3 Nephi 17

Ich habe Mitleid mit euch

Es war bereits ein langer Tag für die Nephiten gewesen, als der Erretter verkündete, dass es Zeit für ihn war, zu gehen. Aber die Tränen und der Wunsch der Menge, er möge noch ein wenig länger bleiben, rührten sein Herz. In einem wunderbaren Akt des Mitgefühls heilte er ihre Kranken, betete mit ihnen und segnete ihre Kinder, eines nach dem anderen. Diese Lektion kann dir helfen, das Mitgefühl zu verspüren, das Jesus Christus für dich empfindet.

Was der Erretter wahrgenommen hat

Stell dir vor: Du hast gerade einen Tag mit dem Erretter verbracht und er sagt dir jetzt, dass es Zeit für ihn ist, zu gehen.

Du könntest dir das Video „Jesus Christus und Engel dienen mit Mitgefühl“ auf ChurchofJesusChrist.org von Minute 0:12 bis 1:30 anschauen.

• Was würdest du in dieser Situation wohl empfinden?

In den letzten zwei Wochen hast du dich in 3 Nephi 11 bis 16 mit dem Wirken und den Lehren des Erretters beschäftigt, als er den Nephiten zum ersten Mal erschienen ist. Denk darüber nach, was Jesus Christus unter den Nephiten getan hat, um seine Liebe zu zeigen. Schlage vielleicht noch einmal nach, was du in deinem Studientagebuch unter „Erkenntnisse über Jesus Christus aus 3 Nephi“ aufgeschrieben hast.

• Inwiefern zeigen die Taten des Erretters seine Liebe zu den Nephiten?

Heute erfährst du mehr darüber, wie der Erretter unter den Nephiten sein liebevolles Mitgefühl zum Ausdruck gebracht hat. Denk beim Studium darüber nach, was seine Taten über seinen Charakter aussagen. Achte darauf, was du für ihn empfindest.

Bedenke dabei, dass alle Geschehnisse, die in 3 Nephi 11 bis 17 geschildert werden, an nur einem Tag stattgefunden haben.

Lies 3 Nephi 17:1-6 und achte darauf, was du aus den Worten und Taten Jesu Christi über ihn erfährst.

• Was hast du entdeckt?

Vielleicht hast du eine Wahrheit wie diese herausgearbeitet: Jesus Christus empfindet auch für mich großes Mitgefühl. Du könntest diese Wahrheit neben Vers 6 schreiben.

Elder Ulisses Soares vom Kollegium der Zwölf Apostel hat gesagt:

Es ist wichtig zu beachten, dass das mitfühlende Handeln Jesu keine gelegentliche oder vorgeschriebene Erscheinung war, die auf einer abzuhakenden Aufgabenliste basierte, sondern alltäglicher Ausdruck der Wahrhaftigkeit seiner reinen Liebe zu Gott und zu dessen Kindern und seines beständigen Wunsches, ihnen zu helfen. (Ulisses Soares, „Das beständige Mitgefühl des Erretters“, Liahona, November 2021, Seite 13)

• Fasse mit eigenen Worten zusammen, was Elder Soares über das Mitgefühl des Erretters gesagt hat.

Das Mitgefühl des Erretters

Im weiteren Verlauf von 3 Nephi 17 zeigt sich das barmherzige Wesen des Erretters. Denk daran, dass Jesus Christus all das, was in 3 Nephi 17 beschrieben ist, deshalb getan hat, weil er die rechtschaffenen Wünsche der Nephiten wahrgenommen hat und gern bei ihnen bleiben und sie segnen wollte.

Beschäftige dich aufmerksam mit den folgenden Schriftstellen und stell dir vor, du wärst bei diesen Geschehnissen dabei gewesen. Bitte um den Heiligen Geist, damit du beim Lesen und Nachdenken von ihm lernen kannst. Schreib deine Gedanken und Gefühle unter „Erkenntnisse über Jesus Christus aus 3 Nephi“ in dein Studientagebuch.

• 3 Nephi 17:7-10: Der Erretter heilt die Kranken und Bedrängten

• 3 Nephi 17:13-20: Er betet mit ihnen und für sie

• 3 Nephi 17:11,12,21-25: Er segnet die Kinder

Damit sich die Schüler ein Bild davon machen und spüren können, wie der Heilige Geist die Wahrheit dessen bezeugt, was sie in 3 Nephi 17 gelesen haben, könnten Sie ihnen das Video „Jesus Christus und Engel dienen mit Mitgefühl“ von Minute 1:30 bis 11:45 zeigen.

Damit du dir besser vorstellen kannst, was du in 3 Nephi 17 gelesen hast, schau dir das Video „Jesus Christus und Engel dienen mit Mitgefühl“ von Minute 1:30 bis 11:45 an.

1. Beantworte mindestens zwei der folgenden Fragen:

   • Wenn du dabei gewesen wärst: Wie hätte sich diese Erfahrung auf deine Beziehung zu deinem Erretter Jesus Christus ausgewirkt?

   • Auf welche Weise zeigt Jesus Christus uns heute sein Mitgefühl?

   • Wie möchtest du deine Liebe zu Jesus Christus ausdrücken? Wozu fühlst du dich inspiriert?

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Von welchen Bedrängnissen hat der Erretter die Menschen geheilt?

Präsident Dallin H. Oaks von der Ersten Präsidentschaft hat gesagt:

Als der Erretter den Rechtschaffenen in der neuen Welt erschien, forderte er diejenigen, die lahm oder blind waren oder andere körperliche Leiden hatten, auf, zu ihm zu kommen. Er richtete diese Aufforderung auch an diejenigen, die „in irgendeiner Weise bedrängt sind“ (3 Nephi 17:7). „Bringt sie her“, sagte er, „und ich werde sie heilen.“ (Vers 7.) Das Buch Mormon berichtet, wie die Menge alle zu ihm brachte, „die auf irgendeine Weise bedrängt waren“ (Vers 9). Dazu müssen auch diejenigen gehört haben, die unter jeder Art körperlicher, seelischer oder geistiger Bedrängnis gelitten haben, und die Schriftstelle bezeugt, dass Jesus „sie [heilte], jeden Einzelnen“ (Vers 9). (Dallin H. Oaks, „Er heilt alle, die schwere Lasten zu tragen haben“, Liahona, November 2006, Seite 6f.)

Bonnie H. Cordon, ehemals Präsidentin der Jungen Damen der Kirche, hat im folgenden Video darüber gesprochen, dass der Erretter imstande und auch willens ist, uns zu heilen.

Was kann ich tun, um mehr christliches Mitgefühl zu empfinden?

Elder Ulisses Soares vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt:

Die mitfühlende Einstellung Jesu hat ihre Wurzeln in der Nächstenliebe, nämlich seiner reinen und vollkommenen Liebe, die den Kern seines Sühnopfers bildet. Mitgefühl ist eine Grundeigenschaft all derer, die nach Heiligung streben, und diese göttliche Eigenschaft ist mit anderen christlichen Merkmalen verflochten, wie zum Beispiel mit den Trauernden zu trauern und Einfühlungsvermögen, Barmherzigkeit und Güte zu besitzen. In der Tat ist es der Wesenskern des Evangeliums Jesu Christi und ein deutlicher Beweis für unsere geistige und emotionale Nähe zum Erretter, wenn wir Mitgefühl für andere ausdrücken. Darüber hinaus zeigt unser Mitgefühl, inwieweit unsere Lebensweise vom Erretter beeinflusst wird, und offenbart die Größe unseres Geistes. (Ulisses Soares, „Das beständige Mitgefühl des Erretters“, Liahona, November 2021, Seite 13)