Lesson 1
Die Botschaft von der Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi
Gott ist unser Himmlischer Vater. Er liebt uns.
Gott ist unser Himmlischer Vater. Wir sind seine Kinder. Er hat einen verherrlichten, vollkommenen Körper aus Fleisch und Gebein. Er liebt uns. Er ist traurig, wenn wir leiden, und er freut sich, wenn wir das Rechte tun. Er möchte zu uns sprechen. Wir können aufrichtig zu ihm beten und dadurch mit ihm in Kontakt treten.
Er hat uns zur Erde geschickt, damit wir hier lernen und Fortschritt machen können. Durch unsere Entscheidungen und dadurch, wie wir seine Gebote halten, können wir zeigen, dass wir ihn lieben.
Der Himmlische Vater hat es möglich gemacht, dass wir, seine Kinder, das Leben gut bestehen und zu ihm zurückkehren können, um bei ihm zu wohnen. Aber dazu müssen wir rein sein. Rein wird man, wenn man gehorsam ist. Wer Gott nicht gehorcht, entfernt sich von ihm. Im Plan des Vaters steht das Sühnopfer Jesu Christi im Mittelpunkt. Zum Sühnopfer gehören das Leiden Christi im Garten Getsemani sowie sein Leiden und sein Tod am Kreuz. Durch das Sühnopfer kann uns die Last unserer Sünden genommen werden. Wir können Glauben und Kraft entwickeln, um unsere Prüfungen zu bestehen.
Das Evangelium ist ein Segen für die Familie
Das wiederhergestellte Evangelium ist ein Segen für Mann und Frau, Eltern und Kinder; es hilft dabei, eine innigere Beziehung zueinander aufzubauen und in der Familie geistige Stärke zu entwickeln. Diese Segnungen gelten für dieses Leben und für die Ewigkeit. Das Evangelium Jesu Christi hilft uns dabei, mit unseren gegenwärtigen Problemen und Schwierigkeiten fertig zu werden.
Die Familie ist von Gott eingesetzt; sie ist in Zeit und Ewigkeit die wichtigste Einheit der Gesellschaft. Gott hat die Familie geschaffen, weil seine Kinder glücklich sein sollen. In der Familie kann man in einer liebevollen Umgebung richtige Grundsätze lernen und sich auf das ewige Leben vorbereiten. Zu Hause lassen sich die Grundsätze des Evangeliums Jesu Christi am besten lehren, lernen und in die Tat umsetzen. Ein Zuhause, das auf den Grundsätzen des Evangeliums gründet, ist ein Ort der Geborgenheit und der Zuflucht. Es ist ein Ort, wo der Geist des Herrn sein kann und jeden in der Familie mit Frieden, Freude und Glück erfüllt. Wie schon immer hat Gott auch heute durch Propheten kundgetan, wie der Einzelne und die Familie glücklich werden können.
Der Himmlische Vater tut sein Evangelium in jeder Evangeliumszeit kund
Gott zeigt uns seine Liebe besonders auch dadurch, dass er Propheten beruft, die das Priestertum empfangen. Das Priestertum ist die Macht und Vollmacht Gottes. Es wird gegeben, damit der Mensch im Namen Gottes für die Errettung der Kinder Gottes wirken kann. Die Propheten lernen das Evangelium Jesu Christi durch Offenbarung kennen. Dann unterweisen sie andere und geben Zeugnis von Jesus Christus, dem Erretter und Erlöser. Die Lehren vieler Propheten sind aufgeschrieben worden, und zwar in den heiligen Schriften.
Der Plan des Vaters, wie wir im Leben bestehen, zu ihm zurückkehren und bei ihm wohnen können, wird das Evangelium Jesu Christi genannt. Im Mittelpunkt dieses Plans steht das Sühnopfer Jesu. Durch das Sühnopfer Jesu Christi können wir ewiges Leben empfangen, sofern wir Glauben an Jesus Christus üben, umkehren, uns durch Untertauchen zur Sündenvergebung taufen lassen, die Gabe des Heiligen Geistes empfangen und bis ans Ende ausharren. „Dies ist der Weg; und es ist kein anderer Weg noch Name unter dem Himmel gegeben, wodurch der Mensch im Reich Gottes errettet werden kann. Und nun siehe, dies ist die Lehre von Christus.“ (2 Nephi 31:21.) Alle Menschen haben die Gabe der Entscheidungsfreiheit. Dazu gehört die Freiheit, das Evangelium, wie es von den Propheten und Aposteln gelehrt wird, entweder anzunehmen oder abzulehnen. Wer sich zum Gehorsam entschließt, empfängt Segnungen. Wer aber das Evangelium beiseite schiebt, verwirft oder verdreht, empfängt nicht die Segnungen, die Gott verheißen hat.
Wenn jemand sich dafür entscheidet, einen Evangeliumsgrundsatz oder eine heilige Handlung nicht anzunehmen, sie abzulehnen oder abzuwandeln, und wenn er die Propheten des Herrn verwirft oder nicht im Glauben ausharrt, entfernt er sich von Gott. Er lebt immer mehr in geistiger Finsternis. Schließlich führt das zu einem Zustand, der Abfall vom Glauben genannt wird. Wenn dieser Glaubensabfall sich weithin ausbreitet, widerruft Gott die Priestertumsvollmacht, mit der die heiligen Handlungen des Evangeliums gelehrt und vollzogen werden.
In der Bibel steht immer wieder, dass Gott zu Propheten gesprochen hat. Es steht dort aber auch, dass die Menschen oftmals vom Glauben abgefallen sind. Um einer solchen Zeit des Glaubensabfalls ein Ende zu machen, hat Gott in seiner Liebe zu seinen Kindern immer wieder einen neuen Propheten berufen und ihm die Priestertumsvollmacht übertragen, damit er das Evangelium Jesu Christi wiederherstellen und von neuem lehren konnte. Im Grunde genommen ist jeder Prophet ein Treuhänder, der dem Haushalt Gottes hier auf der Erde vorsteht. Ein solcher Zeitabschnitt unter der Verantwortung und Führung eines Propheten wird Evangeliumszeit genannt.
Gott offenbarte Adam das Evangelium Jesu Christi und gab ihm Priestertumsvollmacht. Adam war der erste Prophet auf der Erde. Durch Offenbarung erfuhr Adam, was für eine Beziehung der Mensch mit Gott Vater, seinem Sohn, Jesus Christus, und dem Heiligen Geist haben soll. Er hörte vom Sühnopfer und der Auferstehung Jesu Christi und den ersten Grundsätzen und Verordnungen des Evangeliums. Diese Wahrheiten lehrten Adam und Eva ihre Kinder. Sie forderten sie auf, Glauben zu entwickeln und in jeder Weise nach dem Evangelium zu leben. Auf Adam folgten weitere Propheten, aber im Lauf der Zeit verwarfen Adams Nachkommen das Evangelium. Es kam zu einem Abfall vom Glauben, weil die Menschen nicht rechtschaffen waren.
So gab es also immer wieder Evangeliumszeiten, denen jeweils ein Prophet vorstand. Im Alten Testament steht viel darüber geschrieben. Der Himmlische Vater tat das Evangelium direkt seinen Propheten kund, beispielsweise Noach, Abraham oder Mose. Jeder Prophet war von Gott berufen, eine neue Evangeliumszeit einzuleiten. Jedem dieser Propheten gewährte Gott die Vollmacht des Priestertums. Er offenbarte ihm auch ewige Wahrheiten. Leider nutzten die Menschen in jeder Evangeliumszeit schließlich ihre Entscheidungsfreiheit dazu, das Evangelium zu verwerfen. Dadurch kam es zum Abfall vom Glauben.
Das irdische Wirken des Erlösers
Einige hundert Jahre vor der Geburt Jesu Christi fielen die Menschen erneut vom Glauben ab. Doch als Jesus sein irdisches Wirken begann, richtete er seine Kirche auf der Erde abermals auf.
Der Himmlische Vater sandte seinen Sohn zur Erde, damit er für die Sünden aller Menschen sühnte und den Tod überwand. „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, …damit die Welt durch ihn gerettet wird.“ (Johannes 3:16,17.) Der Himmlische Vater sandte seinen Sohn, Jesus Christus, damit er durch sein Leiden die Sünden aller Menschen auf der Erde auf sich nahm und damit er den physischen Tod überwand. Das Sühnopfer des Erretters war unbegrenzt. Wenn wir also Glauben an ihn haben, umkehren, uns taufen lassen, den Heiligen Geist empfangen und bis ans Ende ausharren, können uns unsere Sünden vergeben werden. Wir können den Pfad beschreiten, der schließlich zu ewigem Leben in der Gegenwart Gottes führt (siehe 2 Nephi 31:13-21).
Jesus Christus lehrte während seines irdischen Wirkens das Evangelium und vollbrachte viele Wunder. Er berief zwölf Männer als Apostel, legte ihnen die Hände auf und übertrug ihnen die Vollmacht des Priestertums. Er richtete seine Kirche auf. Durch ihn gingen Prophezeiungen in Erfüllung. Die Menschen lehnten ihn ab und kreuzigten ihn. Das Wichtigste war jedoch: Er vollbrachte das Sühnopfer. Der Sohn Gottes, der Herr Jesus Christus, vollendete alles, was ihm der Himmlische Vater aufgetragen hatte.
Vor seinem Tod und seiner Auferstehung übertrug er den Aposteln die Vollmacht, das Evangelium zu predigen, die errettenden heiligen Handlungen zu vollziehen und seine Kirche in der Welt aufzurichten.
Der Abfall vom Glauben
Nach dem Tod Jesu Christi verfolgten schlechte Menschen die Apostel und die Mitglieder der Kirche. Viele kamen ums Leben. Mit dem Tod der Apostel wurden die Schlüssel des Priestertums und die präsidierende Vollmacht des Priestertums von der Erde genommen. Die Apostel hatten dafür gesorgt, dass die Evangeliumslehren unverfälscht blieben. Sie hatten auf Ordnung in der Kirche geachtet und die Maßstäbe für die Würdigkeit der Mitglieder bewahrt. Ohne Apostel wurden die Lehren im Lauf der Zeit verfälscht. Es wurden unrechtmäßige Veränderungen bei der Organisation der Kirche und den heiligen Handlungen des Priestertums vorgenommen – etwa bei der Taufe und der Spendung der Gabe des Heiligen Geistes.
Die Menschen, die nun weder Offenbarung noch Priestertumsvollmacht hatten, stützten sich auf Menschenweisheit. Anhand dieser versuchten sie nun, die heiligen Schriften und die Grundsätze und Verordnungen des Evangeliums Jesu Christi auszulegen. Falsches Gedankengut wurde als Wahrheit gelehrt. Das Wissen um das wahre Wesen Gott Vaters, seines Sohnes und des Heiligen Geistes ging zum Großteil verloren. Die Lehre vom Glauben an Jesus Christus, von der Umkehr, der Taufe und der Gabe des Heiligen Geistes wurde abgeändert oder geriet in Vergessenheit. Die Priestertumsvollmacht, die die Apostel Christi innegehabt hatten, war nicht mehr auf der Erde zu finden. Dieser Abfall vom Glauben führte schließlich dazu, dass viele Kirchen entstanden.
Nach jahrhundertelanger geistiger Finsternis protestierten Männer und Frauen, die die Wahrheit suchten, gegen einige religiöse Verhaltensweisen ihrer Zeit. Sie erkannten, dass viele Lehren und Verordnungen des Evangeliums verändert worden oder verloren gegangen waren. Sie strebten nach mehr geistigem Licht. Viele wollten eine Wiederherstellung der Wahrheit. Niemand behauptete indessen, Gott habe ihn zum Propheten berufen. Sie versuchten stattdessen, jene Lehren und Praktiken zu reformieren, die ihrer Meinung nach verändert und verfälscht worden waren. Diese Bestrebungen führten zur Entstehung einer Vielzahl protestantischer Kirchen. Die Reformation führte dazu, dass mehr Wert auf Religionsfreiheit gelegt wurde. Daher war sie der Wegbereiter für die schließliche Wiederherstellung.
Die Apostel Jesu hatten diesen umfassenden Abfall vom Glauben vorhergesagt. Sie hatten auch davon gesprochen, dass das Evangelium Jesu Christi und seine Kirche auf der Erde abermals wiederhergestellt werden würden.
Die Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi durch Joseph Smith
Als die Zeit gekommen war, wandte sich der Himmlische Vater seinen Kindern erneut liebevoll zu. Er berief einen jungen Mann namens Joseph Smith als Propheten. Durch ihn wurde die Fülle des Evangeliums Jesu Christi auf der Erde wiederhergestellt.
Joseph Smith lebte in den Vereinigten Staaten. Das war wohl das einzige Land, in dem damals Religionsfreiheit herrschte. Im Osten der Vereinigten Staaten gab es zur damaligen Zeit viel Aufregung über Religion. Familie Smith war sehr religiös und ständig auf der Suche nach Wahrheit. Es gab aber viele Geistliche, die behaupteten, sie hätten das wahre Evangelium. Joseph Smith wollte also wissen, „welche von allen Glaubensgemeinschaften Recht hätte“ (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:18). In der Bibel steht, dass es einen Herrn, einen Glauben und eine Taufe gibt (siehe Epheser 4:5). Joseph Smith besuchte verschiedene Kirchen. Er war sich aber nicht sicher, welcher er sich anschließen solle. Er schrieb über diese Zeit:
„So groß waren die Verwirrung und der Streit zwischen den verschiedenen Konfessionen, dass es für einen jungen Menschen wie mich …gar nicht möglich war, mit Sicherheit zu entscheiden, wer nun Recht hatte und wer Unrecht hatte. …Inmitten dieses Wortkriegs und Tumults der Meinungen sagte ich mir oft: Was ist da zu tun? Welche von allen diesen Parteien hat Recht, oder haben sie allesamt Unrecht? Falls eine von ihnen Recht hat, welche ist es, und wie soll ich sie erkennen?“ (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:8,10.)
Als Joseph Smith unter den verschiedenen Glaubensgemeinschaften nach Wahrheit suchte, zog er die Bibel zu Rate. Dabei las er: „Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf.“ (Jakobus 1:5.) Aufgrund dieser Schriftstelle entschloss sich Joseph Smith, Gott zu bitten, ihm zu sagen, was er tun solle. So ging er im Frühjahr 1820 in einen kleinen Wald und kniete dort nieder. Was dann geschah, beschreibt er so:
Ich sah „gerade über meinem Haupt, heller als das Licht der Sonne, eine Säule aus Licht, die allmählich herabkam, bis sie auf mich fiel…. Als das Licht auf mir ruhte, sah ich zwei Personen von unbeschreiblicher Helle und Herrlichkeit über mir in der Luft stehen. Eine von ihnen redete mich an, nannte mich beim Namen und sagte, dabei auf die andere deutend: Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!“ (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:16,17.)
Gott Vater und sein Sohn, Jesus Christus, erschienen Joseph Smith in einer Vision. Der Erlöser sagte Joseph Smith, er solle sich keiner Kirche anschließen, „denn sie seien alle im Unrecht“ und „ihre sämtlichen Glaubensbekenntnisse seien … ein Gräuel“. Jesus Christus sagte: „Sie nahen sich mir mit den Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir; sie verkünden Menschengebote als Lehre, sie haben zwar eine Form der Gottesfurcht, aber sie leugnen deren Macht“ (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:19). Obwohl es viele gute Menschen gab, die an Christus glaubten und versuchten, das Evangelium zu verstehen und zu lehren, so hatten sie doch weder die Fülle der Wahrheit noch die Vollmacht des Priestertums, um andere zu taufen und weitere errettende heilige Handlungen zu vollziehen. Die Menschen waren im Abfall vom Glauben befangen, weil jede Generation von dem beeinflusst wurde, was die vorausgegangene weitergab. Das galt auch für Veränderungen in der Lehre und den heiligen Handlungen wie etwa der Taufe. So, wie Gott schon Adam, Noach, Abraham, Mose und weitere Propheten berufen hatte, berief er jetzt Joseph Smith. Er sollte der Prophet sein, durch den das Evangelium in seiner Fülle auf der Erde wiederhergestellt wurde.
Nach dem Erscheinen Gott Vaters und seines Sohnes wurden weitere Boten vom Himmel, also Engel, zu Joseph Smith und seinem Gefährten Oliver Cowdery gesandt. Johannes der Täufer erschien und übertrug Joseph Smith und Oliver Cowdery das Aaronische Priestertum. Dieses Priestertum hat unter anderem die Vollmacht, die Taufe zu vollziehen. Petrus, Jakobus und Johannes (drei der ersten Apostel Christi) erschienen und übertrugen Joseph Smith und Oliver Cowdery das Melchisedekische Priestertum. Sie stellten somit dieselbe Vollmacht wieder her, welche in alter Zeit den Aposteln Christi übertragen worden war. Joseph Smith wurde angewiesen, mit dieser Priestertumsvollmacht nun die Kirche Jesu Christi erneut auf der Erde aufzurichten. Durch ihn berief Jesus Christus zwölf Apostel.
Die heutige Zeit wird von den Propheten der Bibel als die Letzten Tage bezeichnet, nämlich die Evangeliumszeit der Fülle der Zeiten. Es ist dies die Zeit unmittelbar vor dem Zweiten Kommen Jesu Christi. Es ist die letzte Evangeliumszeit. Diese Kirche wird daher „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ genannt.
Sie wird von einem lebenden Propheten geführt. Dieser Prophet, nämlich der Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, ist der bevollmächtigte Nachfolger Joseph Smiths. Er und die heute lebenden Apostel können ihre Vollmacht in einer ununterbrochenen Reihe von Ordinierungen über Joseph Smith bis hin zu Jesus Christus zurückverfolgen.
Das Buch Mormon – ein weiterer Zeuge für Jesus Christus
Da der Himmlische Vater wusste, dass nach Jahrhunderten der Finsternis weiterhin Zweifel, Unglaube und Fehlinformationen bestehen bleiben würden, brachte er in seiner Liebe eine Sammlung alter heiliger Schriften ans Licht. Sie ist der Bibel ähnlich und enthält die Fülle des immerwährenden Evangeliums Jesu Christi. Dieses heilige Buch liefert einen überzeugenden Beweis dafür, dass Joseph Smith ein wahrer Prophet Gottes gewesen ist. Dieser Bericht ist das Buch Mormon – ein weiterer Zeuge für Jesus Christus.
Joseph Smith wurde von einem Boten vom Himmel namens Moroni zu einem Hügel geführt, wo Jahrhunderte lang goldene Platten verborgen gewesen waren. Diese Goldplatten enthielten die Aufzeichnungen von Propheten. Sie gaben Bericht vom Umgang Gottes mit den damaligen Einwohnern Amerikas. Joseph Smith übersetzte diese Aufzeichnungen durch die Macht Gottes. Die Propheten aus dem Buch Mormon wussten von der Mission des Heilands. Sie lehrten sein Evangelium. Jesus erschien ihnen nach seiner Auferstehung. Er lehrte sie das Evangelium und gründete seine Kirche. Das Buch Mormon beweist, „dass Gott Menschen inspiriert und sie zu seinem heiligen Werk beruft, in diesem Zeitalter und dieser Generation ebenso wie in den Generationen vor alters“ (LuB 20:11). Wenn man wissen möchte, dass das Buch Mormon wahr ist, muss man es lesen und darüber nachsinnen und beten. Wer aufrichtig nach der Wahrheit sucht, wird bald spüren, dass das Buch Mormon das Wort Gottes ist.
Für eine nachhaltige Bekehrung ist es wichtig, dass man das Buch Mormon liest und darüber nachsinnt und betet. Wenn jemand zum ersten Mal im Buch Mormon liest, unternimmt er einen wichtigen Schritt. So kann er nämlich erkennen, dass Joseph Smith ein Prophet Gottes ist und dass die wahre Kirche auf der Erde wiederhergestellt worden ist.
Beten, um durch den Heiligen Geist die Wahrheit zu erkennen
Die Botschaft von der Wiederherstellung kann nur wahr oder falsch sein. Dass sie wahr ist, können wir durch den Heiligen Geist erkennen, wie es in Moroni 10:3–5 verheißen wird. Wer die Wahrheit erkennen möchte, muss die Botschaft des Buches Mormon lesen, darüber nachsinnen und dann den Himmlischen Vater im Namen Jesu Christi fragen, ob sie wahr ist. Wir müssen uns also an den Himmlischen Vater wenden. Wir danken ihm für unsere Segnungen und bitten ihn, uns wissen zu lassen, ob die Botschaft des Buches Mormon wahr ist. Wer nicht betet, kann geistige Wahrheiten nicht erkennen.
Der Heilige Geist gibt uns Antwort auf unsere Gebete. Er lehrt uns durch unsere Gefühle und Gedanken die Wahrheit. Die Gefühle, die der Heilige Geist uns eingibt, sind machtvoll. Für gewöhnlich sind sie gleichzeitig aber auch sanft und leise. Wenn wir nun spüren, dass das, was wir erfahren haben, wahr ist, wollen wir möglichst alles über die Wiederherstellung wissen.
Wenn man weiß, dass das Buch Mormon wahr ist, erkennt man damit auch, dass Joseph Smith als Prophet berufen worden und dass das Evangelium Jesu Christi durch ihn wiederhergestellt worden ist.
Anregungen für die Lektion
In diesem Abschnitt finden Sie Anregungen, wie Sie die Lektion vorbereiten und geben können. Folgen Sie mit einem Gebet im Herzen dem Geist und legen Sie fest, wie Sie dieses Material einsetzen wollen. Nehmen Sie die von Ihnen gewählten Anregungen in Ihre Lektionsplanung auf. Bedenken Sie dabei immer, dass dies Vorschläge sind und keine starren Regeln. Sie sollen Ihnen helfen, auf diejenigen einzugehen, die Sie unterweisen.
Fragen, die Sie nach der Unterweisung stellen sollen
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Haben Sie Fragen zu dem, was wir gesagt haben?
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Angenommen, es gäbe heute einen Propheten auf der Erde. Was würden Sie ihn fragen?
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Haben Sie das Gefühl, dass Gott Ihre Gebete erhört? Warum?
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Möchten Sie herausfinden, ob das Buch Mormon wahr ist? Warum?
Schlüsselbegriffe
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Abfall vom Glauben: Die Abkehr eines Einzelnen, der Kirche oder eines ganzen Volkes von der Wahrheit. Abfall geht mit Auflehnung gegen Vollmacht einher. Die Propheten werden verworfen. Zeichen für den Abfall vom Glauben sind: Die Menschen übertreten die Gesetze Gottes, sie ändern die heiligen Handlungen des Evangeliums und brechen die Bündnisse (siehe Jesaja 24:5).
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Entscheidungsfreiheit: Die gottgegebene Fähigkeit und das Recht, selbst zu entscheiden und zu handeln.
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Erlöser: Jesus Christus ist der große Erlöser der Menschheit. Er hat durch das Sühnopfer den Preis für die Sünden der Menschen gezahlt und die Auferstehung aller Menschen ermöglicht. Erlösen bedeutet frei machen, loskaufen oder freikaufen, wie man etwa einen Menschen durch Zahlung aus Knechtschaft befreit. Erlösung bezieht sich auf das Sühnopfer Jesu Christi und auf Befreiung von Sünde. Das Sühnopfer Jesu erlöst alle Menschen vom physischen Tod. Durch das Sühnopfer – also durch sein Leiden in Getsemani und am Kreuz sowie seine Auferstehung – werden alle, die Glauben an ihn haben und umkehren, auch vom geistigen Tod erlöst.
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Evangeliumszeit: Eine Zeit, in der der Herr zumindest einen bevollmächtigten Diener auf der Erde hat; dieser trägt die Schlüssel des heiligen Priestertums. Neben Jesus Christus haben auch Propheten wie Adam, Henoch, Noach, Abraham, Mose und Joseph Smith jeweils eine neue Evangeliumszeit begonnen. Wenn der Herr eine neue Evangeliumszeit einläutet, wird das Evangelium erneut offenbart. So müssen sich die Menschen in dieser Zeit nicht auf vergangene Evangeliumszeiten verlassen. Sie kennen selbst den Erlösungsplan. Die Evangeliumszeit, die mit Joseph Smith begonnen hat, ist als „Evangeliumszeit der Fülle der Zeiten“ bekannt.
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Offenbarung: Die Art, wie Gott zu seinen Kindern auf der Erde spricht. Offenbarung kann man durch das Licht Christi und durch den Heiligen Geist als Inspiration, Vision, Traum oder beim Erscheinen eines Engels erhalten. Offenbarung schenkt einem Führung. Sie kann den Glaubenstreuen den Weg zur ewigen Errettung im celestialen Reich weisen. Der Herr offenbart sein Werk den Propheten. Er bestätigt den Gläubigen, dass die Offenbarungen an die Propheten wahr sind (siehe Amos 3:7). Durch Offenbarung führt der Herr einen jeden Menschen, der danach strebt und der Glauben hat, umkehrt und das Evangelium Jesu Christi befolgt.
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Priestertum: Vollmacht und Macht von Gott. Der Mensch darf somit in allem im Namen Jesu Christi für die Errettung der Menschen wirken.
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Prophet: Ein Mann, der von Gott berufen ist und für Gott spricht. Als Bote Gottes empfängt ein Prophet die Vollmacht des Priestertums. Er empfängt auch Gebote, Prophezeiungen und Offenbarungen von Gott. Seine Aufgabe ist es, der Menschheit den Willen und das wahre Wesen Gottes bekannt zu machen. Er zeigt auch die Bedeutung dessen, was Gott mit den Menschen tut. Ein Prophet prangert Sünde an und sagt ihre Folgen vorher. Er predigt Rechtschaffenheit. Gelegentlich können Propheten zum Nutzen der Menschen durch Inspiration die Zukunft vorhersagen. Die Hauptaufgabe eines Propheten besteht jedoch darin, Zeugnis von Christus zu geben.
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Reformator: Reformieren bedeutet, etwas zu verändern, damit es besser wird. Mit dem Begriff Reformator werden die Männer und Frauen bezeichnet (etwa Martin Luther, Johannes Calvin, William Tyndale, John Wycliffe), die sich gegen die Praktiken der ihrer Meinung nach reformbedürftigen Kirche wandten.
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Wiederherstellung: Eine Sache in ihren früheren Zustand versetzen; auch: etwas zurückbringen. Das Wort Wiederherstellung in dem Sinn, wie es von den Heiligen der Letzten Tage gebraucht wird, besagt Folgendes: Die wahre Kirche Jesu Christi ist aufgrund des Abfalls vom Glauben verloren gegangen. Sie ist zurückgebracht worden, und zwar in der Form, wie sie ursprünglich war, als Jesus Christus sie gegründet hat. Im Gegensatz zur Reformation wurde die Wiederherstellung mittels göttlicher Vollmacht und durch Offenbarung zuwege gebracht.
Weitere Begriffe, die vielleicht erklärt werden müssen
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Apostel
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Bibel
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bis ans Ende ausharren
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den Geboten gehorchen oder nicht gehorchen
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Erlöser
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errettende heilige Handlungen
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Evangelium
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Gabe des Heiligen Geistes
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Gebet
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Heilige Schriften
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Sünde
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Treuhandschaft
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zu Gott zurückkehren und in seiner Gegenwart leben