Alma 19

Sein Arm ist zu allen ausgestreckt, die umkehren und glauben

Denk an deine Erfahrungen damit, anderen Menschen vom Evangelium zu erzählen. Hast du manchmal das Gefühl, dass es Menschen gibt, die die Lehren des Erretters wahrscheinlich nie annehmen werden? Wie sieht der Vater im Himmel diese Menschen wohl? Ammons Erfahrung als Missionar unter den Lamaniten zeigt, dass der Herr das Herz von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten darauf vorbereitet, sein Evangelium anzunehmen. Diese Lektion soll aufzeigen, dass der Herr alle Menschen liebt und möchte, dass sie zu ihm kommen.

Befrage dich selbst

Schätze dich auf einer Skala von 1 bis 5 ein, wie wahrscheinlich es ist, dass du die folgenden Menschen fragen würdest, ob sie mehr über das Evangelium Jesu Christi erfahren möchten.

1. jemanden aus deinem Bekanntenkreis, der Interesse an der Kirche geäußert hat

2. einen Freund oder jemanden aus deiner Familie, der bereits im Allgemeinen nach den Maßstäben des Evangeliums lebt, aber noch kein Mitglied ist

3. einen Freund oder jemanden aus deiner Familie, der nicht nach den Maßstäben des Evangeliums lebt

4. jemanden aus deinem Bekanntenkreis, der es schon einmal abgelehnt hat, mehr über das Evangelium zu erfahren, als jemand anderes ihn gefragt hat

Denk darüber nach, warum du so empfindest.

• Welchen Einfluss haben unsere persönlichen Ansichten über andere Menschen auf unsere Anstrengungen, das Evangelium zu verbreiten?

Als die Söhne Mosias ihre Mission bei den Lamaniten begannen, lachten viele sie aus und bezweifelten, dass sie jemals unter solchen schlechten Menschen Erfolg haben würden (siehe Alma 26:23-25). Aber Ammon und seine Brüder waren erfolgreich. Vielleicht erinnerst du dich daran, dass König Lamoni, nachdem Ammon ihn das Evangelium gelehrt hatte, „all seinen Worten“ glaubte, um Barmherzigkeit bat und „zur Erde [fiel], als sei er tot“, als er vom Geist überwältigt wurde (siehe Alma 18:40-43).

Heute erfährst du etwas über die Ereignisse, die sich in Lamonis Haushalt ereigneten, nachdem Ammon dem König das Evangelium verkündet hatte. Achte beim Studium auf Wahrheiten, aus denen du erfährst, wie der Vater im Himmel seine Kinder sieht, auch wenn es unwahrscheinlich scheint, dass sie das Evangelium annehmen.

Ammon spricht mit Lamonis Haushalt über das Evangelium

Als die Königin der Lamaniten vom Tod ihres Mannes erfuhr, ließ sie Ammon zu sich rufen, um mit ihm zu sprechen (siehe Alma 19:1-3).

Lies Alma 19:4-17 und achte darauf, was die Königin und andere nach dem Gespräch mit Ammon erlebt haben. Du könntest dir auch das Video „Ammon dient König Lamoni und unterweist ihn“ von Minute 15:18 bis 20:06 anschauen, zu finden auf ChurchofJesusChrist.org.

• Was erfahren wir aus diesen Versen über die Königin?

• Was hatte Lamoni in den vorherigen drei Tagen über Jesus Christus erfahren?

• Warum hat diese Erkenntnis Lamoni wohl so viel Freude bereitet?

Als die Leute sich im Haus des Königs versammelt hatten, begannen sie, darüber zu streiten, warum der König und die anderen auf dem Boden lagen, als seien sie tot. Abisch, eine Magd der Königin, war deshalb bekümmert (siehe Alma 19:18-28).

Lies Alma 19:29-36 und achte darauf, wie sich Abisch in diesem Streit verhalten hat und was danach unter den Lamaniten geschehen ist. Du könntest dir auch das Video „Ammon dient König Lamoni und unterweist ihn“ von Minute 20:07 bis 23:04 anschauen, zu finden auf ChurchofJesusChrist.org.

• Welche Wirkung hatte das Evangelium Jesu Christi auf die vielen Lamaniten, die sich für den Glauben entschieden?

• Welche Wahrheit über den Herrn lehrte Mormon in Vers 36, nachdem er von diesen Ereignissen berichtet hatte?

Der Wunsch des Herrn, dass alle Menschen zu ihm kommen

Aus den Worten Mormons in Vers 36 lernen wir: Der Arm des Herrn ist zu allen Menschen ausgestreckt, die umkehren und an seinen Namen glauben. Du könntest diesen Grundsatz in deinen heiligen Schriften markieren.

In diesem Zusammenhang bezieht sich der ausgestreckte Arm des Herrn auch auf seine Barmherzigkeit und Bereitschaft, zu vergeben.

• Welche Erfahrungen haben dir geholfen, die Wahrheit dieses Grundsatzes in deinem eigenen Leben oder im Leben anderer zu erkennen?

Wenn wir zu sehr auf Äußerlichkeiten oder vergangene Ereignisse achten, irren wir uns manchmal in der Annahme, dass jemand einfach kein Interesse am Evangelium hat. Stell dir kurz einen solchen Menschen vor. Es könnte jemand aus deinem Bekanntenkreis sein oder einfach jemand, auf den diese Beschreibung allgemein zutrifft.

1. Beantworte die folgenden Fragen in drei bis fünf Sätzen:

   • Was empfindet Gott für diesen Menschen?

   • Wie wirkt sich das auf deine Gefühle gegenüber diesem Menschen aus?

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Kann man durch ein machtvolles Erlebnis zum Herrn bekehrt werden?

Die Lamaniten, denen Ammon das Evangelium verkündete, erlebten die Bekehrung auf solch dramatische Weise, dass sie vom Heiligen Geist überwältigt wurden und auf die Erde fielen. Die meisten Kinder des himmlischen Vaters erleben ihre Bekehrung jedoch ganz anders.

Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Bei vielen von uns ist Bekehrung ein andauernder Prozess und kein einmaliges Ereignis infolge eines eindrucksvollen oder dramatischen Erlebnisses. Zeile um Zeile und Weisung um Weisung, allmählich und fast unmerklich werden unsere Beweggründe, unsere Gedanken, unsere Worte und unsere Taten mit dem Willen Gottes in Einklang gebracht. Sich zum Herrn zu bekehren erfordert sowohl Ausdauer als auch Geduld. (David A. Bednar, „Zum Herrn bekehrt“, Liahona, November 2012, Seite 107f.)

Was empfindet Jesus Christus für Menschen, die von anderen abgelehnt werden?

Sharon Eubank, ehemals Erste Ratgeberin in der Präsidentschaft der Frauenhilfsvereinigung der Kirche, hat gesagt:

Im Neuen Testament wird deutlich, wie sehr sich Jesus bemüht hat, auf alle möglichen Leute zuzugehen: Aussätzige, Steuereintreiber, Kinder, Galiläer, Dirnen, Frauen, Pharisäer, Sünder, Samariter, Witwen, römische Soldaten, Ehebrecher und rituell Unreine. In fast jeder Begebenheit kümmert er sich um jemanden, der in der Gesellschaft nicht anerkannt war. (Sharon Eubank, „Christus – das Licht, das in der Finsternis leuchtet“, Liahona, Mai 2019, Seite 74)

Welche Auswirkung hat es auf mich, wenn ich andere Menschen so zu sehen versuche, wie Gott sie sieht?

Elder Dale G. Renlund vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Um anderen … gut dienen zu können, müssen wir sie mit den Augen von Eltern betrachten, mit den Augen des himmlischen Vaters. Erst dann kann man den wahren Wert einer Seele erkennen. Erst dann kann man die Liebe spüren, die der Vater im Himmel für alle seine Kinder hegt. Erst dann kann man spüren, wie der Erlöser sich um sie sorgt. (Dale G. Renlund, „Mit den Augen Gottes“, Liahona, November 2015, Seite 94)