2014
Familienforschung – ich bin dabei!
Oktober 2014


– Familienforschung – ich bin dabei!

Anfangen ist meist leicht und macht Spaß. Jugendliche in vielen Ländern helfen bei der Familienforschung mit und setzen vieles in Bewegung.

Two boys looking at family photo albums

Wo fange ich an? Vielleicht meinst du, deine Verwandten hätten schon die ganze Arbeit erledigt. Oder du kennst dich mit der Familienforschung überhaupt noch nicht aus und fühlst dich überfordert. Ob du nun einfach damit beginnst, dass du selbst Tagebuch führst, ob du Namen für den Tempel vorbereitest oder deine Verwandten befragst – du kannst dich auf sinnvolle Weise an der Familienforschung und der Erstellung der Familiengeschichte beteiligen und dabei auch Spaß haben.

Das eigene Tagebuch: Segnungen im Gedächtnis bewahren

Es ist nicht ganz so einfach, Tagebuch zu führen. Oft finden wir, wir seien zu beschäftigt oder zu müde oder unser Leben sei nicht spannend genug, als dass es da etwas zu berichten gäbe. Vor ein paar Jahren ist mir jedoch klar geworden, dass das Tagebuchführen eigentlich nicht schwierig sein sollte und dass es wirklich Freude machen kann.

Ich habe damit angefangen, jeden Tag einen Eintrag zu schreiben. Er musste weder lang noch spannend sein. Ich habe einfach aufgeschrieben, was mir gerade einfiel oder was sich an diesem Tag ereignet hatte. Und das hat sich als Segen erwiesen.

Einmal hatte eine Verwandte ein Problem, und ich wusste nicht so recht, was ich ihr sagen sollte, aber dann empfing ich die Eingebung, ich solle ihr eine Aufzeichnung aus meinem Tagebuch vorlesen. Ich konnte eine persönliche Erfahrung weitergeben, die ich in meinem kleinen, schwarzen Tagebuch festgehalten hatte, und beobachten, wie sie dadurch getröstet wurde.

Ich kann allen versprechen, dass es sich als Segen erweist, wenn ihr damit beginnt, jeden Tag einen kurzen Eintrag zu schreiben. Man bewahrt sich seine Segnungen, wie klein oder groß sie auch sein mögen, durch das Aufschreiben eher im Gedächtnis.

Gentry W., Utah

Freude an der Familienforschung: Vorfahren ausfindig machen

A young woman and elderly woman looking at family history papers.

Als ich mich taufen ließ, hörte ich viel über Familienforschung, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte und ob ich es überhaupt konnte. Deshalb betete ich, und ich hatte das Gefühl, ich solle sofort damit beginnen. Ich spürte, dass meine Vorfahren es kaum erwarten können, dass ich mich an die Arbeit mache, und dass sie mir helfen werden, die für die heiligen Handlungen notwendigen Angaben zu finden.

Ich besuchte zunächst einen Kurs über Familiengeschichte und Familienforschung, und bald darauf wurde ich als Berater für Familiengeschichte berufen. Trotz meiner Bedenken und obwohl ich mich mit dem Thema ja noch nicht gut auskannte, nahm ich die Berufung an.

Eines Tages besuchte ich die Schwester meiner Großmutter. Sie besaß Urkunden von meiner Urgroßmutter. Sie wollte mir aber keine Auskünfte geben, weil es bei ihnen nicht üblich war, über verstorbene Angehörige zu sprechen. Sie teilte mir mit, sie werde die Dokumente am nächsten Tag, an dem sich der Todestag meiner Urgroßmutter jährte, verbrennen. Ich fragte sie, ob ich sie mir vorher ansehen dürfe, und sie erlaubte es mir. Da wusste ich: Der Vater im Himmel wird mir bei der Ahnenforschung weiterhelfen.

Ich arbeitete im Center für Familiengeschichte beim Tempel und fand dort weitere Angaben zu meinen Vorfahren. Ich fand heraus, dass ein Großelternpaar meiner Urgroßmutter italienische Einwanderer gewesen waren, die in der Nähe von São Paulo in Brasilien eine Farm bewirtschaftet hatten. Meine Familie hatte den Kontakt zu diesen Verwandten verloren, aber ich machte einen Cousin ausfindig, der gerade ein Buch über die Geschichte unserer Familie schrieb. Er hatte an diesem Buch neun Jahre lang gearbeitet, und er gab es mir. Er sagte, er habe nicht gewusst, wieso er das Buch schreiben solle, er habe aber das Gefühl gehabt, es werde irgendwann einmal jemandem von Nutzen sein. Ich weiß, dass er vom Geist des Elija inspiriert worden ist.

Meine Erlebnisse zeigen mir, dass wir mit einem heiligen Werk befasst sind. Unsere Vorfahren warten auf unsere Hilfe und stehen uns zur Seite.

Gabriel D., Brasilien

Tempelarbeit: heilige Handlungen

Youth at the Preston England Temple.

Als Bekehrter bin ich das einzige Mitglied der Kirche in meiner Familie. Ich weiß, dass die Taufe für Verstorbene eine heilige Handlung ist. Als ich bei einer Führung rund um den Tempel dem Mann zuhörte, der dort über die heiligen Handlungen sprach, spürte ich die leise, sanfte Stimme, die mich anwies, zum Center für Familiengeschichte zu gehen und die heiligen Handlungen für meine verstorbene Mutter zu beantragen. Meine Freude war groß, als mir später über FamilySearch bestätigt wurde, dass die Tempelarbeit erledigt worden war. Das hat mein Zeugnis gestärkt. Ich weiß, dass wir unter anderem deshalb hier auf der Erde sind, weil wir unseren Vorfahren helfen sollen, das wahre Evangelium Jesu Christi anzunehmen.

Marvin S., Philippinen

Eingebungen: Angehörige können Auskunft geben

Family members together at a table looking at a photo album.

Nach meinem Schulabschluss hatte ich das starke Gefühl, ich solle alle meine Großeltern besuchen. Da ich gerade Zeit hatte und mir bewusst war, dass sich diese Gelegenheit vielleicht nie wieder bieten würde, verbrachte ich bei beiden Großelternpaaren jeweils eine Woche.

Ich nutzte die Zeit, um alte Kisten zu durchstöbern, alte Briefe zu lesen und alte Fotos anzuschauen. Ich zeichnete die Lebensgeschichte meiner Großeltern auf, ging über Friedhöfe und besuchte die Orte, wo meine Großeltern und ihre Verwandten gelebt und gearbeitet hatten. Es machte großen Spaß! Ich erfuhr dabei viel über meine Abstammung, über meine Großeltern, meine Eltern und mich selbst. Mir ist bewusst geworden, dass ich das Leben, das ich führe, meinen Vorfahren zu verdanken habe.

Nach meinem Besuch hatte ich etwa 1000 Namen meiner Vorfahren, und für viele von ihnen habe ich die Tempelarbeit bereits erledigt. Der Eingebung des Heiligen Geistes zu folgen und meine Großeltern zu besuchen war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe.

Shenley P., Kalifornien

Man fühlt sich zuhause: Namen für den Tempel

Indexing, UK Army war records screen, Wales, UK

Als ich meinen Vater nach Ideen fragte, was ich im Programm Mein Fortschritt im Bereich Familiengeschichte tun könne, erzählte er mir, dass er vor einigen Jahren einige Namen von Angehörigen gefunden habe, es aber aus Zeitgründen noch nicht geschafft hatte, die Namen für den Tempel vorzubereiten. Also konnte ich mithelfen, dass diese Angehörigen die Segnungen des Tempels empfangen!

In den nächsten Monaten verbrachte ich die Sonntagnachmittage und -abende damit, Namen in den Computer einzugeben. Mein Vater erzählte mir auch viele Geschichten aus der Familie. Wir bestellten sogar einen Mikrofilm, um weitere Angaben zu erhalten. Mitunter war es sehr schwierig, die alten Dokumente zu lesen, doch dann sprach ich im Stillen ein Gebet und holte Papier hervor, um die Buchstaben nachzuzeichnen. Und auf einmal wurden die Namen leserlich.

Mit der Zeit hatte ich eine große Sammlung von Namen verstorbener Angehöriger beisammen, und die Jugendlichen aus meiner Gemeinde halfen mit, die Taufen durchzuführen. Meine Eltern und Mitglieder meiner Gemeinde übernahmen dann die Karten, um die weiteren heiligen Handlungen des Tempels zu erledigen.

Bald kam der Tag, da ich mich selbst bereit machte, im Tempel mein Endowment zu empfangen. Ich freute mich darauf und war doch auch ein wenig aufgeregt.

Auf dem Weg zum Tempel sagte mir mein Vater, dass er einige der Karten gefunden habe, die ich damals für mein Projekt im Programm Mein Fortschritt zusammengestellt hatte. Einige davon waren irgendwie verlegt worden, doch nun hatte er sie gefunden und für meine Mutter, meinen Verlobten und sich selbst mitgebracht. Er las mir die Namen vor. Ich erinnerte mich an sie.

Als ich dann im Tempel heilige Bündnisse schloss, hatte ich das Gefühl, dass mich liebe Angehörige auf beiden Seiten des Schleiers begleiten. Ich verspürte tiefen inneren Frieden und die Gewissheit, dass ich auf ewig mit meiner Familie vereint sein kann.

Holly P., Idaho