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Lektion 46: Jakob 5:1-51


Lektion 46

Jakob 5:1-51

Einleitung

Jakob unterweist sein Volk und führt das Gleichnis vom edlen und vom wilden Ölbaum an, das ursprünglich von einem Propheten namens Zenos verwendet wurde und in den Messingplatten enthalten ist. Anhand dieses Gleichnisses verdeutlicht Jakob, dass der Herr allen Menschen die Errettung bringen möchte, selbst denjenigen von seinem Bundesvolk, die sich von ihm abgewandt haben. Da Jakob 5 sehr lang ist, wird das Kapitel in zwei Lektionen unterteilt.

Anregungen für den Unterricht

Jakob 5:1-14

Jakob zitiert Zenos, der das Haus Israel mit einem edlen Ölbaum vergleicht

Beginnen Sie die Lektion mit diesem Beispiel zweier Jugendlicher, die daran zweifeln, dass der Herr bereit ist, ihnen ihre Sünden zu vergeben:

  • Ein junger Priestertumsträger eignet sich eine sündhafte Gewohnheit an. Er glaubt, dass anderen vergeben werden kann, bezweifelt aber, dass der Herr seine Umkehr annimmt.

  • Eine junge Frau bricht ein Gebot. Sie hat Schuldgefühle, ist von sich enttäuscht und bezweifelt, dass der Herr sie noch immer liebt.

Bitten Sie die Schüler, über folgende Frage nachzudenken, ohne darauf zu antworten:

  • Habt ihr schon einmal in Frage gestellt, ob der Herr bereit ist, euch eure Sünden zu vergeben?

Erklären Sie, dass Jakob prophezeit, dass die Juden Jesus Christus zurückweisen werden (siehe Jakob 4:15). Er lehrt auch, dass sich Jesus weiterhin um die Errettung seines Volkes bemühen wird, selbst nachdem es ihn zurückgewiesen hat (siehe Jakob 4:17,18). Jakob veranschaulicht diesen wahren Grundsatz, indem er ein Gleichnis von einem Propheten namens Zenos anführt. In einem Gleichnis werden anhand von Symbolen, Gegenständen und Handlungen Wahrheiten vermittelt. Während sich die Schüler mit diesem Gleichnis befassen, erfahren sie viel über die Bereitschaft Christi, jedem zu helfen, der sich von ihm abgewandt hat.

Jemand soll Jakob 5:1,2 vorlesen. Die Schüler sollen darauf achten, zu wem Zenos gesprochen hat (zum Haus Israel). Erklären Sie gegebenenfalls, dass der Herr den Namen des Propheten Jakob im Alten Testament in Israel umänderte, als dieser einen Bund mit ihm einging. Der Begriff „Haus Israel“ bezieht sich also auf die Nachkommen Jakobs und auf alle, die getauft wurden und einen Bund mit dem Herrn eingegangen sind.

  • Wer von euch gehört zum Haus Israel? (Erläutern Sie, dass jedes getaufte Mitglied der Kirche zum Haus Israel gehört. Das Gleichnis in Jakob 5 bezieht sich also auch auf sie.)

Bitten Sie einen Schüler, Jakob 5:3 vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, womit Zenos in seinem Gleichnis das Haus Israel vergleicht. Erklären Sie, nachdem die Schüler geantwortet haben, dass im alten Israel, wo Zenos gelebt hat, Ölbäume sehr kostbar waren. Oliven dienten als Nahrungsmittel und das Olivenöl wurde zum Kochen, als Medizin oder als Brennstoff für Lampen verwendet. Man musste Ölbäume sorgsam pflegen und es erforderte harte Arbeit, damit sie gute Früchte hervorbrachten. Erläutern Sie, dass sich der edle Ölbaum in diesem Gleichnis in einem Weingarten befindet, der die Welt darstellt.

  • Was geschieht laut Jakob 5:3 mit dem edlen Ölbaum? Was symbolisiert der Verfall des Baumes? (Verweisen Sie die Schüler zur Beantwortung dieser Frage auf die Fußnote 3d.)

  • Was bedeutet es, vom Glauben abzufallen? (Sich vom Herrn und seinem Evangelium abzuwenden.)

Bitten Sie die Schüler, Jakob 5:4-6 für sich zu lesen. Sie sollen überlegen, wer der Herr des Weingartens ist und was das Beschneiden, Aufhacken und Nähren darstellt. Fragen Sie dann, wofür diese Symbole ihrer Meinung nach stehen. (Erklären Sie gegebenenfalls, dass der Herr des Weingartens Jesus Christus darstellt. Das Beschneiden, Aufhacken und Nähren stellen die Bemühungen des Herrn dar, uns zu helfen, die Segnungen seines Sühnopfers zu erlangen. Sie stellen auch die Bemühungen der Propheten dar, die Menschen zu unterweisen und sie zur Umkehr zu rufen.)

Bitten Sie einen Schüler, die folgende Aussage von Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel vorzulesen:

„So wie Jakob das Gleichnis erzählt, soll es darin von Anfang an um Christus gehen. … Sogar die Arbeit, die der Herr des Weingartens und seine Knechte leisten, um ihre Bäume widerstandsfähig zu machen, als sie sie hegen, beschneiden, veredeln und anderweitig dafür sorgen, dass sie Frucht tragen, wird von der tiefen Bedeutung des Sühnopfers untermauert und umspannt. Im Wesentlichen wird hier die Geschichte der Zerstreuung und Sammlung Israels in einem Kapitel zusammengefasst.“ (Christ and the New Covenant: The Messianic Message of the Book of Mormon, 1997, Seite 165.)

Die Schüler sollen ihren eigenen Namen dort einsetzen, wo auf die Ölbäume verwiesen wird, damit sie so erkennen, wie viel dem Herrn an ihnen liegt. Sie können dies auch anhand eines Beispiels aus Jakob 5:7 veranschaulichen: „Es schmerzt mich, dass ich [Name] verlieren soll.“ Erklären Sie, dass wir besser verinnerlichen können, wie sehr sich der Herr um uns sorgt, wenn wir unseren Namen in Jakob 5 an bedeutenden und passenden Stellen einsetzen.

Zeigen Sie die folgende Übersicht. Erklären Sie, dass darin aufgeführt wird, was die Symbole im Gleichnis des Zenos bedeuten. (Sie können die Übersicht als Handzettel kopieren oder die Schüler sie in ihr Studientagebuch schreiben lassen.)

Jakob 5: Das Gleichnis vom edlen und vom wilden Ölbaum

Symbol

Mögliche Bedeutung

Der edle Ölbaum

Das Haus Israel, Gottes Bundesvolk

Der Weingarten

Die Welt

Der Verfall

Sünde und Abfall vom Glauben

Der Herr und Meister des Weingartens

Jesus Christus

Das Beschneiden, Aufhacken und Nähren

Der Herr hilft den Menschen, die Segnungen seines Sühnopfers zu empfangen

Der Knecht des Meisters des Weingartens

Die Propheten des Herrn

Die Zweige

Menschengruppen

Der wilde Ölbaum

Die Andern – diejenigen, die keine Bündnisse mit dem Herrn eingegangen sind. Später werden natürliche Ölbäume wild. Sie stellen diejenigen vom Haus Israel dar, die vom Glauben abfallen.

Das Einpfropfen und Einpflanzen der Zweige

Die Zerstreuung und die Sammlung des Bundesvolks des Herrn. Das Einpfropfen der wilden Zweige in den edlen Ölbaum steht für diejenigen, die sich bekehren und sich dem Bundesvolk anschließen.

Das Verbrennen der Zweige

Die Richtersprüche des Herrn über die Schlechten

Die Frucht

Das Leben oder die Werke der Menschen

Bitten Sie einen Schüler, Jakob 5:7,9,10 vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, was der Meister des Weingartens als Nächstes tut, um den edlen Ölbaum zu retten. Anschließend sollen sie berichten, was sie herausgefunden haben. (Erklären Sie gegebenenfalls, dass Einpfropfen bedeutet, dass ein Zweig von einem Baum in einen anderen Baum eingesetzt wird. Das Einpfropfen steht in diesen Versen für die Bemühungen des Herrn, die Andern zu einem Teil seines Bundesvolks zu machen, indem sie sich bekehren und taufen lassen. Das Verbrennen einiger Zweige steht für die Richtersprüche des Herrn über die Schlechtesten aus dem Haus Israel.)

Bitten Sie einen Schüler, Jakob 5:11 vorzulesen. Die Klasse soll darauf achten, wie sich der Meister um die Wurzeln des edlen Ölbaums sorgt. Lassen Sie die Schüler berichten, was sie herausgefunden haben.

Weisen Sie darauf hin, dass es in Jakob 5:6 heißt, dass der edle Ölbaum anfängt, junge und zarte Zweige hervorzubringen. Ein Schüler soll Jakob 5:8,13,14 vorlesen. Die Klasse soll herausarbeiten, was der Meister mit diesen Zweigen anfängt. Sie können sie auch fragen, inwiefern die Reise von Lehis Familie ein Beispiel für das ist, was der Herr in Jakob 5:8,13,14 tut.

Jakob 5:15-40

Der Meister des Weingartens und sein Knecht arbeiten, damit der Weingarten gute Frucht hervorbringt

Teilen Sie die Klasse in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe soll Jakob 5:15-28 lesen, die zweite Jakob 5:29-40. Beim Lesen sollen die Schüler die nachstehenden Aufgaben erledigen (schreiben Sie diese gegebenenfalls an die Tafel).

  1. Fasst zusammen, was im Weingarten vor sich geht und was dies bedeuten könnte.

  2. Findet Formulierungen, die verdeutlichen, was der Meister des Weingartens unternimmt, um den edlen (oder natürlichen) Ölbaum und dessen Zweige zu bewahren.

Wenn die Schüler ausreichend Zeit hatten, sollen sie zusammenfassen, was im Weingarten geschieht, und erklären, was dies bedeuten könnte. Die Gruppe, die Jakob 5:15-28 gelesen hat, soll anfangen. Nachstehend finden Sie Beispielantworten.

Jakob 5:15-28. Was geschieht: Alle Zweige, die eingepfropft worden sind, haben gute Frucht hervorgebracht. Ein Zweig hat jedoch sowohl edle als auch wilde Frucht hervorgebracht, obwohl er in einem guten Teil des Weingartens eingepflanzt worden ist. Mögliche Bedeutung: Die guten und edlen Früchte, die es in den meisten Bereichen des Weingartens gibt, stehen für die Rechtschaffenheit auf Erden zur Zeit Jesu und seiner Apostel. Der Zweig, der sowohl gute als auch wilde Früchte hervorgebracht hat, steht für die rechtschaffenen und die schlechten Nachkommen Lehis.

Jakob 5:29-40. Was geschieht: Alle Früchte im Weingarten verderben. Mögliche Bedeutung: Die Fäulnis aller Früchte steht für den Abfall vom Glauben nach dem geistlichen Wirken Jesu Christi. In dieser Zeit ging die Fülle des Evangeliums Jesu Christi auf Erden verloren.

Stellen Sie folgende Fragen, nachdem beide Gruppen ihre Ergebnisse vorgetragen haben:

  • Aus welchen Sätzen geht hervor, was der Meister unternommen hat, um den edlen Ölbaum und dessen Zweige zu bewahren? Was sagt das darüber aus, was der Herr für sein Bundesvolk empfindet?

  • Was habt ihr über Jesus Christus erfahren, den Meister des Weingartens, während wir dieses Gleichnis besprochen haben? (Neben all den Wahrheiten in diesen Versen sollen die Schüler auch verinnerlichen, dass der Herr uns liebt und sehr um unsere Errettung bemüht ist.)

  • Wie lässt sich dieses Gleichnis nun auf die Beispiele der beiden Jugendlichen zu Beginn der Lektion beziehen, die sich fragen, ob der Herr wohl bereit ist, ihnen ihre Sünden zu vergeben?

Jakob 5:41-51

Der Meister trauert um seinen Weingarten

Bitten Sie ein paar Schüler, abwechselnd Jakob 5:41,42,46-50 vorzulesen. (Weisen Sie gegebenenfalls darauf hin, dass „das Hochwachsende [des] Weingartens“ in Jakob 5:48 für Stolz stehen könnte.) Die Schüler sollen Sätze herausarbeiten, die zeigen, dass dem Meister etwas an seinem Weingarten liegt und dass er sich um ihn sorgt und sogar trauert, als die Bäume keine guten Früchte hervorbringen. Die Schüler sollen aus diesen Versen Aussagen vorlesen, die ihnen besonders viel bedeuten, und auch die Gründe dafür nennen. Besprechen Sie anschließend die folgenden Punkte:

  • Inwiefern verdeutlicht die Art und Weise, wie der Herr den Weingarten pflegt, seine Liebe für uns?

  • Nennt einige Beispiele aus den heiligen Schriften oder aus eurem Leben, die veranschaulichen, dass der Herr nie aufhört, die Menschen zu lieben und sich um sie zu kümmern, selbst wenn sie sich von ihm abgewandt haben.

Erinnern Sie die Schüler zum Abschluss daran, dass der Meister sogar in Erwägung zieht, alle Bäume abzuhauen, weil ihre Früchte trotz all seiner Bemühungen verdorben sind (siehe Jakob 5:49).

  • Könnt ihr euch vorstellen, dass der Meister seinen Weingarten aufgibt? Warum oder warum nicht?

Lassen Sie die Schüler antworten und lesen Sie ihnen anschließend Jakob 5:51 vor. Bezeugen Sie, dass der Herr uns liebt und dass er seine große Barmherzigkeit und Geduld durch seine Bemühungen zeigt, uns zu helfen zu ihm zu kommen und rechtschaffene Werke hervorzubringen. Weisen Sie die Schüler darauf hin, dass sie sich in der nächsten Lektion damit befassen werden, was der Meister zuletzt tut, um seinen Weingarten zu retten.

Kommentar und Hintergrundinformationen

Jakob 5:1. Wer war Zenos?

Zenos war ein hebräischer Prophet, dessen Schriften sich auf den Messingplatten befanden, der jedoch im Alten Testament nicht erwähnt wird. Er lebte nach dem Propheten Abraham und vor dem Propheten Jesaja (sieheHelaman 8:19,20). Er prophezeite von Jesu Christus und gab Zeugnis von ihm (siehe 1 Nephi 19:10-12; Helaman 8:19). Zenos ist vor allem für sein Gleichnis vom Ölbaum bekannt. Wenn die Schüler weitere Prophezeiungen von Zenos lesen möchten, können sie im Stichwortverzeichnis des Buches Mormon oder der Dreierkombination nachschauen.

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