„Geschichte der Kirche“, 1. März 1842 (Wentworth-Brief)
Mit etwa 14 Jahren fing ich an, darüber nachzudenken, wie wichtig es ist, dass man sich auf die Zukunft vorbereitet, und als ich mich mit Fragen zum Plan der Errettung befasste, entdeckte ich, dass viele religiösen Ansichten sich nicht miteinander vertrugen. Von jeder Gemeinschaft wurde mir der Weg zur Errettung anders beschrieben, und jede stellte ihr Glaubensbekenntnis als das einzig wahre hin. Ich kam zu dem Schluss, dass nicht alle Recht haben können und dass Gott nicht der Urheber dieser Unordnung sein kann. So beschloss ich, die Sache eingehender zu prüfen, denn ich war überzeugt: Falls es eine Kirche Gottes gibt, kann sie nicht in mehrere Parteien zersplittert sein, und wenn er einer Gemeinschaft gebietet, ihn auf bestimmte Weise zu verehren und bestimmte heilige Handlungen zu vollziehen, so kann er einer anderen Gemeinschaft keine völlig entgegengesetzten Grundsätze geben. Weil ich an das Wort Gottes glaubte, verließ ich mich auf die Worte des Jakobus: „Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf.“
Ich zog mich an einen abgeschiedenen Ort im Wald zurück und begann, den Herrn anzurufen. Während ich inständig betete, wurde mein Sinn von meiner äußeren Umgebung entrückt, und es ergriff mich eine Vision des Himmels, in der ich zwei herrliche Wesen sah. Sie glichen einander genau in ihren Zügen und in ihrer Gestalt und waren von strahlendem Licht umhüllt, das selbst die Leuchtkraft der Mittagssonne übertraf. Sie sagten mir, keine Glaubensgemeinschaft glaube an die wahre Lehre und Gott erkenne keine von ihnen als seine Kirche und sein Reich an. Mir wurde ausdrücklich geboten, keiner von ihnen beizutreten, wobei mir zugleich verheißen wurde, dass mir die Fülle des Evangeliums zu einem späteren Zeitpunkt kundgetan werden solle.