Mosia 4:9,10

Glaubt an Gott

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie sich dein Glaube auf dein Handeln auswirkt und letztlich auch darauf, wer du wirst? König Benjamin hat erklärt, was wir tun müssen, um uns Vergebung für unsere Sünden zu bewahren, und gleichzeitig auch betont, wie wichtig der Glaube an Gott ist. Diese Lektion kann dir helfen, deinen Glauben an und deine Liebe zu Gott zu vertiefen.

Die Auswirkungen unseres Glaubens

Nachstehend findest du einige Irrlehren, die einst für wahr gehalten wurden. Denke darüber nach, wie sich diese Ansichten wohl auf den, der daran geglaubt hat, ausgewirkt haben.

• Die Welt ist eine Scheibe.

• Wenn man Kröten anfasst, bekommt man Warzen.

• Die Sterne drehen sich um die Erde.

• Welche Probleme bringt der Glaube an solche Irrmeinungen mit sich?

• Hast du schon einmal erlebt, dass deine Ansichten (oder die eines anderen) sich auf eure Einstellung oder Handlungsweise ausgewirkt haben?

• Wie kann das, was wir glauben, uns auch in geistiger Hinsicht beeinflussen?

Glaubt an Gott

König Benjamin hat betont, wie wichtig es ist, an Gott zu glauben. Nimm dir vor dem Lernen einen Moment Zeit, darüber nachzudenken, was du in Bezug auf Gott für wahr hältst. Wie wirken sich deine Ansichten in Bezug auf Gott auf dein Handeln aus? Vielleicht möchtest du einige Punkte, an die du glaubst, im Studientagebuch auflisten und darüber nachsinnen, warum du das alles glaubst. Später kannst du weitere Gedanken und Eindrücke hinzufügen.

1. Bearbeite die folgende Aufgabe:

Übertrage die folgende Skizze in dein Studientagebuch. Schreib in den Kreis in der Mitte: Glaubt an Gott und Mosia 4:9,10.

Lies Mosia 4:9,10 und achte darauf, wozu König Benjamin sein Volk aufgefordert hat. Woran sollten sie glauben? Schreibe einzelne Punkte in die äußeren Kreise. Bei Bedarf kannst du weitere Kreise hinzufügen.

Mosia 4:9 ist eine Schriftstelle zum Beherrschen der Lehre.  Du kannst Schriftstellen zum Beherrschen der Lehre so markieren, dass du sie künftig leicht wiederfindest. In der nächsten Lektion kannst du dann üben, die Lehre, die in dieser Schriftstelle vermittelt wird, auf eine Frage oder konkrete Situation anzuwenden.

• Wie könntest du die in Mosia 4:9,10 enthaltene Lehre König Benjamins in einem einfachen Satz zusammenfassen? Dein Satz könnte der Titel für dein Bild sein.

2. Beantworte die folgenden Fragen:

• Wie kann sich das Verständnis von diesen Lehren König Benjamins sowie der Glaube daran auf deinen Alltag auswirken?

• Welche Beweise siehst du dafür, dass diese Lehren heutzutage bestritten oder außer Acht gelassen werden?

Präsident Russell M. Nelson hat denen, die sich nicht sicher sind, ob sie an Gott glauben, folgenden Rat gegeben:

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie überhaupt an Gott glauben, setzen Sie genau da an. Es ist ja so: Wenn man keine Erfahrungen mit Gott gemacht hat, kann man an der Existenz Gottes zweifeln. Sorgen Sie also dafür, dass Sie erste Erfahrungen mit ihm machen. … Bitten Sie ihn, dass er Sie wissen lässt, ob er wirklich da ist – ob er Sie kennt. Fragen Sie ihn, was er für Sie empfindet. Und dann hören Sie zu. (Russell M. Nelson, „‚Komm und folge mir nach!‘“, Liahona, Mai 2019, Seite 90)

• Welche Erlebnisse haben dich im Glauben an den Vater im Himmel und an Jesus Christus bestärkt?

Zur Vertiefung

Eine Möglichkeit, wie wir unseren Glauben und unser Gottvertrauen stärken können, besteht darin, von den inspirierten Lehren und Erfahrungen anderer zu lernen (siehe das Stichwort „Glaube, glauben“ im Schriftenführer). Wähle mindestens eine der folgenden Aufgaben, die dir dabei helfen kann, deinen Glauben an Gott zu stärken:

• Lieder: Such im Gesangbuch nach Wörtern, Formulierungen, Strophen oder ganzen Liedern, aus denen du etwas über das Wesen Gottes erfährst oder die deinen Glauben an ihn stärken.

• Weitere Berichte aus den heiligen Schriften: Suche und beschäftige dich mit Berichten in den heiligen Schriften, in denen jemand Zeugnis für seinen Glauben an unseren Vater im Himmel und seinen Sohn Jesus Christus gibt. Beispielsweise könnte man sich mit diesen Schriftstellen beschäftigen: Alma 26:16,35-37, 34:8-10 oder Lehre und Bündnisse 76:22-24.

• Generalkonferenz: Such in den jüngsten Ansprachen der Generalkonferenz nach Wörtern, Formulierungen, Berichten oder Geschichten, aus denen du etwas über den Vater im Himmel und Jesus Christus erfährst oder die dich im Glauben an sie bestärken. (Du könntest in den Konferenzansprachen nach Themen wie „Vater im Himmel“, „Gottheit“ oder „Jesus Christus“ suchen.)

3. Gib an, welche Aufgabe du bearbeitet hast, und erzähle, was du dabei entdeckt hast, was dein Verständnis von Gott oder deinen Glauben an ihn gestärkt hat.

Deine nächsten Schritte

Ganz gleich, ob dein Glaube an Gott bereits stark ist oder ob du erst herausfinden musst, woran du glaubst – es gibt jedenfalls einiges, was wir alle tun können, um unseren Glauben an und unsere Liebe zu Gott zu stärken. Nimm dir einen Moment Zeit und denk darüber nach, was dein nächster Schritt zu mehr Gotteserkenntnis sein sollte. Halte deine Gefühle und Eindrücke in deinem Studientagebuch fest.

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Ist es falsch, „ich glaube“ zu sagen, wenn man noch nicht sicher ist, ob man „ich weiß“ sagen kann?

Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erzählt:

Vor kurzem sagte mir ein Junge von 14 Jahren etwas zögerlich: „Bruder Holland, ich kann noch nicht sagen, dass ich weiß, dass die Kirche wahr ist, aber ich glaube daran.“ Ich nahm ihn so fest in den Arm, dass ihm die Augen hervortraten. Ich sagte ihm mit aller Inbrunst meiner Seele, Glaube sei ein kostbares Wort und sogar eine noch kostbarere Handlung, und dass er sich niemals dafür entschuldigen zu brauche, dass er „nur glaube“. Ich sagte ihm, dass ja Christus selbst gesagt hat: „Fürchte dich nicht! Glaube nur!“ [Markus 5:36] – eine Aussage, die übrigens den jungen Gordon B. Hinckley wachrüttelte, als er auf Mission war. Ich sagte dem Jungen, Glaube sei stets der erste Schritt zur Überzeugung, und die Glaubensartikel, in denen unsere Lehre erläutert werde, beginnen alle mit den mächtigen Worten „Wir glauben“. Und ich sagte ihm, wie stolz ich auf ihn sei, weil er sich aufrichtig um die Wahrheit bemühe. (Siehe Jeffrey R. Holland, „‚Ich glaube‘“, Liahona, Mai 2013, Seite 94f.)

Welche Rolle spielen die heiligen Handlungen des Evangeliums dabei, dass wir uns Vergebung für unsere Sünden bewahren können?

Elder L. Whitney Clayton, emeritierter Generalautorität-Siebziger, hat gesagt:

Schon seit jeher haben die Propheten uns aufgefordert und geradezu angefleht, an Christus zu glauben. Ihre Ermahnungen spiegeln eine grundlegende Wahrheit wider: Gott zwingt uns nicht, zu glauben. Stattdessen lädt er uns ein, zu glauben, indem er lebende Propheten und Apostel zu unserer Belehrung schickt, uns heilige Schriften an die Hand gibt und uns durch seinen Geist zu sich ruft. Wir sind es, die die Entscheidung treffen müssen, diese geistigen Einladungen anzunehmen und in uns hineinzublicken, um das geistige Licht zu erkennen, mit dem er uns ruft. Der Entschluss zu glauben ist die wichtigste Entscheidung, die wir je im Leben treffen. Er prägt all unsere anderen Entscheidungen. (L. Whitney Clayton, „Entscheiden Sie sich zu glauben“, Liahona, Mai 2015, Seite 38)

Wie kann ich jemandem helfen, der nicht an Jesus Christus glaubt?

Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel hat festgestellt:

Interessanterweise gibt es, während diese geistige Überzeugung in uns wächst, viele hier auf Erden, die kaum etwas über Jesus Christus wissen. Und in einigen Teilen der Welt, wo sein Name seit Jahrhunderten verkündet wird, schwindet der Glaube an Jesus Christus. … Unlängst ergab eine Studie, dass in den letzten zehn Jahren 30 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten aufgehört haben, an die Göttlichkeit Jesu Christi zu glauben. Eine andere Studie prognostiziert, dass die Zahl derer, die sich vom Christentum lossagen, in den kommenden Jahrzehnten weltweit mehr als doppelt so hoch sein wird wie die Zahl derer, die es annehmen. …

Sie und ich sprechen zwar über Jesus Christus, aber vielleicht können wir das noch ein bisschen besser machen. Wenn die Welt weniger über ihn reden wird, wer wird dann mehr über ihn reden? Wir! Zusammen mit anderen engagierten Christen! (Neil L. Andersen, „Wir reden von Christus“, Liahona, November 2020, Seite 88f.)