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Lektion 11: 1 Nephi 7


Lektion 11

1 Nephi 7

Einleitung

In 1 Nephi 7 finden wir Beispiele von Nephis Hingabe an Gott. Nephi ist gehorsam, als der Herr ihm und seinen Brüdern gebietet, zurückzukehren und Ischmael und dessen Familie zu bitten, sie in die Wildnis zu begleiten, damit sie heiraten und Kinder bekommen können. Selbst als Laman und Lemuel sich gegen Nephi auflehnen und versuchen, ihn umzubringen, bleibt Nephi treu und bemüht sich, ihnen zu helfen, ebenfalls treu zu sein.

Anregungen für den Unterricht

1 Nephi 7:1-5

Der Herr gebietet Nephi, nach Jerusalem zurückzukehren und Ischmael und dessen Familie zu holen

Zeigen Sie das Bild eines Ehepaares und seiner Kinder. (Sie können auch ein Bild Ihrer eigenen Familie verwenden.)

Bitten Sie jemanden, 1 Nephi 7:1,2 vorzulesen.

  • Was gebot der Herr Lehis Söhnen? Welche Wahrheit können wir diesem Gebot entnehmen? (Die Schüler sollen begreifen, dass uns der Herr gebietet, zu heiraten und ihm Nachkommen zu erwecken.)

Vielleicht wollen Sie diesen Ausschnitt aus den Videos zum Buch Mormon verwenden, wenn Sie diesen Teil durchnehmen (siehe Videos zum Buch Mormon: Anleitung für den Seminarlehrer).

Weisen Sie die Schüler darauf hin, dass Nephi und seine Brüder tagelang unter schwierigen Umständen durch die Wildnis ziehen mussten, um nach Jerusalem zurückzukehren.

  • Warum waren die Ehe und die Familie Nephi und seinen Brüdern so wichtig, dass sie nach Jerusalem zurückkehrten und Ischmael und seine Familie aufsuchten?

Bevor Sie fortfahren, händigen Sie jedem Schüler ein Exemplar der „Proklamation zur Familie“ aus oder verweisen Sie auf das Exemplar in ihrem Studientagebuch.

Ein Schüler soll die nachstehende Aussage aus der Proklamation zur Familie vorlesen. Bitten Sie die übrigen Schüler, aufmerksam zuzuhören und darauf zu achten, was neuzeitliche Propheten über die Bedeutung der Ehe verkündet haben.

„Wir, die Erste Präsidentschaft und der Rat der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, verkünden feierlich, dass die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott verordnet ist und dass im Plan des Schöpfers für die ewige Bestimmung seiner Kinder die Familie im Mittelpunkt steht.“ („Die Familie – eine Proklamation an die Welt“, Liahona, November 2010, Umschlagrückseite).

Fragen Sie die Schüler, was sie aus dieser Aussage lernen. Machen Sie ihnen begreiflich, dass die Familie im Plan des Schöpfers für unsere ewige Bestimmung im Mittelpunkt steht. Heben Sie hervor, dass der Herr aus diesem Grund Nephi und seinen Brüdern gebot, Ischmaels Familie aufzufordern, sie zu begleiten. Erklären Sie außerdem, dass einer der wichtigsten Gründe für eine Eheschließung darin besteht, Kinder auf die Welt zu bringen.

  • Was bedeutet es wohl, dem Herrn Nachkommen zu erwecken? (1 Nephi 7:1.)

Nachdem die Schüler darauf geantwortet haben, sollen sie auf weitere wichtige Punkte achten, während Sie die nachstehende Aussage aus der Proklamation vorlesen. Wenn die Schüler ein eigenes Exemplar der Proklamation besitzen, schlagen Sie ihnen vor, dass sie Worte und Sätze, die ihnen wichtig erscheinen, markieren.

„Wir verkünden, dass Gottes Gebot für seine Kinder, sich zu vermehren und die Erde zu bevölkern, noch immer in Kraft ist. …

Eltern haben die heilige Pflicht, ihre Kinder in Liebe und Rechtschaffenheit zu erziehen, sich ihrer physischen und geistigen Bedürfnisse anzunehmen und sie zu lehren, dass sie einander lieben und einander dienen, die Gebote Gottes befolgen und gesetzestreue Bürger sein sollen, wo immer sie leben. Mann und Frau – Mutter und Vater – werden vor Gott darüber Rechenschaft ablegen müssen, wie sie diesen Verpflichtungen nachgekommen sind.“ („Die Familie – eine Proklamation an die Welt“.)

Bitten Sie jemanden, 1 Nephi 7:3-5 vorzulesen.

  • Inwiefern veranschaulicht der Bericht in 1 Nephi 7:3-5 die in 1 Nephi 3:7 gelehrte Wahrheit? (Erklären Sie den Schülern, dass der Herr Nephi und seinen Brüdern einen Weg bereitete, damit sie das Gebot, zu heiraten und Kinder zu bekommen, befolgen konnten.)

  • Wie können sich die Jugendlichen schon jetzt darauf vorbereiten, zu heiraten und Nachkommen im Evangelium zu „erwecken“?

1 Nephi 7:6-15

Als sich Laman und Lemuel gegen Nephi auflehnen, gibt dieser Zeugnis, dass der Herr die Macht hat, sie in das Land der Verheißung zu führen

Bitten Sie jemanden, 1 Nephi 7:6,7 vorzulesen.

  • Warum lehnten sich Laman, Lemuel und einige der Kinder Ischmaels auf der Reise durch die Wildnis auf?

Die Schüler sollen überlegen, was sie Laman, Lemuel und den rebellischen Söhnen und Töchtern Ischmaels sagen würden, um sie zu überzeugen, die Reise ins verheißene Land fortzusetzen. Bitten Sie die Schüler, 1 Nephi 7:8-12 für sich zu lesen und die Fragen zu benennen, die Nephi an Laman und Lemuel richtete.

  • Welche Wahrheiten verkündete Nephi, als er diese Fragen stellte? (Er erinnerte seine Brüder daran, wie sehr sie bereits vom Herrn gesegnet wurden und dass der Herr sie auch weiterhin segnen konnte, soweit sie glaubten.)

  • Warum ist es wichtig, dass auch wir an diese Wahrheiten denken?

Fordern Sie die Schüler auf, 1 Nephi 7:13-15 zu lesen und herauszufinden, was geschehen wäre, wenn Laman, Lemuel und die rebellischen Söhne und Töchter Ischmaels nach Jerusalem zurückgekehrt wären.

1 Nephi 7:16-22

Der Herr befreit Nephi

Erklären Sie, dass Laman und Lemuel zornig auf Nephi wurden, als er sie darauf hinwies, dass alle Einwohner Jerusalems vernichtet werden würden.

Ein Schüler soll 1 Nephi 7:16 vorlesen. Die Klasse soll sich vorstellen, sie sei in Nephis Lage.

  • Wie würdet ihr euch denn fühlen, wenn ihr in Nephis Situation wärt? Was würdet ihr wohl tun?

Vielleicht wollen Sie diesen Ausschnitt aus den Videos zum Buch Mormon verwenden, wenn Sie diesen Teil durchnehmen (siehe Videos zum Buch Mormon: Anleitung für den Seminarlehrer).

Weisen Sie darauf hin, wie Nephi vorging: Er betete um Hilfe. Bitte Sie jemanden, Nephis Gebet in 1 Nephi 7:17,18 vorzulesen.

  • Worum betete Nephi? Was macht Nephis Gebet für euch besonders wichtig?

Achten Sie bei den Antworten der Schüler darauf, dass sie begreifen, dass Nephi darum bat, „gemäß [seinem] Glauben“ befreit zu werden. Weisen Sie außerdem darauf hin, dass er um Befreiung aus der Hand seiner Brüder flehte und Gott bat, ihn zu stärken, damit er das Problem selbst lösen konnte. Erklären Sie: Voller Glauben beten heißt, dass man dem Herrn vertraut und bereit ist zu handeln. Bitten Sie einen Schüler, diese Aussage von Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

Elder David A. Bednar

„Nephi beispielsweise kannte und verstand die helfende Macht des Erlösers und vertraute auf sie. … Beachten Sie Nephis Gebet in Vers 17: ,O Herr, gemäß meinem Glauben, den ich in dich setze, befreie mich aus den Händen meiner Brüder; ja, gib mir die Kraft, diese Bande zu zerreißen, mit denen ich gebunden bin.‘ (Hervorhebung hinzugefügt). …

Ich finde es besonders interessant, dass Nephi nicht darum bat, dass die Situation sich änderte. Vielmehr bat er um die Kraft, seine Situation zu ändern. Und ich glaube, dass er auf diese Weise betete, weil er die helfende Macht des Sühnopfers kannte, verstand und bereits erlebt hatte.“ („In the Strength of the Lord“, Ansprache bei einer Andacht an der Brigham-Young-Universität am 23. Oktober 2001, Seite 4, speeches.byu.edu.)

Geben Sie Zeugnis, dass Gott unsere Gebete gemäß unserem Glauben erhört. Erklären Sie, dass Gott in der vorliegenden Situation Nephis Gebet beinahe unverzüglich erhörte. Jedoch werden Gebete nicht immer so erhört. Der Vater im Himmel erhört Gebete zu seiner Zeit, auf seine Weise und gemäß seinem Willen. Geben Sie den Schülern Gelegenheit, von der Macht des Gebets Zeugnis zu geben. Stellen Sie dazu diese Frage:

  • Wann habt ihr schon einmal voller Glauben gebetet und wurdet gestärkt oder habt die Hilfe des Herrn empfangen – entweder umgehend oder nach einiger Zeit? (Wenn Sie wollen, können auch Sie von einem Erlebnis berichten, das Sie im Zusammenhang mit diesem Grundsatz hatten.)

Erzählen Sie den Schülern, dass Nephis Brüder, nachdem er gerade erst von seinen Fesseln befreit war, schon wieder Hand an ihn legen wollten. Ein Schüler soll 1 Nephi 7:19,20 vorlesen.

  • Wer brachte Laman und Lemuel dazu, Nephi nicht mehr nach dem Leben zu trachten?

Erklären Sie, dass oftmals die treuen, glaubensvollen Taten anderer als Antwort auf unser Gebet erfolgen und wir dadurch genau das erhalten, was wir brauchen. Wenn die Schüler die übrigen Verse in 1 Nephi 7 durchnehmen, sollen sie darauf achten, wie Nephi mit seinen Brüdern umging, obwohl sie ihm so viel angetan hatten. Lassen Sie die Schüler über die folgende Frage nachdenken, ohne sie laut zu beantworten:

  • Wie reagiert ihr denn, wenn jemand anders versucht, euch zu verletzen?

Lassen Sie einen Schüler 1 Nephi 7:21 vorlesen. Schlagen Sie den Schülern vor, Nephis Aussage über Vergebung in ihren Schriften zu markieren.

  • Was bedeutet es, freimütig zu vergeben? (Wenn sich die Schüler nicht sicher sind, erklären Sie, dass das Wort freimütig aufrichtig und direkt bedeutet.)

  • Wozu ermahnte Nephi seine Brüder? Warum war diese Aufforderung wichtig?

Bezeugen Sie: Wenn man sich um Vergebung bemüht und anderen vergibt, erfährt man Einigkeit und Frieden. Die Schüler sollen an Situationen in ihrer Familie denken, bei denen einer dem anderen vergeben musste.

  • Warum ist Vergebung besonders in der Familie so wichtig?

  • Überlegt einmal, wann ihr jemandem aus der Familie vergeben habt oder umgekehrt. Wie hat das eure Beziehung zueinander und die Atmosphäre zu Hause beeinflusst?

Weisen Sie die Schüler zum Schluss darauf hin, dass der Herr Nephi und seinen Brüdern gebot zu heiraten und eine Familie zu gründen und dass der Herr von uns heute das Gleiche verlangt. Geben Sie auch Zeugnis, dass der Herr unsere Gebete erhört und uns Kraft gibt, mit unseren Schwierigkeiten gemäß unserem Glauben fertigzuwerden. Fordern Sie die Schüler auf, darüber nachzudenken, wie sie einen der heute besprochenen Grundsätze zum Nutzen ihrer Familie umsetzen können.

scripture mastery iconWiederholung der Lernschriftstellen

Hinweis: Die Lernschriftstellen werden im gesamten Leitfaden häufig wiederholt. Es werden verschiedene Methoden vorgestellt, anhand derer die Schüler die Lernschriftstellen regelmäßig wiederholen können.

In dieser Lektion sollte die Zeit dafür reichen, eine Übung zu den Lernschriftstellen durchzuführen. Sie können die Übung zu Beginn, zwischen zwei Unterrichtsabschnitten oder am Ende durchführen. Halten Sie sie aber kurz, damit nicht zu viel Zeit vom Unterricht verloren geht. Weitere Übungen zur Wiederholung der Lernschriftstellen finden Sie im Anhang.

Wenn die Schüler die Lernschriftstellen schnell wiederfinden und begreifen, was sie bedeuten, wovon sie handeln und wie man sie anwendet, trauen sie sich mehr zu, wenn sie in den Schriften studieren, die Evangeliumsgrundsätze umsetzen und wenn sich ihnen eine Gelegenheit bietet, aus den Schriften zu lehren. Denken Sie an diese Aussage von Präsident Howard W. Hunter: „Hoffentlich verlässt keiner Ihrer Schüler den Unterricht voller Angst oder Verlegenheit oder Scham, weil er die heiligen Schriften nicht gut genug kennt, um eine bestimmte Schriftstelle aufzuschlagen, wenn er Hilfe braucht.“ (Howard W. Hunter, „Eternal Investments“, Ansprache vor Religionserziehern des Bildungswesens der Kirche am 10. Februar 1989, Seite 2, si.lds.org.)

Damit die Schüler sicherer darin werden, wo die Lernschriftstellen zu finden sind, sollen sie das Lesezeichen mit den Lernschriftstellen hervorholen, die ersten fünf Schriftstellen aufschlagen und sie lesen. Fordern Sie die Schüler gegebenenfalls auf, die Lernschriftstellen auf ganz besondere Weise zu markieren, damit sie sie leichter wiederfinden können.

Kommentar und Hintergrundinformationen

1 Nephi 7:2. Ischmael stammt von Efraim ab

Das Buch Mormon wird zuweilen auch als „das Holz Josefs“ (Ezechiel 37:19) oder „das Holz Efraims“ bezeichnet (LuB 27:5). Lehi war ein Nachkomme Manasses (siehe Alma 10:3) und Ischmael war ein Nachkomme Efraims (siehe Erastus Snow, Deseret News, 18. August 1882). Die Prophezeiungen Jakobs (siehe Genesis 48:16; 49:22) wurden erfüllt, als Ischmael (Efraim) mit Lehi (Manasse) nach Amerika kam.

1 Nephi 7:3-5. Die Ehe ist wichtig

Präsident Howard W. Hunter hat hervorgehoben, wie wichtig die Tempelehe ist:

„Genau wie die Taufe ist auch die Eheschließung im Tempel ein Gebot des Herrn. Die Taufe ist für die Mitgliedsschaft in der Kirche genauso unerlässlich wie die Tempelehe für unsere Erhöhung in die Gegenwart Gottes. Sie ist Teil unserer Bestimmung. Ohne sie können wir unser höchstes Ziel nicht erreichen.

Geben Sie sich nicht mit weniger zufrieden.

Sie würden doch auch nicht eine weltliche Form der Taufe akzeptieren, oder?

Gott hat seine eigene Art und Weise der Taufe, nämlich durch Untertauchen, vollzogen von jemandem, der die Vollmacht dafür innehat.

Würden Sie dann eine weltliche Form der Eheschließung akzeptieren?

Gott hat auch seine eigene Art und Weise der Eheschließung, nämlich die im Tempel.“ (Teachings of Howard W. Hunter, Hg. Clyde J. Williams, 1997, Seite 131f.; siehe auch LuB 131:1-4.)

1 Nephi 7:15. „Wenn ihr nach Jerusalem zurückkehrt, so werdet auch ihr mit ihnen zugrunde gehen“

Nephi warnte seine Brüder und Ischmaels Familie davor, dass sie umkommen würden, wenn sie nach Jerusalem zurückkehrten. Die Geschichte zeigt, dass Nephi recht behielt. Einige Jahre, nachdem Lehi und Ischmael mit ihren Familien Jerusalem verlassen hatten, belagerten die Babylonier die Stadt. In der Bibel lesen wir, dass die Einwohner während der rund achtzehnmonatigen Belagerung keine Lebensmittel geliefert bekamen, dass in die Stadtmauer Breschen geschlagen wurden und sich die Truppen König Zidkijas zerstreuten (siehe 2 Könige 25:1-7). Die Babylonier zerstörten daraufhin den Tempel und verschleppten viele Einwohner als Gefangene nach Babylon. Wären Laman, Lemuel und die anderen nach Jerusalem zurückgekehrt, hätten auch sie den Tod erlitten oder wären in Gefangenschaft geraten (siehe 2 Nephi 1:4). Da sie sich jedoch entschlossen, Lehi und Nephi zu folgen, konnten sie die Früchte und den wilden Honig im Land Überfluss genießen (siehe 1 Nephi 17:3-6) und erlangten ein Land des Verheißung (siehe 2 Nephi 1:5). Außerdem ist der Herr zu den heutigen Nachkommen Lamans und Lemuels barmherzig und segnet sie mit dem Evangelium (siehe 2 Nephi 4:7-9).