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Wie bereite ich jemanden auf die Taufe und die Konfirmierung vor?


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Wie bereite ich jemanden auf die Taufe und die Konfirmierung vor?

Zum Nachdenken

Zum Nachdenken

  • Was muss ich tun, um jemandem zu helfen, sich auf die Taufe und die Konfirmierung vorzubereiten?

  • Wie führe ich ein gutes Taufinterview?

  • Wie plant und leitet man einen geistvollen Taufgottesdienst?

  • Wie arbeite ich so eng mit dem Bischof zusammen, dass die Bekehrten auch wirklich konfirmiert werden?

  • Warum ist es wichtig, den Tauf- und den Konfirmierungsschein auszufüllen?

So bereiten Sie jemanden auf die Taufe und die Konfirmierung vor

Ihr Ziel als Lehrer ist es, anderen zu helfen, Glauben an Jesus Christus zu entwickeln und von ihren Sünden umzukehren. Wie Mormon sagte: „Die erste Frucht der Umkehr ist die Taufe.“ (Moroni 8:25.) Um sich zu vergewissern, dass jeder Taufkandidat den Maßstäben des Herrn für die Taufe gerecht wird und bereit ist, die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen, verlangt die Kirche das Taufinterview. Durch dieses Interview erfüllt der Taufkandidat die Bedingung aus der heiligen Schrift, vor einem bevollmächtigten Vertreter der Kirche zu bezeugen, dass er wahrhaftig von all seinen Sünden umgekehrt ist (siehe LuB 20:37). Die Verpflichtungen, die ein Untersucher eingeht, helfen ihm, den Bund der Taufe zu schließen und zu halten. Jemand, der die Verpflichtungen, die einzugehen Sie ihn aufgefordert haben, hält, ist gut auf das Interview und darauf vorbereitet, ein aktives Mitglied der Kirche zu sein.

Achten Sie, wenn Sie einen Untersucher unterweisen und auf die Taufe und die Konfirmierung vorbereiten, darauf, dass er die Bedingungen für die Taufe erfüllt.

Bedingungen für die Taufe

Lehre und Bündnisse 20:37:

  • Man muss sich vor Gott demütigen.

  • Man muss den Wunsch haben, getauft zu werden.

  • Man muss mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist vortreten.

  • Man muss von allen Sünden umkehren.

  • Man muss bereit sein, den Namen Christi auf sich zu nehmen.

  • Man muss entschlossen sein, Christus bis ans Ende zu dienen.

  • Man muss durch seine Werke kundtun, dass man vom Geist Christi zur Vergebung der Sünden empfangen hat.

Von der Ersten Präsidentschaft und dem Kollegium der Zwölf Apostel:

  • Man muss sich so geändert haben, dass man in Übereinstimmung mit dem lebt, was in Lehre und Bündnisse 20:37 verlangt wird.

  • Man muss Glauben an Christus entwickeln.

  • Man muss von seinen Übertretungen umkehren.

  • Man muss sich an die Grundsätze sittlicher Würdigkeit halten.

  • Man muss das Wort der Weisheit befolgen.

  • Man muss sich bereit erklären, den Zehnten zu zahlen.

  • Man muss alle Missionarslektionen gehört haben [1. bis 4. Lektion auf der Checkliste Unterweisung und die dazugehörigen Verpflichtungen].

  • Man muss den Bischof bzw. Zweigpräsidenten kennen gelernt haben.

  • Man muss an mehreren Abendmahlsversammlungen teilgenommen haben.

    („Erklärung zur Missionsarbeit“, Schreiben der Ersten Präsidentschaft vom 11. Dezember 2002.)

Wenn ein Untersucher ein Datum für die Taufe festgesetzt hat, müssen Sie einen Plan aufstellen, wann Sie all das, was im Hinblick auf die Taufe und die Konfirmierung noch notwendig ist, erledigen wollen. Die einzelnen Schritte sind in Ihrem Tagesplaner aufgeführt. Gehen Sie die Checkliste Unterweisung sorgfältig durch und vergewissern Sie sich, dass Sie die grundlegenden Lehren vermittelt haben und dass der Taufkandidat bereit ist, alle Fragen im Taufinterview zu beantworten. Besprechen Sie Ihren Plan mit dem Taufkandidaten, wenn Sie sich das nächste Mal mit ihm treffen. Nach Möglichkeit sollte er vor seiner Taufe auch an einem anderen Taufgottesdienst teilnehmen.

Wenn Sie den Eindruck haben, der Betreffende braucht noch mehr Vorbereitung, setzen Sie kein Taufinterview an, solange der Untersucher die Voraussetzungen nicht erfüllt. Handelt es sich um einen Minderjährigen, vergewissern Sie sich, dass die Eltern oder die Erziehungsberechtigten ihre Erlaubnis für die Taufe – am besten schriftlich – erteilt haben.

Wenn Sie jemanden auf das Taufinterview vorbereiten, sprechen Sie mit ihm auch darüber, wozu das Interview dient. Machen Sie deutlich, wie heilig die Taufe und die Gabe des Heiligen Geistes sind, und geben Sie davon Zeugnis. Erklären Sie, dass Sie sich vergewissern wollen, dass er die Grundsätze, die Sie ihm vermittelt haben, und die Bündnisse, die er schließen wird, versteht. Sagen Sie auch, dass das Interview eine Gelegenheit für ihn ist, vor einem Vertreter des Herrn zu bezeugen, dass er für diese heiligen Handlungen bereit ist. Wenn er die Bündnisse, die er bei der Taufe und der Konfirmierung eingeht, hält, werden ihm seine Sünden vergeben. Gehen Sie die Fragen durch, die derjenige, der das Interview führt, stellen wird. Der Taufkandidat wird über seinen Glauben an wichtige Lehren befragt, darüber, ob er von früheren Sünden umgekehrt ist und ob er bereit ist zu geloben, sein Leben lang Jesus Christus zu gehorchen. Betonen Sie, dass die Taufe mit Wasser ohne die Konfirmierung und die Gabe des Heiligen Geistes unvollständig ist.

Aufgabe: Persönliches Studium oder Studium mit dem Mitarbeiter

Aufgabe: Persönliches Studium oder Studium mit dem Mitarbeiter

Wie das Interview geführt wird

Derjenige, der das Interview führt, lässt sich vom Geist leiten, wenn er die Fragen stellt, um festzustellen, ob der Taufkandidat die Bedingungen erfüllt, von denen in LuB 20:37 die Rede ist. Er passt die Fragen auch dem Alter und der Reife des Kandidaten an.

Stellt sich bei der Beantwortung der Fragen heraus, dass der Kandidat nicht bereit ist, werden die Taufe und die Konfirmierung verschoben. Dann muss der Untersucher von den Vollzeitmissionaren weiter unterwiesen und von den Mitgliedern der Gemeinde besser integriert werden.

Der Distrikts- bzw. der Zonenleiter, der das Interview führt,

  • tut dies unter vier Augen in entspannter Atmosphäre an einem Ort, wo man den Geist des Herrn leicht spüren kann; sein Mitarbeiter wartet in der Nähe,

  • beginnt mit einem Gebet,

  • hilft dem Kandidaten, sich während des Interviews wohl zu fühlen,

  • sorgt dafür, dass das Interview ein geistig erhebendes Erlebnis ist,

  • vergewissert sich, dass der Kandidat versteht, wozu das Interview dient,

  • stellt die Fragen für das Taufinterview und hakt mit weiteren Fragen nach, um einen Eindruck zu gewinnen, wie stark das Zeugnis des Kandidaten ist und ob seine Umkehr aufrichtig ist,

  • beantwortet die Fragen des Kandidaten,

  • bittet den Kandidaten, Zeugnis zu geben und über seine Gefühle zu sprechen,

  • erklärt, dass es besser sei, die Taufe erst einmal zu verschieben, wenn das Zeugnis des Kandidaten noch zu schwach ist oder der Kandidat die Anforderungen noch nicht erfüllt.

Fragen für das Taufinterview

Fragen für das Taufinterview

  1. Glauben Sie daran, dass Gott unser ewiger Vater ist? Glauben Sie daran, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist – der Erretter und Erlöser der Welt?

  2. Glauben Sie daran, dass die Kirche und das Evangelium Jesu Christi durch den Propheten Joseph Smith wiederhergestellt worden sind? Glauben Sie daran, dass [derzeitiger Präsident der Kirche] ein Prophet Gottes ist? Was bedeutet das für Sie?

  3. Was bedeutet Umkehr für Sie? Sind Sie der Ansicht, dass Sie von Ihren vergangenen Übertretungen umgekehrt sind?

  4. Haben Sie je ein Verbrechen begangen? Falls ja, sind Sie im Augenblick auf Bewährung oder haben Sie Hafturlaub? Sind Sie jemals an einer Abtreibung beteiligt gewesen? Hatten Sie je eine homosexuelle Beziehung?

  5. Sie sind darüber aufgeklärt worden, dass die Mitgliedschaft in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erfordert, dass man nach den Maßstäben des Evangeliums lebt. Was stellen Sie sich unter den folgenden Maßstäben vor? Wollen Sie sie befolgen?

    1. Das Gesetz der Keuschheit, das jegliche sexuelle Beziehung außerhalb des gesetzmäßigen Ehebundes zwischen Mann und Frau verbietet.

    2. Das Gesetz des Zehnten.

    3. Das Wort der Weisheit.

    4. Der Sabbat, wozu die wöchentliche Teilnahme am Abendmahl und der Dienst an den anderen Mitgliedern der Gemeinde gehört.

  6. Wenn Sie getauft werden, schließen Sie ein Bündnis mit Gott, dass Sie den Namen Christi auf sich nehmen und ihr Leben lang seine Gebote halten wollen. Sind Sie bereit, dieses Bündnis einzugehen, und sind Sie bestrebt, ihm treu zu bleiben?

Wenn das Interview erfolgreich verlaufen ist, gratulieren Sie dem Kandidaten abschließend. Gehen Sie mit ihm zu den anderen Missionaren und erklären Sie, wie der Taufgottesdienst ablaufen wird.

Erklären Sie, dass die Konfirmierung unter der Leitung des Bischofs in einer Abendmahlsversammlung der Gemeinde, in deren Gebiet der Kandidat wohnt, vollzogen wird.

Falls es nötig ist, die Taufe zu verschieben, reagieren der Distrikts- bzw. Zonenleiter und die anderen Missionare auf die Situation mit Einfühlungsvermögen und behandeln die Angelegenheit vertraulich. Versichern Sie dem Kandidaten, dass er es schaffen kann. Erklären Sie auch, dass einige Übertretungen mehr Zeit für umfassende Umkehr erfordern. Machen Sie deutlich, dass die Taufe so heilig ist, dass die Messlatte für die Würdigkeit sehr hoch angesetzt werden muss. Versichern Sie dem Kandidaten, dass Sie und andere alles tun werden, was Sie können, um ihm zu helfen. Unternehmen Sie dann unablässig alles, was notwendig ist, um Ihr Versprechen zu halten.

Taufe und Konfirmierung – Fragen und Antworten

Wer führt das Interview für die Taufe und die Konfirmierung?

Normalerweise interviewt der Distriktsleiter einen Taufkandidaten, der von Missionaren aus seinem Distrikt unterwiesen wird, auch wenn der Zonenleiter daran beteiligt ist. Der Zonenleiter führt das Interview, wenn der Kandidat vom Distriktsleiter unterwiesen wird. Der Missionspräsident oder jemand, den er beauftragt, muss den Kandidaten interviewen, wenn er eine schwerwiegende Sünde begangen hat. Ein Distrikts- oder Zonenleiter interviewt keine Kandidaten außerhalb des Distrikts bzw. der Zone, es sei denn, er wird vom Missionspräsidenten darum gebeten.

Was ist eine Bekehrtentaufe?

Man spricht in folgenden Fällen von einer Bekehrtentaufe:

  • Der Täufling ist mindestens neun Jahre alt und hat sich noch nie zuvor taufen und als Mitglied der Kirche konfirmieren lassen.

  • Taufe eines Kindes im Alter von acht Jahren, dessen Eltern beide nicht der Kirche angehören oder sich zur gleichen Zeit taufen und konfirmieren lassen.

Brauche ich eine Erlaubnis, um Kinder und Minderjährige zu taufen?

Ehe Sie einen Untersucher, der noch nicht volljährig ist, unterweisen und taufen können, müssen Sie die Eltern bzw. den gesetzlichen Vormund um Erlaubnis bitten. Lassen Sie sich diese Erlaubnis am besten schriftlich geben. Außerdem müssen Sie allen Grund zur Annahme haben, dass das Kind den Taufbund begreift und jede Anstrengung unternehmen wird, ihn zu halten, indem es nach dem Evangelium lebt. Dazu gehört auch, dass es regelmäßig zur Kirche kommt.

Brauche ich, ehe ich eine verheiratete Person taufe, die Erlaubnis des Ehepartners?

Ja. Taufen Sie einen Verheirateten nur, wenn der Ehepartner dem zustimmt.

Soll ich, wenn der Familienvater nicht bereit für die Taufe ist, die übrigen Familienmitglieder dennoch taufen oder warten, bis auch der Vater bereit ist?

Wenn der Familienvater im Gegensatz zu anderen Familienmitgliedern für die Taufe und die Konfirmierung nicht bereit ist, können Sie ihm sagen, dass Sie die Familie lieber nicht ohne ihn taufen möchten, weil die Kirche das Familienoberhaupt achtet und weil man im Evangelium am besten als Familie Fortschritt macht. Wenn der Vater die Taufe weiterhin ablehnt, können Sie mit seiner Einwilligung andere Familienmitglieder taufen und konfirmieren.

Ist es eine gute Idee, den Vater unmittelbar nach der Taufe zum Aaronischen Priestertum zu ordinieren, damit er seine Familie taufen kann?

Nein. Der Vater muss erst in einer Abendmahlsversammlung konfirmiert werden und seine Ordinierung zum Aaronischen Priestertum muss nach einem Interview mit dem Bischof zur Bestätigung vorgelegt werden. Die Taufe der Angehörigen soll nicht aufgeschoben werden, damit der Vater sie vollziehen kann.

Darf ich jemanden unterweisen und taufen, der aus der Kirche ausgeschlossen wurde?

Die Taufe von jemandem, der aus der Kirche ausgeschlossen wurde, zählt nicht als Bekehrtentaufe. Der Betreffende wird vor der Taufe auch nicht von den Missionaren interviewt. Bemühen Sie sich um ausgeschlossene Mitglieder nur auf konkrete Weisung des Missionspräsidenten und des Bischofs.

Was soll ich tun, wenn jemand ein Taufdatum angesetzt hat, aber nicht jede Verpflichtung einhält?

Wenn Sie den Eindruck haben, jemand, den Sie unterweisen, braucht noch mehr Vorbereitung, setzen Sie kein Taufinterview an, solange der Untersucher die Verpflichtungen nicht einhält und die Voraussetzungen nicht erfüllt.

Was tue ich, wenn sich jemand taufen lassen möchte, der unverheiratet mit einem Partner zusammenlebt?

Ein Taufkandidat, der unverheiratet mit einer Person des anderen Geschlechts zusammenlebt, muss entweder heiraten oder einer der Partner muss ausziehen.

Beim Taufinterview lautet die 4. Frage, ob der Kandidat einmal in eine schwerwiegende Sünde verwickelt war, beispielsweise eine Abtreibung, eine homosexuelle Beziehung oder ein Verbrechen. Wie reagiere ich, wenn jemand so eine Sünde bekennt?

  1. Anweisungen für die Missionare, die den Betreffenden unterweisen. Es kann vorkommen, dass ein Untersucher etwas über so eine Sünde preisgibt, wenn Sie mit ihm über die Gebote sprechen und ihn auffordern, Verpflichtungen einzugehen. Wenn er nichts darüber sagt, Sie aber die Vermutung haben, dass etwas nicht stimmt, bereiten Sie ihn auf das Taufinterview vor, indem Sie ihn fragen, ob er je in eine solche Sünde verwickelt war. Wenn Sie von einer schweren Sünde erfahren, fragen Sie nicht nach Einzelheiten. Vereinbaren Sie kein Taufdatum und machen Sie auch keine Versprechungen, dass der Untersucher sich taufen und konfirmieren lassen kann. Bekunden Sie Ihre Sympathie und sprechen Sie über die Umkehr. Erklären Sie dem Kandidaten freundlich, dass so eine Sünde eine heikle Angelegenheit ist, und dass jemand, der größere Reife und mehr Erfahrung besitzt (der Missionspräsident oder jemand, den er beauftragt), mit ihm sprechen und ihm helfen wird, das Problem zu bereinigen. Bitten Sie dann den Missionspräsidenten, das Taufinterview zu führen.

  2. Anweisungen für denjenigen, der das Interview für die Taufe und die Konfirmierung führt. Wenn die Missionare den Taufkandidaten vor dem Interview ausreichend unterwiesen haben, haben sie sich wegen solcher Fragen bereits an den Missionspräsidenten gewandt. Stellt sich aber erst im Interview heraus, dass der Kandidat eine schwerwiegende Sünde begangen hat, bekunden Sie Ihre Sympathie und sprechen Sie über die Gebote und die Umkehr. Erklären Sie ihm freundlich, dass so eine Sünde eine heikle Angelegenheit ist, und dass jemand, der größere Reife und mehr Erfahrung besitzt (der Missionspräsident oder jemand, den er beauftragt), mit ihm sprechen und ihm helfen wird, das Problem zu bereinigen. Bitten Sie dann den Missionspräsidenten, das Taufinterview zu führen.

Aufgabe: Persönliches Studium

Überlegen Sie einmal, wie Ihnen wohl zumute wäre, wenn man Sie interviewte. Denken Sie über folgende Fragen nach:

Aufgabe: Persönliches Studium

  • Was am Ablauf des Interviews würde Ihnen Unbehagen bereiten? Was könnte derjenige, der es führt, tun, damit Sie sich wohler fühlen?

  • Wie sollte er auf Sie eingehen?

  • Wie sollte er reagieren, wenn Sie Zweifel oder Missverständnisse zum Ausdruck bringen oder eine schwere Sünde bekennen?

Beantworten Sie die Fragen in Ihrem Studientagebuch.

Das Ausfüllen des Tauf- und des Konfirmierungsscheins

Der Missionar, der das Interview führt, füllt ein aktuelles Exemplar eines Taufscheins gemäß der darauf angegebenen Anleitungen aus. Er erklärt, dass anhand des Taufscheins der Mitgliedsschein erstellt wird, der wichtige Angaben zu dem neuen Mitglied und den heiligen Handlungen, die es empfangen hat, enthält. Immer wenn ein Mitglied umzieht, wird der Mitgliedsschein an die neue Gemeinde weitergeleitet, damit der Bischof ihm helfen und dafür sorgen kann, dass es integriert wird. Der Missionar bittet den Taufkandidaten während des Interviews, die Richtigkeit der Angaben zu überprüfen. Der Mitgliedsschein ist auch eine Voraussetzung dafür, dass ein Tempelschein ausgestellt werden kann.

Der Bischof sorgt dafür, dass für jeden Kandidaten eine Konfirmierungsbescheinigung gemäß den Anleitungen auf dem Formular ausgefüllt wird.

Aufgabe: Persönliches Studium oder Studium mit dem Mitarbeiter

Lesen Sie Mosia 6:1-3 und Moroni 6:1-4. Was haben diese Schriftstellen mit Ihrer Pflicht, Taufen und Konfirmierungen genau zu erfassen, zu tun?

Der Taufgottesdienst

Wenn die heiligen Handlungen Taufe und Konfirmierung vollzogen werden, tut sich der Heilige Geist deutlich kund. Der Taufgottesdienst und später die Konfirmierung sollen für einen Bekehrten geistige Höhepunkte sein. Sie und der Gemeinde-Missionsleiter müssen alles tun, was Sie können, damit der Taufgottesdienst gut organisiert wird und erbaulich und denkwürdig wird. Der Gottesdienst soll den Vorsatz des Bekehrten, in der Kirche aktiv zu bleiben, festigen.

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Laden Sie die Bischofschaft, die Führer der Kollegien und der Hilfsorganisationen, die Heimlehrer und die Besuchslehrerinnen (falls eingeteilt) zum Taufgottesdienst ein. Auch die Freunde und Verwandten der Bekehrten und alle derzeitigen Untersucher werden zur Taufe und zu der Abendmahlsversammlung, in der die Konfirmierung vollzogen wird, eingeladen. Das hilft ihnen, den Geist zu spüren und mehr Interesse für das Evangelium zu entwickeln. Außerdem nehmen sie die Einladung, sich unterweisen zu lassen, eher an. Bemühen Sie sich zusammen mit dem Taufkandidaten und dem Gemeinde-Missionsleiter, die Freunde und Verwandten des Kandidaten dazu zu bewegen, zur Taufe zu kommen. Sprechen Sie nach dem Gottesdienst mit ihnen darüber, was sie während des Ereignisses empfunden haben, und fordern Sie sie auf, herauszufinden, warum ihr Freund sich für die Taufe entschieden hat.

Die Missionare, die den Taufkandidaten unterweisen, stimmen mit dem Gemeinde-Missionsleiter ab, wie der Taufgottesdienst organisiert wird. Erläutern Sie dem Kandidaten, was geplant ist und zu welchem Zweck. Sprechen Sie darüber, welche Kleidung bei einer Taufe üblich ist, auch, dass der Täufling während der heiligen Handlung ganz in Weiß gekleidet ist. Vereinbaren Sie, an welchem Ort und zu welcher Zeit die Taufe stattfindet. Normalerweise leitet ein Mitglied der Bischofschaft oder der Gemeinde-Missionsleiter den Taufgottesdienst. Die folgenden Punkte sind wichtig, und der Gottesdienst muss entsprechend geplant und organisiert werden.

Der Taufgottesdienst kann folgendermaßen ablaufen:

  1. Vorspiel

  2. Kurze Begrüßung durch den Priestertumsführer, der die Versammlung leitet (ein Mitglied der Bischofschaft führt den Vorsitz)

  3. Anfangslied und -gebet

  4. Ein, zwei kurze Ansprachen über Evangeliumsthemen, beispielsweise die Taufe oder die Gabe des Heiligen Geistes

  5. Musikstück

  6. Vollzug der Taufe

  7. Kurze Pause, in der sich Täufer und Täufling wieder umziehen können. In dieser Zeit wird die Andacht gewahrt – es kann ein Zwischenspiel geben, man kann auch bekannte Kirchen- und PV-Lieder singen, ein Kirchenvideo zeigen oder Zeugnis geben.

  8. Die Bekehrten können, wenn sie es wünschen, Zeugnis geben.

  9. Schlusslied und -gebet

  10. Orgel- oder Klavierspiel zum Ausklang

Die Konfirmierung

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Die Konfirmierung empfängt man, nachdem man getauft worden ist (siehe LuB 20:41). Ein Bekehrter gilt als Mitglied der Kirche, sobald er getauft und konfirmiert wurde (siehe Johannes 3:5; LuB 33:11). Ein Bekehrter wird in einer Abendmahlsversammlung der Gemeinde, in deren Gebiet er wohnt, konfirmiert, nicht während des Taufgottesdienstes. Der Bischof sorgt dafür, dass die Konfirmierung nach der Taufe so bald stattfindet, wie es vernünftig erscheint. Der Bischof oder einer seiner Ratgeber wirkt bei der Konfirmierung mit. Er kann die Missionare, die an der Unterweisung des Bekehrten teilgenommen haben, (sofern sie Älteste sind) bitten, die Hände mit aufzulegen. Arbeiten Sie eng mit dem Bischof und dem Gemeinde-Missionsleiter zusammen, um sicherzugehen, dass diese entscheidende heilige Handlung vollzogen wird.

Nach Taufe und Konfirmierung

Die Missionare kümmern sich unter der Leitung des Bischofs weiterhin um die neuen Mitglieder. Bringen Sie ihnen das Evangelium weiterhin nahe und wiederholen Sie das, was Sie bereits besprochen haben. Machen Sie ihnen Mut und geben Sie ihnen Halt. Lesen Sie mit ihnen im Buch Mormon und helfen Sie ihnen, ihre Angehörigen und Freunde am Evangelium teilhaben zu lassen. Halten Sie, wie es Ihnen möglich ist, Ihr Leben lang mit den Menschen, die Sie unterwiesen haben, Kontakt, geben Sie Ihnen Kraft und seien Sie für sie da.

Führen Sie nach der Konfirmierung die Checkliste Unterweisung weiter und halten Sie fest, wie Sie mit der Wiederholung der 1. bis 4. Lektion und mit dem Durchnehmen der 5. Lektion vorankommen. Arbeiten Sie eng mit dem Gemeinde-Missionsleiter und den Führungskräften der Gemeinde zusammen, um dem neuen Mitglied zu helfen, in der Kirche aktiv zu bleiben und alle Segnungen des Sühnopfers Jesu Christi zu empfangen.

Zur Erinnerung

Zur Erinnerung

  • Bereiten Sie jeden Taufkandidaten gut auf das Interview für die Taufe und die Konfirmierung vor.

  • Vergewissern Sie sich, dass der Taufkandidat die Bedingungen für die Taufe und die Konfirmierung erfüllt.

  • Tragen Sie dazu bei, dass der Taufgottesdienst erbaulich wird.

  • Bemühen Sie sich, durch den Taufgottesdienst und die Konfirmierung neue Untersucher zu finden.

  • Füllen Sie den Tauf- und den Konfirmierungsschein vollständig aus.

Anregungen für das Studium und die praktische Anwendung

Persönliches Studium

  • Führen Sie in einer Liste Schwierigkeiten auf, die sich einem Taufkandidaten in den Weg stellen können. Warum ist es wichtig, dass der Kandidat spürt, dass die Mitglieder der Kirche ihn gern haben und seine Freunde sein möchten?

  • Lesen Sie Moroni 6 und Lehre und Bündnisse 20:68,69. Was erfahren Sie aus diesen Versen darüber, wie man jemanden auf die Taufe und die Konfirmierung vorbereitet? Schreiben Sie das Gelernte auf und teilen Sie Ihre Gedanken Ihrem Mitarbeiter während des gemeinsamen Studiums mit.

Studium mit dem Mitarbeiter

  • Elder Henry B. Eyring hat erklärt, warum es so wichtig ist, hohe Maßstäbe anzulegen. Sprechen Sie über seine Aussage mit Ihrem Mitarbeiter. Wie stehen Sie als Mitarbeiterschaft zu der Aufgabe, den Menschen unerschrocken zu helfen, sich nach diesen Maßstäben zu richten? “Der Herr legt seine Maßstäbe fest, um uns zu segnen. Denken Sie einmal über diese Segnungen nach: Er verheißt denjenigen, die die Maßstäbe erfüllen, den Beistand des Heiligen Geistes. Er verheißt inneren Frieden. Er verheißt … die Gelegenheit, in seinem Haus heilige Handlungen zu empfangen. Und er verheißt jenen, die nach seinen Maßstäben leben und dabei ausharren, ewiges Leben. … Weil wir die Menschen, denen wir dienen, lieben, wollen wir alle den Kindern des Himmlischen Vaters noch besser zu jener Treue und Reinheit verhelfen, die sie erreichen müssen, um alle Segnungen des Herrn zu bekommen. … Zunächst treten Sie unmissverständlich und ohne sich zu entschuldigen für die Maßstäbe des Herrn ein. Je mehr sich die Welt davon entfernt und sich darüber lustig macht, desto unerschrockener müssen wir sein.” (“Würdigkeitsmaßstäbe”, Erste weltweite Führerschaftsschulung, Januar 2003, Seite 12f.)

  • Erzählen Sie Ihrem Mitarbeiter, was Sie aus diesem Kapitel darüber gelernt haben, wie man jemanden auf die Taufe und die Konfirmierung vorbereitet.

  • Denken Sie an den letzten Taufgottesdienst, den Sie besucht haben. Vergleichen Sie den Ablauf mit den Richtlinien im Abschnitt “Der Taufgottesdienst”. Was war gut? Was hätte besser sein können? Besprechen Sie, wie Sie dafür sorgen werden, dass jeder Taufgottesdienst, den Sie planen, geistvoll und erbaulich ist.

  • Üben Sie, wie Sie einen Untersucher auf das Taufinterview vorbereiten würden.

  • Gehen Sie die Fragen, die beim Taufinterview gestellt werden, durch. Denken Sie darüber nach, wie Sie auf verschiedene Situationen, wie die folgenden, reagieren würden:

    • Der Kandidat hatte Ihnen nicht gesagt, dass er für ein Verbrechen verurteilt wurde und momentan auf Bewährung ist.

    • Der Kandidat hat keine deutliche Antwort auf sein Gebet bekommen, ob Joseph Smith ein Prophet war.

    • Der Kandidat hat vor zwei Tagen eine Zigarette geraucht.

    • Die Kandidatin ist sich nicht sicher, ob sie eine Antwort auf ihre Gebete erhalten hat.

    • Die Familie wurde von Freunden unter Druck gesetzt und ist sich nicht sicher, ob sie für die Taufe bereit ist.

  • Schauen Sie sich den Tauf- und den Konfirmierungsschein sowie die Tauf- und die Konfirmierungsbescheinigung an. Wie können Sie sichergehen, dass die Angaben, die Sie eintragen, richtig und vollständig sind?

Distriktsversammlung und Zonenkonferenz

  • Sprechen Sie über die Bedeutung des Taufinterviews. Gehen Sie auch darauf ein, wie die Missionare einen Untersucher auf das Interview vorbereiten sollen.

  • Besprechen Sie, wie man durch Taufgottesdienste und Konfirmierungen neue Untersucher finden kann.

Missionspräsident

  • Sorgen Sie gemeinsam mit den örtlichen Priestertumsführern dafür, dass der Fortschrittsbericht richtig verwendet wird.

  • Führen Sie gelegentlich selbst ein Taufinterview.

  • Unterweisen Sie die Distrikts- und Zonenleiter, wie ein Taufinterview geführt wird.

  • Unterweisen Sie die Mitglieder der Missionspräsidentschaft und andere Priestertumsführer, wie man ein Taufinterview mit einem Kandidaten, der schwerwiegende Sünden begangen hat, führt.