Seminar
1 Korinther 1 bis 4

1 Korinther 1 bis 4

Jesus Christus – unsere sichere Grundlage

Der Tempel des Apollo in Korinth, erbaut um 600 v. Chr., muss zur Zeit des Paulus zu den beeindruckendsten Gebäuden in Korinth gehört haben. Tempel und Kultstätten mit Darstellungen heidnischer Gottheiten gab es in der griechisch-römischen Welt überall und die Mitglieder der Kirche in Städten wie Korinth werden ihnen täglich begegnet sein. Paulus merkte an, dass es die Heiligen in Korinth, bevor sie sich zum Evangelium bekehrt hatten, „zu den stummen Götzen“ (1 Korinther 12:2) hingezogen hatte.

Denk an die negativen Auswirkungen, die Streit, Stolz, falsche Lehren und Sittenlosigkeit auf die heutige Welt haben. Die Mitglieder aus der Anfangszeit der Kirche in Korinth hatten mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen. Als der Apostel Paulus auf seiner dritten Missionsreise in Ephesus predigte, schrieb er an die Heiligen in Korinth, um sie zu stärken und sie daran zu erinnern, sich auf Jesus Christus zu stützen. Diese Lektion kann dir aufzeigen, wie wir unser Leben auf dem Fundament von Jesus Christus aufbauen und dadurch weltliche Herausforderungen überwinden.

Trotz schwieriger Umstände im Glauben treu bleiben

Stell dir vor, ein guter Freund aus einem anderen Ort schickt dir folgende Nachricht:

„Es ist echt schwer, auf allen Seiten von negativen Einflüssen umgeben zu sein. So viele Menschen hier halten sich nicht an die Gebote, und einige von ihnen sind auch der Kirche gegenüber negativ eingestellt. Ich weiß von anderen, dass sie in einer ähnlichen Situation ihr Zeugnis verloren haben, und ich möchte nicht, dass mir das auch passiert. Hast du einen Rat für mich?“

  • Was würdest du deinem Freund sagen?

  • Welche negativen und schädlichen Einflüsse erlebst du in deinem Umfeld?

  • Inwiefern machen diese Einflüsse es dir manchmal schwer, deinem Glauben treu zu bleiben?

Überlege dir, während du dich mit dieser Lektion befasst, wie treu du dem Glauben angesichts der Herausforderungen und negativen Einflüsse der Welt bleibst. Lass dich vom Heiligen Geist leiten, damit du erkennst, wie du deine Grundlage fester auf Jesus Christus bauen kannst, und suche nach Wahrheiten, die dir helfen können, Herausforderungen zu meistern. Auf seiner zweiten Missionsreise predigte der Apostel Paulus in Korinth fast zwei Jahre lang das Evangelium (siehe Apostelgeschichte 18:1-18) und gründete dort einen Zweig der Kirche. (Schau auf Landkarte Nr. 13 zur Bibel, „Die Missionsreisen des Apostels Paulus“, nach, wo Korinth liegt.) Korinth war ein wohlhabendes Handelszentrum und die Hauptstadt der römischen Provinz Achaia. Viele Bürger von Korinth verehrten Götzen und pflegten einen unsittlichen Lebenswandel. Einige stifteten auch Uneinigkeit und Streit. In diesem Umfeld wurde es für viele Mitglieder der Kirche schwer, dem Evangelium des Erretters treu zu bleiben. Als Paulus den Heiligen in Korinth schrieb, um ihnen bei ihren Herausforderungen zu helfen, nannte er das Fundament, das er für sie gelegt hatte.

Lies 1 Korinther 2:1-5 und 1 Korinther 3:10,11 und achte auf Sätze, in denen diese Grundlage genannt wird.

  • Was bedeutet es deiner Ansicht nach, auf Jesus Christus als Grundlage zu bauen?

Im Buch Mormon fordert Helaman seine Söhne ebenfalls auf, auf Jesus Christus als Grundlage zu bauen. Lies Helaman 5:12 und achte auf die Segnungen, die Helaman hier verheißen hat.

  • Was aus diesen Versen könnte für deinen Freund hilfreich sein?

Eine Wahrheit aus diesen Schriftstellen lautet: Wir können den Einfluss des Satans und weltliche Herausforderungen überwinden, wenn wir auf Jesus Christus als Grundlage bauen.

  • Was weißt, fühlst oder glaubst du in Bezug auf den Erretter, was dir hilft, ihn als Grundlage deines Lebens haben zu wollen?

Mit einem Stift auf ein Blatt Papier schreiben 1. Bearbeite Folgendes in deinem Studientagebuch:

  • Zeichne ein einfaches Haus oder Gebäude mit einem stabilen Fundament. Schreib rund um das Haus einige Herausforderungen oder negative Einflüsse auf, denen du ausgesetzt bist.

  • Schreib in oder um das Fundament herum, was du tun kannst, um dein Leben auf den Erretter zu gründen.

  • Beantworte die folgende Frage: Wie hat dir dieses Handeln geholfen oder wie könnte es dir helfen, wenn du vor Herausforderungen stehst oder dich negativen Einflüssen gegenübersiehst?

Im Brief an die Korinther spricht Paulus mehrere Themen an und erklärt, dass im Erretter und in seinem Evangelium die Kraft liegt, die die Korinther bei ihren Herausforderungen brauchen (siehe 1 Korinther 1:23,24). Die folgenden Aufgaben konzentrieren sich auf zwei dieser Themen. Lies die folgenden Optionen und wähle eine aus, von der du dir den meisten Nutzen versprichst.

Mit einem Stift auf ein Blatt Papier schreiben 2. Bearbeite eine der folgenden Aufgaben in deinem Studientagebuch:

Option A: Uneinigkeit und Streitigkeiten

Eine der Herausforderungen, mit denen die Heiligen in Korinth zu ringen hatten, waren Streitigkeiten. Diese ergaben sich zum Teil daraus, dass sie meinten, ihr Stand in der Kirche hinge von der Stellung dessen ab, der sie getauft hatte (siehe 1 Korinther 1:12).

Neben deiner Zeichnung von dem Haus kannst du auflisten, wodurch in deiner Gemeinde oder Familie oder an deinem Wohnort Spaltungen oder Streit entstehen.

  • Welche Folgen haben Uneinigkeit und Streit?

Lies 1 Korinther 1:10-13 und 1 Korinther 3:3-9 und achte darauf, wie Paulus den Menschen helfen wollte, auf Jesus Christus als Fundament zu bauen.

  • Was könnte den Menschen in diesen Versen helfen, Spaltungen und Streitigkeiten zu überwinden?

  • Warum könnte es dir wohl helfen, mit deinen Mitmenschen einiger zu werden und weniger Streit zu haben, wenn du dein Leben auf Jesus Christus baust?

Option B: Die Weisheit der Welt

Viele Menschen in Korinth schätzten weltliche Weisheit. Die Botschaft von einem gekreuzigten Messias ergab für viele Juden und Heiden keinen Sinn. In der römischen Welt wurde die Bestrafung durch Kreuzigung allgemein als Schande und Niederlage angesehen. Die Vorstellung, dass jemand bereit sei, für andere zu leiden, war für die Griechen „eine Torheit“ (1 Korinther 1:23). Für die Juden war ein Messias, der am Kreuz gestorben war, ein „Ärgernis“ (1 Korinther 1:23), weil sie ja erwarteten, dass der Messias ihre Feinde besiegen werde.

Lies 1 Korinther 1:17-25 und sieh dir an, wie Paulus auf diese Betrachtungsweisen reagiert hat.

Liste neben der Zeichnung deines Hauses auf, wie die Weisheit der Welt dein Zeugnis von Jesus Christus und seinem Evangelium beeinflussen oder herausfordern kann.

  • Warum können manche Menschen heutzutage Jesus Christus und sein Sühnopfer weder verstehen noch wertschätzen?

  • Was könnte sich im Alltag ändern, wenn jemand merkt und spürt, dass der Erretter tatsächlich Macht und Einfluss auf ihr Leben hat? (Siehe 1 Korinther 1:24.)

  • Wie kann es dir im Umgang mit weltlichen Auffassungen helfen, wenn du dein Leben auf Jesus Christus und sein Evangelium baust?

Unser Leben auf Jesus Christus aufbauen

Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um dein eigenes Leben zu bewerten. Inwiefern baust du auf Jesus Christus als Grundlage? Worin könntest du dich noch verbessern? Wie könnte es dir helfen, Herausforderungen zu meistern und negative Einflüsse zu überwinden, wenn du in deinem Leben noch stärker auf den Erretter Jesus Christus und sein Evangelium baust? Halte Eindrücke und Ziele in deinem Studientagebuch fest.

Optional: Möchtest du noch mehr erfahren?

Warum sollte ich meine Grundlage auf Jesus Christus bauen?

Elder Chi Hong (Sam) Wong von den Siebzigern hat erklärt:

Offizielles Porträt von Elder Chi Hong (Sam) Wong, März 2017

Wenn wir unsere Grundlage auf Jesus Christus bauen, können wir nicht fallen! Wenn wir treu bis ans Ende ausharren, hilft Gott uns, unser Leben auf seinen Felsen zu gründen, und „die Pforten der Hölle werden [uns] nicht überwältigen“ (Lehre und Bündnisse 10:69). Wir können womöglich nicht alles ändern, was auf uns zukommt, doch wir können entscheiden, wie wir uns auf das vorbereiten, was auf uns zukommt.

(Chi Hong [Sam] Wong, „Sie können uns nicht überwältigen, wir können nicht fallen“, Liahona, Mai 2021, Seite 98)