. Dort hörte er religiöse Lehren, die, wie er wusste, zum Teil verfälscht waren. Ab und zu warfen Mitschüler ihm Blicke zu und unterhielten sich mit gedämpfter Stimme über seine „seltsamen“ Ansichten. Gelegentlich bezeichneten ihn manche sogar als Teufelsanbeter.
Doch diese Schwierigkeiten machten Martin stärker, nicht schwächer. Bestärkt wurde er durch die monatlichen Besuche seiner Eltern und häufige Briefe von seinem Zweigpräsidenten, der ihm auch immer die neueste Ausgabe der Zeitschrift New Era sandte. Wenn Martin die Zeitschrift las, schöpfte er neuen Mut, um sich seinen Prüfungen zu stellen.
Joseph ist immer da
Joseph aus der Gemeinde Riruta ist Lehrer im Aaronischen Priestertum. Er bleibt dem Evangelium treu, auch wenn er in seiner großen Schule das einzige Mitglied der Kirche ist und viele seiner Altersgenossen Drogen nehmen oder sich auf andere Übel einlassen. Joseph hat die Versammlungen der Kirche noch nie versäumt. Er ist immer frühzeitig da, ordentlich und bereit, den Aufgaben nachzukommen, die sein Kollegiumspräsident und sein Bischof ihm auftragen. Fast jeden Sonntag bereitet er gemeinsam mit anderen das Abendmahl vor.
Humphrey schickt seine Seminaraufgaben per Post
Humphrey aus der Gemeinde Upper Hill ist ebenfalls Lehrer. Er hat sich erst vor zwei Jahren taufen lassen. Wie Martin besucht auch Humphrey im Moment ein Internat. Seit er sich der Kirche angeschlossen hat, ist sein Glaube auch deshalb viel stärker geworden, weil er alle seine Seminaraufgaben, die ihm per Post zugeschickt werden, erledigt und dann unverzüglich seinem Seminarlehrer zurückschickt.
Sonntags, wenn das Internat geschlossen hat, muss Humphrey meist 45 Minuten zu Fuß gehen, um zur Kirche mitgenommen zu werden. Trotzdem ist er immer früh da und bereit, seine Aufträge zu erfüllen.
Wenn er beauftragt wird, eine Ansprache zu halten, bereitet sich Humphrey immer sorgfältig vor. Für seine Zuhörer ist es offensichtlich, dass er sich sehr gut vorbereitet hat.
Haltet euch an die Grundsätze
Fast überall auf der Welt verlieren sittliche Werte immer mehr an Bedeutung. Oft wissen junge Menschen, die nach etwas Gutem und Ehrenwertem streben, gar nicht, wo es zu finden ist. Lehranstalten halten an der irrigen Vorstellung fest, dass sittliche Grundsätze veränderlich sind und von jedem selbst beliebig festgelegt werden können.
Wenn ihr euch aber an die Grundsätze der Kirche haltet, könnt ihr dazu beitragen, dass eure Altersgenossen die Sicherheit, das Vertrauen, den Frieden und die Freude sehen, die das Evangelium mit sich bringt. Euer Beispiel kann bewirken, dass andere sich für die Lehren des wiederhergestellten Evangeliums öffnen. Die Programme Pflicht vor Gott (für die Jungen Männer) und Mein Fortschritt (für die Jungen Damen) können euch helfen, Gott näherzukommen und das Vertrauen von Erwachsenen und von Gleichaltrigen zu gewinnen.
Das vollkommene Beispiel
Junge Männer und Junge Damen ehren das Priestertum gleichermaßen, wenn sie so leben, dass ihre Altersgenossen und ihre Mitmenschen sehen können, dass sie wahrhaftig dem Erlöser nachfolgen. Ihr habt ein großartiges Beispiel vor Augen, wenn ihr daran denkt, wie Jesus aufwuchs. Er war erst zwölf, als er sich dem Werk seines Vaters im Himmel widmete. Doch er ehrte auch seine irdischen Eltern. In den heiligen Schriften steht, dass er im Tempel lehrte. Ältere, gebildete Männer waren erstaunt über sein Verständnis der Lehre (siehe Lukas 2:42-52). Der Erretter zeigte, dass man mit zwölf Jahren nicht zu jung ist, um in die Tiefen des Evangeliums vorzudringen, wenn man sich dafür bereit macht, den Heiligen Geist bei sich zu haben.
In den heiligen Schriften finden wir noch viele weitere Beispiele für Jugendliche, die im Glauben tapfer waren: Josef, der Sohn Jakobs, Daniel, Nephi und andere. Auch neuzeitliche Propheten und Apostel können wir uns zum Vorbild nehmen.
Die Wiederherstellung des Aaronischen Priestertums zeigt, dass der Vater im Himmel den Jugendlichen in der Kirche vertraut. Er erwartet von euch Jungen Männern, dass ihr das Priestertum zum Wohl seiner Kinder – ob jung oder alt – gebraucht. Dies geschieht, indem ihr das Evangelium lehrt, tauft, beim Abendmahl amtiert, den Kranken und Bedrängten beisteht, Familien besucht, um sie zu stärken, und die Aufträge erfüllt, die ihr vom Bischof oder Zweigpräsidenten erhaltet. Durch den Dienst im Aaronischen Priestertum, den ihr leistet, können andere spüren, wie sehr der Vater im Himmel sie liebt. Auch ihr Jungen Damen könnt dem Beispiel Jesu folgen, indem ihr würdig lebt, um in den Tempel gehen zu können, euren Mitmenschen dient, euch um Menschen kümmert, die Hilfe brauchen, und eure Stärken und Talente entwickelt.
In vielen Gemeinden habe ich miterlebt, wie Junge Männer ihre Priestertumspflichten ehrfürchtig, andächtig und mit Würde erfüllt haben. Ich habe auch gesehen, wie Junge Damen mit ganzem Herzen und ganzer Seele ihren Mitmenschen gedient haben. Ein solcher Dienst und die Art und Weise, wie er geleistet wird, stärkt euren Glauben an Gottvater und an seinen Sohn Jesus Christus. Er kann auch den Glauben derer stärken, denen ihr dient.