Mormon 3 bis 6

Der Fall der nephitischen Nation

Hast du dir jemals Sorgen um jemanden gemacht, der dir am Herzen liegt? Mormon sagte über sein Volk: „Siehe, ich hatte es geführt … und hatte es … mit meinem ganzen Herzen geliebt.“ (Mormon 3:12.) Dennoch war er voller Sorge und Trauer: Die Menschen waren auf dem Weg zu ihrer eigenen Vernichtung, weil sie sich weigerten, Gott um Hilfe zu bitten. Diese Lektion kann dir verdeutlichen, wie wichtig es ist, dich dem Vater im Himmel und dem Erretter zuzuwenden.

Was würdest du tun?

Elder Spencer J. Condie von den Siebzigern hat von einem Mann namens Murray Ling erzählt, der nachts über eine Brücke fuhr und sah, wie das Auto vor ihm plötzlich verschwand. Vor ihm war ein großer Teil der Brücke eingestürzt. Murray machte eine Vollbremsung und kam gerade noch rechtzeitig zum Stehen.

• Wenn du an Murrays Stelle wärst, was wäre das Erste, das du tun würdest, nachdem du dein Auto zum Stehen gebracht hast?

Lies den folgenden Bericht darüber, wofür sich Murray entschieden hat. Vielleicht möchtest du dir auch das Video „Prophets Warning“ (in englischer Sprache) von Minute 0:00 bis 0:58 anschauen, das du auf ChurchofJesusChrist.org findest.

Murray … begann sodann, die anderen Fahrer vor der Katastrophe zu warnen. Er ruderte wild mit den Armen, aber zu seinem Entsetzen fuhr ein Auto um ihn herum und stürzte in den Abgrund (siehe Stephen Johnson, „Over the Edge!“, Reader’s Digest, November 1977, Seite 128). Ein zweites Auto konnte gerade noch anhalten, doch ein drittes Auto krachte ohne zu bremsen in den Wagen der Lings am Rand der Brücke.

Plötzlich kam ein vollbesetzter Autobus auf Murray Ling zu, ohne auf sein Winken zu achten. (Spencer J. Condie, „Eine mächtige Wandlung im Herzen“, Der Stern, Januar 1994, Seite 17)

• Stell dir vor, du wärst in Murrays Lage: Wie würdest du dich fühlen, wenn die Leute dich einfach nicht beachten? Würdest du den Versuch aufgeben, sie zu retten? Warum oder warum nicht?

Ähnlich wie Murray Ling sah Mormon, dass sein Volk auf die Vernichtung zusteuerte. Als Anführer der nephitischen Heere und als Prophet Gottes tat Mormon alles, was er konnte, um sie zu warnen, zu beschützen und über ihren Erretter zu belehren. Leider ignorierten die meisten Menschen Mormons Bemühungen oder lehnten sie ab.

Gefahr für Mormons Volk

Gott hatte die Nephiten gemäß seinem Vorherwissen bereits seit hunderten von Jahren davor gewarnt, was geschehen werde, wenn sie sich weiterhin gegen ihn auflehnten.

Ein Beispiel dafür findest du in Helaman 13:8-10. Achte in diesen Versen auf eine Prophezeiung, die Gott durch Samuel, den Lamaniten, mehr als 300 Jahre vor der Geburt Mormons ausgesprochen hatte. Achte beim Lesen darauf, wann sich die Prophezeiung erfüllen sollte. (Weitere Beispiele für das Vorherwissen und die Warnungen Gottes, die sich in den Tagen Mormons erfüllen würden, findest du in 1 Nephi 12:6,11-19 und 3 Nephi 27:30-32.)

• Warum hat Gott dies wohl so lange im Voraus verkündet?

Lies die folgenden Beschreibungen von Mormons Bemühungen, seinem Volk zu helfen, und wie die Menschen darauf reagiert haben.

• Mormon 3:1-3,12

• Moroni 9:3-5,18-22 (Moroni zitiert hier aus einem Brief von Mormon, seinem Vater)

• Warum hat sich Mormon wohl so sehr bemüht, ihnen zu helfen, obwohl er die Prophezeiungen kannte?

• Welche Gemeinsamkeiten siehst du zwischen den Bemühungen und Wünschen Mormons und denen des Erretters?

Gott anrufen

Überlege dir mehrere Möglichkeiten, den folgenden Satz zu vervollständigen:

• „Es fällt vielen Jugendlichen heute schwer, mit klarzukommen.“

Mormon nennt einen der Gründe, warum die Bedrängnisse den Nephiten so sehr zusetzten. Lies Mormon 5:2 und achte darauf, was die Nephiten trotz ihrer Bedrängnisse NICHT taten.

• Trifft das, was Mormon in Vers 2 sagt, auch auf viele Menschen heutzutage zu? Warum?

Lies die folgende Aussage und schreibe die Herausforderungen, an die du eben gedacht hast, in die Lücke. Denk darüber nach, ob diese Aussage deiner Meinung nach auch in unserer heutigen Welt zutrifft. Trifft sie auf dich und die Probleme zu, die du erlebst? Wenn ja, was kannst du tun, um das zu ändern?

• „Es fällt vielen Jugendlichen heute schwer, mit klarzukommen, wenn sie nicht Gott um Hilfe bitten.“

Die Vernichtung der Nephiten

Nachdem er jahrzehntelang die nephitischen Heere liebevoll unterwiesen und angeführt hatte, wurde Mormon in der letzten Schlacht gegen die Lamaniten schwer verwundet. Von der Spitze eines Hügels aus überblickte er die Überreste der nephitischen Nation. Nur 24 nephitische Soldaten hatten das Gemetzel überlebt, darunter Mormon und sein Sohn Moroni (siehe Mormon 6:9-15).

In Mormon 6 berichtet Mormon über den letzten Kampf seines Volkes. Lies Mormon 6:7,10-15 und achte darauf, was den Nephiten in diesem letzten Kampf widerfahren ist.

Stell dir vor, du wärst an Mormons Stelle und trauerst um die Menschen, die du liebst, wüsstest aber, dass du noch eine kurze Botschaft für zukünftige Generationen hinterlassen könntest. Was würdest du den Menschen in den Letzten Tagen sagen wollen?

In Mormon 5:10,11,16-18 und 6:16-20 findest du einige der inspirierten Botschaften, die Mormon für uns eingraviert hat. Vielleicht möchtest du die Formulierungen markieren, von denen du denkst, dass sie für die Menschen in unserer Zeit am wichtigsten sind.

Eine Wahrheit, die Mormon gelehrt hat, lautet: Jesus Christus ist bereit, all diejenigen mit offenen Armen aufzunehmen, die sich entscheiden, umzukehren und zu ihm zu kommen (siehe Mormon 6:17).

Schließe für einen Moment die Augen und stelle dir vor, Jesus steht mit offenen Armen vor dir. Halte in deinem Studientagebuch deine Gedanken, Gefühle und Eindrücke darüber fest, was es dir bedeutet, dass Jesus mit offenen Armen auf dich wartet.

1. Beantworte zwei der folgenden Fragen:

   • Welche der Aussagen Mormons brauchst du in deinem Leben am meisten? Warum?

   • Was wollte Mormon dir über den Vater im Himmel und Jesus Christus vermitteln?

   • Wie anders sähe unsere Welt aus, wenn mehr Menschen glauben würden, was Mormon geschrieben hat?

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Was bedeutet es, dass Jesus uns fest in seine Arme schließt? (Siehe Mormon 5:11.)

Elder Kent F. Richards von den Siebzigern hat erklärt:

Alle, die kommen wollen, kann „Jesus … in seine Arme … schließen“ [Mormon 5:11]. Alle Menschen können durch seine Macht geheilt werden. Jeder Schmerz kann gelindert werden. In ihm können wir „Ruhe finden für [unsere] Seele“ [Matthäus 11:29]. Unsere Lebensumstände ändern sich vielleicht nicht sofort, aber unser Schmerz, unsere Sorgen, unsere Leiden und unsere Furcht können in seinem Frieden und seinem heilenden Balsam verschlungen werden. (Kent F. Richards, „Das Sühnopfer schließt alle Schmerzen mit ein“, Liahona, Mai 2011, Seite 16f.)

Mormon 6:17. Was sagt das Bild von Jesus, der mit offenen Armen dasteht, uns zu empfangen, über ihn aus?

Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel hat dazu gesagt:

Meine Brüder und Schwestern, ich verheiße Ihnen: Wenn Sie Ihren Glauben an den Herrn Jesus Christus stärken, wird Ihnen dies zusätzliche Kraft und größere Hoffnung schenken. Ihnen, den Rechtschaffenen, sage ich, dass der Heiler unserer Seele – zu seiner Zeit und auf seine Weise – alle Ihre Wunden heilen wird. Keine Ungerechtigkeit, keine Verfolgung, keine Prüfung, keine Traurigkeit, kein Kummer, kein Leiden, keine Wunde – wie tief, wie groß, wie schmerzhaft sie auch sei – ist von seinem Trost, seinem Frieden und seiner immerwährenden Hoffnung ausgeschlossen. Mit offenen Armen und verwundeten Händen wird er uns in seiner Gegenwart willkommen heißen. (Neil L. Andersen, „Verwundet“, Liahona, November 2018, Seite 86)

Elder Neal A. Maxwell (1926–2004) vom Kollegium der Zwölf Apostel hat erklärt, dass Jesus selbst der Hüter des Tores ist und er „dort keinen Diener“ einsetzt (2 Nephi 9:41). „Ich sage Ihnen – aus der tiefsten Überzeugung meiner Seele –, was meiner Meinung nach der Hauptgrund dafür ist, dass Christus, wie es in einer anderen Schriftstelle im Buch Mormon beschrieben wird, Sie ‚mit offenen Armen‘ erwartet (Mormon 6:17). Genau aus diesem Grund ist er da! … Diese Symbolik ist zu stark, als dass wir sie ignorieren sollten. … Er wartet mit offenen Armen auf uns, weil seine Liebe zu uns vollkommen ist.“ (Neal A. Maxwell, „But a Few Days“, Ansprache vor Religionslehrern im Bildungswesen der Kirche, 10. September 1982, Seite 9f.)