Alma 15

Die heilende Macht Jesu Christi

Den Leidenden die Hand zu reichen, war ein Schwerpunkt des irdischen Wirkens Jesu Christi. Alma und Amulek verfolgten nach ihrer wundersamen Befreiung aus dem Gefängnis durch Gottes Hand das gleiche Ziel. Diese Lektion kann dir helfen, Zugang zur heilenden Macht Jesu Christi zu finden.

Körperliche Krankheit und geistiges Leiden

Sieh dir die folgende Liste von Erkrankungen an. Überlege, welche Symptome damit einhergehen und mit welchen Behandlungen versucht wird, diese zu lindern oder zu heilen.

• Herzkrankheit

• Krebs

• Knochenbruch

• Was würde geschehen, wenn man nur die Symptome dieser Krankheiten behandeln würde, ohne zu versuchen, die zugrunde liegenden Probleme anzugehen?

Wie körperliche Krankheiten hat auch Sünde – oder geistiges Leiden – Symptome. Überlege, was Symptome der Sünde sein könnten, und nimm dir einen Moment Zeit, um über deine geistige Gesundheit nachzudenken. Die folgenden Fragen können dir dabei helfen.

• Welche Auswirkungen haben Sünden? Siehe dazu auch den Eintrag „Sünde“ im Schriftenführer (topics.ChurchofJesusChrist.org).

• Wie kann sich Sünde auf unser Selbstwertgefühl auswirken und unsere Beziehung zu anderen beeinflussen?

Achte bei deinem Studium auf Eingebungen des Heiligen Geistes, die dich erkennen lassen, wie die heilende Macht Jesu Christi dein geistiges Wohlbefinden verbessern kann.

Zeezroms Erkrankung

Nachdem sie auf wundersame Weise durch Gottes Hand aus dem Gefängnis in Ammoniha befreit worden waren, gingen Alma und Amulek nach Sidom (siehe Alma 15:1,2). In Sidom nahmen sie sich derer an, die wegen ihres Glaubens an Jesus Christus aus Ammoniha vertrieben worden waren. Darunter war auch Zeezrom.

Zeichne einen Arztbrief oder einen Rezeptblock wie den folgenden in dein Studientagebuch.

Geistiges Leiden

Lies die Schriftstellen, die unter „Symptome“ aufgeführt sind. Schreibe darunter alle Wörter oder Formulierungen, die Zeezroms Zustand beschreiben.

• Wie würdest du Zeezroms Zustand beschreiben, einschließlich seines geistigen Wohlergehens?

• Was weißt du noch darüber, warum Zeezrom sich so gefühlt hat?

Körperliche Krankheiten haben nicht unbedingt etwas mit Sünde zu tun (siehe Johannes 9:2,3). Achte auf Zeezroms Schuldgefühle in Alma 14:6. Schuldgefühle sind zwar nicht angenehm, aber sie dienen einem Zweck. Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, welchen Zweck solche Gefühle haben. Schau dir das Video „Wir glauben, dass es recht ist, keusch zu sein“ von Minute 13:17 bis 13:50 an (ChurchofJesusChrist.org) oder lies den folgenden Text.

Wir alle kennen die Schmerzen, die mit einer körperlichen Verletzung oder Wunde einhergehen. Wenn man Schmerzen hat, wünscht man sich in der Regel Linderung und ist dankbar für Medikamente und Behandlungen, die das Leiden mindern. Betrachten Sie die Sünde als geistige Wunde, die Schuldgefühle oder, wie Alma es gegenüber seinem Sohn Korianton bezeichnet, „Gewissensqual“ hervorruft (Alma 42:18). Schuldgefühle sind für den Geist, was Schmerzen für den Körper sind: ein Warnsignal sowie Schutz vor weiterem Schaden. (David A. Bednar, „Wir glauben, dass es recht ist, keusch zu sein“, Liahona, Mai 2013, Seite 44)

• Was ist laut Elder Bednar einer der Gründe für Schuldgefühle?

• Welchen Einfluss hat das darauf, wie wir Schuldgefühle sehen, nachdem wir einen Fehler gemacht haben?

• Inwiefern waren die Symptome von Zeezrom „ein Warnsignal sowie Schutz vor weiterem Schaden“?

Heilung durch die Macht Jesu Christi

Lies dir Alma 15:4-12 genau durch und achte besonders darauf, wie Zeezrom geheilt wurde. Vielleicht möchtest du dir das Video „Zeezrom wird geheilt und lässt sich taufen“ (2:42; ChurchofJesusChrist.org) anschauen. Achte beim Lesen auf alle Einzelheiten, die zu Zeezroms Heilung beigetragen haben. Du könntest sie dir im Abschnitt „Rezept“ deines Arztbriefs notieren.

• Welche Grundsätze oder Wahrheiten lassen sich aus Zeezroms Heilung ableiten?

Ein Grundsatz, den wir diesen Versen entnehmen, lautet: Durch Glauben an Jesus Christus können wir geheilt werden.

• Welche Hinweise auf Zeezroms Glauben an Jesus Christus – vor und nach seiner Heilung – sind dir in diesen Versen aufgefallen?

• Wie können wir einen solchen Glauben an Jesus Christus zeigen?

Elder David A. Bednar hat darüber gesprochen, wie wir unseren Glauben ausüben können. Schau dir das Video „Wir glauben, dass es recht ist, keusch zu sein“ von Minute 13:51 bis 14:18 an (ChurchofJesusChrist.org) oder lies den folgenden Text.

Der Erretter wird oft als der große Arzt bezeichnet, und dieser Titel hat sowohl eine symbolische als auch eine buchstäbliche Bedeutung. … Das Sühnopfer des Erretters ist die Quelle der wohltuenden Salbe, die unsere geistigen Wunden heilt und die Schuld von uns nimmt. Diese Salbe kann jedoch nur über die Grundsätze Glaube an den Herrn Jesus Christus, Umkehr und beständiger Gehorsam aufgetragen werden. Aufrichtige Umkehr bewirkt ein ruhiges Gewissen, Trost und geistige Heilung und Erneuerung. (David A. Bednar, „Wir glauben, dass es recht ist, keusch zu sein“, Liahona, Mai 2013, Seite 44)

• Wie können wir auf die heilende Macht des himmlischen Vaters und Jesu Christi zugreifen?

• Warum ist „der große Arzt“ wohl ein passender Titel für den Erretter? Warum kann er uns heilen?

• Wann hat der Erretter dich (oder jemanden aus deinem Bekanntenkreis) schon einmal geheilt?

1. Bearbeite die folgende Aufgabe:

   Wir leiden zwar nicht alle so wie Zeezrom, aber dennoch haben wir alle Probleme und erleben Leid. Doch der Erretter kann uns durch alles hindurchhelfen. Denk daran, welche Auswirkungen Sünden oder Fehler für Jugendliche haben können und warum sie die heilende Macht des Erretters brauchen.

   Schreibe einen weiteren Arztbrief, um jemand anderem zu helfen. Lies 3 Nephi 9:13,14, und schreibe ein „Rezept“ mit dem, was du heute gelernt hast. Du kannst dich dabei auch auf Alma 15 beziehen. Erzähle, wie Jesus Christus helfen kann und wie man seinen Glauben an ihn ausüben kann. Vervollständige auch die folgende Aussage:

   • Wenn jemand [zähle Symptome der Sünde auf] … fühlt, sollte er daran denken, [nenne das Rezept oder Heilmittel] …

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Wer kann mich heilen?

Elder Matthew S. Holland von den Siebzigern hat bezeugt:

Unabhängig von der Ursache unseres tiefsten Schmerzes und Kummers entspringt die Linderung letztlich nur einer Quelle: Jesus Christus. Nur er besitzt die Macht und den heilenden Balsam, um jeden Fehler zu berichtigen, jedes Unrecht zu beheben, jede Unvollkommenheit auszugleichen, jede Wunde zu heilen und jede ausgebliebene Segnung herbeizuführen. (Matthew S. Holland, „Die außerordentliche Gabe des Sohnes“, Liahona, November 2020, Seite 46)

Wie kann ich mehr darauf vertrauen, dass Jesus Christus mich heilt und mir hilft?

Präsident Dallin H. Oaks von der Ersten Präsidentschaft hat gesagt:

Wenn wir Glauben an den Herrn Jesus Christus haben, müssen wir ihm vertrauen. Wir müssen ihm genügend vertrauen, um seinen Willen zu akzeptieren in dem Wissen, dass er weiß, was für uns am besten ist. …

Glaube, wie stark er auch sein mag, [kann] nichts hervorbringen …, was im Gegensatz zum Willen dessen steht, dessen Macht der Glaube ist. … Deshalb können wir keinen wahren Glauben an den Herrn haben ohne auch vollständiges Vertrauen in seinen Willen und seinen Zeitplan zu haben. (Dallin H. Oaks, „Der Glaube an den Herrn Jesus Christus“, Der Stern, Juli 1995, Seite 88)

Warum erinnere ich mich noch an meine Sünden, auch wenn mir vergeben wurde?

Schau dir das Video „Das Sühnopfer Jesu Christi“ von Minute 5:50 bis 6:56 an (ChurchofJesusChrist.org). Darin erzählt Bruder Tad R. Callister, ehemaliger Präsident der Sonntagsschule und emeritierter Generalautorität-Siebziger, warum wir uns an unsere Sünden erinnern können, auch nachdem uns vergeben wurde.

Welche Folgen haben Sünden?

Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) hat erläutert:

Man kann nicht schlecht handeln und sich gut fühlen – das ist einfach unmöglich. Jedes Mal, wenn man ein Gesetz Gottes übertritt, zahlt man eine Strafe in Form von Kummer, Reue, Bedauern und Mangel an Selbstachtung und trennt selbst die Verbindung zum Geist Gottes. (Lehren der Präsidenten der Kirche: Ezra Taft Benson, Seite 248)

Alma 15:8,9. Reicht es, einfach zu sagen, dass wir an Jesus Christus glauben?

Präsident Dallin H. Oaks von der Ersten Präsidentschaft hat erklärt, dass wir mehr tun müssen, als nur an Jesus Christus zu glauben:

Die Bekehrung, die [Jesus] von denen erwartet, die einmal ins Himmelreich kommen (siehe Matthäus 18:3), [ist] viel mehr … als nur dazu bekehrt zu werden, dass man für die Wahrheit des Evangeliums Zeugnis gibt. Zeugnis zu geben, bedeutet zu wissen und zu verkünden. Das Evangelium fordert uns auf, uns zu „bekehren“, was erfordert, dass wir etwas tun und werden. Wenn sich jemand nur auf sein Wissen und sein Zeugnis vom Evangelium verlässt, ist er in der gleichen Lage wie der gesegnete, aber noch nicht vollendete Apostel, den Jesus aufforderte, sich zu „bekehren“. (Siehe Dallin H. Oaks, „Werden – unsere Herausforderung“, Liahona, Januar 2001, Seite 41)