6
1 „Kommt, laßt uns zum HErrn umkehren! Denn er hat uns zerrissen und wird uns auch wieder heilen; er hat uns (blutig) geschlagen und wird uns auch verbinden;
2 schon nach zwei Tagen wird er uns genesen lassen, am dritten Tage uns wieder aufhelfen, daß wir vor seinen Augen (= in seiner Hut) leben (oder: neues Leben haben).
3 So laßt uns denn zur Erkenntnis kommen, ja der Erkenntnis des HErrn nachtrachten! Er wird so sicher erscheinen wie das Morgenlicht und wird über uns (oder: zu unserm Heil) kommen wie der Regen, wie der Spätregen (= Frühjahrsregen), der das Land tränkt.”
4 ¶ „Was soll ich dir (oder: für dich) tun, Ephraim? was soll ich dir (oder: für dich) tun, Juda? Eure Liebe gleicht ja doch dem Morgengewölk und dem Tau, der gar bald vergeht.
5 Darum habe ich dreingeschlagen*) durch die Propheten, habe sie auf Grund der Drohworte meines Mundes erschlagen; und mein Strafgericht ist sichtbar geworden wie das Licht.
6 Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen, aber nicht an Schlachtopfern, und an Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern”” (vgl. Matth. 9,13).
7 ¶ „Sie aber haben in Adam**) den Bund gebrochen, sind dort treulos von mir abgefallen.
8 Gilead ist eine Stadt von Verbrechern, voll von Blutspuren;
9 und wie Straßenräuber auflauern, so mordet die Genossenschaft (oder: Rotte) der Priester auf der Straße nach Sichem; ja, Schändliches haben sie verübt!
10 Im Hause Israel habe ich Grauenhaftes gesehen: dort hat Ephraim sich dem Götzendienst ergeben und Israel sich verunreinigt.
11 Auch dir, Juda, ist eine Ernte bereitet, wenn ich das Geschick meines Volkes wende!”***)