Wie man wirkungsvolle Fragen stellt
Mit den richtigen Fragen kann man dazu beitragen, dass Menschen dem Zeugnis von der Wahrheit das Herz öffnen.
Überall gibt es Gelegenheiten, anderen etwas zu vermitteln – bei einem flüchtigen Gedankenaustausch im Bus, im Unterricht in der Kirche, durch einen Kommentar im Internet oder bei einem tiefschürfenden Gespräch unter vier Augen.
Hier ein Tipp, wie sich in so gut wie jeder Situation etwas vermitteln lässt: Stelle Fragen!
Gute Fragen geben den Anstoß zu einem guten Lernerlebnis. Glücklicherweise lässt sich das Fragenstellen erlernen und üben. Hier erfährst du mehr.
Wirkungsvolle Fragen
Wirkungsvolle Fragen sind Fragen, die zum Nachdenken und zu tiefem Empfinden anregen, Fragen, die einen zur Wahrheit, zu einem Zeugnis und zu einer Veränderung führen. Zu fast jedem Thema lassen sich solche Fragen stellen. Einiges haben sie meist gemeinsam: 1.) Sie sind weder banal noch geht es dabei rein um Sachverhalte (selbst wenn sie sich durchaus auch aus reinen Wissensfragen ableiten lassen), 2.) sie haben einen Bezug zum täglichen Leben, 3.) eine Standardantwort genügt nicht.
Was wollen wir mit Fragen bezwecken?
Durch Fragen wird unsere Aufmerksamkeit geweckt, weil sie sozusagen eine Lücke in unserem Verstand auftun, die gefüllt werden will. Insbesondere Fragen, die einen persönlich betreffen und daher zum Nachdenken anregen, können den folgenden Prozess in Gang setzen:
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Das Interesse an dem, was du zu sagen hast, wird geweckt.
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Der andere macht von seiner Entscheidungsfreiheit Gebrauch. Er denkt über eine Antwort nach und kleidet sie in Worte.
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Dieser Einsatz der Entscheidungsfreiheit macht es dem Heiligen Geist möglich, dem Betreffenden von der Wahrheit Zeugnis zu geben.1
Diesen Vorgang solltest du berücksichtigen, denn dann bekommst du eine Vorstellung davon, welche Art von Fragen man stellen und welche man meiden sollte.
Denke immer daran, dass es um den Menschen geht, nicht um irgendeine Lektion
Wenn du die Menschen kennst, die du unterrichtest, und dir Gedanken darüber machst, was sie brauchen, dann wählst du Fragen, die darauf abzielen, ihnen zu helfen, und die nicht einfach nur einen bestimmten Gedanken vermitteln wollen.
Schriftstudium und tiefes Nachsinnen
Bereite dich zunächst darauf vor, das Evangelium zu lehren. Befasse dich dazu gründlich mit den heiligen Schriften und den Lehren der neuzeitlichen Propheten und Apostel und bete darum, dass der Heilige Geist mit dir ist und mit denen, die du unterrichtest (siehe LuB 42:14; 50:21,22).
Wenn du Fragen stellen willst, die deine Zuhörer wirklich zum Nachdenken anregen, musst du zuerst einmal selbst eingehend nachsinnen. Denke über das nach, was du liest. Du wirst feststellen, dass du vor allem durch Fragen, die du dir selbst stellst, zu tiefem Nachdenken angeregt wirst. Achte darauf, welche Art von Fragen dich dazu bringt, dir wirklich ernsthaft Gedanken zu machen. Das sind nämlich die Fragen, die zu tieferer Erkenntnis und einem stärkeren Zeugnis führen. Diese Fragen kannst du auch stellen, wenn du anderen das Evangelium näherbringen willst.
Die sachte Überleitung hin zu tiefgründigeren Fragen
Manchmal ist es am besten, sich sachte an die Fragen heranzutasten, die mehr Nachdenken und innere Einkehr erfordern. Deshalb ist es sinnvoll, zunächst eine einleitende Frage zu stellen, die leicht zu beantworten ist, und dann eine oder mehrere Fragen folgen zu lassen, die eine tiefergehende Antwort erfordern. Hier einige einfache Beispiele:
Einleitende Frage |
Weiterführende Frage |
Wie alt war Joseph Smith, als er in den heiligen Hain ging? |
Wann habt ihr schon einmal mit einem so ernsthaften Wunsch zum Vater im Himmel gebetet wie damals Joseph Smith? |
Glaubst du an Gott? |
Welche Rolle spielt Gott in deinem Leben? |
Was habt ihr in letzter Zeit getan, um eurem Nächsten zu dienen? |
Inwiefern verändert sich eure Einstellung zum Dienen, wenn ihr euch bewusst macht, dass wir alle Kinder Gottes sind? |
Wenn du dich beim Fragenstellen um die Führung des Heiligen Geistes bemühst, gelingt es dir besser, zur rechten Zeit die richtige Frage zu stellen. Man weiß ja schließlich nie: Sie könnte auch dazu führen, dass jemand sein Leben ändert.