#IhnHöre: Wie tun Sie das? Präsident Henry B. Eyring meint, dass wir den Herrn manchmal durch den Rat und die Hinweise anderer Menschen hören können.
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Ich höre den Herrn, wenn ich durch Beten und Glauben auf ihn zugehe

Um die Führung des Heiligen Geistes zu erlangen, bedarf es mehr, als dann und wann zuzuhören und in den Schriften zu lesen. Sie müssen voller Glauben beten und alles daran setzen, dass Ihnen die Worte der Wahrheit ins Herz geschrieben werden. Sie müssen darum beten, dass Gott Sie mit seinem Geist segnet, dass er Sie zur ganzen Wahrheit führt und Ihnen den rechten Weg zeigt.

Ich höre den Herrn durch die Macht des Heiligen Geistes

Ich habe in meinem Leben festgestellt, dass menschliches Urteilsvermögen und logisches Denken nicht ausreichen, um Antworten auf die Fragen zu erhalten, auf die es am meisten ankommt. Ich brauche Offenbarung von Gott. Und wenn wir unter Stress stehen, reicht eine Offenbarung nicht aus, sondern wir brauchen einen ständigen Strom an Offenbarungen. Ein kurzer Lichtblick und Zuspruch reichen nicht aus, vielmehr brauchen wir eine dauerhafte Verbindung zu Gott.

Schon die Tatsache, dass es die Kirche überhaupt gibt, geht ja auf einen Jungen zurück, der wusste, dass sie wahr ist. Der junge Joseph Smith wusste, dass er nicht aus sich heraus erkennen konnte, welcher Kirche er sich anschließen solle. Also fragte er Gott, so wie er es im Jakobusbrief gelesen hatte. Gottvater und sein geliebter Sohn erschienen bei dem Ereignis, das als die erste Vision bezeichnet wird, in einem Waldstück. Sie beantworteten die Frage, die Joseph nicht aus eigener Kraft klären konnte. Er wurde nicht nur berufen, die wahre Kirche Jesu Christi aufzurichten – auch wurde die Macht wiederhergestellt, den Heiligen Geist herabzurufen, damit Offenbarung von Gott fortdauern könne.

Über 200 Jahre später gibt es diese Macht noch immer, und ich bemühe mich, sie regelmäßig in meinem Leben zu nutzen, um den Herrn zu hören. Ich hoffe, dass meine Gedanken und Erfahrungen Ihnen helfen, verschiedene Möglichkeiten zu erkennen, wie man Offenbarung vom Heiligen Geist empfangen kann.

Ich höre den Herrn, indem ich dem Muster der ersten Vision folge

In der ersten Vision zeigt sich auch ein Muster, das ich nutze, um die Stimme des Herrn zu hören. Joseph Smith begann sein Wirken mit der Feststellung – und setzte es ebenso fort –, dass seine eigene Klugheit nicht ausreichte, um zu wissen, welchem Weg er folgen sollte. Er folgte einem Muster, dem wir alle folgen können, um uns für fortlaufende persönliche Offenbarung bereitzumachen:

  • Er forschte in den Worten, die Gott bereits in den heiligen Schriften offenbart hatte.
  • Er dachte über das nach, was er gelesen und verspürt hatte.
  • Er wandte sich oft und aufmerksam den Schriften zu.
  • Mit dem Glauben, den er durch Studium und Nachsinnen erhielt, beschloss er zu beten.
  • Mit der Offenbarung empfing er Wahrheit und Licht, lebte nach der Wahrheit, die ihm gegeben worden war, und suchte nach mehr Wahrheit.
  • Er wandte sich abermals den Schriften zu und erhielt weitere Offenbarung von Gott, die er aufschrieb.
  • Er betete weiter und war gehorsam und erhielt so noch mehr Licht und Anweisungen.

Der Prophet Joseph Smith hat mir ein Beispiel gegeben, wie ich beständig geistige Führung und Trost durch den Heiligen Geist empfangen kann. Er betete in dem Glauben, dass Gott antworten werde. Die Antwort kam, als er ein junger Knabe war. Diese Botschaften kamen, als er wissen musste, wie Gott seine Kirche aufgerichtet haben wollte. Der Heilige Geist tröstete und führte ihn sein ganzes Leben lang. Die Schwierigkeit besteht darin, so zu handeln, dass ich die Botschaft von der Wahrheit empfangen kann, die der Vater im Himmel mir offenbaren möchte, und zu erkennen, was er mir bereits mitgeteilt hat.

Wenn ich über die heiligen Schriften nachdenke, hilft mir das, im Gebet die richtigen Fragen zu stellen. Und ebenso gewiss, wie sich Joseph Smith die Himmel öffneten, nachdem er glaubensvoll über die Schrift nachgedacht hatte, wird Gott Ihre Gebete erhören und Sie an der Hand führen.

Ich habe durch meine Mutter gelernt, den Herrn zu hören

Eines der frühesten und besten Beispiele dafür, wie man lernen kann, Offenbarung zu empfangen, wurde mir durch meine Mutter zuteil. Ich nahm stets ernst, was sie sagte, und ich hatte immer den Eindruck, dass sie wusste, was richtig war. Ich hatte das Gefühl, dass sie über mich wachte, genauso wie ich spüre, dass der Erretter über mich wacht. Schon wenn sie mich nur ein wenig missbilligend ansah, wurde ich vorsichtig.

Ich weiß noch, dass ich einmal zehn Cent verdient hatte und beschloss, ins Kino zu gehen, was ich nur selten tat. Ich sagte zu meiner Mutter: „Ich gehe in einen Film. Was meinst du?“ Sie erwiderte: „Ach, wenn du willst.“ Mir wurde klar: „Jetzt kann ich also nicht in den Film gehen“, denn ich konnte ihr vom Gesicht ablesen, dass sie es missbilligte. Meine Mutter war eine kluge Frau, und wenn sie etwas guthieß, hatte ich das Gefühl, dass der Herr es guthieß. Ich glaube, dass meine Mutter mit dem Himmel in Verbindung war, und wenn ich sie hörte, war es, als hörte ich den Herrn. Wenn ich mich über Schwierigkeiten beklagte, sagte sie immer: „Auf dem rechten Weg zu sein, ist stets mit Anstrengung verbunden.“

Jeder kann durch die Verheißung des Heiligen Geistes den Herrn hören

Genauso wie ich mich bei klugen Entscheidungen anstrengen muss, muss ich entschlossen sein, Gottes Willen zu tun, wenn ich diesen erfahren will. Wenn die Worte „dein Wille geschehe“ (Matthäus 6:10) fest im Herzen verankert sind, schließen sie das Tor zur Offenbarung auf. Die Antwort kommt vom Heiligen Geist, und ich brauche diese Führung oft. Damit ich den Heiligen Geist als Begleiter haben kann, muss ich würdig und durch das Sühnopfer Jesu Christi gereinigt worden sein. So wird durch meinen Gehorsam gegenüber den Geboten, durch meinen Wunsch, seinen Willen zu tun, und dadurch, dass ich voll Glauben bitte, bestimmt, wie unmissverständlich mich der Meister führen kann, indem er mir auf meine Gebete antwortet.

Als Mitglieder der Kirche haben wir alle die unvergleichliche Verheißung, dass der Heilige Geist unser Begleiter sein kann, und wir haben eine genaue Anleitung, wie wir diese Gabe beanspruchen können. Diese Worte werden von dem bevollmächtigten Diener des Herrn gesprochen, wenn er uns die Hände auflegt: „Empfange den Heiligen Geist.“ In diesem Moment hat man die Gewissheit, dass er gesandt werden wird. Doch es liegt an uns, ob wir bewusst das Herz öffnen, damit wir unser Leben lang das Wirken des Geistes empfangen können. Es kommt nicht darauf an, wie man sich ausdrückt, aber vielleicht braucht es etwas Geduld. Wir nähern uns dem himmlischen Vater in der Absicht, von ihm persönlich erkannt zu werden. Er ist Gott über allem, der Vater aller, und dennoch ist er bereit, einem seiner Kinder seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken.

Ihn hören, indem man Ablenkung beseitigt

Tagsüber sind Sie die meiste Zeit von Lärm und Menschen umgeben. Gott hört Ihre stillen Gebete. Vielleicht aber müssen Sie lernen, Ablenkungen auszublenden, denn in dem Moment, da Sie die Verbindung zu Gott brauchen, könnte es alles andere als ruhig sein. Ohne den Schutz durch den Heiligen Geist als Ihren Begleiter im Alltag können Sie in geistiger Hinsicht nicht überleben. Sie müssen dafür beten und darauf hinarbeiten. Nur mit dem Geist als Führer werden Sie in der Lage sein, auf dem engen und schmalen Pfad – umgeben von den Nebeln des Bösen – Ihren Weg zu finden.

Um die Führung des Heiligen Geistes zu erlangen, bedarf es mehr, als dann und wann zuzuhören und in den Schriften zu lesen. Sie müssen voller Glauben beten und alles daran setzen, dass Ihnen die Worte der Wahrheit ins Herz geschrieben werden. Sie müssen darum beten, dass Gott Sie mit seinem Geist segnet, dass er Sie zur ganzen Wahrheit führt und Ihnen den rechten Weg zeigt.

Anmerkungen
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