3 Nephi 11:12-17

Kommt her zu mir

Nachdem er als der geliebte Sohn des himmlischen Vaters vorgestellt worden war, forderte Jesus Christus die Menschen auf, sich selbst davon zu überzeugen, dass er für die Sünden der Welt getötet worden war. Einer nach dem anderen trat vor und fühlte die Wunde in seiner Seite und die Nägelmale in seinen Händen und Füßen. Diese Lektion kann dir helfen, ein Zeugnis davon zu erlangen oder dein Zeugnis davon zu stärken, dass Jesus Christus für dich gelitten hat und gestorben ist.

Übernimm die Verantwortung für dein Zeugnis

Denk über die folgende Aufforderung von Präsident Russell M. Nelson nach und beziehe sie auf dich.

Ich bitte euch daher inständig: Übernehmt die Verantwortung für euer Zeugnis! Arbeitet daran. Fühlt euch dafür zuständig. Kümmert euch darum. Nährt es, sodass es wächst. Füttert es mit Wahrheit. Verschmutzt es nicht mit falschen Philosophien ungläubiger Männer und Frauen, andernfalls braucht ihr euch nicht zu wundern, weshalb euer Zeugnis schwächer wird. (Russell M.°Nelson, „Entscheidungen für die Ewigkeit“, Andacht für junge Erwachsene in aller Welt, 15.°Mai 2022, ChurchofJesusChrist.org)

• Warum ist es wohl wichtig, dass jeder Verantwortung für sein Zeugnis übernimmt?

Eine der wichtigsten Wahrheiten, von der wir ein Zeugnis haben können, lautet: Jesus Christus ist der Sohn Gottes und der Erretter der Welt. Denk darüber nach, warum die Menschen das über ihn wissen sollten. Einige Gründe dafür sind in Johannes 14:6 und Mosia 3:17 zu finden.

Nimm dir einen Moment Zeit, die folgenden Fragen in deinem Studientagebuch zu beantworten und damit deinen Glauben an Jesus Christus und deine Gefühle für ihn einzuschätzen:

• Hast du das Gefühl, dass du ein Zeugnis von Jesus Christus als Sohn Gottes und Erretter der Welt hast?

• Was hat dazu beigetragen, dass du das für den Erretter empfindest?

Heute wirst du dich mit der Begegnung zwischen Jesus Christus und den Nephiten beschäftigen. Denk beim Lesen darüber nach, was du tun kannst, um ein Zeugnis von Jesus Christus zu erlangen oder dein Zeugnis zu stärken.

Jesus Christus fordert die Nephiten auf, seine Wundmale zu fühlen

Erinnere dich daran, dass der auferstandene Herr aus dem Himmel zu einigen Nephiten herabkam, die sich im Land Überfluss versammelt hatten. Er verkündete, dass er Jesus Christus ist und den Vater dadurch verherrlicht hat, dass er für die Sünden der Welt gelitten hat (siehe 3 Nephi 11:1-11). Die Menge bestand aus etwa 2.500 Männern, Frauen und Kindern (siehe 3 Nephi 17:25).

Lies 3 Nephi 11:12-15. Was war das Erste, wozu der auferstandene Herr die Menschen aufforderte? Du könntest dir auch das Video „Jesus Christus erscheint im alten Amerika“ auf ChurchofJesusChrist.org von Minute 13:29 bis 16:03 anschauen.

Stell dir beim Lesen vor, Teil dieser Menschenmenge gewesen zu sein. Wenn du dir Ereignisse oder Gedanken aus den heiligen Schriften vorstellst, ist es leichter, den Heiligen Geist beim Studium bei dir zu haben. Schreibe alle Gedanken oder Gefühle auf, die dir beim Lesen, Nachdenken und bildlichen Vorstellen in den Sinn kommen.

• Wie haben sich die Menschen wohl gefühlt, als sie den Erretter sahen und „einer nach dem anderen“ zu ihm ging? (3 Nephi 11:15.)

• Welche Teile dieses Berichts hast du dir vorgestellt? Welche Gedanken und Gefühle hattest du dabei?

• Was erfährst du aus diesen Versen darüber, was der Erretter sich für einen jeden von uns wünscht und erhofft?

Ein Grundsatz, den wir aus diesem heiligen Bericht lernen können, lautet: Jesus Christus fordert mich auf, selbst ein Zeugnis davon zu erlangen, dass er der Erretter der Welt ist. Du könntest diesen Grundsatz in deine heiligen Schriften oder in dein Studientagebuch schreiben.

Bischof Gérald Caussé von der Präsidierenden Bischofschaft hat über das Wirken des Erretters unter den Nephiten und seine Einladung an jeden Einzelnen gesprochen:

Diese erhabene Szene bildet den Höhepunkt des Buches Mormon. Die gesamte frohe Botschaft des Evangeliums ist in diesem Bild vom Erretter enthalten: Liebevoll streckt er jedem Einzelnen die „Arme der Barmherzigkeit“ [Alma 5:33] entgegen und lädt ihn ein, zu ihm zu kommen und die Segnungen des Sühnopfers zu empfangen. …

So, wie Jesus einen jeden der nephitischen Jünger aufforderte, seine Wunden zu berühren, starb er für jeden von uns ganz persönlich – als wären Sie oder ich der einzige Mensch auf Erden. Er spricht an uns ganz persönlich die Einladung aus, zu ihm zu kommen und die herrlichen Segnungen seines Sühnopfers in Anspruch zu nehmen. (Gérald Caussé, „Ein lebendiger Zeuge für den lebendigen Christus“, Liahona, Mai 2020, Seite 39f.)

• Wie können wir ein eigenes Zeugnis davon erlangen, dass Jesus Christus der Erretter der Welt ist?

„Hosanna!“

Die Nephiten waren tief berührt von ihrer Begegnung mit dem Erretter.

Lies 3 Nephi 11:16,17 und achte auf die Reaktion der Menschen nach ihrer Begegnung mit dem auferstandenen Herrn.

Das Wort Hosanna ist hebräisch und bedeutet „Hilf doch, Herr“. Es wird in den heiligen Schriften verwendet, um Lobpreis und Bitten auszudrücken. Mit dem Hosannaruf preist man den Messias (siehe Bible Dictionary, „Hosanna“; Schriftenführer, Stichwort „Hosanna“, scriptures.ChurchofJesusChrist.org).

Im Folgenden hast du Gelegenheit, deine Gefühle für den Erretter auszudrücken oder dich mit den Zeugnissen anderer Menschen zu beschäftigen, die Zeugnis für ihn abgelegt haben.

1. Wähle eine der folgenden Aufgaben aus:

1. Gib Zeugnis für Jesus Christus, indem du einen Brief an jemandem schreibst, der davon profitieren könnte.

2. Wähle einen Vers in den heiligen Schriften oder ein Kirchenlied aus, worin deine Gefühle darüber beschrieben werden, wer Jesus Christus ist und was er für dich getan hat. Schreib eine kurze Erklärung dazu, warum dieser Vers oder dieses Kirchenlied für dich von Bedeutung ist.

3. Schreib ein Gedicht oder einen Text zu einem Lied, um deine Gefühle für Jesus Christus zu beschreiben.

4. Beschäftige dich mit dem Zeugnis, das jemand anders für Jesus Christus abgelegt hat. Fasse zusammen, womit du dich beschäftigt hast und was du beim Lesen dieses Zeugnisses gefühlt hast. Einige Beispiele hierfür sind Alma 26:1-16,35-37 oder „Der lebendige Christus: Das Zeugnis der Apostel“ (ChurchofJesusChrist.org).

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

3 Nephi 11:14. Wie kann ich zum Erretter kommen?

Präsident Russell M. Nelson hat gesagt:

Die Entscheidung, zu Christus zu kommen, hängt nicht davon ab, wo man sich physisch befindet; ausschlaggebend sind Hingabe und Verpflichtung des Einzelnen. Allen Mitgliedern der Kirche sind die Lehren, heiligen Handlungen, Priestertumsschlüssel und Segnungen des Evangeliums zugänglich, ganz gleich, wo sie leben. (Russell M. Nelson, „Die Zukunft der Kirche: Die Welt auf das Zweite Kommen des Erretters vorbereiten“, Liahona, April 2020, Seite 9)

Wie kann sich ein persönliches Zeugnis von Jesus Christus auf mein Leben auswirken?

Präsident M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Kurz gesagt: Ein Zeugnis – ein echtes Zeugnis, das durch den Geist gegeben und vom Heiligen Geist bestätigt wird – verändert Menschen. Es verändert Ihr Denken und Ihr Handeln. Es verändert, was Sie sagen. Jede Priorität, die Sie setzen, und jede Entscheidung, die Sie treffen, wird davon beeinflusst. Ein echtes und beständiges Zeugnis zu haben, heißt, „geistig aus Gott geboren“ zu sein, „sein Abbild in [den] Gesichtsausdruck“ aufzunehmen und eine „mächtige Wandlung [im] Herzen“ zu erleben (Alma 5:14). (M. Russell Ballard, „Ein echtes Zeugnis“, Liahona, November 2004, Seite 40)

Was ist an den Wunden und Malen am auferstandenen Körper des Erretters so bedeutsam?

Elder Gerrit W. Gong vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Der Heiland fordert uns auf, immer an ihn zu denken, wie auch er immer an uns denkt.

In der Neuen Welt ließ unser auferstandener Erretter die Versammelten einen nach dem anderen zu sich kommen, die Hände in seine Seite legen und auch in seinen Händen und seinen Füßen die Nägelmale befühlen. …

Bitte denken Sie angesichts dessen doch einmal darüber nach, wie es dann sein kann, dass der vollkommene, auferstandene Körper des Heilands immer noch die Wunden in der Seite und die Nägelmale in Händen und Füßen trägt.

In der Geschichte der Menschheit gab es so manche Zeit, da man Menschen hinrichtete, indem man sie ans Kreuz schlug. Aber nur unser Heiland Jesus Christus trägt, wenn er uns in die Arme schließt, immer noch die Zeichen seiner reinen Liebe an sich. Nur er erfüllt die Prophezeiung, dass er ans Kreuz emporgehoben worden ist, damit er einen jeden von uns namentlich zu sich ziehen könne [siehe 3 Nephi 27:14].

Unser Erretter verkündet:

„Ja, sie mögen vergessen, doch werde ich dich nicht vergessen. …

Siehe, ich habe dich auf die Flächen meiner Hände gezeichnet“ [1 Nephi 21:15,16; siehe auch Jesaja 49:15,16]. (Gerrit W. Gong, „Immer an ihn denken“, Liahona, Mai 2016, Seite 110)