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Für Führungsverantwortliche: Notfallvorsorge und -hilfe


„Für Führungsverantwortliche: Notfallvorsorge und -hilfe“, Notfallvorsorge, 2023

Für Führungsverantwortliche: Notfallvorsorge und -hilfe

Various people serving together

Freiwilligeneinsätze leiten

Wenn ein Pfahl von einer Katastrophe betroffen ist und für Aufräumarbeiten Freiwillige aus anderen Pfählen anfordert, soll aus der Anfrage hervorgehen, wie viele Freiwillige genau benötigt werden und wofür im Einzelnen, sodass die Helfer dann direkt nach Ankunft mit der Arbeit beginnen können.

Auf Weisung der kirchlichen Führer vor Ort können unter anderem folgende Rollen zugewiesen werden:

  • Leiter: weist die freiwilligen Helfer ein, leitet die Arbeit insgesamt, trifft damit verbundene Entscheidungen, achtet auf die Sicherheit der Helfer, sorgt dafür, dass die Arbeitsstunden erfasst und gemeldet werden

  • Beauftragter für Erste Hilfe/Gesundheit: leistet nach Bedarf bei den freiwilligen Helfern Erste Hilfe und versorgt sie mit Essen und Trinken

  • Teamleiter: leiten Gruppen, bestehend aus 2 bis 20 Personen. Die Teamleiter sollen von den Einheiten gestellt werden, die bei den anfallenden Arbeiten helfen. Jeder Teamleiter sorgt dafür, dass alle Teammitglieder genug zu tun haben, über die richtige Ausrüstung verfügen und an der Arbeit sind. Sobald Arbeitsaufträge erledigt wurden, legt der Teamleiter/die Teamleiterin neue Aufgaben fest. Er/sie entscheidet, wofür das Team am besten eingesetzt werden kann. Die Teamleiter sind dafür verantwortlich, den Status jeder Aufgabe zu melden, Teamprotokolle zu führen, bei Bedarf weitere freiwillige Helfer anzufordern und die Sicherheit jedes Gebäudes zu prüfen, bevor dort Arbeiten ausgeführt werden.

  • Kontrolleure im Einsatzgebiet: gehen in die betroffenen Wohngebiete, erstatten der Einsatzleitung Bericht, weisen freiwillige Helfer zu, wobei bei Bedarf Anpassungen gemacht werden, und sorgen mit dafür, dass alle Teams Arbeitsaufträge erhalten haben und dass die Arbeit vorangeht

  • Koordinator für Bedarfsartikel: stellt die Ausrüstung und Bedarfsartikel samt Erste-Hilfe-Material zusammen und verwaltet den Bestand (siehe Ausführungen dazu, was man für gewöhnlich für Aufräumarbeiten nach Überflutungen benötigt)

  • Journalist/Geschichtsschreiber: fotografieren die freiwilligen Helfer überall in den verschiedenen Arbeitsphasen; sind in der Regel nicht einem einzigen Team zugewiesen, sondern decken das gesamte betroffene Gebiet ab

Bei der Ankunft am vorgesehenen Einsatzort muss ein Leiter (oder ein freiwilliger Helfer in einer Führungsposition) anwesend sein und dafür Sorge tragen, dass alle Helfer ordnungsgemäß in ihre Aufgaben eingewiesen werden. Unter anderem nutzt der Betreffende Formulare mit Einschätzungen und Arbeitsaufträgen und spricht Sicherheitsprobleme an.

Oft treffen die Helfer zu unterschiedlichen Zeiten ein. Daher müssen die Schulungen fortlaufend stattfinden und so organisiert sein, dass die Freiwilligen nicht auf ihre Einweisung warten müssen. Bei einer großen Anzahl freiwilliger Helfer können mehrere Schulungsleiter Kurzeinweisungen parallel zueinander durchführen.

Ankunft und Abreise der Freiwilligen am/vom Einsatzort müssen schriftlich festgehalten werden. Für die Arbeitsteams und deren Organisation sind die jeweilige Gemeinde/der jeweilige Pfahl verantwortlich.

Die freiwilligen Helfer müssen folgende Informationen erhalten:

  • Schilderung der Situation und der zu erledigenden Arbeiten

  • Vorschläge dazu, was mitzubringen ist: Ausrüstung, Kleidung, Artikel für den eigenen Bedarf, Essen, Wasser usw.

  • Informationen zur Unterbringung, zur Verfügbarkeit von Duschen und Toiletten usw.

  • Kopie des Dokuments „Disaster Cleanup Guidelines – Church Volunteers“ (Richtlinien für Aufräumarbeiten nach Katastrophen – freiwillige Helfer der Kirche)

  • Aufklärung dazu, dass freiwillige Helfer nur beim Aufräumen helfen, nicht beim Wiederaufbau

  • Kontaktangaben desjenigen, der im Pfahl die Freiwilligeneinsätze nach Katastrophen koordiniert

  • Erinnerung daran, dass die Helfer während des Einsatzes nicht missionieren dürfen

Angaben, die im Zuge des Projekts zusammengetragen werden müssen:

  • Anzahl der freiwilligen Helfer, Anzahl der geleisteten Stunden (müssen erfasst und über die Priestertumslinie weitergemeldet werden)

  • Name und Telefonnummer derjenigen, die den Freiwilligeneinsatz koordinieren

  • Einsatzort

  • Dauer des Projekts

Weitere Punkte:

  • Unterbringung

  • Verfügbarkeit von Duschen und Toiletten

  • Transport, Verpflegung, Wasser usw.

  • Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren sind möglicherweise in der Lage, an Projekten und anderen Arbeiten in Verbindung mit Katastrophenhilfe teilzunehmen. Als Stichpunkte seien Aufräumarbeiten, Spendenzentren und Lebensmittelsammlungen genannt.

  • Die örtlichen Führungsverantwortlichen müssen den Arbeitsumfang der in Frage kommenden Jugendlichen mit Bedacht bestimmen und deren Eltern ausreichend informieren. Ob Jugendliche an Aufräumprojekten mit schweren Arbeiten teilnehmen, muss jeweils sorgfältig abgewogen werden.

  • Es gibt zahlreiche sinnstiftende Aufgaben, an denen sich auch Mitglieder mit besonderen Bedürfnissen beteiligen können. Sie können zum Beispiel Telefondienst leisten, in Spendenzentren oder Notunterkünften mithelfen oder Verpflegung zubereiten.

Wie kann ich anderen helfen, sich vorzubereiten?

VOAD (hauptsächlich in den USA): VOAD steht für Voluntary Organizations Active in Disaster = im Katastrophenfall tätig werdende Freiwilligenorganisationen. Diese Vereinigung koordiniert Hilfsaktionen zwischen verschiedenen Freiwilligenorganisationen, religiösen Gruppen und staatlichen Einrichtungen, die sich an der Katastrophenhilfe beteiligen.

Richtlinien für VOAD-Repräsentanten der Kirche

Warum engagiert sich die Kirche bei VOAD?

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist abstimmungsberechtigtes Mitglied der VOAD in den USA und unterstützt die Plattform und die Ziele dieser Organisation. Durch die Mitgliedschaft bei VOAD gehört die Kirche offiziell zu der Gemeinschaft für Notfallhilfe in den Vereinigten Staaten.

Organisationen wie das Rote Kreuz und die Heilsarmee sind ebenfalls aktive Mitglieder der VOAD. Auch viele staatliche und kommunale Organisationen, darunter das US-Heimatschutzministerium und die FEMA (Federal Emergency Management Agency, die Koordinationsstelle der Vereinigten Staaten für Katastrophenhilfe), beteiligen sich aktiv an Vorbereitungs- und Koordinierungsmaßnahmen. Es ist wichtig, dass schon vor einem Notfall oder einer Katastrophe Beziehungen zu anderen Hilfsorganisationen aufgebaut werden.

Was ist eine bundesstaatliche VOAD-Vereinigung?

Die nationale VOAD-Organisation ist in Bundesstaatgruppen („Chapter“) unterteilt. In jedem der 50 US-Bundesstaaten gibt es ein VOAD-Chapter. Einige der größeren Staaten haben mehr als ein Chapter. Die meisten bundesstaatlichen VOAD-Chapter kommen monatlich zusammen, um über Vorbereitungs- und Koordinierungsmaßnahmen zu sprechen. Der für VOAD zuständige Spezialist ist angehalten, an den monatlichen VOAD-Sitzungen teilzunehmen. Näheres zu jedem bundesstaatlichen Chapter findet man auf der Website der nationalen VOAD.

Was sind die Aufgaben eines VOAD-Spezialisten?

Der für VOAD zuständige Spezialist soll aktives Mitglied des VOAD-Chapters seines Bundesstaates sein. „Aktiv“ bedeutet, dass der Betreffende:

  • an den monatlichen Sitzungen teilnimmt

  • ggf. Beiträge entrichtet (Näheres dazu erfahren Sie beim Gebietsleiter für Wohlfahrt)

  • vor und nach einer Katastrophe an Telefonkonferenzen teilnimmt

  • falls angemessen Hilfe durch die Kirche anbietet

Was kann die Kirche beisteuern?

Auf Weisung des Gebietssiebzigers für das betroffene Gebiet können der Gebietsleiter für Wohlfahrt und der VOAD-Spezialist folgende Unterstützung anfordern:

  • Freiwilligenhilfe

  • Nahrungsmittel und Wasser

  • Decken

  • Artikel für die medizinische Grundversorgung

  • Reinigungsmittel

  • Hygieneartikel

  • Beratung im Krisenfall und seelischen Beistand durch den Familiendienst

  • provisorische Unterkünfte

Das FEMA Emergency Management Institute stellt weitere Informationen und Schulungen bereit (in englischer Sprache).

Links zum Thema