Christus und der reiche Jüngling, Gemälde von Heinrich Hofmann

19. bis 25. Juli

Lehre und Bündnisse 81 bis 83

Wo viel gegeben ist, wird viel gefordert

Notieren Sie sich bei der Beschäftigung mit Lehre und Bündnisse 81 bis 83 Grundsätze, die Sie darin unterstützen können, Ihrer Familie, Ihren Freunden und Ihren Mitmenschen Gutes zu tun.

Notieren Sie Ihre Eindrücke

Im März 1832 berief der Herr Jesse Gause als Joseph Smiths Ratgeber in die Präsidentschaft des Hohen Priestertums (heute ist das die Erste Präsidentschaft). Lehre und Bündnisse 81 ist eine Offenbarung an Bruder Gause, die ihn in seine neue Berufung einweist und ihm Segen für seine treuen Dienste verheißt. Jesse Gause blieb seiner Aufgabe jedoch nicht treu. Also wurde Frederick G. Williams an seiner statt berufen und Bruder Gauses Name in der Offenbarung durch den Namen von Bruder Williams ersetzt.

Diese Kleinigkeit erscheint vielleicht wenig bedeutsam. Und doch lässt sie auf eine wichtige Wahrheit schließen: Die meisten Offenbarungen im Buch Lehre und Bündnisse richten sich zwar an jemanden Bestimmten, aber wir können immer Wege finden, sie auf uns selbst anzuwenden (siehe 1 Nephi 19:23). Der Rat des Herrn an Frederick G. Williams, „die müden Knie [zu stärken]“, kann unseren Sinn auf diejenigen richten, die wir stärken sollen (Lehre und Bündnisse 81:5). Der Rat des Herrn an die Teilhaber der Vereinigten Firma, sich „mit diesem Bund bindend zu verpflichten“, um den zeitlichen Bedürfnissen der Kirche gerecht zu werden, kann unseren Sinn auf unsere eigenen Bündnisse richten. Der Herr ist „verpflichtet, wenn [wir tun], was [er sagt]“. Diese Aussage kann uns an das erinnern, was er uns verheißen hat, wenn wir gehorsam sind (Lehre und Bündnisse 82:10,15.) So soll es auch sein, denn der Herr hat uns außerdem erklärt: „Was ich zu einem sage, das sage ich zu allen.“ (Vers 5.)

Siehe „Newel K. Whitney und die Vereinigte Firma“, „Jesse Gause – Ratgeber des Propheten“, Offenbarungen im Zusammenhang, history.ChurchofJesusChrist.org

Anregungen für das persönliche Schriftstudium

Lehre und Bündnisse 81

Ich kann treu sein bei dem, was der Herr von mir erwartet

Fragen Sie sich manchmal, wie Sie überhaupt alle Ihre wichtigen Aufgaben schaffen sollen? Als Ratgeber des Propheten Joseph Smith hatte Frederick G. Williams ganz bestimmt eine Menge wichtiger Pflichten und Aufgaben. In Abschnitt 81 gab ihm der Herr einen Rat, wie er all dem gerecht werden könne. Entdecken Sie in diesem Abschnitt etwas, was Ihnen helfen kann, den Pflichten nachzukommen, die der Herr Ihnen übertragen hat? Was genau?

Sie könnten sich diese Fragen stellen, wenn Sie sich in Vers 5 vertiefen:

• In welcher Hinsicht könnte jemand etwa zu den „Schwachen“ gehören? Was bedeutet es, den Schwachen beizustehen?

• Was könnte dazu führen, dass jemandes Hände im übertragenen Sinn herabsinken? Wie können wir diese Hände wieder emporheben?

• Was könnte mit den „müden Knie“ gemeint sein? Wie können wir jemand stärken, dessen Knie müde geworden sind?

Vielleicht kommt Ihnen bei der Beschäftigung mit diesem Vers jemand in den Sinn, dem Sie beistehen oder den Sie aufrichten oder stärken können. Was wollen Sie tun, um sich des Betreffenden anzunehmen?

Die Erste Präsidentschaft: Sidney Rigdon, Joseph Smith, Frederick G. Williams

Lehre und Bündnisse 82:1-7

Der Herr fordert mich auf, umzukehren und von meinen Sünden zu lassen

In Lehre und Bündnisse 82:1-7 werden Sie zum einen vor Sünde gewarnt und zum anderen erfahren Sie Grundsätzliches zur Vergebung. Tragen Sie doch beim Lesen alles, was Sie zu beiden Themenbereichen erfahren, in eine Liste mit zwei Spalten ein. Inwiefern können Ihnen diese wahren Grundsätze helfen, den Versuchungen des Widersachers zu widerstehen?

Lehre und Bündnisse 82:8-10

Die Gebote dienen sowohl meiner Errettung als auch meinem Schutz

Haben Sie – oder hat jemand, den Sie kennen – sich schon einmal gefragt, warum der Herr so viele Gebote gegeben hat? Lehre und Bündnisse 82:8-10 kann da vielleicht weiterhelfen. Welche Erkenntnisse aus diesen Versen könnten Ihnen helfen, jemandem zu erklären, aus welchem Grund Sie sich entschlossen haben, die Gebote des Herrn zu befolgen? Überlegen Sie auch, wie seine Gebote Ihr Leben verändern. Was erfahren Sie aus Vers 10 über den Herrn?

Siehe auch Lehre und Bündnisse 130:20,21; Carole M. Stephens, „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten“, Liahona, November 2015, Seite 118ff.

Lehre und Bündnisse 83

Witwen und Waisen sollen versorgt werden

Im April 1832 machte sich Joseph Smith auf Weisung des Herrn auf den knapp 1300 Kilometer langen Weg nach Missouri, um die Mitglieder der Kirche aufzusuchen, die sich dort gesammelt hatten (siehe Lehre und Bündnisse 78:9). Zu einer der Gemeinden, die er besuchte, gehörten auch alleinerziehende Witwen. Unter ihnen befanden sich Phebe Peck und Anna Rogers, die der Prophet persönlich kannte. In den 1830er Jahren standen laut den Landesgesetzen von Missouri einer Witwe nur eingeschränkte Rechte am Grundbesitz ihres verstorbenen Ehemannes zu. Was erfahren Sie aus Abschnitt 83 darüber, was der Herr für Witwen und Waisen empfindet? Kennen Sie jemanden in dieser Lage, dem Ihre Liebe und Fürsorge guttun würde?

Siehe auch Jesaja 1:17; Jakobus 1:27

Anregungen für das Schriftstudium mit der Familie und für den Evangeliumsabend

Lehre und Bündnisse 81:3.Vielleicht möchten Sie an jeden in der Familie ein herzförmiges Blatt Papier austeilen und ihn bitten, darauf etwas zu malen oder zu schreiben, worüber er gern beten würde. Besprechen Sie, was es bedeutet, „in ständigem Beten, laut und in deinem Herzen“, begriffen zu sein.

Lehre und Bündnisse 81:5.Möchten Sie mehr über die Grundsätze in diesem Vers erfahren? Vielleicht hat sich jemand in der Familie schon mal schwach oder müde gefühlt und man hat ihm beigestanden und ihn gestärkt. Wer will, kann von einem solchen Erlebnis erzählen. Sie könnten auch ein Video über den Dienst am Nächsten zeigen, zum Beispiel „Works of God“ oder „The Miracle of the Roof“ (Videos in englischer Sprache, ChurchofJesusChrist.org). Überlegen Sie gemeinsam, was jeder in der Familie regelmäßig für einen anderen tun könnte. Es braucht ja nichts Aufwendiges zu sein.

Lehre und Bündnisse 82:8-10.Vielleicht kann ein einfaches Spiel dazu beitragen, dass Ihre Familie mehr Dankbarkeit für Gottes Gebote empfindet. Jemand könnte zum Beispiel einem anderen, dem die Augen verbunden sind, Anweisungen dazu geben, wie er sich ein belegtes Brot machen oder wie er durch ein Zimmer voller Hindernisse gelangen kann. Lassen Sie sich etwas Lustiges einfallen. Seien Sie kreativ! Besprechen Sie dann, inwiefern sich Gottes Gebote mit den in diesem Spiel erteilten Anweisungen vergleichen lassen.

Lehre und Bündnisse 82:18,19.Was kann jeder in der Familie tun, um „sein Talent nutzbringend [anzulegen]“ und „weitere Talente [hinzuzugewinnen]“? Sie könnten ja in der Familie eine Talenteshow veranstalten. Denken Sie dabei auch an Talente, die sich nicht so leicht vorführen lassen (wie beispielsweise geistige Gaben; siehe Lehre und Bündnisse 46:11-26). Wie können wir unsere Talente einsetzen und das, was wir besitzen, mit anderen teilen, um dadurch Angehörigen und Nachbarn Gutes zu tun? Was bedeutet es, unsere Talente so zu nutzen, dass dabei unser „Auge nur auf die Herrlichkeit Gottes [gerichtet]“ ist?

Weitere Anregungen für die Unterweisung von Kindern finden Sie im Konzept für diese Woche im Leitfaden Komm und folge mir nach! – Für die Primarvereinigung.

Liedvorschlag: „Hab ich Gutes am heutigen Tag getan?“, Gesangbuch, Nr. 150; siehe auch „Anregungen, wie man das Schriftstudium mit der Familie verbessern kann“

Besser lehren

Stellen Sie Fragen, die zum Handeln motivieren. Überlegen Sie sich Fragen, die die Familienmitglieder dazu bewegen, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie noch besser nach dem Evangelium leben können. „Diese Fragen sind in der Regel nicht für ein Gespräch gedacht; sie sollen die Lernenden zum Nachdenken anregen.“ (Auf die Weise des Erretters lehren, Seite 31.)

Jesus heilt einen Mann, Illustration von Dan Burr