Far West, Gemälde von Al Rounds

11. bis 17. Oktober

Lehre und Bündnisse 115 bis 120

Sein Opfer wird mir heiliger sein als sein Zuwachs

Der Herr möchte zu Ihnen sprechen. Bitten Sie ihn im Gebet darum, Sie bei Ihrem Studium der heiligen Schriften das entdecken zu lassen, was er Ihnen mitteilen möchte.

Notieren Sie Ihre Eindrücke

Was ihren neuen Sammlungsort im Juli 1838 – Far West im US-Bundesstaat Missouri – anging, hatten die Heiligen allen Grund zum Optimismus. Die Stadt wuchs schnell, der Boden schien fruchtbar zu sein, und es wurde offenbart, dass nicht weit entfernt im Norden ein Ort von großer geistiger Bedeutung lag – Adam-ondi-Ahman (siehe Lehre und Bündnisse 107:53-56 und 116). Dennoch muss es den Heiligen schwergefallen sein, sich nicht an das zu erinnern, was sie verloren hatten. Sie waren aus Independence – dem zum Zentrum Zions bestimmten Ort – vertrieben worden, und die Chancen auf eine baldige Rückkehr waren eher gering. Außerdem hatten die Heiligen bereits aus Kirtland in Ohio fliehen und ihren geliebten Tempel nach nur zwei Jahren zurücklassen müssen. Dieses Mal waren es nicht nur Feinde von außerhalb der Kirche, die für Schwierigkeiten sorgten. Etliche bekannte Mitglieder der Kirche hatten sich gegen Joseph Smith gewandt, darunter die drei Zeugen des Buches Mormon und vier Mitglieder des Kollegiums der Zwölf. Einige fragten sich sicherlich, ob das Reich Gottes wirklich an Stärke zunahm oder eher schwächer wurde.

Doch die wahren Gläubigen ließen sich von Fragen wie diesen nicht aufhalten. Stattdessen begannen sie damit, einen neuen heiligen Ort aufzubauen – diesmal in Far West. Sie planten den Bau eines weiteren Tempels. Es wurden vier neue Apostel berufen. Zwei von ihnen – John Taylor und Wilford Woodruff –, sollten später Präsident der Kirche werden (siehe Lehre und Bündnisse 118:6). Den Heiligen wurde vor Augen geführt, dass jemand, der in Gottes Werk tätig ist, nicht dagegen gefeit ist, zu fallen. Man muss sich jedoch immer wieder „erheben“. Obwohl man einiges aufgeben muss, sieht Gott diese Opfer als heilig an – nämlich „heiliger … als [der eigene] Zuwachs“ (Lehre und Bündnisse 117:13).

Siehe Heilige, Band 1, Seite 338ff.; „Far West und Adam-ondi-Ahman“, Offenbarungen im Zusammenhang, history.ChurchofJesusChrist.org

Anregungen für das persönliche Schriftstudium

Lehre und Bündnisse 115:4-6

Der Herr legt den Namen der Kirche fest

Präsident Russell M. Nelson zufolge ist der Name der Kirche „eine sehr wichtige Angelegenheit“ („Der richtige Name der Kirche“, Liahona, November 2018, Seite 87). Warum ist das so? Denken Sie, wenn Sie sich mit Lehre und Bündnisse 115:4-6 beschäftigen, über diese Frage nach. Inwiefern ist es für das Werk und den Auftrag der Kirche von Belang, wie sie genannt wird?

Siehe auch 3 Nephi 27:1-11

Lehre und Bündnisse 115:5,6

Zion und seine Pfähle bewirken Zuflucht vor dem Sturm

Trotz der Widrigkeiten, denen sich die Heiligen 1838 gegenübersahen, hatte der Herr immer noch hohe Erwartungen an sie. Achten Sie in Lehre und Bündnisse 115:5,6 auf Begriffe, aus denen hervorgeht, welche Rolle die Kirche und deren Mitglieder gemäß dem Willen des Herrn in der Welt spielen sollen. Was wollen Sie zum Beispiel tun, um sich zu erheben und Ihr Licht leuchten zu lassen? (Siehe Vers 5.) Inwiefern tobt um Sie herum ein geistiger Sturm? Und inwiefern finden wir „Zuflucht“, indem wir uns sammeln? (Vers 6.)

Siehe auch 3 Nephi 18:24

Lehre und Bündnisse 117

Meine Opfer sind dem Herrn heilig

Newel K. Whitney konnte seiner Familie in Kirtland ein Leben in Wohlstand bieten. Für jemanden wie ihn war es vielleicht besonders schwer, von dort wegzuziehen. Welche Aussagen aus Lehre und Bündnisse 117:1-11 könnten ihn dazu bewegt haben, dieses Opfer zu bringen? Inwiefern wird durch diese Verse Ihre Sichtweise darauf verändert, was wirklich wichtig ist?

Das Opfer, das von Oliver Granger erwartet wurde, war ein anderes: Der Herr wies ihn an, in Kirtland zu bleiben und die Finanzen der Kirche zu regeln. Das war eine schwere Aufgabe, und obwohl er die Kirche in aller Redlichkeit vertrat, konnte er letztlich nicht viel von dem Geld retten. Überlegen Sie, inwiefern die Worte des Herrn in Vers 12 bis 15 auch für das gelten könnten, was der Herr von Ihnen verlangt.

Siehe auch Matthäus 6:25-33; Boyd K. Packer, „Einer der Geringsten“, Liahona, November 2004, Seite 86ff.; „Far West und Adam-ondi-Ahman“, Offenbarungen im Zusammenhang, history.ChurchofJesusChrist.org

Newel K. Whitney wurde geboten, nach Adam-ondi-Ahman – hier abgebildet – zu ziehen

Lehre und Bündnisse 119 und 120

Durch das Zahlen des Zehnten trage ich dazu bei, das Land Zion zu heiligen und aufzubauen

In den Anweisungen in Abschnitt 119 und 120 klingen Ähnlichkeiten zu der Art und Weise an, wie das Werk des Herrn in unserer Zeit finanziert wird. Die Heiligen bezahlen „jährlich ein Zehntel all ihres Ertrags“, worunter heutzutage das Einkommen zu verstehen ist (Lehre und Bündnisse 119:4). Diese Mittel werden von einem Ratsgremium verwaltet, das aus der Ersten Präsidentschaft, dem Kollegium der Zwölf Apostel und der Präsidierenden Bischofschaft besteht. Denken Sie bei der Beschäftigung mit diesen Abschnitten über folgende Fragen nach:

• Inwiefern wird das Land Zion geheiligt, wenn das Gesetz des Zehnten beachtet wird? Inwiefern kann dieses Gesetz dazu beitragen, dass der Ort, an dem Sie leben, „für [Sie zum] Land Zion“ wird? (Lehre und Bündnisse 119:6.)

• Was erscheint Ihnen an der Formulierung „durch meine eigene Stimme an sie“ aus Lehre und Bündnisse 120 bedeutsam?

Siehe auch Maleachi 3:8-12; David A. Bednar, „Die Schleusen des Himmels“, Liahona, November 2013, Seite 17–20; „Der Zehnte meines Volkes“, Offenbarungen im Zusammenhang, history.ChurchofJesusChrist.org

Anregungen für das Schriftstudium mit der Familie und für den Evangeliumsabend

Lehre und Bündnisse 115:4-6.Könnten Sie sich vorstellen, diese Verse als Familie zu lesen, während Sie gemeinsam einen Sonnenaufgang beobachten? Das könnte helfen, wenn Sie besprechen möchten, was es bedeutet, sich zu erheben und sein Licht leuchten zu lassen (siehe Vers 5). Sie könnten auch darüber sprechen, wie es ist, wenn man vor einem Sturm Schutz sucht. Inwiefern ähnelt das der Tatsache, dass man in der Kirche „Zuflucht“ findet? (Vers 6.) Sie könnten dann darüber sprechen, wie Ihre Familie anderen helfen kann, sich an der Zuflucht zu erfreuen, die uns die Kirche bietet.

Lehre und Bündnisse 117:1-11.Lassen Sie Ihre Familie vielleicht einen „Tropfen“ mit etwas „Wichtigere[m]“ (Vers 8) vergleichen, etwa mit einem ganzen Krug voll Wasser. Dies könnte zu einem Gespräch darüber führen, was in unserem Leben weniger wichtig ist und uns daran hindern könnte, Gottes Segnungen in aller Fülle zu empfangen.

Lehre und Bündnisse 119.Sie könnten ein Lied über den Zehnten singen, etwa „Den Zehnten gebe ich dem Herrn“ (Kleiner Liahona, Oktober 2006, Seite KL 13). Was sagen das Lied und Abschnitt 119 darüber aus, weshalb wir den Zehnten zahlen? Kleinen Kindern können Sie den Zehnten vielleicht so veranschaulichen: Händigen Sie ihnen kleine Gegenstände aus, helfen Sie ihnen, davon den Zehnten zu berechnen, und erklären Sie ihnen, warum man den Zehnten bezahlt (siehe auch Treu in dem Glauben, Seite 212ff.).

Weitere Anregungen für die Unterweisung von Kindern finden Sie im Konzept für diese Woche im Leitfaden Komm und folge mir nach! – Für die Primarvereinigung.

Liedvorschlag: „Den Zehnten gebe ich dem Herrn“, Liahona, Oktober 2006, Seite KL 13

Besser lehren

Regen Sie dazu an, dass man sich selbst um Antworten bemühen soll. „Wenn jemand aus der Familie Fragen hat, ist es manchmal besser, ihm beizubringen, wie er selbst Antworten findet, anstatt die Fragen gleich zu beantworten.“ (Siehe Auf die Weise des Erretters lehren, Seite 28.)

Wenn wir dem Herrn 10 Prozent als unseren Zehnten geben, fördern wir damit sein Erlösungswerk