Alma 36

Ich konnte nicht mehr an meine Qualen denken

Mit Menschen, die wir lieben, über besondere geistige Erlebnisse zu sprechen, kann eine Quelle der Kraft für sie und für uns sein. Im Gespräch mit seinem Sohn Helaman erzählte Alma, wie er einen Engel gesehen, die Qual seiner Sünden verspürt und durch Jesus Christus Befreiung gefunden hatte. Diese Lektion soll dir helfen, dich im Glauben Jesus Christus zuzuwenden und die Freude der Befreiung durch ihn zu erfahren.

Gegensätze

Übertrage die folgende Übersicht in dein Studientagebuch. Schreibe jeweils hinter den Pfeil, was deiner Meinung nach das Gegenteil des ersten Wortes darstellt.

• Schmerzen →

• Reue →

• Traurigkeit →

Denk an eine Situation, in der du vielleicht gesündigt und ein Gefühl empfunden hast, das auf der linken Seite steht. Hat sich dieses Gefühl jemals zu dem entwickelt, was du als Gegenteil daneben geschrieben hast? Was hat diese Wandlung ermöglicht?

Wenn negative Gefühle durch Sünde verursacht wurden, kann nur der Herr uns helfen, diese Gefühle in ihr positives Gegenteil zu verwandeln.

Überlege, inwieweit die folgenden Aussagen auf dich zutreffen:

• Wenn ich gesündigt habe, weiß ich, wie ich mich an den Herrn wenden kann, um Vergebung, Frieden und Hoffnung zu finden.

• Ich bin zuversichtlich, dass ich mich mit der Hilfe des Herrn ändern kann.

• Ich wende mich regelmäßig an den Herrn, um Hilfe zu erhalten.

Heute erfährst du, wie Alma der Jüngere seine tiefe Trauer über seine Sünden in Freude und Frieden verwandelte, indem er sich dem Erretter zuwandte. Achte bei deinem Studium darauf, wie du den Herrn um Hilfe bitten kannst, um Sünde und ihre Auswirkungen zu überwinden und durch Jesus Christus Freude zu erfahren.

Almas mächtige Wandlung

Nachdem die Zoramiten das Evangelium, das ihnen gelehrt worden war, verworfen hatten, schlossen sie sich den Lamaniten an, um sie zum Zorn gegen die Nephiten aufzustacheln. Die Zoramiten und die Lamaniten griffen die Nephiten an, was zu einem großen Krieg führte. Viele Nephiten begannen ebenfalls, ihr Herz gegen das Wort „zu verhärten“ (Alma 35:15). Angesichts des geistigen Niedergangs der Nephiten rief Alma seine Söhne zusammen, „um einem jeden von ihnen gesondert seinen Auftrag in Bezug auf das zu geben, was die Rechtschaffenheit betrifft“ (Alma 35:16). Zunächst sprach er mit seinem Sohn Helaman und erzählte von seiner Bekehrung.

• Was weißt du noch über Alma den Jüngeren und über die hier dargestellte Begebenheit?

Lies Alma 36:6-11 und achte auf Einzelheiten, die du vielleicht übersehen hast.

1. Beantworte die folgenden Fragen:

   • Warum hatten die Worte des Engels wohl einen so starken Einfluss auf Alma?

   • Abgesehen davon, dass man einen Engel sieht: Was könnte jemanden zu der Erkenntnis bringen, dass er sich ändern muss?

Schriftstellen zu markieren hilft dir, den Inhalt besser zu verstehen und dir das Gelernte leichter zu merken. Es kann dir auch helfen, Muster oder Vergleiche in den heiligen Schriften leichter zu erkennen. Außerdem kannst du so wichtige Schriftstellen später leichter wiederfinden. Um Schriftstellen zu markieren, kannst du Wörter und Formulierungen unterstreichen, einkreisen oder farblich hinterlegen.

Lies in den folgenden Versen, was Alma während der drei Tage, in denen er sich nicht bewegen konnte, erlebt und gefühlt hat. Du könntest die entsprechenden Stellen markieren.

• Alma 36:12-16: Wörter oder Formulierungen, die beschreiben, wie Alma sich wegen seiner Sünden gefühlt hat

• Alma 36:17,18: Wörter oder Formulierungen, die beschreiben, woran sich Alma erinnert und was er getan hat, um sich zu ändern

• Alma 36:19-21: Wörter oder Formulierungen, die beschreiben, was Alma gefühlt hat, was im Gegensatz zu dem stand, was er ursprünglich empfunden hatte

• Was beeindruckt dich an dem, was zu Almas Wandlung geführt hat?

• Welche Wahrheiten werden aus seinem Erlebnis deutlich?

Eine Wahrheit, die wir daraus lernen können, lautet: Jesus Christus hat die Macht, uns von den Qualen unserer Sünden zu befreien und uns mit Freude zu erfüllen.

• Wie hat Alma die Macht der Befreiung durch den Erretter erbeten?

Lies die folgenden Aussagen. Wie helfen sie dir, die Wahrheiten, die wir aus Almas Erfahrung lernen, besser zu verstehen? Vielleicht möchtest du dir Formulierungen, die du dir merken willst, in die Notizen oder an den Rand deiner heiligen Schriften schreiben.

Präsident Boyd K. Packer (1924–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:

Man muss nicht alles wissen, ehe die Macht des Sühnopfers für einen wirksam wird. Haben Sie Glauben an Christus, dann wird es an dem Tag für Sie wirksam, an dem Sie darum bitten! (Boyd K. Packer, „Reingewaschen“, Der Stern, Juli 1997, Seite 9)

Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Wenn wir unsere Sünden aufrichtig bekennen, Wiedergutmachung leisten und von unseren Sünden lassen, indem wir die Gebote halten, wird uns Vergebung zuteil. Mit der Zeit spüren wir, wie die schmerzhafte Reue nachlässt, weil „die Schuld aus dem Herzen weggenommen“ wird und wir „Frieden im Gewissen“ haben. (Neil L. Andersen, „Kehrt um, damit ich euch heile“, Liahona, November 2009, Seite 42)

• Welche zusätzlichen Erkenntnisse hast du aus diesen Aussagen gewonnen?

2. Wähle eine der folgenden Situationen aus und schreibe eine Antwort, die auf deinen eigenen Gedanken und dem basiert, was du heute gelernt hast. Beziehe einen oder mehrere Verse aus Alma 36 in deine Antwort mit ein.

   Was würdest du einem Jugendlichen sagen, der …

   • große Reue und Schmerz wegen seiner Sünden empfindet?

   • denkt, dass seine Sünden nicht so schlimm sind und sich mit der Zeit von selbst erledigen, ohne dass er umkehrt?

Denk einen Augenblick über deine eigene Situation nach und überlege, wie sich die heutige Lektion auf dein Leben beziehen lässt. Überlege dir, was du heute tun kannst, um dich an den Erretter zu wenden und seine Macht der Befreiung zu erleben.

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Alma 36:12-16. Gedanken zu Begriffen, die Alma verwendet hat

Präsident Boyd K. Packer (1924–2015) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Was es heißt, von Qualen gepeinigt zu sein, können wir uns sicher lebhaft vorstellen.

Auch das Gefühl, das man hat, wenn die Seele von Schuldgefühlen „zerrissen“ wird, kennen wir gewiss. In den heiligen Schriften ist davon häufig die Rede.

Es kommt vor, dass Menschen unter Folter solchen Qualen ausgesetzt werden, dass sie ein Geständnis ablegen, auch wenn sie unschuldig sind. (Boyd K. Packer, „Die Hand des Meisters“, Liahona, Juli 2001, Seite 25)

Alma 36:19. Vergesse ich meine Sünden, wenn ich umkehre?

Elder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, warum wir uns an unsere Sünden erinnern:

Der Satan möchte uns glauben machen, unsere Sünden seien uns nicht vergeben, weil wir uns an sie erinnern können. Der Satan ist ein Lügner; er will uns den Blick vernebeln und uns vom Pfad der Umkehr und Vergebung wegführen. Allerdings hat Gott nicht verheißen, dass wir nicht mehr an unsere Sünden denken werden. Die Erinnerung hilft uns, die gleichen Fehler nicht zu wiederholen. Wenn wir aber treu bleiben, wird die Erinnerung an unsere Sünden nachlassen und mit der Zeit verblassen. Das ist Teil des unerlässlichen Prozesses der Heilung und Heiligung. Alma bezeugte, dass er sich an seine Sünden zwar noch immer erinnern konnte, nachdem er Jesus um Gnade angefleht hatte, aber diese Erinnerung verfolgte und quälte ihn nicht mehr, weil er wusste, dass ihm vergeben worden war (siehe Alma 36:17-19). (Dieter F. Uchtdorf, „Der ,Point of Safe Return‘“, Liahona, Mai 2007, Seite 101)

Wie lässt sich das Leiden, das mit der Umkehr verbunden ist, mit dem Leiden vergleichen, das wir erfahren werden, wenn wir nicht umkehren?

Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Jeder Schmerz im Zuge der Umkehr ist jedenfalls immer weitaus geringer als das Leiden, das gefordert wird, wenn für unbereinigte Übertretungen der Gerechtigkeit Genüge getan werden muss. Der Erlöser hat uns nur wenig darüber wissen lassen, was er ertragen musste, um die Forderungen der Gerechtigkeit zu erfüllen und für unsere Sünden zu sühnen, aber eine Aussage ist sehr aufschlussreich:

„Denn siehe, ich, Gott, habe das für alle gelitten, damit sie nicht leiden müssen, sofern sie umkehren;

aber falls sie nicht umkehren, müssen sie leiden so wie ich,

und dieses Leiden ließ mich, selbst Gott, den Größten von allen, der Schmerzen wegen zittern und aus jeder Pore bluten und an Leib und Geist leiden – und ich wollte den bitteren Kelch nicht trinken“ (Lehre& und Bündnisse 19:16-18). (Siehe D. Todd Christofferson, „Umkehr – ein Geschenk Gottes“, Liahona, November 2011, Seite 40)