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Notfallvorsorge in Pfahl und Gemeinde


„Notfallvorsorge in Pfahl und Gemeinde“, Notfallvorsorge, 2023

Notfallvorsorge in Pfahl und Gemeinde

„Rüste dich, halte dich bereit, du und dein ganzes Heer, das bei dir versammelt ist; sei mit ihnen auf dem Posten!“ (Ezechiel 38:7.)

Ein Mann liest aus einem Leitfaden vor

Einleitung

Der Pfahl- oder Gemeinderat kann anhand dieser Anleitung einen Notfallplan aufstellen oder aktualisieren. Dieser Plan soll kurz und einfach gehalten sein. Idealerweise ist er mit örtlichen Notfallplänen abgestimmt. Die Führungsverantwortlichen von Pfahl und Gemeinde können Spezialisten für Wohlfahrt berufen, die bei Notfallmaßnahmen und -kommunikation behilflich sind. Die Ratsgremien überprüfen und aktualisieren den Plan regelmäßig.

Diese Anleitung hilft Ihnen bei der Aufstellung:

  • eines Notfallplans für Pfahl oder Gemeinde

  • einer Bedarfsanalyse und Maßnahmenliste

Schritt 1: Überlegen Sie, welche Katastrophen eintreten könnten

Schreiben Sie auf, welche Katastrophen (von Menschen verursacht oder Naturkatastrophen) in Ihrer Gegend eintreten könnten. Notieren Sie für jede Katastrophe ganz konkret, welche Schritte unternommen werden müssen. Beispiel: Bei einer Katastrophe, bei der Häuser beschädigt oder zerstört werden können – wie etwa ein Erdbeben, Brand, Hochwasser oder Sturm –, wäre eine der wichtigsten Maßnahmen, eine provisorische Unterkunft für die betroffenen Familien zu finden.

Für diesen Schritt benötigen Sie die Arbeitsblätter Mögliche Katastrophen und Umgang mit Störungen und Ausfällen.

Schritt 2: Holen Sie wichtige Informationen ein

Im Ernstfall ist die Kommunikation ganz wesentlich. Zur Kontaktaufnahme im Notfall ist es notwendig, dass die nötigen Kontaktangaben bereits vorher gesammelt wurden. Werden diese Angaben zusammengetragen und auf dem Laufenden gehalten, lässt sich schneller ermitteln, welche Hilfe benötigt wird, und entsprechend handeln. Tragen Sie die folgenden wichtigen Informationen zusammen und halten Sie sie auf dem Laufenden:

  • Kontaktangaben aller Mitglieder und Missionare, die innerhalb der Pfahl- oder Gemeindegrenzen wohnen

  • eine Karte des Gebiets mit den Wohnungen der Mitglieder und Missionare sowie hilfreichen Einrichtungen vor Ort

  • eine Liste der Mitglieder, die besondere Hilfe brauchen, wie etwa Menschen mit Behinderung oder ältere Menschen

  • eine Liste der Mitglieder, die über im Katastrophenfall benötigte spezielle Ausrüstung oder Fähigkeiten verfügen (z. B. medizinisches Personal oder geschulte Notfallhelfer)

  • Kontaktangaben von Einrichtungen für die öffentliche Sicherheit (z. B. Polizei, Feuerwehr oder Notarzt)

  • Kontaktangaben öffentlicher Einrichtungen (beispielsweise Rotes Kreuz oder Roter Halbmond), die im Notfall helfen, z. B. mit Lebensmitteln, Unterkünften oder medizinischer Versorgung

  • Kontaktangaben derjenigen, die im Gebiet für Wohlfahrt zuständig sind, sowie von örtlichen Wohlfahrtseinrichtungen der Kirche, wo vorhanden

Für diesen Schritt benötigen Sie die Arbeitsblätter Wichtige Angaben und Maßnahmen und Aufträge.

Frauen bei ehrenamtlicher Arbeit

Schritt 3: Legen Sie Aufgaben und Vorgehensweisen fest

Planen Sie, wie die Ratsmitglieder die unten genannten Notfallmaßnahmen organisieren und ausführen sollen. Bestimmen Sie, wer für jede Aufgabe zuständig ist und wie vorgegangen werden soll. Legen Sie einen primären und einen alternativen Treffpunkt fest, wo sich die Ratsmitglieder nach Eintritt einer Katastrophe treffen, um die Hilfsmaßnahmen zu koordinieren.

Vorbereitung auf den Katastrophenfall:

  • Stellen Sie Kontakte zu den örtlichen Behörden und anderen öffentlichen Hilfseinrichtungen her.

Katastrophenhilfe:

  • Legen Sie fest, wie im Ernstfall Wichtiges berichtet wird. Berichte zu den Mitgliedern sollen in der Regel von den betreuenden Brüdern und Schwestern zusammengetragen und dann in der folgenden Reihenfolge weitergegeben werden:

    • betreuende Brüder und Schwestern

    • Präsidentschaften des Ältestenkollegiums und der FHV

    • Bischof

    • Pfahlpräsident

    • Gebietssiebziger

    • Gebietspräsidentschaft, Verwaltungsdirektor und Leiter für Wohlfahrt und Eigenständigkeit

  • Stellen Sie fest, wie es den Mitgliedern und den Missionaren geht, und erstatten Sie Bericht.

  • Helfen Sie mit, verlorengegangene Familienmitglieder zu finden und zu ihrer Familie zurückzubringen.

  • Kümmern Sie sich darum, dass jeder, der verletzt wurde oder sonstige gesundheitliche Beschwerden hat, medizinisch versorgt wird.

  • Stimmen Sie Ihre Hilfsmaßnahmen mit den örtlichen Behörden und anderen öffentlichen Hilfseinrichtungen ab.

  • Ermitteln Sie, was gebraucht wird, und sorgen Sie dafür, dass dringend benötigte Artikel und Hilfeleistungen – wie etwa Lebensmittel, Notunterkunft, sanitäre Einrichtungen, Kleidung – für Mitglieder und andere bereitgestellt werden.

  • Stellen Sie fest, in welchem Zustand die Gebäude und das Eigentum der Kirche sind, und erstatten Sie Bericht.

Hilfe nach einer Katastrophe:

  • Helfen Sie den Mitgliedern, deren Wohnung oder Hab und Gut zerstört wurde, die ein seelisches Trauma erlitten haben oder die ihre Lebensgrundlage verloren haben.

  • Gehen Sie auf Behörden und Hilfseinrichtungen zu, überlegen Sie gemeinsam, wie die Kirche vor Ort Hilfe leisten kann, und leisten Sie dann diese Hilfe.

Für diesen Schritt benötigen Sie die Arbeitsblätter Wichtige Angaben und Maßnahmen und Aufträge.

Schritt 4: Überlegen Sie, wie Sie im Notfall die Kommunikation aufrechterhalten

Bei der Katastrophenhilfe ist es wichtig, die Richtlinien für die Kommunikation im Notfall zu befolgen; zudem muss für eine reibungslose Kommunikation zwischen den Führern der Kirche und dem Hauptsitz der Kirche, den Mitgliedern sowie Vertretern der Öffentlichkeit gesorgt werden.

Überlegen und planen Sie, wie Sie die Kommunikation aufrechterhalten, falls Telefonleitungen, das Mobilfunknetz oder Verkehrswege bei einer Katastrophe zerstört werden. Möglich wäre:

  • Verständigung über das Internet (z. B. E-Mail, soziale Netzwerke, Sofortnachrichten)

  • Versand von Textnachrichten über das Handy (kann auch dann funktionieren, wenn eine Gesprächsverbindung nicht zustande kommt)

  • Nutzung von Amateurfunkgeräten

  • sich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder anderen Verkehrsmitteln aufmachen, um persönlich Kontakt aufzunehmen

Bei Bedarf können die Priestertumsführer Mitglieder ihrer Einheiten als Spezialist für Kommunikation berufen. Qualifizierte Fachleute besitzen oft Kommunikationsgeräte und bringen wertvolle Erfahrungen mit.

Ziehen Sie die Arbeitsblätter Mögliche Katastrophen und Umgang mit Störungen und Ausfällen zurate, um für den Fall eines Kommunikationsausfalls vorzusorgen. Nutzen Sie zusätzlich das Arbeitsblatt Wichtige Kontaktdaten – Ausrüstung, Fertigkeiten und Kommunikationsmittel, um festzulegen, wie und mit welchen Geräten im Ernstfall miteinander kommuniziert wird.

Schritt 5: Halten Sie die Mitglieder dazu an, sich vorzubereiten

Der Notfallplan für Pfahl oder Gemeinde kann nur dann greifen, wenn die Mitglieder ihn umsetzen. Gehen Sie den Plan mit den Mitgliedern durch und bitten Sie sie, sich mit den darin enthaltenen Weisungen vertraut zu machen.

Rufen Sie die Mitglieder regelmäßig dazu auf, sich um ihre Notfallvorsorge zu kümmern – indem sie etwa einen Notfallplan für ihre Familie aufstellen und an Bürgerveranstaltungen zum Thema Notfallvorsorge teilnehmen. Legen Sie ihnen ans Herz, sich an die Ratschläge zu halten, die in der Planungshilfe für den Einzelnen und die Familie zur Vorbereitung auf Notfälle und in der Anleitung zur Notfallvorsorge in ihrem Gebiet gegeben werden. Dieses Thema lässt sich unter anderem gut aufgreifen in:

  • Versammlungen des Ältestenkollegiums und der Frauenhilfsvereinigung

  • Ansprachen in der Abendmahlsversammlung oder bei der Pfahlkonferenz

  • Botschaften von betreuenden Brüdern und Schwestern